Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen

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vsm
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Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen

Beitrag von vsm »

An anderer (unpassender) Stelle wurde eine Diskussion über die (fehlende) Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen losgetreten, die hier fortgeführt werden soll...
Atze001 hat geschrieben:
So 19. Aug 2018, 19:54
[...]
Warum schreibe ich nicht aus Umweltgründen? Da ich aus dem Bereich der Energieerzeugung komme kann ich euch sagen, vergesst diese Aussagen wie, wegen der Umwelt, CO2 und diesen Quatsch.
Um 1 Akku zu produzieren kann ein Mittelklasse Wagen ein Jahr lang durch die Strasse düsen :lol:
------
elektronaut hat geschrieben:
So 19. Aug 2018, 20:08
Atze001 hat geschrieben:
So 19. Aug 2018, 19:54
Da ich aus dem Bereich der Energieerzeugung komme kann ich euch sagen, vergesst diese Aussagen wie, wegen der Umwelt, CO2 und diesen Quatsch.
Dann begründe mal... Bitte zieh reale Ökostromanbieter ran, wie Greenpeace Energy oder die Naturstrom AG (die 0% fossile Energiegewinnung im Konzern haben). Oder bezieht sich Deine Aussage nur auf fossile Energiegiganten?
Atze001 hat geschrieben:
So 19. Aug 2018, 19:54
Um 1 Akku zu produzieren kann ein Mittelklasse Wagen ein Jahr lang durch die Strasse düsen :lol:
Auf ein wieviel KWh-Akku bezieht sich diese Aussage, Typ, Gewicht? Bestimmt auf Kfz-Akku oder? Welche Fahrleistung legt den Dein Mittelklassewagen in dem Jahr zurück? Ohne Bsp.-Rechnung stelle ich auch diese Aussage stark in Frage ...
------
Fotomanni hat geschrieben:
So 19. Aug 2018, 20:12
Atze001 hat geschrieben:
So 19. Aug 2018, 19:54
Um 1 Akku zu produzieren kann ein Mittelklasse Wagen ein Jahr lang durch die Strasse düsen :lol:
Und diese Aussage gilt auch wenn in der Produktion nur EE gebraucht werden? Oder nur für unseren Strommix mit viel zu hohem Kohlestrom Anteil?

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vsm
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Re: Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen

Beitrag von vsm »

Diese "Berechnungen" funktionieren wie folgt:

- Verglichen wird der Energieaufwand bei der Herstellung konventioneller Fahrzeuge mit dem Energieaufwand bei der Herstellung elektrisch betriebener Fahrzeuge ähnlicher Größe inkl. Akku. Die Energieaufwände werden dann in CO2-Ausstoß auf Basis des "Bundesdeutschen Strommixes" umgerechnet.

- Verglichen wird dann der durchschnittliche CO2-Ausstoß beim Betrieb eines konventionellen Fahrzeugs mit dem CO2-Ausstoß beim Betrieb des Elektrofahrzeugs, unter der Annahme, dass Strom aus dem "Bundesdeutschen Strommix" entnommen wird.

Damit kommt man dann tatsächlich auf Laufleistungen zwischen 10.000 und 80.000 Kilometern, nach denen ein Elektroauto "umweltverträglicher" als der Verbrenner-Kollege wird. Je nachdem welche (teils utopischen) Werte für die Herstellung der Akkus angesetzt werden.

Dabei wird aber vergessen, dass...

1. Viele E-Fahrzeug-Besitzer bewusst 100 %-igen Ökostrom laden. Selbst viele, die keinen Wert darauf legen, haben aufgrund der angebotenen Ladesäulen gar keine andere Möglichkeit. Das hebt den Anteil erneuerbarer Energien am "Fahrstrom" erheblich an.

2. Viele der "kleinen" E-Fahrzeug-Hersteller auch bei der Produktion ihrer Fahrzeuge auf das Verwenden erneuerbarer Energien setzen, was die "konventionellen Hersteller" nicht tun. Leider ist der Einfluss bei der Herstellung der Akkus (noch) recht begrenzt.

3. Benzin und Diesel nicht im Keller der Tankstellen wachsen. Während bei der Akku-Herstellung die Energieaufwände vom Abbau der Rohstoffe über die Herstellung der Zellen bis zu den Transporten alle einkalkuliert werden, wird bei den konventionellen Antrieben nur der lokale CO2-Ausstoß in die Berechnung einbezogen. Dass Erdöl gesucht, gefördert, transportiert und raffiniert werden muss, wird völlig ignoriert.

