Kumpan? eher nicht

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Lumar
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Kumpan? eher nicht

Beitrag von Lumar »

Hallo zusammen,

Wollte mich auch kurz noch vorstellen hier. Bin der Mark und habe mir vor ca. 3 monaten einen Kumpan 1954 RI gekauft

eigentlich wollte ich mir einen UNU 2 kaufen, aber die ewigen Verzögerungen bis zum Verkaufsstart haben den Kumpan 1954 RI in meinen Focus gerückt .
Da der schon länger auf dem Markt ist und der hier in Oberhausen überall als Sharingroller rum steht dachte ich, da kann ich nichts falsch machen. Mit einer Probefahrt mit einem Sharingroller habe ich mich dann endgültig für den Kumpan entschieden. Ich habe dann auch einen gefunden, der aus einem Gewinnspiel kam und auch erst 2 Km auf der Uhr hatte.

Am 14.04.2020 auf dem eigenen Hänger abgeholt und direkt ausprobiert. Die erste Fahrt verlief super. Nachdem ich dann aber einen Schlüssel gelöscht hab lief gar nichts mehr. Der Support von Kumpan war zwar bemüht, konnte das Problem over the air aber auch nicht beheben.

- 14 Tage warten auf Wertstatttermin um einen neuen Schlüssel für den Roller zu definieren.
- Eine weitere Woche bis der Schlüssel dort ankommt
- Roller geht nicht an, vielleicht Lenkerschloss austauschen?
- Nach 14 Tagen, das Lenkerschloss war es wohl auch nicht, der erste Controller muss getauscht werden
- Eine Woche später Controller ist da, aber es fehlen die passenden Schnittstellenkabel zum Laptop etc.
- Eine weitere Woche später, der Controller war es wohl auch nicht. Aber da gibt es ja noch einen zweiten Controller, der müsse jetzt auch
ausgetauscht werden
- Die ganze Zeit war ich Mittler zwischen Werkstatt und Hersteller Kumpan, weil der Händler da ewig nicht durch gekommen ist. Eigentlich ist
das als Endkunde nicht meine Aufgabe.
- Stand 18.06.2020: Der Roller soll schnellstmöglich nach Remagen geholt werden.
- Auf Nachfrage am 09.07.2020 kein Kumpan wurde mir bestätigt das der Roller im Werk ist und spätestens am 17.07.2020 zu mir zurück geliefert
werden soll.
- Blauäugig rief ich am 16.07.2020 bei Kumpan an und wollte einen Liefertermin vereinbaren und siehe da, der Roller ist erst jetzt in Remagen
angekommen.
- Am 17.07.2020 wurde ich dann tatsächlich einmal zurück gerufen. Der Roller soll jetzt wirklich angekommen sein. Auf Ersatzmobilität
angesprochen konnte man mir nichts anbieten.
- Am 22.07.2020 noch einmal angerufen. Der Roller soll am 24.07.2020 repariert werden und so Gott will, am Montag fertig sein. Glauben kann
ich das mittlerweile nicht mehr…
- die Story wird fortgesetzt

Mittlerweile bin ich richtig sauer und denke tatsächlich darüber nach einen Anwalt zu konsultieren. Schließlich bin ich in einer Rechtschutzversicherung.

Länger als 3 Monate ist der Roller schon kaputt und ich hab mein Motorrad dafür verkauft.

Ich bin dem ganzen Thema gegenüber grundsätzlich gut eingestellt und weiß aus eigener Erfahrung das neue Software immer Macken hat. Meinem Empfinden nach ist der Hersteller wenig bemüht hier auch Service zu leisten. Es wird viel versprochen, aber nichts geliefert.

Ich frage mich wie eine Firma mit diesem miesen Service schon 10 Jahre existieren kann. Das Sharinggeschäft scheint ja zu funktionieren, zumindest in Oberhausen.

Und von wegen 80% in Deutschland…
Hersteller des Antriebsstranges ist lt. Papieren ist „Taizhou Quanshun Motor Co. Ltd“. Hmm, hört sich irgendwie nicht deutsch an. Hab ich doch zu viel ausgegeben.
Googelt mal. Ist sehr aufschlussreich.

Der Roller ansich verspricht ja viel und geht flott ab, aber wie sind denn eure Serviceerfahrungen?

Grüße mark

Evolution
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Re: Kumpan? eher nicht

Beitrag von Evolution »

Bitte neue Koorekturen, in den nachfolgenden Beitrag eingeben. Ansonsten bekommst Du nie einen besseren Status.

STW
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Re: Kumpan? eher nicht

Beitrag von STW »

Zu den "80% in Deutschland ..." hatte ich auch mal was geschrieben, war aber nicht sehr wohlgelitten bei einigen Fanboys.

