Neuer unu Scooter - Spätere Auslieferung und Hintergründe

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Uschi
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Re: Neuer unu Scooter - Spätere Auslieferung und Hintergründe

Beitrag von Uschi »

Auch ich fahre sommers wie winters, nur bei Schnee nicht. UNU steht draussen, allerdings immer unter Plane.
Habe ihn nun 3 Jahre, 10100km, und keine Probleme bisher, die was mit Wetter zu tun hätten.
Wenn es nass ist fahre ich halt etwas langsamer um die Kurven (habe noch Original China Reifen).

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thomas unu
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Re: Neuer unu Scooter - Spätere Auslieferung und Hintergründe

Beitrag von thomas unu »

Hallo liebe Foristen,

ein paar Themen rund um Zuverlässigkeit und Wetterbeständigkeit des aktuellen sowie des neuen Scooters haben sich hier gesammelt. Darauf antworte ich gerne und werde mich dafür vornehmlich an dem Post von michael1 orientieren.
Die lange Liste an Erfahrungen mit dem aktuellen Roller ist natürlich unschön und das ganz unabhängig davon, wie sich andere Roller in der Hinsicht verhalten. Meinen unu fahre ich seit Sommer 2015 und bisher ca. 14.500km und habe daran einmal die linke Schalterleiste ausgetauscht, weil der Blinkerschieber sich auch mit WD40 nicht bewegen ließ und den Tacho, da die Ladestandsanzeige an einem Tag den Geist aufgegeben hatte.
Meine ehrliche Einschätzung, die ich auch meinen Freunden mitgeteilt haben, wenn sie einen unu kaufen wollten, ist, dass der Scooter jahrelang eine Menge Spaß macht, nebenbei günstig im Markt positioniert ist, man im Gegenzug gelegentlich ein (Klein-)Teil tauschen muss und dabei im Zweifelsfall eher kulant von unserem Serviceteam behandelt wird.
Soweit die bisherige Erfahrung, die wir aber auch nicht als ideal ansehen, oder mit der Erwartung an den neuen Scooter gleichsetzen. Als der unu Classic 2014 auf den Markt kam, bestand der Ansatz darin, gemeinsam mit einem erfahrenen Zweirad-Hersteller aus China einen bestehenden Roller so anzupassen, dass er den hiesigen Anforderungen an Ladeinfrastruktur und Akku-Langlebigkeit entspricht. Die ersten Jahre am Markt haben dann gezeigt, dass trotz der Erfahrung des Partners eine Menge Potential sowohl bei der Fertigungsqualität, also auch einigen Produkteigenschaften wie der angesprochenen inkonstanten Höchstgeschwindigkeit über den Ladestandsverlauf bestand. Mehrere Themen haben wir dann in einem Projekt gebündelt, an dessen Ende das Facelift mit dem Bosch-Antriebgsstrang und mehreren Detailveränderungen stand. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten bei unu allerdings auch erst vier Ingenieure, von denen nicht alle hauptsächlich mit Produktentwicklung beschäftigt waren.
Am neuen unu Scooter arbeitet ein viel größeres Team, das zudem um mehrere starke externe Partner erweitert ist, um fachspezifische Aufgaben zu lösen. Der im Post von michael1 erwähnte Ansatz, dass wir "nicht von der Stange" einkaufen würden, entspringt dabei wohl einem missverständlichen Ausdruck meinerseits. Wir entwerfen viele Komponenten für den neuen Scooter selbst, da wir Eigenschaften planen, die so noch nirgends verfügbar sind. Das gilt also für einen eigenen Rahmen und Verkleidungen, um z.B. den großen Stauraum unter dem Sitz anzubieten. Das gilt ebenfalls für die Elektronik, die für die Steuerung aller Lichter und Signale am Roller sowie für die Vernetzung* nötig ist und einfach über die Pakete hinausgeht, die Zulieferer uns anbieten konnten. Gerade bei solch komplexen Komponenten wollen wir alles nötige Know-How bei uns im Haus haben. Gleichzeitig nutzen wir aber den Kostenvorteil, den die Verfügbarkeit anderer Komponenten wie Felgen oder Bremsanlagen bringt und bei denen eine Eigententwicklung keinen merklichen Vorteil gebracht hätte. Bei allen Teilen nutzen wir auch die Erfahrung, die wir mit dem unu Classic gesammelt haben, um umfangreiche Tests (Salzwasser, UV, Vibration, Straßenfahrt, ...) zur Zuverlässigkeit durchzuführen, was einen großen Teil der Aufgaben ausmacht, die in den kommenden Monaten vor uns stehen. Auch hierbei hilft uns unser Fertigungspartner Flex, der über all das nötige Equipment für diese Tests verfügt. Pflege des Rollers, gerade in den Wintermonaten, wird natürlich wie bei allen Fahrzeugen weiter zur Langlebigkeit beitragen.

