Die deutsche Elektro-Euphorie endet spätestens an der Ladesäule

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Evolution
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Die deutsche Elektro-Euphorie endet spätestens an der Ladesäule

Beitrag von Evolution »


achim
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Re: Die deutsche Elektro-Euphorie endet spätestens an der Ladesäule

Beitrag von achim »

Naja, etwas anderes hat ja wohl auch niemand ernsthaft erwartet.
Ein Land das in 10 Jahren keinen funktionierenden Flughafen bauen kann kriegt natürlich auch keine E-Mobilität hin.
Und sollte das irgendwann mal klappen, wird bis dahin die Akkufüllung so teuer sein dass die Augen tränen.
Andererseits - wenn man dann nur noch 12 Privatfahrten/Jahr machen darf wird es dann doch nicht so teuer. :mrgreen:

Gruß,
Achim

Evolution
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Re: Die deutsche Elektro-Euphorie endet spätestens an der Ladesäule

Beitrag von Evolution »

Mit 30,5 Cent pro Kilowattstunde teilen wir uns in Europa mit Dänemark den ersten Platz. Wir haben es geschafft, in einem Zeitraum von 10 Jahren den Strompreis um satte 39% zu erhöhen. Wie soll das zarte Pflänzchen der Elektromobilität bei solchen Preisen noch gedeihen?

https://strom-report.de/strompreise-eur ... eutschland.

achim
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Re: Die deutsche Elektro-Euphorie endet spätestens an der Ladesäule

Beitrag von achim »

Wenn ich richtig rechne ist das Fahren mit Strom.achon jetzt rund doppelt so teuer wie mit Benzin.
1 Liter Benzin hat 8,5kwh, nacht ca. 16 Cent/kwh gegenüber 30Cent bei Strom. Das,war mir bisher so gar nicht bewusst, dachte immer elektrisch fahren sei billiger..

Gruß,
Achim

bubble
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Re: Die deutsche Elektro-Euphorie endet spätestens an der Ladesäule

Beitrag von bubble »

achim hat geschrieben:
Sa 27. Feb 2021, 02:00
Das,war mir bisher so gar nicht bewusst, dachte immer elektrisch fahren sei billiger..

Gruß,
Achim
Wie kommst Du auf diesen Gedanken? Das Gegenteil ist der Fall. Schon immer und das wird sich auch nicht ändern.
Elektrisch fahren ist politisch gewollt und nur vordergründig naturschonend. Für mich ist es fein, da ich in der Gemeinschaftsgarage lade und das niemanden interessiert. Darüber hinaus beruhigt es mein Gewissen und die Tatsache, im politischen Mainstream mitzuschwimmen. Wasserstoff könnte eine echte Erleichterung bringen. Vielleicht...

techsoz
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Re: Die deutsche Elektro-Euphorie endet spätestens an der Ladesäule

Beitrag von techsoz »

komisch, ein Bekannter mit dem ich letztens mal wieder eine Runde Starcraft2 gespielt habe (ja, was man im Lockdown so macht), ist Physiker und arbeitet bei einer FIrma die erfolgreich Wassserstofftechnologie entwickelt und für kommerzielle Anwednungen eimsetzt. Er erzählte mir, aber dass er das selbst für Quatsch hält, da andere Antriebsarten viel Energieeffizienter sind. Und dabei gings noch nichtmal um PKW, er meinte das sei nur was für bestimmte Nischenanwendungen...

Auch Akkus sind Ressourcenvernichtend, klar. Aber immernoch um Größengrade besser als die ganze Produktionskette von Zerknalltreiblingen+Benzin. Jetzt kommt gleich das schmutzige Lithium Argument: Ja, das ist ein Problem, aber auch da sind durch Skaleneffekte und verbesserte Produktion ja massive Verbesserungen im Gange. Es ist nicht perfekt, aber deutlich besser als immer geunkt.

STW
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Re: Die deutsche Elektro-Euphorie endet spätestens an der Ladesäule

Beitrag von STW »

Achim, die Berechnung ist so nicht anwendbar. Wenn ich nur den Energiegehalt eines Liters Sprit in KWh und Kosten umrechne, dann habe ich die Wirkungsgrade unterschlagen. Ein kleiner mobiler Verbrennermotor ist nie so effizient wie ein großes Kraftwerk.
Allerdings: liebäugele ich mit einem Audi E-Tron, dann darf ich mich auf rund 25KWh / 100km einstellen. Da bin ich bei rund 8€ Stromkosten. Alternativ kaufe ich für ein paar 10k€ weniger einen Turbodiesel, dann bin ich bei ca. 10 - 12 € / 100km. Den Breakeven erreicht man da kaum, elektrisch fahren ist i.d.R. teurer als Benziner. Allerdings muss das jeder für sich ausrechnen, welche Fahrzeugklasse, welches Fahrprofil, vermeintliche Haltbarkeit ...