Ob der Anwalt hier Sinn macht, weiß ich nicht. Wenn Du den Roller von Privat gekauft hast, ist ja mit viel Pech der private Verkäufer Dein Vertragspartner. Und das Löschen des Schlüssels hast Du selbst vorgenommen. Hier kann man zwar ansetzen und einen Fehler in der Software oder einen Mangel in der Bedienungsanleitung herausarbeiten, aber nach meiner Auffassung hängt die Durchsetzbarkeit davon ab, mit wem Du den Kaufvertrag gemacht hast.

Das Sharinggeschäft funktioniert aus anderen Gründen: es gibt i.d.R. härtere Verträge zwischen Sharinganbieter und dem Lieferanten, der Sharinganbieter hat oftmals eigenes Servicepersonal und einen Ersatzteilpool, um die Geräte auf der Straße halten zu können, und zumeist ist die Software, und hier geht es ja um Freischalten per App usw., eine andere als die für Privatanwender. Wenn der Sharingsanbieter auf Dauer verärgert würde, dann steigt er eben um: Schwalbe, Gogoro, NIU, es gibt genügend Mitbewerber als Rolleranbieter für das Sharinggeschäft. Also wird sich der Importeur bei kommerziellen Kunden ins Zeugs legen.
Solange ich in Berlin mehr Sharingroller sehe als private Roller ist klar, wer zuerst von den Herstellern bedient wird.

Natürlich kann eine Firma 10 Jahre und länger überleben, wenn die Marge groß genug ist und auch die Kosten für Reklamationen einigermaßen abdeckt. Die Verkaufspreise sind schon recht heftig, irgendwo im NIU-Unterforum ist ein Artikel verlinkt über einen Chinesen, der mit seinem NIU eine recht lange Reise unternommen hat. Umgerechnet hat ihn der NIU mit zwei Akkus ca. 1400€ gekostet (für das Geld bekomme ich hier fast einen ganzen Akku ohne Roller drumherum), der geht hier für mehr als 4500€ über die Theke. Dazwischen liegen Mehrwertsteuer, Überführungskosten, Werbung, Händlermarge (die nach Abzug der Steuern auch nicht mehr so dolle ist), Gewährleistungsrücklagen, Werbung, Technikerschulungen, Zulassungsverfahren, ... Ich habe mit meinem NIU Glück, wie die meisten anderen auch, das Dingen läuft und Gewährleistungsreparaturen wurden ohne Murren schnell gemacht. Aber andere Leute haben bei unklaren Fehlern (und entsprechenden Händlern) auch mehrere Monate Stillstand.
Als ich mir letztes Jahr einen neuen Roller kaufen mußte / wollte, da gab es nicht viel, was in die Auswahl kam. Kumpan fand ich schon immer überzogen teuer, die UNU sind mir zu klein und waren technisch bis dato immer hinterher (Akkutechnik), bei der Schwalbe passten mir die Öffnungszeiten des Händlers nicht (das Geld hätte ich glatt dafür hingelegt), und so blieb die Wahl zwischen teurem NIU im Nachbarort beim Händler kaufen oder bewußt eine billige Kiste aus dem Internet oder vom Real und "Selfservice" in Kauf nehmen. Da die "Zweiradfachkraft" im Real dann Feierabend hat, wenn ich von der Arbeit komme, ist es dann der NIU geworden. Bislang ohne Bedauern.

Viel Glück und erzähle uns, wie es weitergegangen ist. Übermorgen ist ja der 24.7. ...
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

kabee
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Re: Kumpan? eher nicht

Beitrag von kabee »

Lumar hat geschrieben:
Mi 22. Jul 2020, 14:38
Ich frage mich wie eine Firma mit diesem miesen Service schon 10 Jahre existieren kann.
Weil es a) genug Leute gibt die den Preis als Qualitätsmaßstab definieren, b) genug Leute gibt, die sich vor dem Kauf überhaupt nicht informieren und c) es einer gewissen Anzahl Leuten einfach egal ist und sie sich das Ding dann selber zurechtbasteln, bis die Karre halbwegs läuft. Bei den Kumpans funktioniert das so einfach leider nicht.

Viel versprechen und nichts halten kann man übrigens nicht nur gegenüber Endkunden, sondern auch auch gegenüber Investoren und Fördergeldgebern. Und auch gegenüber Mitarbeitern, Praktikanten, Bewerbern etc. Google ist dein Freund.

Frag doch mal ehemalige Mitarbeiter, was die da so alles in den Hallen gesehen haben, wie die Fahrzeuge konstruiert und gearbeitet sind. Gibt ja inzwischen einige, die die Flucht zum Wettbewerb ergriffen haben und nicht gleich die ganze Branche für inkompetent und mafiös halten.

