2020 Uranus / Akku im Winter

adoeller
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2020 Uranus / Akku im Winter

Beitrag von adoeller »

Moin,

mein Uranus ist ca. 1a alt, und er steht immer draußen. heute wollte ich wieder fahren, kam aber nur 1m weit. danach ging die Elektronik und Motor aus. Nach aus/an bewegte sich der Motor gar nicht mehr, nur die Anzeige ging aus. Akkustand ist bei 72%.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen, wenn der Roller bei aktuellem Wetter in Hamburg, also nachts bis -7°?

Gruß,
Alex

PS: meinem alten eGrace von Nova Motors macht das alles nichts aus.

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MEroller
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Re: 2020 Uranus / Akku im Winter

Beitrag von MEroller »

Lithium-Ionen Zellen haben einen dem Menschen ähnlichen Temperatur-Wohlfühlbereich. Wenn Du volle Funktion willst bei -7°C musst den Akku schon ins warme nehmen zum Laden und lagern, und erst direkt vor Abfahrt in den Roller setzen.

Es kommt bei solchen tiefen Temperaturen selbst bei vollem Akku schnell zur Abschaltung wegen Unterspannung.

Siehe z.B. hier:
viewtopic.php?f=37&t=5606
viewtopic.php?f=37&t=16471
viewtopic.php?f=37&t=7419
Und wohl einer der ältesten Themen dazu hier. Damals ging es noch um LiFePO4, sind aber auch Lithium-Ionen Akkus:
viewtopic.php?f=38&t=144
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adoeller
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Re: 2020 Uranus / Akku im Winter

Beitrag von adoeller »

Hi,

dank Dir. Das mit den LiPos kenne ich von meinen Drohnen.

Aber auch der eGrace fährt mit LiPos und funktioniert bei -7°.

Gerade weil die Elektronik abschaltet, die ja an dem 12V-Converter hängt und damit als aller letztes ausfallen sollte - bei dem fast vollen Akku (72%)-, wundert mich das Verhalten sehr. Vielleicht schaltet da eher die Batterieelektronik ab?

Ich habe den Akku bereits in der Wohnung und werde es morgen mit warmen Akku und kaltem Roller nochmal versuchen.

Grúß,
Alex

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didithekid
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Re: 2020 Uranus / Akku im Winter

Beitrag von didithekid »

Hallo,

vermutlich hat der eGrace ein weniger teures BMS ohne Temperaturüberwachung und funktioniert deshalb,
weil dessen Akku gar nicht weiß, dass es ihm zu kalt ist.

Manchmal hilft bei großer Kälte (zumindest bei kleinen Akkus) als Trick, zunächst Licht und Bremslicht einzuschalten, um mit ein paar Ampere die Lebensgeister im Akku aufzuwecken, bevor man Leistung abfordert.
Und Aufladen im warmen, natürlich und den Akku erst vor der Fahrt ins Kalte bringen. Abgesehen davon dass die Zellen bei Temperaturen um 0°C nur noch um 80% der Ladung aufnehmen können, sperren die BMS den Ladevorgan unter 0°C teilweise komplett.

Trinity gibt zwar (außer Laden > 0°C) keinen Temperaturbereich für die Akku-Nutzung an, aber eigentlich sind bis -15°C oder -10°C üblich.
Man könnte es m. E. beim Händler Thematisieren, warum der Roller schon bei -7°C streikt und abschaltet. Ein fehlerhafter Temeratursensor im BMS (der statt-7°C satte -15°C meldet) reicht ja um den Fahrspaß zu unterbinden.

Viele Grüße

Didi
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adoeller
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Re: 2020 Uranus / Akku im Winter

Beitrag von adoeller »

Moin ,
Vielen Dank für eure Tipps und euer Feedback .

Nachdem der Akku sich 24 Stunden in der Wohnung aufgewärmt hat, hat sich der Roller heute keinen Millimeter bewegt. Also: Akku warm, Roller kalt, Elektronik geht sofort aus.

Da werde ich wohl doch mal anrufen müssen.. .

Gruß ,
Alex

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hmpf
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Re: 2020 Uranus / Akku im Winter

Beitrag von hmpf »

adoeller hat geschrieben:
Mo 1. Feb 2021, 10:50
Also: Akku warm, Roller kalt, Elektronik geht sofort aus.
Bei einem defekten DCDC-Wandler würden die Scheinwerfer gar nicht erst angehen. Wenn wirklich die gesamte "Elektronik" ausfällt, es aber ein paar Sekunden funktioniert (vllt sogar das Fahren?), dann ist es wahrscheinlich eine Abschaltung des BMS. Dafür kann es mehrere Gründe geben (zu kalt, Wackelkontakt, zu niedrige Spannung einer Zelle, BMS defekt). Bei mir mit meinem alten Akkumodell hat sich damals ein defektes BMS genauso geäußert: Der Roller hat ca. 10 Sekunden normal funktioniert, dann war er tot, bis ich den Akku abgesteckt und wieder eingesteckt hatte.