Zuletzt noch zu den drei als nicht optimal angesehenen Produkteigenschaften:
  • Reifen reine Sommerreifen: Der K80SR von Heidenau ist ein sehr neuer Reifen, der vom Profil her besser zum Sommer und dem geräuschfreien Fahren passt, aufgrund seiner Gummimischung aber in unabhängigen Tests (z.B. hier) auch gute Eigenschaften auf feuchter Fahrbahn aufwies. Für alle Fahrer, die jedoch einen anderen Reifen bevorzugen, ist es sicher erfreulich, dass wir am neuen unu Scooter extra dafür gesorgt haben, dass die Reifen sehr viel einfacher zu wechseln sind, als das bei anderen Elektrorollern mit Radnabenmotor möglich ist.
  • kein Hauptständer, sondern nur der kleine Seitenständer: Hier war ich anfänglich auch skeptisch, habe zu meiner eigenen Überraschung aber an den Prototypen festgestellt, dass der Stand durch den gewählten Kippwinkel und den niedrigen Schwerpunkt sehr sicher ist. Für Arbeiten am Hinterrad lässt sich ein kleiner Motorradheber oder jede Art on "Block" im hinteren Bereich des Rahmens direkt vor der Schwinge platzieren.
  • Mglw. Toleranzen bei Höchstgeschwindigkeit nicht ausgereizt: Ich weiß nicht, woher diese Information stammt. Wir wollen die aktuell gültige Toleranz von 5% der Vmax so gut wie technisch möglich ausreizen, ohne unsere Zulassung zu gefährden. Was zu einiger Verwirrung führen kann, sind die im Tacho angezeigten Geschwindigkeiten, die beispielsweise beim Gogoro bis 53km/h reichen, damit jedoch 6-7km/h höher als bei einer GPS-Messung liegen und damit (womöglich absichtlich) am oberen Rahmen der Tacho-Toleranz kratzen.
Ich hoffe, damit ein etwas mehr Hintergrund zu uns und der aktuellen Produktentwicklung sowie unseren Erwartungen gegeben zu haben. Weitere Fragen kommen bestimmt noch und ich melde mich sicherlich bald wieder.

Beste Grüße,
Thomas


*Zur Vernetzung, da die Frage verständlicherweise häufiger auftritt: Der unu Scooter wird ausgeliefert mit einer Keycard und ohne aktive Internetverbindung. Jedem Fahrer/jeder Fahrerin steht es frei, die Konnektivität zu aktivieren, oder nicht. Falls man einen unverbundenen Roller bevorzugt, profitiert man trotzdem von einer Reihe großartiger Features wie der Menge an Platz auf und unter dem Sitz, dem größeren Akku und der deutlich helleren LED-Beleuchtung.

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Fotomanni
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Re: Neuer unu Scooter - Spätere Auslieferung und Hintergründe

Beitrag von Fotomanni »

thomas unu hat geschrieben:
Mo 24. Jun 2019, 14:08
der Menge an Platz auf und unter dem Sitz, dem größeren Akku
Der größere Akku bringt aber scheints nicht mehr Reichweite. Deshalb nochmal die Frage, die ich irgendwann zwar schon mal gestellt habe aber damals gab es keine sichere Antwort: Könnte man den großen Stauraum zum Transport eines dritten Akkus nutzen?
Viele Grüße vom Rand der Welt
Manfred

(Der Rand der Welt ist mitten in Hessen 10km vom geografischen Mittelpunkt der Eu entfernt)

Randy81
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Re: Neuer unu Scooter - Spätere Auslieferung und Hintergründe

Beitrag von Randy81 »

FotoManni guck doch mal bei Instagram auf der Unu IGTV Seite Video 2 zum Schluss ist der Stauraum gut zu sehen ich denk nen 3 Akku zu Transportieren wäre kein Problem nur müsstest du ihn sicher umstecken !
Unu 2.0 4KW Black

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thomas unu
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Re: Neuer unu Scooter - Spätere Auslieferung und Hintergründe