Um "im politischen Mainstream mitzuschwimmen" werde ich bestimmt kein Geld ausgeben, und sicherlich werde ich mein Fahne nicht beweglich in den Wind hängen, um nirgendwo anzuecken. Es ist ja nun nicht so, dass die am meisten wahrgenommenen Stimmen in der politischen Schreierei Recht hätten oder gar die Mehrheit sind.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

ripper1199
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Re: Die deutsche Elektro-Euphorie endet spätestens an der Ladesäule

Beitrag von ripper1199 »

Nen Zoe mit 9 bis 18kWh/100km teils umsonst beim Aldi oder ansonsten an der eigenen Solaranlage geladen ist billiger zu "tanken" als ein Kleinwagen mit 6 bis 10l/100km (Kurzstrecke).
Expresszuschlag an der Schnellladesäule kostet halt extra. Wer hat denn eigentlich gesagt, dass Autofahren billiger werden soll :lol: :lol: :lol:
Den überaus ineffizienten Audi könnte der Kunde auch einfach mit den Füssen wählend auslassen. Vielleicht kommen die dann mal klar für die Zukunft.

Rein vom Wirkungsgrad komme ich mit einer kWh aus dem Gas oder Ölkraftwerk ins Elektroauto geladen weiter als wenn ich das im Auto mechanisch selbst erzeugen würde. Das gleiche mit Wärme. Gastherme zuhause vs Gaskraftwerk über Wärmepumpe. Globalen Umweltbonus gibt es halt weil ein steigender Anteil an Strom auch noch ohne Sachen zu verbrennen hinzugesteuert wird.

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MEroller
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Re: Die deutsche Elektro-Euphorie endet spätestens an der Ladesäule

Beitrag von MEroller »

@achim: Wie STW schon schreibt ist die rein energetische Preisbetrachtung totale Kokolores, bei Verbrennerwirkungsgraden von weit unter 40%, oft näher an 25%. Man muss also schon den Primärenergeiverbrauch pro Fahrstrecke (l/100km, €/l, kWh/100km, €/kWh) vergleichen, um auf die korrekte finanzielle Belastung schließen zu können.

Unser alter VW Touran 1,9 TDI brauchte im Schnitt 6,7l/100km. Beim derzeitigen Dieselpreis von €1,309/l wären das derzeit €8,7703/100km.

Unser Tesla Model 3 LR RWD braucht im Schnitt ca. 20,13kWh ab Steckdose. Bei unserem derzeitigen Strompreis von €0,29/kWh sind das derzeit 5,8377€/100km! Fast €3 weniger /100km als mit der alten "Dampf"maschine :lol:

Das würde sich natürlich beim völlig unverschämten Ionity Preis von €0,79/kW auf exorbitante €15,9027/100km erhöhen, und da kommt dann die Kritik wirklich zum Tragen :evil:

Tesla verlangt derzeit noch €0,34/kWh bei den Superchargern, was dann unsere Langstreckenwahl ist, und mit €6,8442/100km immer noch deutlich preiswerter als mit dem Diesel ist.

Bei einem Ladesäulen-Strompreis von €0,44/kWh wäre derzeit die Kostenparität zwischen unserem Elektroauto und dem vorigen Diesel erreicht.
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Arthur
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Re: Die deutsche Elektro-Euphorie endet spätestens an der Ladesäule

Beitrag von Arthur »

achim hat geschrieben:
Sa 27. Feb 2021, 02:00
Wenn ich richtig rechne ist das Fahren mit Strom.achon jetzt rund doppelt so teuer wie mit Benzin.
1 Liter Benzin hat 8,5kwh, nacht ca. 16 Cent/kwh gegenüber 30Cent bei Strom. Das,war mir bisher so gar nicht bewusst, dachte immer elektrisch fahren sei billiger..
Und schon wieder die Milchmädchenrechnung mit dem Energiegehalt.
Beim Benzin werden mindestens 70% des Energiegehalts in Wärme umgewandelt. Die Bewegung ist also eher ein Nebenprodukt.
Bei den momentanen Temperaturen komme ich in der Stadt mit 13kWh auf 100km aus, was wirklich ein sehr guter Wert ist. Im Winter waren es aber schon so um die 20kWh, wenn ich ehrlich bin, was vor allem auf die Heizung auf Kurzztrecke zurückzuführen ist.

Mal in Zahlen : Ich lade mein Elektroauto einmal in der Woche für ca 12 Euro auf. Das sind dann knapp 50 Euro Strom im Monat. Vorher waren es ca zwei Tankfüllungen a 50 Euro. Dann zieht man noch die KFZ Steuer ab und berücksichtigt die wesentlich geringeren Instandhaltungskosten (kein Ölwechsel, so gut wie kein Bremsenverschleiß usw) und schon rechnet sich die Sache eindeutig.
Und ich würde auch elektrisch fahren wenn es teurer wäre, weil es einfach nur Spaß macht.
Wer wie ich wenig Langstrecke fährt, der bekommt von schlechter Ladeinfrastruktur nichts mit.
Wie gesagt, einmal die Woche aufladen und die restlichen Tage einfach fahren und genießen.

Und wer immer auf die angeblich so schlechte Umweltbilanz schimpft und denkt, er tue mit seinem Verbrenner der Umwelt einen Gefallen, der soll sich das mal anschauen:
https://youtu.be/Mm6n9FUm5f8

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