Ich muss mich jetzt mal ein bisschen auslassen, da mich Kumpan und ihr "Service" massiv ärgert und ich mittlerweile Unentschlossene davon abraten möchte, einen Kumpan zu kaufen. Gut möglich, dass ich einfach nur sehr viel Pech hatte, aber so langsam glaub ich da nicht mehr dran.
Meine Geschichte geht schon einige Kapitel lang....
Prolog:
Vor zwei Jahren fing ich aktiv an mich nach einem (elektro)Roller umzuschauen. Ich bin Mieterin in der Mainzer Innenstadt, ein Auto kam für mich nicht in Frage, und ein Roller mit fest verbauten Akkus ebenfalls nicht, da ich keine Möglichkeit habe, ihn neben einer Steckdose zu parken.
Verbrennungsmotor wollte ich nicht, und so stieß ich auf Kumpan. Deutsches Unternehmen, entnehmbare Akkus, Reichweite mit 30-40km angegeben, schönes Design. Klasse!
Ende September 2014:
Ich fand einen kleinen eBike-Laden in Bad Kreuznach, der einen wirklich hübschen orangenen 1953 im Angebot hatte: 2500€ mit einem Akku inklusive Helm, "Ausstellungsstück", 19km auf dem Tacho. TOPP!!
Hin, Probefahrt, gekauft! Kapitel 1: Erster Stillstand
4. Oktober 2014:
Am dritten Tag nach Lieferung des Rollers, einem Samstag, fuhr ich durch die Stadt und genoss die neue Freiheit. Doch das Glück war jäh zu Ende: nach etwa 20 km blieb ich abruppt stehen, mitten auf einer unübersichtlichen Kreuzung in dichtem Verkehr. Tacho schwarz, Lichter aus.
Ich schob den Roller zur nächsten Bushaltestelle, nahm Akku raus, fuhr mit ÖPNV nach Hause, lud, und fuhr zurück. Und rechnete. Und kalkulierte Strecken auf maps. Nein, es war definitiv nicht mehr als 19 oder 20 km.
Meinen Tacho konnte ich nicht konsultieren: durch die Leerfahrt setzte sich mein Kilometerstand auf 0 zurück.
Einen Tag später schrieb ich eine Mail an den Händler, von dem ich den Roller hatte, beschrieb den Vorfall und bat um Rücksprache mit Kumpan, da der Akku offensichtlich keine "30-40 km" weit reichte, wie in den Werbeunterlagen damals versprochen.
Die Antwort von Kumpan:
Okay, dachte ich, dann wart ich mal noch etwas ab. Der Akku muss sich wohl erst "gewöhnen".Die Reichweitenangaben von 30 - 40 km pro Akku sind Richtwerte, welche von einem Großteil unserer Kunden erreicht werden.
Diese Angaben sind natürlich abhängig von den Steigungen, der Zuladung sowie der Anzahl der Boostknopfbetätigungen und der Endgeschwindigkeit. Zu diesen Faktoren haben Sie sich leider nicht geäußert, was es für uns schwierig macht zu analysieren ob der Akku oder einzelne Akkuzellen einen Defekt haben könnten.
Wie oft hat Frau Jeschke den Akku denn geladen? Erst nach 30 Volladezyklen erhält der Akku seine maximale Kapazität. Hat der Akku in der Vergangehneit mehr Reichweite gehabt?
Kapitel 2: Definitionssache
Leider hatte ich kurz darauf meinen ersten Unfall mit dem Roller (mir wurde die Vorfahrt genommen und ich musste auf nasser Fahrbahn voll bremsen) und das Thema Akku rücke etwas in den Hintergrund. Mein Blech--äääh--Plastikschaden wurde durch meinen Händler zügig und fachmännisch repariert, meine Schrammen heilten gut.
