Eule hat geschrieben: ↑Do 22. Feb 2018, 14:31
wiewennzefliechs hat geschrieben: ↑Do 22. Feb 2018, 13:19
Das für mich ideale Elektroauto gibt es leider noch nicht
...vielleicht auch deshalb, weil für dich wirtschaftliche Aspekte die Hauptrolle spielen?
Nicht nur. Ich möchte auch, dass das Auto das packt, was ich von ihm verlange. Beispielsweise sollte eine Fahrt von Berlin nach Stuttgart oder München (solche Fahrten unternehme ich öfter) nicht wesentlich länger als 6 Stunden dauern (incl. mindestens einer Pause). Die 6 Stunden haben einen einfachen Grund: wenn ich an einem Werktag nach Feierabend (also ca. 16.00 Uhr) in Berlin losfahre, bin ich um ca. 22 Uhr in Stuttgart. 22 Uhr ist noch eine einigermaßen zivile Zeit und früh genug, um am nächsten Tag ausgeschlafen zu sein. Mit so gut wie jedem derzeit käuflichen Elektroauto müsste ich dagegen deutlich früher losfahren, wenn ich noch am selben Tag ankommen möchte (ich müsste also Urlaub nehmen oder dürfte nur am Wochenende fahren), oder aber in Kauf nehmen, in der fraglichen Nacht nur noch wenig Schlaf zu bekommen. Mit entsprechenden Konsequenzen für die Fahrsicherheit und meine Leistungsfähigkeit am nächsten Tag.
Eule hat geschrieben: ↑Do 22. Feb 2018, 14:31
Gibt es den idealen Verbrenner überhaupt?
Ein ideales Auto gibt es grundsätzlich nicht, weder mit E-Motor, noch mit Verbrenner. Zumindest was meine Anforderungen betrifft, erfüllt die ein Verbrenner aber (noch) besser als ein Elektroauto. Ich bin aber sicher, dass sich das mittelfristig umkehren wird. Von mir aus kann das auch bald passieren, denn ich fahre eigentlich lieber elektrisch
Eule hat geschrieben: ↑Do 22. Feb 2018, 14:31
Es gibt inzwischen so viele niedergeschriebene Erfahrungswerte und auch Wirtschaftlichkeitsberechnungen von EV-Fahrern im Netz, die belegen, dass man nach 30 bis 70 tkm die anfänglichen Mehrausgaben egalisiert hat.
Geld ist nicht alles. Eine Lösung, die den Anforderungen nicht genügt, kann noch so billig sein, sie kommt dann halt trotzdem nicht als brauchbare Lösung in Frage. Und auf jeden Fall sind ein Verbrenner (für die Langstrecke)
und ein Elektroauto (für die Stadt) zusammen teurer als ein Verbrenner alleine, und das auch dann, wenn man den Verbrenner dann auch für Dinge benutzen muss, für die ein Elektroauto besser geeignet wäre (wie z. B. für den Stadtverkehr).
Eule hat geschrieben: ↑Do 22. Feb 2018, 14:31
Du beklagst dich über die "verlorene" Zeit, wenn man auf längerer Tour mal nachladen muss und das dann 30 Minuten zu lange dauert?
Es sind ja nicht nur die 30 Minuten, die ich verliere. Wie das obige Beispiel zeigt, kann eine um nur eine oder zwei Stunden verlängerte Fahrzeit schuld daran sein, dass man locker einen ganzen Tag mehr für eine Reise einplanen muss. Wenn sich die E-Auto-Hersteller ein bisschen Mühe geben würden, müsste das aber gar nicht sein: ein Auto mit mindestens 300 km Reichweite und 10 Minuten Ladezeit pro 100 km müsste auf der Strecke Berlin-Stuttgart (ca. 600 km) nur für eine gute halbe Stunde an die Ladesäule. Das ist ungefähr so lange, wie man auf einer solchen Fahrt sowieso Pause machen sollte. Man verliert gegenüber einem Verbrenner also gar keine Zeit. Die dafür nötigen Randbedingungen (Akku mit mindestens 60 kWh Kapazität und Schnellladefähigkeit mit mindestens 100 kW Ladeleistung) sind schon heute im Bereich des Machbaren. Nur machts aus unverständlichen Gründen halt keiner. Opels Ampera E verfügt zwar über 60 kWh Akku-Kapazität, kann aber nur mit 50 kW geladen werden. Teslas Model 3 hat ebenfalls 60 kWh an Bord und kann sogar mit 90 kW geladen werden, ist aber nur schwer lieferbar und ist, sofern es nicht besser ist als das Model S, nicht sonderlich gut verarbeitet. Der Hyundai iOniq kann mit immerhin 70 kW geladen werden, hat aber mit 28 kWh noch nicht einmal die Hälfte der geforderten 60 kWh an Bord. Es ist zum Verzweifeln
Eule hat geschrieben: ↑Do 22. Feb 2018, 14:31
Schonmal darüber nachgedacht, wie viel Arbeitszeit du "verlierst", um diesen ganzen Auto-Luxus überhaupt finanzieren zu können?
Dank spritmonitor.de kann ich dir das relativ genau sagen: ich muss gerade mal 13 Werktage im Jahr für die jährlichen Abschreibungs-, Betriebs- und Unterhaltskosten meines Autos arbeiten. Die restlichen 352 Tage kann ich dann seine Vorteile genießen
Eule hat geschrieben: ↑Do 22. Feb 2018, 14:31
Tipp: fahr mal den I3 mit Rex zur Probe!
Wenn schon E-Auto, dann richtig. Wenn man sich schon einen Verbrenner (samt seiner Nachteile) ins Auto holt, macht ein Elektromotor den Kohl auch nicht mehr fett.
@dukester: der Leaf kommt nicht in Frage. Zu klein, zu geringe Reichweite, zu wenige passende Schnellladesäulen (ChaDeMo anstelle des zum EU-Standard erhobenen CCS), AC-Ladeleistung (max. 6,6 kW) zu gering, um im Falle eines Falles auch an einer AC-Säule in akzeptabler Zeit laden zu können. Da fällt mir ein, dass ich in meinem Forderungskatalog einen Punkt vergessen habe: neben den 300 km Mindest-Reichweite und den 100 kW DC-Ladeleistung (die braucht man für 10 min/100 km Ladezeit) sollte sich mein Wunsch-Elektroauto auch mit mindestens 11 oder besser noch mit 22 kW AC-laden lassen. Alles rein technisch längst kein Problem mehr (siehe Tesla), praktisch macht's aber aus unverständlichen Gründen keiner.
Gruß
Michael