Lasst uns hier gerne Daten und Fakten zusammentragen und Beispielrechnungen durchführen...

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Fotomanni
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Re: Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen

Beitrag von Fotomanni »

Das hat jetzt nichts mit dem Vergleich der Produktion zu tun spielt aber meiner Ansicht nach auch mit rein:

Für mich persönlich stellt sich das Problem noch ein wenig anders. Nämlich nicht E-Auto gegen Verbrenner sondern E-Roller gegen dicken Diesel. Einen Benzinroller hätte ich mir niemals gekauft also wäre ich nach wie vor alles mit dem Diesel gefahren. So bin ich seit den ca. 6 Wochen die ich den unu habe nicht ein einziges Mal mit dem Auto gefahren. Das steht jetzt nur noch im Hof für Transportaufgaben.
Viele Grüße vom Rand der Welt
Manfred

(Der Rand der Welt ist mitten in Hessen 10km vom geografischen Mittelpunkt der Eu entfernt)

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Atze001
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Re: Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen

Beitrag von Atze001 »

Oh je da habe ich ja was los getreten, das war nun wirklich nicht meine Absicht.
Ich wollte damit auch nicht den Endkunden also den Nutzer von E Fahrzeugen unterstellen das es nicht Umweltfreundlich ist. Ich glaube gerne das der ein oder andere auch Öko Strom "tankt" aber eben noch nicht viele wie bei uns die letzen zahlen so gezeigt haben.
Die Berechnung bezog sich auch nur mal auf einen Vergleich zu einem normalen PKW. Sagen wir Laufleistung 200tkm. Beim PKW bedeutet das 2 Blei/Säure Akkus. Beim Soco wäre die Rechung 500 Ladezyklen, gerechnet mit 50km (die 80Km halte ich persönlich nicht für einen guten Richtwert bei normaler Nutzung). Also 25tkm - 1 Akku also 200tkm sind 8 Akkus die dafür produziert werden müssen. Sicherlich kein Vergleich aber die Studien bei Tesla haben ja ergeben das die Produktions Emissionen weit höher sind als 1 Auto normalerweise hält.
Daher sehe ich den Umweltaspekt als nicht relevant an.
Auch die Autos selber sehe ich persönlich nicht als Problem an, wenn Kreuzfahrtschiffe jeden Tag Tonnen von Rohöl verblasen. Aber das geht jetzt sicherlich zu weit.
Wenn man an Umweltaspekte fest halten möchte kommt man wahrscheinlich nicht um ein Fahrrad drum rum :D

Ich arbeite selber im Bereich der fossilen Energiegewinnung (Gas und Dampfturbinen).

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anpan
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Re: Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen

Beitrag von anpan »

Habe ich jetzt mal auf die schnelle rausgekramt und nicht weiter überprüft. Vielleicht hilft es ja bei der Diskussion.
Dateianhänge
CO2-Emissionsvergleich-Rotta.pdf
(330.47 KiB) 64-mal heruntergeladen
XMPP: anpan@nakanai.de
UNU Rebell-2 2kW / 2 Akkus --- Roller 1 stillgelegt nach ca. 12.500km / 2 Jahren --- Roller 2: >3000km (Akkus aus Roller 1)
LiPo ist keine Zellchemie und sagt fast nichts über die tatsächlichen Eigenschaften der Zelle aus.

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positron
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Re: Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen

Beitrag von positron »

Atze001 hat geschrieben:
Mo 20. Aug 2018, 15:37

Die Berechnung bezog sich auch nur mal auf einen Vergleich zu einem normalen PKW. Sagen wir Laufleistung 200tkm. Beim PKW bedeutet das 2 Blei/Säure Akkus. Beim Soco wäre die Rechung 500 Ladezyklen, gerechnet mit 50km (die 80Km halte ich persönlich nicht für einen guten Richtwert bei normaler Nutzung). Also 25tkm - 1 Akku also 200tkm sind 8 Akkus die dafür produziert werden müssen. Sicherlich kein Vergleich aber die Studien bei Tesla haben ja ergeben das die Produktions Emissionen weit höher sind als 1 Auto normalerweise hält.
Du vergleichst jetzt aber nicht wirklich die Starterbatterie mit dem Rollerakku, der den Fahrstrom speichert???