Im Januar 2015, nach 4 Monaten und etwa 1000km "Eingewöhnung" nahm ich dann wieder wegen dem Akku Kontakt mit Kumpan auf. Der Händler, von dem ich den Kumpan ursprünglich gekauft habe, hat sich zwischenzeitlich dazu entschlossen, nicht weiter mit Kumpan zusammen zu arbeiten, da es bereits mehrfach Probleme mit Reichweite und Kommunikation gab. Deswegen schrieb ich direkt an Kumpan u.a.:
- Ich bin nicht ein einziges Mal über 23 km Reichweite hinausgekommen
- Der Akku braucht zum Laden weit weniger als die angegebenen zweieinhalb Stunden. Wenn ich ihn von null auf 100% auflade dauert es etwa anderthalb Stunden.
- Das Display des Rollers "flackert" hin und wieder während der Fahrt, schaltet also kurz komplett aus und dann wieder ein.
- Die Batterie-Anzeige auf dem Display ist völlig nutzlos. Sie zeigt im Stillstand (an einer Ampel zum Beispiel) fast durchgehend "voll" an, auch wenn ich schon 10 km gefahren bin. Nur beim Gasgeben geht sie kurz runter. Die Anzeige direkt am Akku dagegen scheint zu stimmen.
Ich kann mir aus Remagen kein Bild über das Beratungs -und Verkaufsgespräch machen, noch ist es mir möglich zu beurteilen wie intensiv die Fahrzeugeinweisung bei Übergabe des Rollers war.
Die Reichweite ist vom mehreren Faktoren abhängig, z.B.: Zuladung, 2. Aussenspiegel, Topcase, Fahrergrösse, Aussentemperatur min 20Grad, Oberflächenbeschaffenheit, Steigung, viele Kurven, flüssiges Fahren, Vollgas vermeiden, elektrische Verbraucher, Reifenluftdruck, usw. Häufiges stop and go, Vollgasfahrten, Bergauffahrten usw. können die Reichweite erheblich reduzieren.
Ein Leerfahren des Rollers (Tiefenentladung des Akkus) fügt dem Akku meist irreparable Schäden zu und kann die Reichweite negativ beeinflussen.
Kurz: Der Händler ist Schuld, dass ich eine falsche Erwartung an die Reichweite hatte und den Roller falsch fahre; Einzig die Umgebungsfaktoren und meine Fahrweise bestimmen die Reichweite; ich bin Schuld an der Tiefenentladung und damit mit möglichen Defekten am Akku; den Tacho lese ich auch falsch.Ablesen des Ladezustandes im Tachodisplay:
Richtig: Der Ladezustand wird bei stehendem Fahrzeug oder bei "Schleichfahrt" (Teillast) abgelesen.
Falsch: Bei Vollast, Bergauffahrt, Höchstgeschwindigkeit usw.
Zur Reichweitenerwartung:
Hier Screenshots der Kumpan-Homepage von Januar 2015: Und hier ein Auszug des "Datenblatts" vom Mai 2014: Zur Tiefenentladung:
Bei meiner ersten längeren Fahrt über 10km mit einem neuen Roller (weniger als 50km auf dem Tacho) und einem neuen Akku blieb ich nach der Hälfte der beworbenen Reichweite OHNE VORWARNUNG von jetzt auf nachher stehen. Wie konnte ich das erahnen? Geschweige denn verhindern?
Zu den Faktoren: Damals fuhr ich als Roller-Neuling und dann kurz nach einem Unfall extrem vorsichtig, nie Vollgas, mit meinen ~ 75kg zzgl Helm und Kleidung, mit einer normalen Handtasche, im nicht sonderlich hügligem Mainz. (Heute fahre ich anders und hab auch mehr Gepäck, aber dazu später mehr)
Lediglich zum flackerndem Display "gaben sie zu", dass es dieses Problem wohl gebe bei eingien Bauteilen und dass ich mich mit meinem Händler in Verbindung setzen solle.
Zum Akku selbst schrieben sie:
Und abschließend:Ich würde gerne den vorhandenen Akku Ihres Fahrzeuges durch unseren Techniker in Remagen prüfen lassen, um eine eventuelle Beschädigung der einzelnen Zellen auszuschließen, die durch Tiefentladung oder Stürze entstanden sein könnte.
