The Rob hat geschrieben: ↑So 14. Jun 2020, 11:05
Mich interessiert das, erklärst du es bitte?
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es da beim Ladevorgang größere Verbraucher gibt, z.B. die Akku-Kühlung/Heizung, damit der beim Laden auf konstanter Temperatur ist. Ich wüsste es aber gerne detailliert, bevor ich mir Quatsch vorstelle...
Aber klar doch
Ich kann nur aus Erfahrung von unserem Tesla Model LR RWD berichten. Dieses hat im "wach"-Zustand (Schütze geschlossen, Fahrzeug-Computer bestromt) etwa 300W Grundverbrauch. Sprich ganz ohne Batterieheizung (über Verlustwärme der hocheffizienten Inverter und Motoren, gern 3,5kW) braucht das Auto 300W während jedem Ladevorgang.
Ein normales wöchentliches Nachladen hat bei uns einen Umfang von üblicherweise 55kWh (von 20 auf 90% Batteriekapa). Wenn wir mit den vollen 11kW dreiphasig laden gehen nur 10,7kW davon in die Batterie, Ladeverluste mal außen vor gelassen. Denn die restlichen 300W gehen ja in den Fahrzeugbetrieb. Sprich der Ladevorgang braucht dann 55kWh / 11,7kW = 5,14h.
In diesen 5,14h müssen wir aber auch besagte 0,3kW speisen, was pro 11kW Ladevorgang einen
Verlust von 1,542kWh bedeutet.
Wenn wir nur einphasig mit 16A laden würden (geht über die blaue Campingdose auch dauerhaft) sind das nur 3,7kW Ladeleistung, wovon nur 3,4 für die Batterie übrig bleiben. Die Nachladedauer unserer 55kWh wäre dann 55/3,4=16,18h.
In diesen 16,18h müssen wir aber auch besagte 0,3kW speisen, was pro 3,4kW Ladevorgang einen
Verlust von 4,854kWh bedeutet.
D.h. wir haben einen wesentlich höheren Ladeverlust REIN durch den Dauerverbrauch des Fahrzeugs bei der "Schnarchladung". In Prozenten hört sich das noch viel schlimmer an als nur 1,542 zu 4,854kWh... Und das ist schon bei der maximal möglichen Schnarchladung so viel mehr!
Wenn man jedoch nur eine normale Schoku-Steckdose in jedem Tiefgaragenparkplatz hat, die auch noch solide vom Elektriker angeschlossen ist an nur eine eigene 16A Sicherung, dann darf diese dauerhaft nur mit 12A belastet werden, weil sonst die Kontakte zu heiß werden. D.h. die Super-Scharchladung liefert nur noch 2,8kW ans Auto, wovon (ohne die höheren Verluste im einen noch gebrauchten Lader durch die verringerte Last) nur noch 2,5kW für die Batterie übrig bleibt. 55kWh mit 2,5kW brauchen somit sagenhafte 22h!
Jetzt müssen die 0,3kW Fahrzeugbedarf über 22h geliefert werden, was einen
Verlust von 6,6kWh mit sich bringt!!!
Das zeigt sehr eindrücklich das Problem auf mit Schnarchladung gegenüber intelligentem Lademanagment von 11kW oder gar 22kW Ladern in einer Großstadt-Tiefgarage.