Wenn wir dir per Ferndiagnose helfen sollen, dann müsstest du zuerst mal die Spannung an deinem Akku messen. Ich kenne die neuen Trinity Akkus leider nicht. Vielleicht kannst du bei diesen direkt außen die Gesamtspannung messen. Hilfreicher für eine Diagnose wäre es, wenn du den Akku aufschraubst und mit einem Multimeter die einzelnen Spannungen an den Zellen misst.
16.800km (06/22) mit Trinity Uranus 2017, L2 Akku (60V, 40Ah), EZ 8/17, Logbuch siehe hier

adoeller
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Re: 2020 Uranus / Akku im Winter

Beitrag von adoeller »

Nach 1 Jahr+ ist auch keine Garantie mehr drauf.

Gerade gemessen: 76,6V über alles.
Dann bei Licht gesehen:
IMG_20210201_122448.jpg
Da weiß ich auch wo der Pluspol ist ...
Ich muß fast immer den Akku zum Laden herausnehmen.

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hmpf
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Re: 2020 Uranus / Akku im Winter

Beitrag von hmpf »

adoeller hat geschrieben:
Mo 1. Feb 2021, 12:29
Gerade gemessen: 76,6V über alles.
76.6V haut irgendwie nicht hin, außer du hast die an einem halb geladenen Akku gemessen. War der Akku vollgeladen bei deiner Messung? Messe bitte auch mal die Spannung, die am Ladegerät anliegt, dann wissen wir auch die Ladeschlussspannung.

Meines Wissens sind die "neuen" Trinity Akkus 72V Akkus, d.h. das bedeutet üblicherweise eine 20p Schaltung mit 20*3.6V Nennspannung hintereinander, vorausgesetzt es sind LiPo-Akkus. Dann müsste die Spannung im leeren Zustand bei unter 20*3.3V = 66V liegen, im vollgeladenen zwischen 82V und 84V (4.1 bis 4.2 V/Zelle) liegen. Falls du die 76.6V also an einem "vollen" (d.h. Ladegerät lädt nicht mehr) Akku gemessen hast, dann ist meiner Meinung min. ein Zellenpack debalanciert. Die Lösung wäre also, Akku aufschrauben, den defekten Zellenpack lokalisieren und ggf. wieder manuell auf die anderen angleichen.
Falls es keine 20p Schaltung ist, stimmt die Rechnung natürlich nicht. Aber auch mit 18p wäre die Leerlaufspannung nach Vollladung 73,8-75.6V, und mit 19p schon 77.9-79.8V, das passt beides nicht. Alternativ sind es ggf. LiFePo Akkus, das glaube ich aber auch nicht, auf der Trinity-Seite steht nämlich "LiPo (NMC)".

Wenn ich mir das Bild so anschaue, könnte es auch ein Kontaktproblem sein, der Kontakt sieht irgendwie nicht besonders gut aus, soweit ich das auf dem Foto beurteilen kann...
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Re: 2020 Uranus / Akku im Winter

Beitrag von adoeller »

Moin,

"voll" war eher das Synonym für "nicht leer". Es sind - wie imer ersten Beitrag geschrieben - 72% nach Selbstauskunft der Elektronik.

Ich habe den Kontakt - auch auf Rollerseite - gereinigt, und im Stand lief der Motor wieder an und die Elektronik blieb auch stabil. Vielleicht kam es zu einer Fehlerüberdeckung, bzw. der eine Fehler ähnelte dem anderen.

Morgen fahre ich wieder damit.
Dank Dir bis für Deine Hilfe soweit. Bin gespannt auf morgen.

Gruß,
Alex

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Re: 2020 Uranus / Akku im Winter

Beitrag von hmpf »

Freut mich dass er fährt. Hoffentlich bleibt das auch so :) Wenn es wirklich nur der Stecker ist, dann ist es ja keine große Reperatur. Der Stecker ist von der chinesischen Firma "Chogori", aber meines Wissens kann man ihn auch bei Trinity nachbestellen, ansonsten musst du auf ebay/Alibaba suchen. Ich würde darauf achten, dass der Stecker immer einrastet, vllt. war dem bisher nicht immer so und dadurch wurde durch einen erhöhten Widerstand der Steckverbindung das ganze zu heiß.

72% passt ungefähr zu den 76.7 V, d.h. deine Zellen sind wahrscheinlich in Ordnung.

Zurück zum Thema: Bei -5 Grad fährt mein Roller auch noch nach 9h (Arbeit) abkühlen draußen. Man merkt allerdings einen deutlichen Reichweiteneinbruch und ich muss meine (selbstgewählte, sehr paranoide) Abschaltgrenze des BMS von 3.4V auf einen "vernünftigeren Wert" reduzieren, sonst geht mein Roller auf der Rückfahrt bei Vollgas (45A bei 40Ah Kapazität) aus. Laden und lagern tue ich den Akku nur in der Wohnung, nur wenn die Temperaturen so zwischen 10 nachts und 30 Grad tagsüber schwanken lasse ich ihn auch manchmal aus Bequemlichkeit drin.
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