Bremsflüssigkeit richtig ablesen

UWEdriver
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Bremsflüssigkeit richtig ablesen

Beitrag von UWEdriver »

Hallo zusammen,

ich hab mal in der Fahrschule gelernt, wie man das "Bullauge" am Ausgleichsbehälter der hydraulischen Bremsen eines Motorrads abliest. Dabei hieß es immer, dass man im Bullauge eine kleine Blase sehen muss.

Mir ist eben aufgefallen, dass das beim UNU nicht der Fall ist und meine Bremsflüssigkeit auch schon recht rötlich ist (Kupfer-farben, würde meine Frau sagen :P ).

Mein Rollerchen hat so 1.500km auf der Uhr. Ist es normal, dass die BRemsflüssigkeit diese Farbe hat, oder sollte sie noch Gelb sein? Seht ihr auch keine Blase im Bullauge? Bin daher gerade nicht sicher, ob zu viel Flüssigkeit drin ist, oder keine mehr (was gegen Zweiteres spricht, ist, dass er noch normal bremst).

Hoffe auf eure Rückmeldung, danke euch!

achim
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Re: Bremsflüssigkeit richtig ablesen

Beitrag von achim »

Warum sollte da eine Blase zu sehen sein?
Bremsflüssigkeit kann unterschiedliche Farben haben.
Lass lieber alles in Ruhe bevor am Ende der Behälter undicht ist. Hast noch ein paar Jahre Zeit bis zum Wechseln :mrgreen:

Evolution
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Re: Bremsflüssigkeit richtig ablesen

Beitrag von Evolution »

Bei der nächsten vorgeschriebenen Wartung wird die Bremsflüssigkeit in der Regel mit geprüft. Wenn Dir das Sorgen macht, kannst Du ja ausdrücklich darauf hinweisen. Wenn Du allerdings ein Tüftler und Bastler bist und Dich der Eroberungsdrang plagt, dann solltest Du wissen, dass laut Unus Hinweise folgendes gilt:

Solltest Du oder eine andere, nicht von uns beauftragte Person den unu reparieren,
verändern oder auf andere Art zusammenbauen, ist das entstehende Produkt von
der Garantie in jedem Fall ausgeschlossen. Ferner wird durch uns keine Garantie für
Defekte an der Ware übernommen, die durch unsachgemäßen Gebrauch und/oder
unsachgemäße Behandlung entstanden sind.

Anmerkungen zur Bremsflüssigkeit findest Du auf den Seiten 7 und 11 im Handbuch.

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vsm
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Re: Bremsflüssigkeit richtig ablesen

Beitrag von vsm »

Bei der 4000er-Inspektion wird die Bremsflüssigkeit geprüft und bei Bedarf gewechselt (so bei mir geschehen). Vorher würde ich, sofern keine spürbare Verschlechterung der Bremsleistung eintritt, auch nicht aktiv werden...

Stulle
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Re: Bremsflüssigkeit richtig ablesen

Beitrag von Stulle »

Schön, dass hier gleich auf das Erlöschen der Garantie hingewiesen wird. Scheint heute nicht mehr richtig zu sein, wenn man selber mal nachschauen möchte, ob alles noch Sicher ist. Also immer schön zu Werkstatt. Ich persönlich würde in diesem Fall auf dem Rat von Achim hören.

CouchRider
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Re: Bremsflüssigkeit richtig ablesen

Beitrag von CouchRider »

Bei meinem Motorrad wechsle ich die Bremsflüssigkeit mittlerweile selber. Ist aber natürlich keine Empfehlung und man sollte wissen was man tut. Man braucht dazu so ein Set: https://amzn.to/2vlDTKH

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fiedje
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Re: Bremsflüssigkeit richtig ablesen

Beitrag von fiedje »

Es ist nicht nur eine Frage der Garantie, ob man den Bremsflüssigkeitsbehälter öffnet.
Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch und jedes Öffnen öffnet auch den Weg von Luftfeuchtigkeit in den Behälter.
Der Grund, warum Bremsflüssigkeit geprüft und gewechselt werden muss, ist Wasser in der Flüssigkeit, welche dann beim eventuellen Erhitzen zu Luftblasen führt, wodurch die Bremskraft dann abnimmt. (Weil Luft komprimierbar ist)
Freundliche Grüße von Fiedje

achim
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Re: Bremsflüssigkeit richtig ablesen

Beitrag von achim »

Yepp, und deshalb lässt man den Behälter am besten zu.
So dicht wie nach der Werksmontage wird er nie wieder .
Ich hatte eine Yamaha XS 850 10 Jahre in der Garage stehen. Zuvor war die Bremsflüssigkeit schon jahrelang nicht gewechselt worden. Die Bremswirkung war immer noch unverändert, auch aus hohen Geschwindigkeiten.
Bei einem Roller der grade mal 45 fährt und fast nix wiegt, braucht man sich bei dichten Behälter wirklich keinen Kopf zu machen.

Gruß,
Achim

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vsm
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Re: Bremsflüssigkeit richtig ablesen

Beitrag von vsm »

achim hat geschrieben:
Fr 26. Apr 2019, 00:00
[...]Bei einem Roller der grade mal 45 fährt und fast nix wiegt, braucht man sich bei dichten Behälter wirklich keinen Kopf zu machen. [...]
Das sehe ich auch so. Zumal beim unu die Rekuperation auch so gut funktioniert, dass die Bremsen bei anständiger Fahrweise keine ernstzunehmende Temperatur erreichen.

Desert Eagle
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Re: Bremsflüssigkeit richtig ablesen

Beitrag von Desert Eagle »

Der Deckel des Bremsflüssigkeitsbehälters darf nicht ganz dicht sein.
Durch den Bremsverschleiß sinkt der Flüssigkeitsstand, und dafür muß Luft nachkommen.
(Auch ein Tankverschluß ist entweder nicht ganz dicht, oder es gibt eine Belüftung.)
Beim Belagwechsel wandert die Flüssigkeit wieder in den Behälter zurück.
Wenn während der Zeit etwas nachgefüllt wurde, kann der Behälter auch überlaufen.

Die Bremsflüssigkeit zieht mit der Zeit Wasser und dadurch verringert sich der Dampfblasenpunkt.
Das kann bei langem Bremsen zur Erhitzung und zur Blasenbildung im Radbremszylinder führen, was sich ähnlich auswirkt wie Luft in der Bremse.
Bei der Überprüfung wird der Dampfblasenpunkt gemessen, und zwar idealerweise am Radbremszylinder. Wenn die Flüssigkeit kocht, dann dort.
Messungen im Behälter sind nicht aussagekräftig. Dort wird es nie heiß.
Bremsflüssigkeit wird nicht durchgemischt wie Kühlmittel oder Öl.
Sie bewegt sich nur ein wenig in der Druckleitung hin und her.
Wenn der Dampfblasenpunkt wesentlich unter 200°C fällt, wird die Füllung gewechselt.
Dazu soll man nur DOT3 oder DOT4-Qualität aus einem neuen Behälter nehmen.
Die kleinsten Behälter, die ich kenne, fassen 1 l. Wie viel faßt die UNU-Bremse?
Der Rest wird verrechnet und entsorgt?

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