Wo tanken NIU E-Roller-Fahrer unterwegs?

für alles über Ladestationen
Benutzeravatar
Nuggetano
Beiträge: 36
Registriert: Di 12. Mai 2020, 16:51
Roller: NIU NQi GTS
PLZ: 23843
Wohnort: Bad Oldesloe
Tätigkeit: Autor
Kontaktdaten:

Re: Wo tanken NIU E-Roller-Fahrer unterwegs?

Beitrag von Nuggetano »

Danke für die Ausführung - die Idee mit dem Micro-Akku war ein überzogenes Beispiel von mir- begleitet von viiiiiieeeel Hoffnung ;-)
Gruß und sonnige Woche
Klaus

Benutzeravatar
didithekid
Beiträge: 5071
Registriert: So 6. Mai 2018, 06:15
Roller: div. L3e-Roller (80-97 km/h), ZERO SR/F
PLZ: 53757
Wohnort: Sankt Augustin - Menden
Tätigkeit: Ingenieur im Staatsdienst
Kontaktdaten:

Re: Wo tanken NIU E-Roller-Fahrer unterwegs?

Beitrag von didithekid »

Hallo Klaus,
das Problem ist der ungleich höhere Energieverbrauch eines Rollers gegenüber eimem Handy. Mit der Energie eines Smartphoneakkus von 3,7Volt 2.900mAh kommt mein Roller nur etwa 200m weit. Alle Diäten bei mir, haben es nicht geschafft mein Gewicht auf Handy-Niveau zu reduzieren. Auch mein Roller ist ziemlich schwer und auch dessen Bewegung erfordert Energie. Die Energie eines Lithium-Akkus wird aus den (geringen) Differenzen von Bindungsernergieen der wandernden Lithium-Ionen gewonnen. Damit der Akku über Jahre stabil bleibt wandert aber nur ein kleiner Anteil des Materials Bei der Verbrennung z. B. von Benzin kann je Kilogramm extrem viel mehr an Energie freigesetzt werden, da alles umgesezt werden kann und der Sauerstoff zur Verbrennung auch nicht mittransportiert werden muss. Aber das schadet dem Klima und ist zudem von lautem explosivem Gasaustausch begleitet. Brennstoffzellen nutzen dieses Prinzip (leise) um Wasserstoff in Strom umzusetzen, sind aber (zumindest momentan) zu Aufwendig für Roller und der Wasserstoff ist auch noch ein teurer Spass. Noch aufwendiger mit noch höherer Energieausbeute wären Fission und Fusion, aber wer will schon Radioaktivität unter einer Sitzbank aus Blei, sofern so Etwas klein umsetzbar wäre, ohne sofortigen Schaden für den Fahrer.
Wir müssen uns leider mit Dem begnügen, was techisch geht und halbwegs bezahlbar bleibt (und die Chinesen uns liefern wollen).

Das Reichweite-Problem verlöre aber seinen Schrecken, wenn es bezahlbare, leichte Ladegeräte für den Einbau in den Roller gäbe,
die eine Nachladung in sechs Minuten (an einer Auto-Ladesäule) erlauben würden. Akkus dafür gibt es schon.

Viele Grüße
Didi
_______________________________________________________________________________________________________________________Thunder-Fury100/ MASINI Sportivo S (2010, 2011, 2012) 5kW, Innoscooter EM6000L 5kW (2011), ZERO SR/F 17.3 (2023)

Benutzeravatar
Nuggetano
Beiträge: 36
Registriert: Di 12. Mai 2020, 16:51
Roller: NIU NQi GTS
PLZ: 23843
Wohnort: Bad Oldesloe
Tätigkeit: Autor
Kontaktdaten:

Re: Wo tanken NIU E-Roller-Fahrer unterwegs?

Beitrag von Nuggetano »

Danke Didi für deine Erläuterung. Du hast es auf den Punkt gebracht - mit den Ladegeräten in den Fahrzeugen.
Gruß Klaus

Benutzeravatar
MEroller
Moderator
Beiträge: 17166
Registriert: Mo 1. Nov 2010, 22:37
Roller: Zero S 11kW ZF10.5/erider Thunder (R.I.P)
PLZ: 7
Tätigkeit: Entwickler (Traktionsbatterie)
Kontaktdaten:

Re: Wo tanken NIU E-Roller-Fahrer unterwegs?

