CE 04 Erfahrungsberichte

[Zerginator]

Die Schildkröte hat bei genau 27% SOC eingesetzt (22:43:75 Uhr, 25 km Strecke), und dann kontinuierlich immer mehr geschildkrötet (der gelbe limitierungsbalken ist immer mehr angewachsen) bis 18% SOC (um 22:46:27 Uhr, 30 km Strecke, Limitierung bei 100 km/h).

Dann kam der Einbruch: 10% SOC (22:46:31 Uhr, 30 km Strecke), 0% SOC (22:46:49 Uhrm 30 km Strecke).
Das ist also innerhalb von 22 Sekunden passiert.

Bei 18% SOC bin ich 102 km/h (GPS) gefahren, danach ist er einfach ausgerollt.

Ich bin dann mit 0% SOC und 0 km Reichweite laut Anzeige mit rund 8-14 km/h je nach Steigung noch nach Hause gekrochen (23:35:58 Uhr, 41 km Strecke).

[PhilGHP]

Nochmal aber etwas verständlicher bitte.

Also ab welchem Zeitpunkt % / km war die Schildkröte bzw. Kriechen ? Das die Leistung zurück gekommen wird unter 15 % habe ich so verstanden. 0% over und aus...?

Das ist dynamisch geregelt. Da gibt es keine fixen Werte.
Wenn ich bei meinen Touren unter 15% gerate, habe ich immer noch problemlos volle Leistung ohne gelbe Symbole. Aber ich fahre generell keine hohe Dauerlast, sondern eben wechselhaft.
Diese Limits kommen nicht bei hardcodierten Werten, sondern abhängig von der Akku-Belastung und dem Zustand. Genauso wie umgekehrt die Rekuperationswarnung nach dem Vollladen auch nicht immer kommt. Die gelben Anschlagsbalken im Wiegediagramm sind auch dynamisch und zustandsabhängig, also keineswegs immer exakt gleich. Er macht eigentlich genau das gewünschte: er passt sich an den speziellen Fahrzustand an.

Hardcodiert ist aus meiner Sicht nur das Warn-Popup bei 15% Akku, daß man eine Ladesäule anfahren soll. Das kommt immer genau bei 15% (offene Version).

[Kadett 1]

Danke für die Erläuterung.

[zkx]

Ich habe die gedrosselte A1 Variante, die Batterie sollte eigentlich ja jede Menge Puffer haben.

Ich habe ähnliche Erfahrungen mit Autobahnfahrten in der A1-Variante gemacht und vermute, dass BMW das absichtlich macht, um die Zulassungsvoraussetzung einhalten zu können (30min-Zeitfenster mit max. 11 kW Leistung im Durchschnitt). Meine Vermutung ist, dass es schon reichen würde, sich einfach ein paar Minuten irgendwo hinzustellen, um plötzlich wieder mehr Akkustand und Reichweite zu haben. Das konnte ich aber zum Glück noch nicht testen. Seitdem gebe ich mir Mühe, auf der Autobahn bei ~80 km/h zu bleiben, damit trat der Effekt bisher nicht auf.

[Zerginator]

Das wäre ja echt bitter, wenn das darauf zurückgeht, dass er nach dem 30min-Zeitfenster mit 11 kW Leistung im Durchschnitt einfach abschaltet durch Anzeige von Batterie leer.

[davidflorian]

@zkx: Du meinst BMW hat die komplett falsch verstandene Vorgabe konsequent umgesetzt: 30 Minuten nahezu Volllast führen zum Shutdown. Das wäre der Hammer! Ich kann es mal am Abend oder am Wochenende auf der A1 testen.

[Zerginator]

Könnte hingehen, ich bin bis zum Shutdown 25 Minuten unterwegs gewesen,
guter Volllastanteil, damit sind Anteile auch bei mehr als 11 kW dabei.
Also das könnten gut und gerne 11kW im 30 Minutenfenster gewesen sein.

[PhilGHP]

Könnte hingehen, ich bin bis zum Shutdown 25 Minuten unterwegs gewesen,
guter Volllastanteil, damit sind Anteile auch bei mehr als 11 kW dabei.
Also das könnten gut und gerne 11kW im 30 Minutenfenster gewesen sein.