Zudem ist eine Prüfung am Fahrzeug möglich, um einen Fehler an der Fahrzeugelektrik (z.B. Controler) auszuschließen.
Ich darf Sie bitten Ihren Händler zu kontaktieren, wir werden diesen bestmöglich unterstützen.
Kapitel 3: Neue AkkusSelbstverständlich besteht natürlich auch die Möglichkeit die Reichweite durch einen weiteren Akku zu verdoppeln.
Januar bis März 2015:
Ich konnte nicht wochenlang auf meinen Akku und damit auf den Roller verzichten, also bat ich um einen Ersatzakku für die Zeit. Dies wurde von Kumpan regelmäßig ignoriert bzw ohne praktische Lösung stehen gelassen. Der Akku und der Roller müssten zur Überprüfung nun mal nach Remagen.
Zwischenzeitlich änderte sich die Reichweitenangabe im online downloadbaren "Beileger" zum Kumpan 1953: Ich hatte mich mittlerweile dazu entschieden, zwei neue Akkus über meinen Händler zu bestellen.
Ich hatte bereits beim Erweb des Rollers vor gehabt, mir früher oder später einen oder zwei Akkus dazu zu kaufen. Ich wollte mit dem Roller auch mal längere Touren und Ausflüge machen, wofür auch 30 oder 35 km zu wenig gewesen wären, hätte mein erster Akku dies geliefert. Sie kosten 600€ pro Stück, also schon sein Sümmchen.
Nun war mein Gedanke dieser: Ich kaufe mir zwei nagelneue Akkus und teste mit ihnen, ob es nun an meiner Fahrweise oder an meinem ersten Akku liegt, wie weit ich komme. Mit dieser Erkenntnis könne ich dann besser mit Kumpan über einen Ersatz des ersten, mutmaßlich defekten Akkus argumentieren.
Einen anderen Versuch hatten meine Mutter und ich schon gemacht:
Wir suchten uns eine ebenerdige, wenig befahrene Strecke in einem Gewerbegebiet am Wochenende und fuhren im Kreis. Genauer gesagt fuhr meine Mutter im Kreis, 65kg zzgl Helm und Jacke, ohne jegliches Gepäck, 25-30 km/h, mit idealem Reifendruck, immer um einen Block herum. Sie fuhr ganz besonders vorrausschauend, ohne starkes Bremsen und Beschleunigen, und ohne den Boostknopf. Einzig die Außentemperatur war mit etwa 10° im Februar nicht "ideal". Der komplett voll geladene Akku fuhr bis zum wieder mal sehr plötzlichem Stillstand (nein, keine Drosselung) ganze: 27km.
Kapitel 4: Warten auf den Postboten
März 2015:
Nun also neue Akkus.
Am 24.03.15 bestätigte mir mein Händler die Bestellung der beiden neuen Akkus bei Kumpan und teilte mit, von Seitens Kumpan würde mit einer Auslieferung "Ende diese Woche" gerechnet.
Ok. Warten. Alltag, andre Dinge im Kopf, die melden sich schon wenn die Akkus da sind.
Einen Monat später fragte ich mal nach. Händer antworte: Wir warten selbst drauf, tut uns Leid. Kumpan hätte die Akkus bis KW 20 (~11.05.15) versprochen.
Hmpf. Noch länger warten.
Kapitel 5: Das Versöhnungsgespräch
Juli 2015:
Ich wartete. Und fragte nach. Dem Händler wurde es immer unangenehmer (ich machte ihm keinen Vorwurf!). Händler fragt Kumpan. Keine Antwort.
Händler: "Vielleicht hat es mehr Effekt wenn Sie sich noch mal direkt bei Kumpan beschweren?"
Zwischenzeitlich vergingen mehrere Wochen ohne Reaktion aus Remagen. Nach einer entsprechend wütenden Mail wurde ein Telefonat ausgemacht.