Beitrag von MEroller »

Nuggetano hat geschrieben:
Sa 11. Jul 2020, 14:59
Danke Didi für deine Erläuterung. Du hast es auf den Punkt gebracht - mit den Ladegeräten in den Fahrzeugen.
Ladegeräte dieser Leistungsklasse, in 6 Minuten z.B. 2kWh nachzuladen, benötigen eine Ladeleistung von 20kW. In Zahlen: 20 000 Watt :!: :shock:
Die modernsten Lader mit SiC Technologie in der gewünschten Leistungsklasse, die mir bekannt sind, sind 6,6kW Lader von Tiechen, kurz TC Charger:
http://www.tccharger.com/EN/product/13304.html
Leider ist die niedrigste Sekundärspannung 50V. Dieser Lader sollte also besser eine Batterie mit 144V Nennspannung haben, die er dann noch mit 46A laden kann.
3 dieser Lader können an einer dreiphasigen 22kW Ladesäule angeschlossen werden. Das sind dann in Summe die angestrebten 19,8kW.

Dieser Lader ist in der luftgekühlten Version 270(L) x 230(B) x 110(H) groß. Über die Masse schweigt sich TC aus. Mein 3,3kW lader aus demselben Haus wiegt 5kg. Gehen wir also von etwas weniger als dem doppelten aus für den doppelt so starken Lader: 9kg pro Stück.

In Summe muss also der Traumroller von didithekid und Nuggetano 3 x 9 = 27kg an Ladern mit sich herumschleppen, die aufeinander gestapelt einen 0,27 x 0,23 x 0,33m großen Klotz ergeben. Und sicher nördlich von 3 x 740USD = 2202 US Dollar ALLEIN für die Ladegeräte kosten :!:

Dass das kaum sinnvoll ist dürfte sicher auch Euch einleuchten. Bleibt also nur, den Lader in der Ladesäule zu belassen, und sich somit auf eine mindestens 20kW CCS Ladesäule zu beschränken, wie sie an vielen Supermärkten inzwischen kostenlos genutzt werden können. Doch so gut wie alle CCS Ladesäulen geben sich erst mit Batterien über 250V ab. Diesen Weg geht Energica, doch die kosten ab 22000€ und haben gegenüber E-Rollern schon eine gigantische Batterie.
Grundvoraussetzung dafür, 2kWh in 6 Minuten in eine E-Rollerbatterie zu laden (5 auf 70%, wegen der Ladegeschwindigkeit) wäre also eine Batterie von 3kWh Energiegehalt, bei 250V und somit 12,3Ah Kapazität. Wie beim Porsche Taycan geht ultraschnelles laden also nur in Verbindung mit ultrahoher Batteriespannung.

Und Silence hält noch an 48V Akkus fest :roll: Bis 72V gehen manch andere E-Roller. Zero bleibt seit einem Jahrzehnt bei 100...116V stehen.
Zero S 11kWZF10.5
e-rider Thunder 5000: Ruht in Frieden

Benutzeravatar
didithekid
Beiträge: 5071
Registriert: So 6. Mai 2018, 06:15
Roller: div. L3e-Roller (80-97 km/h), ZERO SR/F
PLZ: 53757
Wohnort: Sankt Augustin - Menden
Tätigkeit: Ingenieur im Staatsdienst
Kontaktdaten:

Re: Wo tanken NIU E-Roller-Fahrer unterwegs?

Beitrag von didithekid »

Hallo,
in meinem "Traumroller" wöge so ein Ladegerät (inklusive Wasserkühlung) aber bestimmt keine (Alptraum-)27 kg mehr :D .

Als Besitzer eines Rollers, in den ich für 1.500 € einen 60V 40Ah LTO-Akku (2.400Wh und 33kg) einbauen könnte, der dann mit 10C geladen werden dürfte (also in 6 Minuten), kommt bei mir der Traum von einer Zeit auf, wo nach jeder Stunde Fahrt und 8 Minuten Ladung an einer 22kW-Säule folgen, und so in 10 Stunden 450 km möglich sind. Da Norwegen ein dichtes Ladesäulen-Netzund günstigen Stom hat, wäre so auch Nordkapp und zurück in vier Wochen möglich, wenn das Hinterteil, der Roller und das leichte Traum-Ladegerät durchhält.

So könnte man testen, ob die LTO-Werbung von 30.000 Ladezyklen stimmt.
https://shop.gwl.eu/LTO-technology/Lith ... html?cur=1

Viele Grüße
Didi
_______________________________________________________________________________________________________________________Thunder-Fury100/ MASINI Sportivo S (2010, 2011, 2012) 5kW, Innoscooter EM6000L 5kW (2011), ZERO SR/F 17.3 (2023)

Benutzeravatar
Nuggetano
Beiträge: 36
Registriert: Di 12. Mai 2020, 16:51
Roller: NIU NQi GTS
PLZ: 23843
Wohnort: Bad Oldesloe
Tätigkeit: Autor
Kontaktdaten:

Re: Wo tanken NIU E-Roller-Fahrer unterwegs?

Beitrag von Nuggetano »

Ich wäre schon zufrieden, wenn NIU das Original 12A Ladegerät im Elektroroller verbauen würde. Dann müsste ich es nicht im Koffer mitschleppen.;-)

Antworten

Zurück zu „Ladestationen“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste