Gebrauchter Roller, nur 30km Kapazität ?

Für Roller wie den Retro von Ugbest, Eznen, Cruiser, TD690Z
Stromer Oldenburg

Gebrauchter Roller, nur 30km Kapazität ?

Beitrag von Stromer Oldenburg »

Liebe E-Stromer,

Ich habe mir einen 2011er Chinaroller gekauft. Ganz schick. Stand lange ungebraucht in der Garage. Die gute Nachricht: er fährt. Die schlechte: lt. Vorbesitzer 60km, bei mir max. 30km. Dann darf aber auch nichts dazwischen kommen, z.B. Hügelchen oder leichtes Lüftchen. Hier ein Fahrbericht. Ist das normal ? https://youtu.be/vYU4v1pZFH4

Freue mich auf Erfahrungswerte.

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dirk74
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Re: Gebrauchter Roller, nur 30km Kapazität ?

Beitrag von dirk74 »

Hallo,

wenn das Bleiakkus sind, dann ist der Wert phänomenal gut und Du hast einen echten Schnapp gemacht.
Mehr bin ich mit einem alten Bleiroller gleicher Konfiguration auch nicht gefahren, um die Akkus zu schonen. In Deinem Fall haben die kalendarisch gelitten und können nicht mehr. Wenn Du täglich mehr als 15-20 km fährst, ist ein Austausch erforderlich.

Gruß
Dirk
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Stromer Oldenburg

Re: Gebrauchter Roller, nur 30km Kapazität ?

Beitrag von Stromer Oldenburg »

Hallo Dirk,

Danke für Deine schnelle Einschätzung. Den Test im Video habe ich bei 5 Grad gemacht. Wenn ich hier so lese, hat die Temperatur auch Auswirkung auf die Laufleistung.

Nur mal angenommen, ich will neue Accus. Hat jemand Ahnung von einem "Geheimtipp", um die Fahrtstrecke richtig zu verlängern. Die Kosten interessieren mich natürlich auch.

LG an Alle

achim
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Re: Gebrauchter Roller, nur 30km Kapazität ?

Beitrag von achim »

Da wird nicht viel mehr gehen mit Bleiakkus. Auch mit neuen Akkus dürften kaum mehr als 40km drin sein. Du müsstest dann auf Lithiumakkus umrüsten und um da bist du dann schnell bei 2000 Euro und mehr bei entspr. Kapazität. Derzeit gibt es für E-Roller einfach noch Grenzen was die Reichweite angeht.
Was mich etwas irritiert sind die starken Schwankungen an deinem Messinstrument. Es könnte sein, dass einer der vier Akkus etwas sulfatiert ist, einen erhöhten Innenwiderstand aufweist und unter Last schneller in der Spannung einbricht.. Das würde ich bei Gelegenheit mal testen.

Gruß,
Achim

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anpan
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Re: Gebrauchter Roller, nur 30km Kapazität ?

Beitrag von anpan »

Naja man kann ja mal gucken, was ein Umbau auf LiFePO4 kosten würde. Oder halt neue Bleier. Je nach dem, wie viel der Roller gefahren werden soll und wie viel Reichweite man haben will. Mit 2000€ würde man grob 4kWh mit Winston-Akkus hinkriegen. Damit sollte man dann aber auch grob 100km weit kommen, ohne die Akkus dabei ganz auszulutschen.

Vorrausgesetzt, man bekommt die Akkus in den Roller rein.
Wenn man 16x 60Ah Winston + 16 Balancer kauft, läge man bei knapp 1700€ und hätte dann 3kWh im Roller. Schätzungsweise sollte das für 80km gut reichen.
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LiPo ist keine Zellchemie und sagt fast nichts über die tatsächlichen Eigenschaften der Zelle aus.

Peter51
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Re: Gebrauchter Roller, nur 30km Kapazität ?

Beitrag von Peter51 »

Der etropolis Retro Roller ist ein 60V Roller und hat fünf 12V Batterien à 38Ah. Damit kommt man im Sommer 45km weit. Bei 0...5° Cel. nur halb soweit. Und die Batterien sind nicht grün. Wahlweise gab/ gibt es den Retro auch mit einem grünen Wechselakku 60V 37Ah. Dieser Wechselakku könnte in der Wohnung bei 22° Cel. geladen werden und die Reichweite wäre im Winter und Sommer gleich - bis zu 67km.
Bei einem Lithium-Umbau bräuchte man 20x 40Ah Winston Akkus und das Batteriefach müßte total umgebaut werden. Klappstuhl, hier im Forum, hat so einen sauberen Umbau durchgeführt und hier im Forum vorgestellt.
An deiner Stelle führe ich im Jannuar / Februar mit Bus & Bahn und ab März dann 30km mit dem Roller. Deinem Roller könnte eine Einzelladung der 5 Batterien mit einem 12V Batterieladegerät z.B. Eufab 7-Stufenladegerät, derzeit für 17,99 bei Penny zubekommen, helfen. Einstellung 14,4V, zum Ladeende sind es dann 13,2V.
Desweiteren brächten sicher 4 Ladungsausgleicher, z.B. load champs, immer jeweils einen zwischen 2 Batterien, etwas.
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lasser
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Re: Gebrauchter Roller, nur 30km Kapazität ?

Beitrag von lasser »

Geheimtipp so à la "Superdingens für 50€ einbauen und Reichweite verdoppelt"? Gibbet nich. Wenn Du eins baust, dann melden wir Dich bei der KVA an.

Wenn Du mit den Akkus tatsächlich 30km weit kommst, hast Du wirklich ein Schnäppchen gemacht, mehr kannst Du bei den alten Dingern absolut nicht erwarten.

Solltest Du bei Blei bleiben wollen, dann wären die von Peter erwähnten Ladungsausgleicher von z.B. loadchamp bei den alten Akkus dann sehr hilfreich, wenn sie unter Last noch nicht zu weit auseinanderdriften (unterschiedliche Spannungen aufweisen, mit Multimeter messen). So ist es bei mir gewesen. Nachdem ich meine Greensaver gebraucht bekam, schien alles gut, aber nach kurzer Zeit fiel einer immer weiter aus dem Rahmen. Seitdem ich die Ausgleicher drin habe, sind alle Akkus immer gleich, außer bei starker Beschleunigung.

Bei neuem Blei wirken sie vermutlich lebensverlängernd, aber da gibt es wohl noch keine ernsthaften Erfahrungen.

LG
Frank
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Re: Gebrauchter Roller, nur 30km Kapazität ?

Beitrag von Stromer Oldenburg »

Vorab: Bin neu in diesem Forum. Hätte nicht gedacht, dass hier so ein reges Treiben herscht. Auch vielen Dank für die vielen Beiträge.

Zum Thema: Was mich beruhigt, ist die Tatsahe, dass der Roller nicht in den letzten Zügen liegt, sondern "normal" läuft. War wohl echt ein Schnapper. Eine Umrüstung auf Accus für ca. 1500 - 2000€ kann ich mir garn nicht leisten. Auch glaube ich, dass es der Roller nicht wert ist (obwohl ich ihn langsam liebe). Wenn es einmal wärmer wird, werde ich den Test wiederholen.

Habe mich mal mit einem Ladungsausgleicher beschäftigt. Hört sich gut an. Nur habe ich nicht richtig verstanden, wo das Ding eingebaut wird.

Zur Verlängerung der Laufleistung sehe ich der Umrüstung auf LED-Beleuchtung entgegen. Hat jemand Erfahrung ?

achim
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Re: Gebrauchter Roller, nur 30km Kapazität ?

Beitrag von achim »

Nur mal eine grundsätzliche Überlegung zu diesen Ladungsausgleichern. Sie sollen ja wohl die Spannungsdifferenzen beim Laden zwischen den einzelnen Akkus eliminieren.
So weit so gut. Was aber ist mit der Tatsache, dass jeder 12V Akku intern ja auch wieder aus sechs einzelnen, in Reihe geschalteten Zellen besteht.
Diese müssten dann auch driften und hier kann kein Ladungsausgleich stattfinden. Im Gründe müsste ein solcher Ladungsausgleicher zwischen jeder 2V Einzelzelle sitzen. Bei einem 48V Akku also 24 Stück. Da stellt sich doch die Frage, ob es noch viel bringt, wenn der Ausgleich nur nach jeder sechsten Zelle durchgeführt wird.

Gruß,
Achim

Peter51
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Re: Gebrauchter Roller, nur 30km Kapazität ?

Beitrag von Peter51 »

Bei fünf 12V Batterien in Reihe sind häufig eine oder zwei dabei die etwas weniger gut sind - einen erhöhten Innenwiderstand haben. Die Ladungsausgleicher sind nicht nur beim Laden aktiv sondern auch beim Fahren und im Stillstand. Ist die "schlechte" Batterie an Platz 3 (in der Mitte) helfen die Ladungsausgleicher von Batterie 2 und 4 der mittleren Batterie mit ein paar Ampere aus. Ladungsausgleicher helfen, den Batteriesatz gleichmäßiger zu verschleißen = längere Reichweite = längere Lebensdauer. Ja, eine 12V Batterie besteht aus 6 gleichen Zellen. Bei Zelltod hilft nur ein Austausch der betreffenden Batterie.
Und last but not least, Lasser hat nach Einbau von Ladungsausgleichern eine bessere Reichweite - also liegen schon praktische Erfahrungen vor.
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