Ein sehr zerknirschter und zuvorkommender Mitarbeiter redete dann eine lange Zeit mit mir, über das was geschehen ist: mit dem ersten Akku; der Diskussion und Logistik mit einem Ersatz/Tauschakku; mit den bestellten Akkus; mit der mangelnden Kommunikation; das flackernde Display (eigentlich Peanuts, aber immernoch am flackern).
Letzten Endes einigten wir uns darauf. Ich stornierte die Bestellung bei meinem mitfühlendem Händler, erhielt von ihm meine Bezahlung zurück und ließ mir von Kumpan die Lieferzeit von 10 Tagen schriftlich bestätigen.Kumpan: Es gäbe "Schwierigkeiten mit den ersten Akkus", den sogenannten "Kraftpaketen 1.1", man habe den Hersteller gewechselt.
Ich: Ach, Probleme mit den Akkus? Ganz was Neues.
Kumpan: Ein "Kraftpaket 1.5" sei entwickelt worden. Besser, mehr Kapazität, mehr Power. Leider entsprachen die Prototypen nicht den Vorstellungen von Kumpan, man hätte ebenfalls warten müssen. Nun seien sie aber da, und sie seien wirklich gut! 40-50 km Reichweite pro Stück, ja in der Praxis, nein, keine Laborbedingungen, der Mitarbeiter würde das regelmäßig im Alltag erreichen. Nunja, sie sind nun aber halt auch teurer als die KP1.1. 1000€ pro Stück.
Ich: Oha. Was ist nun mit meiner Bestellung der zwei Akkus zum Preis von 600€ pro Stück?
Kumpan: Zu diesem Preis gäbe es nun keine Akkus mehr, da sie die alten KP1.1 nicht mehr produzierten. Aber ich könne meine Bestellung nun auf zwei neue KP1.5 ändern.
Ich: Zu 600€ pro Stück?
Kumpan: Nein, das gehe nun sicher nicht.
Ich: Es ist mittleriweile Juli. Bestellt habe die Akkus im MÄRZ. Ich wurde seit dem permanent vertröstet, ohne, dass Kumpan Klartext gesprochen hat oder zugegeben hat, dass die KP1.1 im Allgemeinen "Schwierigkeiten" bereiten. Seid ihr nun tatsächlich der Meinung, ich würde statt 1200€ nun 2000€ zahlen??
Kumpan: Nun, ich könne zwei KP1.5 zum Vorzugspreis von 1600€ haben. Inklusive neuem Ladegerät, welches an sich 400€ kosten würde.
Ich: Neues Ladegerät?! Das auch noch??
Bezüglich Display wurde ich an einen anderen Händler in Damrstadt verwiesen, mit dem ich dann auch Kontakt aufnahm und einen Termin zum Austausch ausmachte.
Den alten Akku KP 1.1 könne ich nach erhalt der neuen Akkus ebenfalls zum Darmstädter bringen, er würde dann zu Kumpan geschickt und "geprüft".
Kapitel 6: Endlich Reichweite!!
Juli / August 2015:
Meine beiden KP1.5 und das neue Ladegerät kamen tatsächlich pünktlich an.
Argwöhnisch testete ich, und wurde positiv überrascht.
Ich kam mit jedem der Akkus einzeln je circa 35 bis 40 km weit - bei meinem Selbstbau-Topcase, Zubehör und meinem mittlerweile gestiegendem Gewicht und "selbstbewussterer" Fahrweise ein hervorragendes Ergebnis.
Mit beiden neuen Akkus gemeinsam und dem alten KP1.1 schaffte ich es sogar etwa 85 km von Mainz aus bis in meine Heimatstadt, ohne gedrosselte Geschwindigkeit. Endlich Reichweite!
Der Termin mit dem Darmstädter Händler fand zeitnah statt, ich konnte die 40 km zu ihm mit dem Roller fahren und musste keinen Transport organisieren bzw. bezahlen. Das Display wurde getauscht, der alte Akku war auf dem Weg nach Remagen.
