Jupiter 11: erster TÜV Termin

[elektro-driver]

Genau; das kann ich bestätigen. Mein Jupiter, der nicht durch den ersten TÜV Termin gekommen ist, ist immer noch bei einer Motorrad-Meister-Werkstatt zur Reparatur. Der Meister hat mich sogar extra angerufen und mich gebeten vorbei zu kommen, damit ich mir die "Scheiße" selber ansehen kann. Seiner Meinung nach waren beide Lenklager falsch montiert bzw. deutlich zu fest angezogen. Das Obere Lager der Lenkstange war extrem fest mit der M31 (!) Mutter angezogen, so dass es quasi kaputt gehen musste. Und das untere hat er nicht auf normalen Wege ausbauen können!
Das Tauschen der Lenkkopflager dauert bei ordentlich konstruierten Motorrädern nur wenige Minuten, Beim Jupiter 11 hat es zig Stunden gedauert.
Erschreckend war auch, das eine Vielzahl von Schrauben/Muttern fehlten. Was sich nach der Demontage der kompletten Verkleidung im vorderen Bereich zeigte. Das defekte Lenklager machte sich bei mir so bemerkbar: In der Gerdeaus-Stellung hat sich ein Einrastpunkt entwickelt. Also wen mann den Jupiter 11 aufbockt aber auch während der Fahrt, rastet das Lenkrad in Geradeausstellung ein,.d.h. man spürt den Einrastpunkt kann ihn aber ohne große Kraftanstrengung überlenken. beinahe fast so, als ob das so gewollt wäre! Im Vergleich zu Japanischen oder Deutschen Motorradherstelern ist die Qualität und Verarbeitung des Jupiter 11 aus China (Firma EFUN) schon deutlich von minderer Qualität! Aber gut für einen eRoller von BMW CVOLUTION muss man dann auch bei 160 km Reichweite auch 16.500 € bezahlen, während ich "nur" 8400 € für die Jupiter-Variante mit 200 km Reichweite 2018 bezahlen mußte. Naivität hat halt seinen Preis ODER Dummheit schützt vor Strafe/Schaden nicht"! China-Produktionen kommen eben NICHT an Deutsche und Japanische Qualität heran. Mein Jupiter ist fast 2 Jahre alt und ich habe bei Trinity per eMail angefragt, ob der Schaden als Garantiefall übernommen wird. Darauf habe ich jedoch keine Antwort erhalten, so dass ich notfalls Rechtsmittel nutzen muss, um die Garantiezusage aus dem Kaufvertrag in Anspruch nehmen zu können. Schade, dass ich nun den Jupiterkauf ganz klar als Fehlkauf bewerten muss!
VG Johannes

[achim]

Dass das Wechseln der Lenkkopflager bei einem Japaner nur wenige Minuten dauert, da muss ich doch heftig widersprechen. Alleine das Lösen der unteren Lagerschale der Gabelbrücke ist eine heikle Angelegenheit. Ich hab das oft genug gemacht um zu wissen dass das nicht in ein paar Minuten erledigt ist. Ein Wechseln der Lager, egal welcher Art, ist immer iwie kritisch und wenn man das ordentlich machen will, dann kostet das Zeit.
Das Fühlen des Einrastpunktes bei defektem Lager ist bei nicht demontierten Zweirädern grundsätzlich zweifelhaft, weil einfach zu viele Bowdenzüge, Kabelstränge, ect. An den Lenker zerren.
Wirklich fühlen, bzw. kontrollieren kann man das nur bei demontiertem Fahrzeug. Dass die Chinesen schlampen wissen wir alle und beim Jupiter in besonderem Maße, wie ich finde.
Schon allein die unterdimensinierten Standrohre dürften nicht sein.
Ich würde ihn auch nicht nochmal kaufen, auch wenn er von der Leistung her schon geil ist.
Aber seit ich die einseitige Klemmung der Standrohre genauer angesehen hab, gab ich kein gutes Gefühl mehr beim Fahren.
Deshalb hat er auch erst 2000 km drauf in knapp 3 Jahren.

