Systray hat geschrieben: ↑Di 25. Sep 2018, 23:24
[...]Da habe ich mich wohl unklar ausgedrückt, natürlich bremst der Motor, und zwar in dem Maße wie er den Strom an die angeschlossenen Verbraucher los wird, also an den Controller und die 12V Verbraucher.
Aber klar, das ist natürlich nicht mit der Reku in den Akku zu vergleichen. [...]
Genau, weil die Bremswirkung um den Faktor 20 gemindert wird und man doch wieder die Bremsscheiben braucht...
Systray hat geschrieben: ↑Di 25. Sep 2018, 23:24
[...]Trotzdem würde ich der Reku zum Akku, eine Diodenbox für 2 parallele Akkus vorziehen, besser Leistung als Reichweite bei unseren vielen Steigungen.
Wie schon geschrieben, mit Dioden wirst Du keinen Leistungsgewinn spüren. Selbst wenn ich mit ganz spitzem Bleistift rechne und die zusätzlichen Widerstände ignoriere, komme ich auf folgende Verlustleistungen bei starker Last:
1 einzelner Akku: 4,38 %
2 Akkus parallel ohne Halbleiter: 2,19 %
2 Akkus parallel mit Dioden: 3,75 %
Also im theoretischen Idealfall eine Leistungssteigerung von 0,63 %, in der Praxis durch die zusätzlichen Übergangswiderstände an den Dioden eher ein Leistungsverlust in gleicher Größenordnung. Da bräuchte man schon ein verdammt gute Popo-Meter um was zu merken.
Bei den FETs sieht's schon etwas besser aus:
1 einzelner Akku: 4,38 %
2 Akkus parallel ohne Halbleiter: 2,19 %
2 Akkus parallel mit FETs: 2,67 %
Also immerhin schon eine theoretische Leistungssteigerung um 1,71 %.
Da die Verlustleistung nun aber auf mehrere Zellen und die Halbleiter (und bei fehlender Rekuperation auch auf die Bremsen) verteilt wird, erwärmt sich die einzelne Zelle deutlich geringer, was zu einem größeren Innenwiderstand führt. Der Effekt ist nicht riesig, aber auch nicht zu vernachlässigen: Zwischen 10 und 40 °C verringert sich der Innenwiderstand (und damit die Verlustleistung) immerhin um fast 10 %. Je nach Begleitumständen bringt also auch die FET-Lösung evtl. eine Leistungsminderung statt einer Leistungssteigerung mit sich.
Gerade im Hinblick auf die Lebensdauer der Akkus (darum ging es Michael ja ursprünglich) hat das Parallelschalten dennoch Vorteile. Aber ich bleibe dabei, dass jede Variante nur einen Kompromiss darstellt, es keinen Königsweg gibt und unu (genau so wenig wie anderen Herstellern) deshalb nicht anzulasten ist, wenn sie keine Parallelschaltung anbieten. Hier nochmal die Varianten mit ihren Vor- und Nachteilen zusammengefasst:
2 Akkus parallel mit Dioden
Vorteile: Kein Umstecken, im Idealfall schonender Akkubetrieb.
Nachteile: Keine Rekuperation, selbst im Idealfall kaum Leistungssteigerung, bei Betrieb mit einem Akku oder zwei Akkus mit unterschiedlichem SOC deutliche Leistungsverluste.
2 Akkus parallel mit FETs
Vorteile: Kein Umstecken, im Idealfall schonender Akkubetrieb, im Idealfall leichte Leistungssteigerung.
Nachteile: Keine Rekuperation, bei Betrieb mit einem Akku oder zwei Akkus mit unterschiedlichem SOC deutliche Leistungsverluste, wahrscheinliche Leistungsverluste bei niedriger Umgebungstemperatur.
2 Akkus parallel
Vorteile: Kein Umstecken, schonender Akkubetrieb, im Idealfall leichte Leistungssteigerung, Rekuperation.
Nachteile: SOC müssen vor jedem Parallelschalten manuell überprüft und angeglichen werden, latente Gefahr durch hohe Ausgleichströme, keine Consumer-Lösung
1 großer Akku
Vorteile: Kein Umstecken, schonender Akkubetrieb, im Idealfall leichte Leistungssteigerung, Rekuperation.
Nachteile: Höheres Gewicht, keine Möglichkeit der Skalierung.
Jede einzelne Variante dürfte das Produkt obendrein verteuern. Habe ich noch etwas vergessen?