Die neuen Akkus hatten auch einen besonderen Vorteil: sie drosselten tatsächlich, wenn sie leer wurden. Das hatte der KP1.1 nie getan, er blieb immer zack stehen, alles aus, Licht tod. Sehr angenehm mitten auf der Straße, am besten noch nachts. Doch die beien KP1.5 schafften dieses Kunststück: wenn der Strom zu neige ging wurde der Roller langsamer, auf etwa 25km/h, man kam noch maximal einen km weit, dann blieb er stehn. Display und Lichtanlage blieben sogar noch eine Weile an, wenn man nicht versuchte, weiter Gas zu geben und den Rest aus dem Akku zu würgen.
Zwischenzeitlich hat Kumpan eine Rückrufaktion für die KP1.1 gestartet.
Aber nicht wegen mangelnder Reichweite. Sondern wegen unverhältnismäßiger Wärmeentwicklung beim Ladevorgang der Akkus. Alle KP1.1 mussten eingeschickt und "geprüft" werden. In diese Rückrufaktion rutschte dann auch mein Akku. Egal, dachte ich, sie werden dann hoffentlich merken, dass mein Akku ziemlich hinüber ist, ob Wärmeentwicklung oder nicht. Wenigstens schauen sie sich das Teil jetzt endlich mal an.
Ich war happy!
(Hier ist anzumerken:
Die offizielle Reichweitenangabe des alten Akkus habe ich nie auch nur ansatzweise erreicht.
Die von Kumpan nun genannte Reichweitenangabe der neuen Akkus erreiche ich recht problemlos. Trotz gestiegenem Gewicht, mehr Aufbau und nicht mehr so vorsichtiger Fahrweise.
Lag die niedrige Reichweite des alten Akkus also an mir?)
Kapitel 7: Oder auch nicht.
September 2015 bis März 2016:
Kurz nach dem Einbau des neuen Displays fiel mir dessen Macke auf: Es vergisst in unregelmäßigen Abständen den Kilometer-Stand. Mal den kompletten Stand des Rollers, mal den Trip-KM, mal beides, mal nicht.
Direkt wieder meinen darmstädter Händler kontaktiert, er gab den Defekt an Kumpan weiter.
Dann kam mein KP1.1 vom Prüfstand zurück.
Es wäre "alles in Ordnung" mit ihm, er wäre "eingestellt worden" und Wärmeentwicklung solle nun ausbleiben.
Was?
Ich testete das KP1.1 einen Tag später. Ich kam neun km weit.
NEUN. 9. Unglaublich 9 ganze Kilometer.
Auch diese Neuigkeit ließ ich via Händler an Kumpan ausrichten. Dieser erzählte mir, dass auch andere Kumpan-Kunden von ihm, die den Akku wegen "Wärmeproblemen" zu eingeschickt haben, ihn mit deutlich weniger Reichweite zurück bekommen haben. Er wäre derweil so weit, seinen Kunden abzuraten, die Akkus einzuschicken.
Derweil fuhr ich mit meinen neuen KP 1.5 sehr gut, auch das neue Ladegerät war im Gegensatz zum Alten schön leise.
Ich ließ meinen alten Akku in der Wohnung, lud ihn hin und wieder, und behielt ihn als Ersatzkanister für längere Fahrten in Reserve.
Blieb eigentlich nur noch ein Display, welches die Kilometerstände nicht vergisst und einen angemessenen Umgang mit dem alten Akku: nimmt Kumpan ihn nun zurück gegen eine Gutschrift?
Bis ins Frühjahr 2016 gab es auf diese letzten Probleme keine Reaktion.
Kapitel 8: April, April
Ende März und April 2016:
Eines späten Feierabends ging dann plötzlich mein Licht aus. Von jetzt auf nachher funktionierten Frontlicht, Rücklicht, Blinker und Hupe nicht mehr.
Fluchen, Roller abstellen, noch mehr fluchen, Bus nach Hause nehmen.