Das liegt aber auch daran dass ich keinen wirklichen Einsatzzweck für diesen Roller sehe.
Für die Stadt einfach viel zu groß, zu klobig, zu schwer, zu umständlich und viel zu großer Wendekreis.
Für die Autobahn zu langsam und mit viel zu schnell nachlassender Leistung.

Denke aber mal mit der BMW wäre ich auch nicht glücklicher geworden, denn die Kritikpunkte treffen auch hier zu.
Elektrische Zweiräder bleiben wohl sinnvoll noch länger auf den städtischen Bereich beschränkt.

Gruß,
Achim

[elektro-driver]

Reifen-Unbedenklichkeitsbescheinigung_Jupiter.pdf

(1.96 MiB) 67-mal heruntergeladen

Ich hoffe, dass ich jetzt am Montag oder Dienstag den Jupiter abholen kann. Dann werde ich hier miteilen, was mich der Werkstatt-Besuch gekostet hat. Mir geht es ähnlich wie Achim. Einerseits macht mir das Fahren mit dem Jupiter wirklich Spaß und andererseits ärgere ich mich über die vielen Details, die schlecht verarbeitet sind. NaJa und das der erste TÜV-Termin des Jupiter 11 direkt mit "Erhebliche Mängel" und daher ohne Plakette endet, hätte ich beim Kauf 2018 auch nicht erwartet. Ich bin nun etwa 6000 km in 2 Jahren gefahren. Meine Fahrstrecken liegen überwiegend im Bereich von Hin + Zurück = 75 km. (Autobahn + Landstraße). Da ich den ganz großen AKKU drin habe, ist der Leistungsverlust bei dieser "kurzen" Strecke nicht ganz so schlimm. Aber auf dem Hinweg (Akku ganz voll geladen zeigt der Tacho 130 km/h an und auf dem Rückweg dann nur noch 115 km/h bei ruhigem Wetter trockener Straße etc. Da muss man dann ca. 15 km/h abziehen um die tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit zu errechnen. Ich lasse mir ja auch die größeren Reifen aufziehen und bin schon gespannt, was ich dazu künftig berichten kann. Was mich allerdings wundert ist, dass die Unbedenklichkeitsbescheinigung für den größeren Reifendurchmesser nicht mehr bei Trinity im Download-Bereich zu finden ist. Daher habe ich die hier mal in den Anhang dazugefügt.
VG Johannes

[achim]

Das ist ja das Problem. Nur bei vollem Akku sind LKW kein Thema.
Aber spätestens nach der Hälfte kommt man kaum mehr vorbei und muss mit permanent sinkender Vmax. rechnen.
Das nervt schon sehr.

[chrispiac]

Die Unbedenklichkeitsbescheinigung gilt nicht mehr für die aktuellen Modelle und wurde daher zurückgezogen. Entsprechend wurde sie aus dem Downloadbereich entfernt.

[didithekid]

Hallo,
meine Frage an Johannes wäre, ob beim Wechseln des Lenkkopflagers denn jetzt weiterhin Kugellager eingebaut wurden? Oder Kegelrollenlager?
Auch wenn das Original-Kugellager sauber eingestellt ist, wird es dann eben später über die Laufleistung Eindruckmarken bekommen. Dieser Lagerverschleiß könnte auch bei der Gewährleistungsfrage - "üblicher Verschleiß" gegenüber "mängelbehaftet ab Werk" - thematisiert werden.
Bei meinem Thunder-ähnlichen Roller ist unten das Lagermaß 30mm (Lagersitz Gabelbrücke) auf 50mm (unterle Lagerschale im Rahmen) zu finden für dass es passende Kegelrollenlager (für Honda) gibt (oben geht nur Kugel-L.). Wenn der Jupiter auch diese Größe beim stärker belasteten unteren Lager hat, könnte man da zukünftigem Lagerverschleiß vorbeugen. Sauber einstellen sollte man aber natürlich auch die Kegelrollen-Spannung.