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Re: Kumpan? eher nicht

Beitrag von STW »

Der c) - Kunde kauft aber keinen teuren Kumpan, sondern gleich eine Billigkiste vom Ebay-Höker. Das ist durchaus eine Option, wird aber mit zunehmender Komplexität der Roller immer mehr ein Glücksspiel.
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Ralfi
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Re: Kumpan? eher nicht

Beitrag von Ralfi »

kabee hat geschrieben:
Fr 24. Jul 2020, 16:18
Lumar hat geschrieben:
Mi 22. Jul 2020, 14:38
Ich frage mich wie eine Firma mit diesem miesen Service schon 10 Jahre existieren kann.
Weil es a) genug Leute gibt die den Preis als Qualitätsmaßstab definieren, b) genug Leute gibt, die sich vor dem Kauf überhaupt nicht informieren und c) es einer gewissen Anzahl Leuten einfach egal ist und sie sich das Ding dann selber zurechtbasteln, bis die Karre halbwegs läuft. Bei den Kumpans funktioniert das so einfach leider nicht.

Viel versprechen und nichts halten kann man übrigens nicht nur gegenüber Endkunden, sondern auch auch gegenüber Investoren und Fördergeldgebern. Und auch gegenüber Mitarbeitern, Praktikanten, Bewerbern etc. Google ist dein Freund.

Frag doch mal ehemalige Mitarbeiter, was die da so alles in den Hallen gesehen haben, wie die Fahrzeuge konstruiert und gearbeitet sind. Gibt ja inzwischen einige, die die Flucht zum Wettbewerb ergriffen haben und nicht gleich die ganze Branche für inkompetent und mafiös halten.
Ehemalige Mitarbeiter als "Zeugen" sehe ich mit gemischten Gefühlen...
Wer entlassen wurde, unzufrieden oder was weiß ich war, lässt doch eh kein gutes Haar an seiner Firma.
Denunzieren und meckern, anonym im www, ist doch Tagesprogramm.
Google und WhatsApp nutze ich schon seit zwei Jahren nicht mehr...ich habe es bis heute nicht bereut oder vermisst.

labussee
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Re: Kumpan? eher nicht

Beitrag von labussee »

Naja, Mitarbeiteraussagen koennen schon Indizien sein. Bei ordentlichen Firmen spricht die Mitarbeiter:in danach eben nicht schlecht über die Firma oder nur einzelfälle. Was das mit Google und Whatsapp zu tun haben soll, kann ich nicht nachvollziehen. Aber in der Firma werden sicher auch Bananenshakes getrunken, ich esse aber seit Jahren keine Ananas mehr, und Hühnchen auch nicht (um mal einen ähnlich sinnvollen Bezug herzustellen).

Lumar
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Re: Kumpan? eher nicht

Beitrag von Lumar »

Ob der Anwalt hier Sinn macht, weiß ich nicht. Wenn Du den Roller von Privat gekauft hast, ist ja mit viel Pech der private Verkäufer Dein Vertragspartner.
Nun, der Roller wurde 06/2019 produziert, da ist selbst bei privaten Käufen eine Gewährleistung des Herstellers zu erwarten, auch wenn kein Kaufbeleg des Erstbesitzers vorliegt.

Grüße
Mark

achim
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Re: Kumpan? eher nicht

Beitrag von achim »

Ähnliche Geschichten kennt man durchaus auch von renommierten, namhaften Automarken. Elektronik in Verbindung mit Software und alles was damit zusammenhängt ist NIE wirklich zuverlässig. Man sollte sich halt auch mal fragen welchen realen Nutzen viele dieser Gimmicks dem Endanwender bringen.
Manches muss sein, keine Frage. Ohne Controller läuft die Karre nicht. Aber ein elektronischer Schlüssel ist für den Fahrer so sinnlos wie ein Kropf. Jede dieser Spielereien erhöht das statistische Ausfallrisiko und je mehr derartiger Sinnlosigkeiten hintereinander geschaltet werden, desto lustiger wird die Fehlersuche. Wer bei jedem Wetter fahren und auch am Ziel ankommen will, sucht sich besser ein Fahrzeug mit minimalistischer Ausstattung.

Gruß,
Achim

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MEroller
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Re: Kumpan? eher nicht

Beitrag von MEroller »

achim hat geschrieben:
Di 28. Jul 2020, 08:22
Aber ein elektronischer Schlüssel ist für den Fahrer so sinnlos wie ein Kropf. Jede dieser Spielereien erhöht das statistische Ausfallrisiko und je mehr derartiger Sinnlosigkeiten hintereinander geschaltet werden, desto lustiger wird die Fehlersuche. Wer bei jedem Wetter fahren und auch am Ziel ankommen will, sucht sich besser ein Fahrzeug mit minimalistischer Ausstattung.
Ein wahres Wort! Schlüsselschalter macht DC-DC-Wandler und Controller an, der dauerhaft mit der Batterie über Sicherung verbunden ist, BMS unterbricht bei Unterspannung die Verbindung Schlüsselschalter-Controller, und bei Überspannung unterbricht es das Ladekabel. So war mein Thunder sehr simpel aber einfach diagnostizierbar unterwegs.
Das wird mit jeder Komponentenaddition komplizierter und ausfallträchtiger.
Zero S 11kWZF10.5
e-rider Thunder 5000: Ruht in Frieden

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