Ich kontaktierte den Händler in Darmstadt, oh da ist wohl der Converter defekt, ja das passiert, das ist Verschleiß. Ärgerlich. Ok, ich mache mit ihm Abholung und Reparatur aus. Innerhalb von einem Tag wird der Roller geholt, repariert und zurück gebracht. TOP Service, ich war begeistert!!
Zwei Tage und 15 km später auf dem Weg zur Arbeit: Licht aus.
Wieder kontaktiert, hmmm das ist jetzt komisch. Nein, das sieht jetzt nicht so ganz nach Verschleiß aus. Händler kontaktiert Kumpan.
"Fehlerhafte Bauteile". Händler bekommt Ersatzteil aus einer anderen Charge. Aus verschiedenen Gründen fluppt die Reparatur mit Abholen und Zurückbringen diesmel nicht so fix, der Roller muss für ein paar Tage beim Händler auf Teile warten. Ich frage, wie es denn mittlerweile mit dem Tacho aussieht? Kumpan spricht laut Händler von "neuem Prototyp, der den Anforderungen nicht entsprochen habe". Aha.
Zwischenzeitlich macht Kumpan auf facebook Aprilscherze über James-Bond-Roller, über die ich nicht so ganz lachen kann. "Mit einer Ladung 400km Reichweite, und geladen in nur 20 Minuten". Ich kommentiere meinen Unmut.
Zack Boom hab ich den Kundenservice im Chat:
Ein Tag später erhalte ich eine lange Entschuldigungsmail mit dem Angebot, ein Gimmik (Lederetui, Rollergarage oder Bremsscheibenschloss) als Entschuldigung zu bekommen.Kumpan: Was ist denn das Problem, wo drückt der Schuh?
Ich: Tacho, Akku, Converter, Akku, Kommunikation und Akku sind so meine größten Probleme. -Ich fasse die bisherige Geschichte zusammen-
Kumpan: Oha. Da ist ja einiges schief gelaufen. Geben Sie mir doch mal Ihre Daten, dann kümmere ich mich darum.
Ich antworte: Ein funktionierendes Display wär mir am liebsten.
Keine Antwort.
Kapitel 9: Muttertag
8. Mai 2015:
Ich beschließe, eine Tour zu machen und meine Mutter zu besuchen.
Beim Vorbereiten merke ich, dass mein alter Akku, den ich als Ersatzkanister mitnehmen wollte, tod ist.
Mein KP1.1 lag nun schon eine Weile ungenutzt in der Wohnung, gelegentlich habe ich mal wieder ein bisschen Strom drauf gegeben damit er nicht durch die Lagerung entläd. Nun aber funktionierte er gar nicht mehr. Die Anzeige am Akku selbst reagierte nicht mehr, und das dazugehörige Ladegerät fing nicht an zu laden, wenn man ihn ansteckte (was man am Ausbleiben des nervigen Föhn-Geräusch des Lüfters erkennen konnte). Auch der Roller konnte nicht einmal ein bisschen Lebenszeichen zeigen, wenn ich ihn als einzigen Akku anschloss.
Meine Mutter hat einen Segway und dessen Akku in der Vergangenheit mal zu einem "Akku-Doktor" geschickt. Sie schlug mir vor, dies nun auch mal mit meinem KP1.1 zu versuchen, weil von Kumpan ja keine Lösung mehr zu erwarten sei. Also packte ich ihn und sein Ladegerät mit in den Roller, gemeinsam mit den beiden KP1.5 und derren Ladegerät, und fuhr nach Hause.
Mir war durchaus bewusst, dass es mit den beiden neuen Akkus und meiner Zulast durchaus knapp werden könnte, die ca. 80-85km lange Strecke (je nach Umleitungen) zu schaffen, aber das war eingeplant. Ich wollte mal beide Akkus ans Limit fahren, um zu wissen, mit welche Gesamtreichweite ich für Touren im Sommer rechnen konnte.
Die Tour habe ich per Instagram dokumentiert: https://www.instagram.com/p/BFJBjQ9RTFS ... chibijessi
Zusammenfassung: Ich kam etwa 81 km weit, 2 km vor der Haustür meiner Mutter
Soweit war ich zufrieden mit der Reichweite, das war für das Gepäck und meine Fahrweise definitiv in Ordnung.