Beitrag von thomas unu »

Hallo Fotomanni,

wenn Du mir dazu sagen kannst, was Deine Befürchtung nährt, lass uns das gerne detailliert besprechen. Ich tippe auf die Nachrichten zur Fahrzeugmasse und bisher noch nicht im Detail veröffentlichte Leistungsdaten des Akkus.
Der neue Scooter wird ca. 20kg mit sich bringen, was die Gesamtmasse samt "Durchschnittsfahrer" mit 75kg um ca. 14% erhöht. Bei höherem Fahrergewicht ist die relative Erhöhung sogar geringer. Die nutzbare Akkukapazität wird allerdings um mehr als 23% steigen.

Da unter den vier Fahrwiderständen die Masse in Roll-, Steig- und Beschleunigungswiderstand jeweils nur linear einfließt, sollte es hier auch zu keinen unerwarteten Abzügen kommen. Lediglich die höhere Beschleunigung des 4kW-Modells wird ein paar Prozente bei der Reichweite einfordern, wenn man stets voll am Griff zieht. Offizielle Testdaten folgen.

Hoffe, damit konnte ich etwas mehr Klarheit schaffen.

Freundlicher Gruß,

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Re: Neuer unu Scooter - Spätere Auslieferung und Hintergründe

Beitrag von DerAutomatiker »

Das mit dem dritten(/vierten?) Akku im Sitzfach wäre aber echt noch interessant und für euch vor Ort ja leicht herauszufinden ;)

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thomas unu
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Re: Neuer unu Scooter - Spätere Auslieferung und Hintergründe

Beitrag von thomas unu »

Sorry, das wollte ich noch ergänzen. Es passt ein dritter Akku rein, wenn auch leider nicht in perfekter Position. Ende der Woche habe ich wieder einen der Prototypen vor mir und kann das bildlich verdeutlichen.

Gruß,
Thomas

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callmeuhu
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Re: Neuer unu Scooter - Spätere Auslieferung und Hintergründe

Beitrag von callmeuhu »

