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Merkwürdiges Ladeverhalten beim Jupiter

Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 15:44
von Boheme
Liebe Leute,
mein Jupiter hatte eigenlich von Anfang an ein merkwürdiges Ladeverhalten. Wenn ich ihn ziemlich leer gefahren habe, hat er anschließend nicht richtig voll geladen, sondern hat bei ca. 80 Volt abgebrochen (grünes Dauerlicht). Ich habe mir dann so geholfen: Stecker für kurze Zeit rausziehen und wieder einstecken oder über Nacht einen Zacken (15 Min) bei der mechanischen Schaltuhr im letzten Drittel rausnehmen. Dann hat er immer bis 84 oder 84,2 Volt voll geladen. Ich glaube Kifo hat dieses Problem hier auch schon mal beschrieben. In den letzten Tagen ist diese Schwelle immer weiter nach unten gegangen, der geringste Stand war ca. 75 Volt, heute Morgen waren es ca. 80 Volt. Jetzt liegt er bei 77,6 Volt und das Ladelicht springt von rot nach einigen Sekunden auf blinkend grün und dann auf dauergrün. An der Spannungsanzeige tut sich nichts. Ich habe dann einiges probiert, erst Zündung an dann Stecker rein, oder Hauptsicherung aus, dann Zündung an und dann Stecker rein oder umgekehrt, es hilft alles nichts, die Ladung bricht gleich wieder ab. Beim Einschalter der Zündung leuchtet einige Sekunden das orange Akkusymbol welches sonst bei 2 Strichen auf dem Schätzeisen orange blinkt, ich kann mich nicht erinnern, ob das vorher so war. Der Roller hat jetzt laut Tacho knapp 37T km runter, also in echt ca. 33T km. Einen nennenswerten Kapazitätsverlust habe ich bis jetzt nicht bemerkt. Der Roller steht in einer geschlossenen Garage bei ca. 8-10°C, im letzten Winter stand er viel kälter und da gab es dieses Problem nicht. Ich habe ihn die letzten Wochen nie ganz voll geladen um den Akku zu schonen. Kann es sein dass der Akku dadurch völlig aus der Balance ist und das BMS deswegen abschaltet? Weiß jemand Rat?
Liebe Grüße an die Rollergemeinde
Boheme

Re: Merkwürdiges Ladeverhalten beim Jupiter

Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 16:43
von Evolution
Boheme, bei einer solchen Laufleistung solltest Du Dich hier eintragen:

viewtopic.php?f=1&t=5124&start=140

Re: Merkwürdiges Ladeverhalten beim Jupiter

Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 17:03
von Boheme
Mache ich später. Nachtrag: Es ist der große Akku und das "Schnell"ladegerät

Re: Merkwürdiges Ladeverhalten beim Jupiter

Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 19:50
von Kifo
Ich hatte solche Probleme, wie von dir beschrieben, nicht.
Bei mir ging es darum, das Laden absichtlich bei 80% oder 95% zu stoppen, um den Akku zu schonen. Wenn ich das nicht tue, lädt er ganz normal bis knapp 84V.

Re: Merkwürdiges Ladeverhalten beim Jupiter

Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 21:38
von achim
Vorzeitiges Abschalten ist wegen evtl. Fehlverhalten des BMS grundsätzlich nicht zu empfehlen.
Ich würde, sofern möglich, mal mit einem anderen Ladegerät laden und die Spannung messen. Und mal bei Trinity nachfragen.
Der derzeitige Ladezustand entspricht knapp 3,9 C/Zelle. Das ist schon merklich verminderte Kapazität. Es könnte natürlich auch sein dass eine oder mehrere Zellen geschädigt sind. Haben ja schon eine ordentliche Laufleistung erreicht.

Gruß,
Achim

Re: Merkwürdiges Ladeverhalten beim Jupiter

Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 22:06
von Boheme
Das BMS oder Ladegerät hat sich ja von selbst abgeschaltet, bzw. nicht bis zum Ende voll geladen oder heute gar nicht erst angefangen zu laden. Ich hatte auch schon öfters mal vorzeitig den Stecker gezogen, weil es grad zeitlich nicht passte etc., aber es hat bis jetzt keine Probleme bereitet. Trinity habe ich meinen ersten Text als copy und paste auch schon gemailt, mal sehen, was da kommt. Ein anderes Ladegerät wäre eine Idee, nur muss ich erstmal sowas herkriegen. Eine Idee wäre es, von dem Ladegerät unseres zweiten Rollers (meine Frau hat den gleichen in blau) mal die 84 Volt abzuzweigen, dazu könnte man den Pluspol am Eingang der (abgeschalteten) Hauptsicherung abgreifen und den Minuspol am Controler. Ich werde aber erstmal abwarten was Trinity so sagt. Das Problem des nicht Volladens bei ziemlich leer gefahrenen Akku tritt auch bei dem blauen Roller auf. Auch hier half oder hilft hoffentlich auch in Zukunft das kurzzeitige Rausziehen und wieder Reinstecken des Ladesteckers. Ich habe dieses Verhalten des BMS bis jetzt als eine vom Hersteller mehr oder weniger "gewollte" oder "geplante" 80%-Akkuschonungsladung angesehen, aber wenn das bei anderen Rollern hier im Forum nicht eintritt, ist das wohl vom Hersteller so nicht vorgesehen. Das Ladegerät,hatte ich als der Roller noch ziemlich neu war mal ausgebaut, weil der Lüfter mit Straßendreck vom Vorderrad blockiert war. Es hat nur einen 230 Volt Eingang und einen 84 Volt Ausgang und keine weitere Steuerleitung etc., die Strom-/Spannungsregelung/Ladekurve findet erst danach im BMS statt.
Soweit erstmal
Boheme