Allerdings ist mit auf dieser Tour ein weiterer Defekt meines Displays aufgefallen: Es zeigt eine falsche Entfernung an. (Wenn es sich den Kilometerstand tatsächlich mal merkt)
Schon länger hatte ich das Gefühl, dass die Geschindigkeitsanzeige zu hoch ist (mehr als die 7%, die wohl vorgegeben sind). Nun zeigte sich auf diese Entfernung, dass sowohl Trip- als auch Overall-KM-Stand zu viel misst: Statt 81 km laut maps.google.com oder GPS-Tracker zeigte der Roller 107 km an.
Ein weiterer Schönheitsfehler am Display, doof, aber nicht tragisch.
Tragisch und vielleicht auch einfach nur dummes Pech war, dass mein Ladegerät für die beiden KP1.5 ausgerechnet in meinem Elternhaus offenbarte, dass es defekt ist.
Zunächst dachte ich, es liegt an den Akkus ("Oh Gott, hab ich sie jetzt kaputt gefahren?! Aber ich bin doch gleich stehen geblieben, als der Roller drosselete? Und Display und Licht gingen ja auch noch, als ich ihn abgestellt habe?"). Dann kam der Verdacht auf das Ladegerät.
Es war Sonntag und ich konnte erst Montag in Darmstadt nachfragen, ob ich denn das alte Ladegerät, welches ich zum Glück dabei hatte um den alten Akku zum Akku-Doktor zu bringen, auch für die neuen Akkus verwendet werden kann. Ja, kann man, nur nicht auf Dauer, da es die Akkus nicht ganz voll läd.
Juhu, Akkus laden am alten Ladegerät. Mist, jetzt fehlt mir aber definitiv die Reichweite, um wieder nach Hause nach Mainz zu fahren. Ich plante einen 3-Stündigen Zwischenstop in Worms ein und schaffte es auf die letzten Meter nach Hause.
Ich denk mir: "Ok, Ladegeräte gehen nun mal kauptt, das ist nicht Schuld von Kumpan. Ich schreibe ihnen und bitte um Tausch, ist ja schließlich noch kein Jahr alt! Und ich frage, was nun mit dem völlig unnützem alten Akku passieren soll."
Das habe ich getan:
Das war vor drei Wochen. Ratet doch mal, was seit her (nicht) passiert ist?1. Mein Tacho zeigt einen zu hohen Kilometerstand an.
[...]
2. Das Ladegerät für die Kraftpakete 1.5 ist defekt.
[...]
Bitte teilen Sie mir mit, wohin ich das defekte Ladegerät zur Reparatur / Umtausch schicken kann.
3. Mein "alter" Akku, welchen ich vor 1,5 Jahren mit dem Roller erworben habe (KP 1.1), ist mittlerweile völlig reaktionslos.
[...]
Bitte machen Sie mir einen Vorschlag, wie mit diesem alten Akku verfahren werden soll. Bereits im Oktober 2014 schrieb ich Ihnen, dass er defekt sei, und keine Ihrer Tipps, Vertröstungen oder "Reparaturen" brachte eine Verbesserung, sondern machte ihn letzt endlich nutzlos.
Insgesamt vergeht mir der Spaß an meinem Roller immer mehr, und ich stehe zunehmend unter Rechtfertigungsdruck gegenüber Familie und Freunden, warum ich ihn nicht schon längst zurückgegeben und mir statt dessen ein vernünftiges E-Bike oder ein gebrauchtes Auto gekauft habe. Nach all den technischen Pannen, der mangelnden Kommunikation und den Vertröstungen habe auch ich die Nase ziemlich voll. Da hilft all der Idealismus bzgl. E-Mobilität, dem Vertrauensvorschuss für ein junges deutsches Unternehmen oder ein schickes Retro-Design auch nicht mehr.
Mit freundlichen Grüßen,
Liebe Grüße,
Jessi