Seite 1 von 2

Nach Batteriewechsel auf LiFePo4 keine Reaktion mehr beim Emax 110S

Verfasst: Sa 30. Sep 2017, 20:41
von alaaber
Ich brauche dringend Hilfe, wahrscheinlich in elektronischen Dingen!

Ich habe bei meinem Emax 110S die Bleiakkus gegen LiFePo4-Akkus getauscht. Das hat bei meinem ersten baugleichen Emax problemlos funktioniert. Diesmal aber hat nach dem Umbau der Roller null Rückmeldung. Wenn ich den Schlüssel umdrehe, passiert gar nichts: keine Beleuchtung beim Display, keine Anzeige, keine Hupe, kein Licht, kein Display, keine Motorreaktion.

Der einzige Unterschied zum ersten Umbau ist die Kapazität, die diesmal statt 60AH nämlich 80AH beträgt. Der Akku ist nach Messung voll aufgeladen, das Ladegerät hat ganz normal geladen. Die Platine (unter dem Sitzfach) des Rollers habe ich testweise beim anderen Rolle eingebaut - funktioniert dort prima. Daher schließe ich aus, dass der Schaden in der Platine ist. Außerdem habe ich den 24er-Kabelstrang durchgetestet - auch hier ist kein Fehler zu finden. Der Strom fließt bei eingeschaltetem Zündschloss zur Platine, ein Kontakt im Schloss ist also vorhanden.

Bevor ich den Einbau machte, waren die Bleiakkus etwa 2 Monate drinnen, ohne dass der Roller bewegt worden ist. Die Bleiakkus waren bis auf die letzten beiden Wochen immer am Ladegerät angeschlossen.

Ich weiß wirklich nicht mehr, wo ich weitersuchen soll. Kann mir bitte jemand einen Tipp geben?

Re: Nach Batteriewechsel auf LiFePo4 keine Reaktion mehr beim Emax 110S

Verfasst: So 1. Okt 2017, 13:54
von Joehannes
Willkommen im Forum.
Ich denke Anfangsfehler kann man übersehen und man sollte wirklich den Stromverlauf von den Akkus prüfen.
Stück für Stück die 48 V prüfen.

Zuerst die Streifensicherung, kann man ja jetzt wieder schreiben und dann das Zündschloss. Wenn die 12 V
Bordspannung nicht geht sind wohl auch keine 48V Betriebspannung vorhanden. Wurde eine Softladung vorher gemacht?

Re: Nach Batteriewechsel auf LiFePo4 keine Reaktion mehr beim Emax 110S

Verfasst: So 1. Okt 2017, 14:24
von Peter51
Ist schon einmal ein guter Ansatz. E-Max Bj. 2008...2010 = Proud Eagle Controller. Schauen, ob der Controller +48V bekommt. Controller Pin 8 +12V gegen Pin 13, 14 beide ground (Minus) vorhanden? Erst diese 12V geben die MSU (Platine vor dem Controller) frei, so dass die Lampen 12V bekommen.
(Pin 8 vom Controller versorgt den Tacho direkt, ist der Tacho dunkel, sieht es leider schlecht aus, Softladung braucht dieser E-Max nicht, dafür klackt ein Relais).

Re: Nach Batteriewechsel auf LiFePo4 keine Reaktion mehr beim Emax 110S

Verfasst: Sa 7. Okt 2017, 09:14
von alaaber
Danke zuerst mal für die Antworten!

Also der Roller ist Bj. 2009, dürfte also ein Proud Eagle sein. Die Spannung der Batterie ist voll da. ;)

Aber die 12V von Pin 8 fehlen! Was kann ist tun? Liegt es an der Batterie oder am Controller? Ich habe über Starterkabel den 60AH LiFePo4-Akku angehängt, was denselben Effekt hatte, nämlich dass sich nichts rührte. Ich schließe also nun den neue 80Ah Akku aus, außer er hätte nachhaltigen Schaden am Controller angerichtet. Außen ist beim Controller nichts zu sehen.
Wenn es am Controller liegt, muss ich den dann tauschen? Wenn ja, was ist empfehlenswert: denselben Typ oder einen anderen?
Typenschild.jpg
Typenschild Emax-Controller 48V
Controller.jpg
Controller Proud Eagle

Re: Nach Batteriewechsel auf LiFePo4 keine Reaktion mehr beim Emax 110S

Verfasst: Sa 7. Okt 2017, 10:59
von Peter51
Aber die 12V von Pin 8 fehlen!
Damit dürfte auch die Tachobeleuchtung fehlen und die MSU, die Platine davor, wird nicht mehr angesteuert.
Abhilfe:
Einen neuen Controller kaufen, kostet derzeit ca. 1.000,- Euro. Manchmal gibt es in den ebäh Kleinanzeigen einen guten gebrauchten für 200..300,- Euro.
Interessant wäre es vielleicht auch einmal, wenn du den 60Ah bzw. 80Ah Akku hier vorstelltest?