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tiger46
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Re: Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen

Beitrag von tiger46 »

Vielleicht hilft meine Liste/Recherche ;-)

(samt Quellenangaben)

https://m.imgur.com/a/UThYw

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Atze001
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Re: Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen

Beitrag von Atze001 »

positron hat geschrieben:
Mo 20. Aug 2018, 16:22
Atze001 hat geschrieben:
Mo 20. Aug 2018, 15:37

Die Berechnung bezog sich auch nur mal auf einen Vergleich zu einem normalen PKW. Sagen wir Laufleistung 200tkm. Beim PKW bedeutet das 2 Blei/Säure Akkus. Beim Soco wäre die Rechung 500 Ladezyklen, gerechnet mit 50km (die 80Km halte ich persönlich nicht für einen guten Richtwert bei normaler Nutzung). Also 25tkm - 1 Akku also 200tkm sind 8 Akkus die dafür produziert werden müssen. Sicherlich kein Vergleich aber die Studien bei Tesla haben ja ergeben das die Produktions Emissionen weit höher sind als 1 Auto normalerweise hält.
Du vergleichst jetzt aber nicht wirklich die Starterbatterie mit dem Rollerakku, der den Fahrstrom speichert???
Nein, das war jetzt nur als Beispiel zu sehen für die Haltbarkeit der Batterie.

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Re: Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen

Beitrag von Atze001 »

tiger46 hat geschrieben:
Mo 20. Aug 2018, 16:44
Vielleicht hilft meine Liste/Recherche ;-)

(samt Quellenangaben)

https://m.imgur.com/a/UThYw
Ja die Liste ist schon nett aber die Geben 200tkm als Referenz an. Die Batterie möchte ich sehen die 200tkm schafft.

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vsm
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Re: Umweltverträglichkeit von Elektrofahrzeugen

Beitrag von vsm »

Atze001 hat geschrieben:
Mo 20. Aug 2018, 15:37
[...]Ich arbeite selber im Bereich der fossilen Energiegewinnung (Gas und Dampfturbinen).
Ja, da kommen die schöngerechneten Zahlen gerne her. ;)
Atze001 hat geschrieben:
Mo 20. Aug 2018, 15:37
[...]Ich glaube gerne das der ein oder andere auch Öko Strom "tankt" aber eben noch nicht viele wie bei uns die letzen zahlen so gezeigt haben.[...]
Was sind denn "Eure Zahlen" da so? Laut Bundesverkehrsministerium liegt der Anteil EE in der Elektromobilität bei >80%, was vor allem daran liegt, dass in D nur Ladesäulen mit 100% Ökostrom förderungsfähig sind.
Atze001 hat geschrieben:
Mo 20. Aug 2018, 15:37
[...]Die Berechnung bezog sich auch nur mal auf einen Vergleich zu einem normalen PKW. Sagen wir Laufleistung 200tkm. Beim PKW bedeutet das 2 Blei/Säure Akkus. Beim Soco wäre die Rechung 500 Ladezyklen, gerechnet mit 50km (die 80Km halte ich persönlich nicht für einen guten Richtwert bei normaler Nutzung). Also 25tkm - 1 Akku also 200tkm sind 8 Akkus die dafür produziert werden müssen. [...]
Genau. 200 tkm beim durchschnittlichen Verbrenner Roller (4 l / 100km) entprechen ca. 20 t CO2, beim E-Roller (3 kWh / 100km) sind es ca. 1,8 t. Bezogen auf den deutschen Strommix (der ja bekanntlich nicht gerade sauber ist), entspricht die Differenz 40,9 MWh! Willst Du uns jetzt wirklich erzählen, dass dies der Energieaufwand bei der Produktion von fünf Soco-Akkus ist? Und, wie gesagt, sind da die Emissionen bei der Herstellung der konventionellen Kraftstoffe noch nicht mal berücksichtigt.
Atze001 hat geschrieben:
Mo 20. Aug 2018, 15:37
Sicherlich kein Vergleich aber die Studien bei Tesla haben ja ergeben das die Produktions Emissionen weit höher sind als 1 Auto normalerweise hält.
Der Satz macht so überhaupt keinen Sinn, weshalb ich ihn auch schlecht widerlegen kann. ;)

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