thomas unu hat geschrieben:
Mo 24. Jun 2019, 14:08
Hallo liebe Foristen,

Meinen unu fahre ich seit Sommer 2015 und bisher ca. 14.500km und habe daran einmal die linke Schalterleiste ausgetauscht, weil der Blinkerschieber sich auch mit WD40 nicht bewegen ließ und den Tacho, da die Ladestandsanzeige an einem Tag den Geist aufgegeben hatte.
eindringende Feuchtigkeit, die den Schalter lahmlegt. Beim Serie 2 habt ihr den Schalter weggelassen. Richtige Entscheidung :!:
thomas unu hat geschrieben:
Mo 24. Jun 2019, 14:08
Meine ehrliche Einschätzung(...)Als der unu Classic 2014 auf den Markt kam, bestand der Ansatz darin, gemeinsam mit einem erfahrenen Zweirad-Hersteller aus China einen bestehenden Roller so anzupassen, dass er den hiesigen Anforderungen an Ladeinfrastruktur und Akku-Langlebigkeit entspricht. Die ersten Jahre am Markt haben dann gezeigt, dass trotz der Erfahrung des Partners eine Menge Potential sowohl bei der Fertigungsqualität, also auch einigen Produkteigenschaften wie der angesprochenen inkonstanten Höchstgeschwindigkeit über den Ladestandsverlauf bestand.
auch hier wieder: Die Innenmechanik (Zahnräder), werden durch Feuchtigkeit lahmgelegt, was dann erst den km-Zähler ausser Gefecht setzt und später bleibt auch die Akkuanzeige "hängen". Bei Bosch wurden etliche km-Zähler, Tachoschnecken, Blinkergläser usw. getauscht.
thomas unu hat geschrieben:
Mo 24. Jun 2019, 14:08
Mehrere Themen haben wir dann in einem Projekt gebündelt, an dessen Ende das Facelift mit dem Bosch-Antriebgsstrang und mehreren Detailveränderungen stand. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten bei unu allerdings auch erst vier Ingenieure, von denen nicht alle hauptsächlich mit Produktentwicklung beschäftigt waren.
Die Rückmeldungen der Bosch-Werkstätten waren wohl entscheidend. Da war ja für euch erkennbar, welche hauptsächliche Mängel behoben werden mussten, innerhalb der Werksgarantie.
thomas unu hat geschrieben:
Mo 24. Jun 2019, 14:08
Am neuen unu Scooter arbeitet ein viel größeres Team, das zudem um mehrere starke externe Partner erweitert ist, um fachspezifische Aufgaben zu lösen. Der im Post von michael1 erwähnte Ansatz, dass wir "nicht von der Stange" einkaufen würden, entspringt dabei wohl einem missverständlichen Ausdruck meinerseits. Wir entwerfen viele Komponenten für den neuen Scooter selbst, da wir Eigenschaften planen, die so noch nirgends verfügbar sind. Das gilt also für einen eigenen Rahmen und Verkleidungen, um z.B. den großen Stauraum unter dem Sitz anzubieten. Das gilt ebenfalls für die Elektronik, die für die Steuerung aller Lichter und Signale am Roller sowie für die Vernetzung* nötig ist und einfach über die Pakete hinausgeht, die Zulieferer uns anbieten konnten. Gerade bei solch komplexen Komponenten wollen wir alles nötige Know-How bei uns im Haus haben. Gleichzeitig nutzen wir aber den Kostenvorteil, den die Verfügbarkeit anderer Komponenten wie Felgen oder Bremsanlagen bringt und bei denen eine Eigententwicklung keinen merklichen Vorteil gebracht hätte. Bei allen Teilen nutzen wir auch die Erfahrung, die wir mit dem unu Classic gesammelt haben, um umfangreiche Tests (Salzwasser, UV, Vibration, Straßenfahrt, ...) zur Zuverlässigkeit durchzuführen, was einen großen Teil der Aufgaben ausmacht, die in den kommenden Monaten vor uns stehen. Auch hierbei hilft uns unser Fertigungspartner Flex, der über all das nötige Equipment für diese Tests verfügt. Pflege des Rollers, gerade in den Wintermonaten, wird natürlich wie bei allen Fahrzeugen weiter zur Langlebigkeit beitragen.
Das ist bei chinesischen Rollern durchgehend so. Meine Katana AY50, die über 15 Jahre alt sind(1998+2004), sind weniger rostig, als der unu Serie 1 aus 2015/16.
Ich plane mein Serien 1 Modell verzinken zu lassen. Motor und Steuerelektronik sind für etliche 10.000km gut, aber der Rahmen nicht unbedingt
thomas unu hat geschrieben:
Mo 24. Jun 2019, 14:08
Ich hoffe, damit ein etwas mehr Hintergrund zu uns und der aktuellen Produktentwicklung sowie unseren Erwartungen gegeben zu haben. Weitere Fragen kommen bestimmt noch und ich melde mich sicherlich bald wieder.
Ihr macht das richtig so. Wirtschaftlich sinnvoll ist es, neu entwickelte Produkte dort zu verbessern, wo das vorherige Modell noch Schwachstellen hatte. Das ihr hier für uns verfügbar seid, ist auch ein sehr wichtiger Punkt. Ich habe meinen unu Serie 1 erst kennen gelernt, als ich ihn zerlegt hatte. Ob andere Roller überzeugendere Qualität haben, steht auf einem anderen Blatt. Für mich gibt es am Serien 1 unu keine gravierenden Probleme, das Serien 2 Modell ist aber schon ein "Quantensprung"
;)
Zuletzt geändert von callmeuhu am Mo 24. Jun 2019, 20:06, insgesamt 1-mal geändert.
meine Rasselbande ;)

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Re: Neuer unu Scooter - Spätere Auslieferung und Hintergründe

Beitrag von Fotomanni »

thomas unu hat geschrieben:
Mo 24. Jun 2019, 16:09
wenn Du mir dazu sagen kannst, was Deine Befürchtung nährt, lass uns das gerne detailliert besprechen.
Ich wohne hier halt etwas ungünstig. Ein wenig mehr Reichweite würde meinen Aktionsradius gewaltig vergrößern. Nur 15km mehr pro Akku und ich hätte Frankfurt, Offenbach und den Kreis Offenbach im Aktionsradius. Und das würde mir ein dritter Akku in Reserve ja bringen.
Viele Grüße vom Rand der Welt
Manfred

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michael1
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Re: Neuer unu Scooter - Spätere Auslieferung und Hintergründe