Re: Nach Batteriewechsel auf LiFePo4 keine Reaktion mehr beim Emax 110S

Verfasst: Sa 7. Okt 2017, 12:03
von alaaber
Der Akku ist eine Einzelbestellung des chinesischen Produzenten Lithpower (http://lithpower.en.alibaba.com). Er wurde den von mir mitgeteilten Maßen angepasst. Mehr als die bekannten Werte 48V 80Ah habe ich nur die max. Ladespannung mit 58.8v. Ich bekam den Akku in teilgeladenem Zustand. Das weiß ich, weil das 15A-Ladegerät ein paar Stunden bis zur vollständigen Ladung gebraucht hat.
Aktuell messe ich 57,6V, wobei wie gesagt, der Akku voll geladen ist. Der Roller hat aber auch bei geringerer Spannung (also vor dem Aufladen) nicht mehr reagiert.
Hast du einen Link, wo man einen Controller beziehen kann?

Re: Nach Batteriewechsel auf LiFePo4 keine Reaktion mehr beim Emax 110S

Verfasst: Sa 7. Okt 2017, 12:34
von Peter51
Hier einmal ein Schaltplan vom Proud Eagle Controller:
Controllerbox(1).pdf
(170.66 KiB) 247-mal heruntergeladen

Re: Nach Batteriewechsel auf LiFePo4 keine Reaktion mehr beim Emax 110S

Verfasst: Sa 7. Okt 2017, 12:45
von alaaber
Peter51 hat geschrieben:
Sa 7. Okt 2017, 12:34
Hier einmal ein Schaltplan vom Proud Eagle Controller:Controllerbox(1).pdf
Super, danke! Den werde ich wohl brauchen, sollte ich einen anderen Typ finden. Die Max.Ladespannung von 58,8V kann dem Controller aber nicht geschmerzt haben. Oder?

Re: Nach Batteriewechsel auf LiFePo4 keine Reaktion mehr beim Emax 110S

Verfasst: Sa 7. Okt 2017, 12:49
von Peter51
Der Controller selbst braucht keine 12V an Pin8. Solange die rote LED leuchtet und nicht blinkt, könnte der Controller noch funktionieren.
Erster Ansatz:
Verbindung Controller Pin8 und MSU Pin 14 unterbrechen - Kabel durchschneiden. Mit einer kleinen 12V Batterie Plus auf MSU Pin 14 geben. (Minus Batterie muß mit Minus Roller verbunden werden). Ich denke, es könnte funktionieren.........aber alles ohne Gewährleistung / Garantie.

Zweiter Ansatz:
14-poliges Controllerkabel entfernen und Controller autark betreiben. Controller braucht auf Pin 2 vom Zündschloß +48V. Hallgriff vom Lenker abbauen und an Pin9 +5V und Pin10 Signal "Schleifer" sowie Masse (0Volt) Pin14 direkt anschlißen....... aber alles ohne Gewährleistung / Garantie.

Re: Nach Batteriewechsel auf LiFePo4 keine Reaktion mehr beim Emax 110S

Verfasst: Sa 7. Okt 2017, 12:53
von Peter51
Der Controller sperrt bei 69V (Überspannung). Aber, seine Elektrolytkondensatoren haben nur eine Nennspannung von 63V. Als du mit den Starthilfekabeln die 48V direkt auf den Controller gegeben hast, gab es einen kleinen Funken?
Joehannes hatte Softladung angeregt. Eine 230V Glühlampe mit Baustellenfassung (2 Kabel) nehmen und diese für 1-2sec in Reihe mit dem 48V Pluskabel schalten. Meiner Meinung nach braucht man das beim normalen E-Max nicht, da bei Zündung EIN ein Relais klickt.