Viele Grüße
Didi

[Harald_C]

Also ich kenn mich ja nicht wirklich aus aber ich würde meinen, dass mein Jupiter unten von Haus aus ein Kegelrollenlager eingebaut hatte (s. Foto vom Tausch ).

[Peter51]

So ist es und oben wohl ein Kugellager. Im Prinzip gar nicht so schlecht. SKF oder FAG sind sicher bester als chinesische Lager.

[didithekid]

Hallo,
in der Thunder-Version / Masini-Version (EFUN-T) waren es wohl noch beides Kugellager, wie auch bei den alten EFUN-TK/F-Rollern (Innoscooter, SolarScooter) auf Epicuro-Basis.
Offenbar ist doch was zum PUMA/Jupiter (EFUN-MAXI) hin geändert worden.
Wenn oben noch das Kugellager mit in den Rahmen eingesteckter Kugelschale drin ist, wird es wohl eher nur die China-Roller-Version als Ersatzteil geben. Für unten gibt es aber dann wohl tatsächlich Honda-Ersatz, wie ich ihn in 80er-Jahre Hondas auch schon von Kugel auf Kegel umrüsten mußte. Dass die Lagerschale vom Gabeljoch so schwer ab geht liegt m. E. schon am schlechten Passmaß der chinesischen Teile. Vom Gabeljoch des Suzuki-Epicuro konnte ich die untere Schale quasi mit der Hand abziehen, während ich bei der Chinesischen EFUN-F-Kopie stundenlang gewerkelt und mir das Joch fast vermurkst habe. Das was der Werkstattmeister da berichtet, kann ich nachvollziehen und auch mit Rollenlager unten wird das nicht besser gewesen sein. Der Werkstattpreis wird interessant.
Wenn die bei der HU bemängelten Rastpukte nur vom oberen Lager stammen, dass (ohne die zu vermeidende) Vorspannung eigentlich nur vom Bremsen belastet wird, hält dies jetzt hoffentlich deutlich länger.
Viele Grüße
Didi

[elektro-driver]

Zwischenstand
mein Jupiter ist seit Anfang April in einer allgemeinen Motorrad-Werkstatt für unterschiedliche Hersteller wie BMW, HONDA, Yamaha etc.
Der Werkstattmeister hat große Probleme passende neue Lager zu bekommen. Heute sind sie angekommen und morgen soll ich den Jupiter dann zurück erhalten. Auch der Ausbau des unteren Lagers gestaltet sich schwierig nach seiner Aussage.

Trinity hat mir heute mitgeteilt, dass der Lenklager-Schaden noch im Rahmen der Garantie übernommen wird. Das ist ja sehr erfreulich

Sobald ich den Jupiter wieder habe, werde ich hier mitteilen, welche Lager nun eingebaut wurden. Die Lieferung der Lager hat wohl auch wegen Corona etwas länger gedauert. Offensichtlich sind die Lagermaße beim Jupiter etwas anders als bei BMW/HONDA/YAMAHA etc.laut Werkstattaussage.

Ferner werden bei mir vorne wie hinten die Reifen mit der Unbedenklichkeitsbescheinigung eingebaut, die einen etwas größeren Durchmesser und damit Umfang haben. Dadurch sollte sich das ZUVIEL-Anzeigen von km und km/h reduzieren und ggf. erreiche ich eine etwas höhere Endgeschwindigkeit, wenn der Motor trotz etwas größeren Durchmessers die gleiche Enddrehzahl erreicht. Sobald ich da vergleichende Meßwerte mittels GPS -Tachoanzeige vom Navi vorliegen habe, werde ich die Werte mitteilen.