Beitrag von michael1 »

thomas unu hat geschrieben:
Mo 24. Jun 2019, 14:08
...Meinen unu fahre ich seit Sommer 2015 und bisher ca. 14.500km und habe daran einmal die linke Schalterleiste ausgetauscht, weil der Blinkerschieber sich auch mit WD40 nicht bewegen ließ und den Tacho, da die Ladestandsanzeige an einem Tag den Geist aufgegeben hatte.
Meine ehrliche Einschätzung, die ich auch meinen Freunden mitgeteilt haben, wenn sie einen unu kaufen wollten, ist, dass der Scooter jahrelang eine Menge Spaß macht, nebenbei günstig im Markt positioniert ist, man im Gegenzug gelegentlich ein (Klein-)Teil tauschen muss und dabei im Zweifelsfall eher kulant von unserem Serviceteam behandelt wird.
Danke für die Erläuterung. Ich glaube natürlich jedem, der andere Erfahrung mit der ersten Generation gemacht hat. Die Kulanz hatte ich ausdrücklich erwähnt, ist unstrittig.
thomas unu hat geschrieben:
Mo 24. Jun 2019, 14:08
...Als der unu Classic 2014 auf den Markt kam, bestand der Ansatz darin, gemeinsam mit einem erfahrenen Zweirad-Hersteller aus China einen bestehenden Roller so anzupassen, dass er den hiesigen Anforderungen an Ladeinfrastruktur und Akku-Langlebigkeit entspricht. Die ersten Jahre am Markt haben dann gezeigt, dass trotz der Erfahrung des Partners eine Menge Potential sowohl bei der Fertigungsqualität, also auch einigen Produkteigenschaften wie der angesprochenen inkonstanten Höchstgeschwindigkeit über den Ladestandsverlauf bestand.
...
Am neuen unu Scooter arbeitet ein viel größeres Team, das zudem um mehrere starke externe Partner erweitert ist, um fachspezifische Aufgaben zu lösen.
Danke für die ehrliche Stellungnahme. Gut zu wissen, dass Unu von einem Startup zu einem echten Unternehmen gereift ist.
thomas unu hat geschrieben:
Mo 24. Jun 2019, 14:08
Der im Post von michael1 erwähnte Ansatz, dass wir "nicht von der Stange" einkaufen würden, entspringt dabei wohl einem missverständlichen Ausdruck meinerseits. Wir entwerfen viele Komponenten für den neuen Scooter selbst, da wir Eigenschaften planen, die so noch nirgends verfügbar sind. Das gilt also für einen eigenen Rahmen und Verkleidungen, um z.B. den großen Stauraum unter dem Sitz anzubieten. Das gilt ebenfalls für die Elektronik, die für die Steuerung aller Lichter und Signale am Roller sowie für die Vernetzung* nötig ist und einfach über die Pakete hinausgeht, die Zulieferer uns anbieten konnten.
Danke für die Erläuterungen. Könntest Du bitte einmal genauer darauf eingehen, wie Ihr für die selbst entwickelten Komponenten die Langlebigkeit sicherstellt?
thomas unu hat geschrieben:
Mo 24. Jun 2019, 14:08
... umfangreiche Tests (Salzwasser, UV, Vibration, Straßenfahrt, ...) zur Zuverlässigkeit durchzuführen, was einen großen Teil der Aufgaben ausmacht, die in den kommenden Monaten vor uns stehen.
Habt Ihr für solche Tests auch Mitarbeiter mit eigener praktischer Erfahrung im internen Team, die die Tests überwachen oder verlasst Ihr Euch v.a. auf Flex und Co.? Und macht Ihr außerdem umfangreiche SIcherheitstests?
thomas unu hat geschrieben:
Mo 24. Jun 2019, 14:08
...dass die Reifen sehr viel einfacher zu wechseln sind, als das bei anderen Elektrorollern mit Radnabenmotor möglich ist.
Weiss ich zu schätzen, auch da ich noch die Rechnung vom letzten Reifenwechsel vor Augen habe.
thomas unu hat geschrieben:
Mo 24. Jun 2019, 14:08
...Toleranzen bei Höchstgeschwindigkeit nicht ausgereizt: Ich weiß nicht, woher diese Information stammt. Wir wollen die aktuell gültige Toleranz von 5% der Vmax so gut wie technisch möglich ausreizen, ohne unsere Zulassung zu gefährden.
Danke, wichtige Information.

Würdest Du noch auf die Frage eingehen, ob man den Unu Scooter auch bei schlechtem Wetter guten Gewissens draußen stehen lassen kann? Sind die empfindlichen Komponenten sicher vor Wasser?

Nochmal herzlichen Dank für die umfangreiche Antwort und Grüße an das ganze Team.

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