Re: Merkwürdiges Ladeverhalten beim Jupiter

Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 22:17
von Boheme
Nochmal zu einer eventuellen Akkuschädigung. Das Problem ist plötzlich aufgetreten, der erste Ladeabbruch bei 75 Volt, dann wieder bei 83,5, dann bei 82,5 dann bei 80 Volt, also kein allmähliches Absinken der Spannung. Rechnerisch hätte ich jetzt bei meiner Kilometerleistung ca. 150 Vollladezyklen. Ich habe den Akku nie leer gefahren und ihn nicht unnötig voll geladen längere Zeit stehenlassen und auch vermieden ihn bei Minusgraden zu laden. Diesen Winter steht er wie gesagt in einer geschlossenen Garage, wo es bis jetzt nicht kälter als 8°C geworden ist.

Re: Merkwürdiges Ladeverhalten beim Jupiter

Verfasst: Mo 13. Jan 2020, 23:45
von hmpf
Ich hatte ein aehnliches Verhalten bei meinem Uranus. Manchmal hat das Ladegeraet einfach abgeschalten, obwohl die Spannung noch nicht bei einem Wert, der einer Vollladung entspricht, angekommen war. Ich habe in meinem (nicht mehr neu verkaufbaren) Uranus L2 Akku 17s14p, d.h. voll ist ca. 17*4.1V=69.7V. Die Ladung hat dann zB schon bei 67 Volt gestoppt und das Ladegeraet auf "gruen" geschalten.

Letzendlich war das BMS kaputt (vermutlich aufgrund Ueberhitzung durch die zu heiss werdende Sicherung) und nach dem Tausch funktioniert jetzt alles wieder wie am ersten Tag. Fuer Details siehe mein Tagebuch (Link in Signatur).

Re: Merkwürdiges Ladeverhalten beim Jupiter

Verfasst: Di 14. Jan 2020, 10:20
von Boheme
@hmpf: Ich habe dein Logbuch gelesen. Zum Glück hatte ich bei meinem Jupiter noch nicht so nervige Elektroprobleme, abgesehen von der mechanischen Qualität, da gibt es inzwischen eine lange Liste von Verbesserungen/Reparaturen. Irgendwelche Schmorgerüche von durchgekokelten Sicherungen waren auch nicht festzustellen. Unter dem Thema "Akkuüberholung" geht es ab Seite 3 auch um einen Jupiter mit dem gleichen Problem, wenn ich das richtig gelesen habe. Leider endet dieser Faden im Sept 2019 ohne die Bekanntgabe einer wirklichen Lösung, jedenfalls scheint dort auch das BMS das Problem zu sein. Die 2-jährige Garantie ist jetzt natürlich abgelaufen, ich erinnere mich aber, dass vor 2-3 Jahren auf der Webseite von Trinity noch von 3 Jahren/30 000 km Garantie die Rede war.
Andere Frage: Hat der Jupiter eigentlich irgendwelche Balancer über den einzelnen Zellen eingebaut? Gibt es vielleicht statt der Strom verbratenden Balancer separate Zuleitungen als BMS-Luxusausführung zu den einzelnen Zellen. Diese mindestens 20 Leitungen habe ich in dem grauslichen Drahtverhau unter der Sitzbank bis jetzt nicht entdecken können.
Boheme

Re: Merkwürdiges Ladeverhalten beim Jupiter

Verfasst: Di 14. Jan 2020, 10:21
von STW
Auch wenn ich den Roller nicht en Detail kenne, klingen die Schilderungen so, dass der Grund für das Abschalten im BMS und/oder einem Zellenblock liegt. Viel hängt davon ab, wie das BMS arbeitet, und ich gehe davon aus, dass es eine Einzelzellenüberwachung (Einzelzelle auch als Synonym für mehrere parallel geschaltete Zellen) macht.
Damit bleiben zwei Fehlerursachen:
a) Eine Zelle erreicht den Abschaltschwellwert, das BMS macht dicht
b) Das BMS meint den Abschwaltschwellwert einer Zelle oder des gesamten Akkupacks erreicht zu haben

Im Fall b) ist das BMS defekt, da hilft nur Austausch oder eine Reparatur, falls die überhaupt jemand durchführen möchte.
Der Fall a) kein eintreten, wenn eine Zelle defekt ist, aufgrund verminderter Kapazität bereits deutlich vor allen anderen Zellen die Abschaltspannung erreicht, oder der Akkupack sehr außer Balance geraten ist, oder auch bei aus alterungsgründen und besonders bei niedrigen Temperaturen stark driftenden Innenwiderständen mit entsprechendem Spannungsanstieg bei höheren Ladeströmen. Ich würde da jetzt Einzelspannungen messen, am besten bei verschiedenen Ladezuständen des gesamten Akkupakets, und dann abwägen, ob ich eine Wartungsladung (laden mit geringem Strom, gezieltes Entladen / Laden einzelner Zellen usw.) oder gleich eine Akkureparatur anginge.
Die Frage ist, will man das selber machen (wir sprechen von 84V, ein Mechaniker benötigt da schon den HV-Schein) und kann man das machen, oder läßt man lieber den Profi = Trinity an die Sache. Eine Wartungsladung kann mehrere Tage bis Wochen dauern, das ist entsprechend zeitlich einzuplanen.