Ja, 11kW reichen bei weitem nicht aus, um mit einem Motorrad echte 120km/h zu fahren, nichtmal stark geduckt. Da kann ich mit unserer 15PS 125er gut rumtesten. 120km/h gibts nur im freien Fall. Wenn hier über eine geraume Zeit 120km/h gefahren wurde, dann war das deutlich mehr als 11kW und so kann die Geschichte aus meiner Sicht bei 72% Akku zum Start ein realistisches Akku-leer Szenarium gewesen sein.
Im Gegenteil, ich finde die unter diesen Randbedingungen bewältigte Strecke gar nicht schlecht. Kleiner Akku mit zwei Drittel Füllstand, 10°C Aussentemperatur, Fahrzeugtyp Motorrad, also schlechter Luftwiderstand, Volllast-Autobahn. Ein Problem sieht anders aus.
Anscheinend hat ja die Anzeige sogar proaktiv sehr früh eingegriffen, nur hats am Ende doch nicht ganz gereicht. Also so schlecht scheint mir das alles nicht zu funktionieren. Aber ich selbst teste damit nicht herum, dazu bin ich zu vorsichtig in Anbetracht der Anschaffungskosten. So bin ich als "kleiner Mann" halt. Mein Usecase ist zum Glück anders, und bei derartiger Einsatzweise wird dann doch verständlich, warum BMW das Fahrzeug als urban Commuter charakterisiert, obwohl fahrdynamisch und -technisch so viel mehr drinnen ist. Daß ich das von Anfang an ignoriert habe, liegt wohl daran, daß instinktiv schon klar war, wie meine Fahrweise im Endeffekt sein würde, und was ich mit dem CE 04 besser nicht veranstalte.

[Kadett 1]

Es ist trotzdem nicht schlecht seine Grenzen zu kennen... Ich bin ja bekennender Stromschnorrer auf der Arbeit, d.h ich mache immer voll und schaue das es wenns geht nicht privat laden muß. Bisher war die Anzeige hier relativ korrekt beim offenen Model.

[PhilGHP]

Es ist trotzdem nicht schlecht seine Grenzen zu kennen... Ich bin ja bekennender Stromschnorrer auf der Arbeit, d.h ich mache immer voll und schaue das es wenns geht nicht privat laden muß. Bisher war die Anzeige hier relativ korrekt beim offenen Model.

Die sollte man sogar sehr genau kennen, aber man muß auch den Begriff "Grenzen" für den eigenen Usecase definieren. Vollgas-Autobahn ist bei mir kein definierter Grenzbegriff im Zusammenhang mit Mobilität, schon gar nicht bei Elektromobilität. Meine Notlösung für Schnellstraßen oder Autobahn ist auf jeden Fall das "Surfen". Ohne geht das einfach nicht.

Für meine Fahrweise verwende ich sehr gern das Buzzword Sweetspot, was irgendwie sehr menschlich und intuitiv verständlich ist. Die englische Sprache kann das besser, auch wenns blöd klingt. In D müsste man da ein mathematisches Optimum, Supremum, lokales Maximum, was auch immer definieren. Die Frage ist, unter welchen Bedingungen habe ich den optimalen Betriebspunkt für das Fahrzeug? In meinen vielen Sommer Kilometern habe ich da schon ganz gute Vorstellungen, was man wie machen kann, und wo man vorsichtig werden muss. Mit beginnender Kälte hab ich noch ein paar Zusatzdinge zu lernen gehabt, speziell dass die Restreichweite bei wenig Akku stärker und unzuverlässiger verfällt als im Sommer, man also am Ende anders kalkulieren muß. Spürbar wird das ganze schon im Bereich 15-20°C, sehr deutlich wirds im Bereich von 10°C. Dabei kommt es weniger auf die Außentemperatur als vielmehr auf die Akkutemperatur an, also selbst wenns draussen bereits 20°C hat, der Akku aber noch auf nächtlichen 10°C ist, ist Vorsicht angebracht. Sorry für das experimentelle Geschwafel, bin nur Laie und Enduser