Trinity Akku Haltbarkeit

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bernd_2
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Re: Trinity Akku Haltbarkeit

Beitrag von bernd_2 »

Ich verwende ein Labornetzteil zum Laden mit kleinen Strömen und eine mA-Stromzange, um die Ströme der Akkumodule einzeln zu messen.

Den 50-mA-Test mache ich zum Schluss der Ladumg bei etwa 84 V. Der soll nicht laden, sondern nur testen. Theoretisch könnte man die Akkus auch an eine konstante Spannung von 84 V legen und direkt messen, ob Ströme fließen. Das ist mir aber zu unsicher, da Spannungsdrifts des Netzteils sowie der Akkus (z.B. Temperaturkoeffizient) da auch mitspielen können. Schon sehr kleine Spannungsdifferenzen führen zu deutlichen Stromänderungrn.

Bei 25 A Ladestrom steigt die Spannung etwa um 1 V in 10 Minuten. Bei 50 mA ergibt das dann entsprechend 1 mV in 5 Minuten. Also 12 mV/h. Wenn die Akku-Spannung dann 10 bis 20 Stunden lang in dieser Größenordung ansteigt, dann betrachte ich das als ok.

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didithekid
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Re: Trinity Akku Haltbarkeit

Beitrag von didithekid »

Hallo Bernd,

OK verstanden, beim Test mit fast 84 Volt am Labornetzteil, eingestellt auf 50mA, fließen lange Zeit diese Mini-Ströme.
Da würden wohl auch über längere Zeit noch weiter messbare Ströme fließen, was an der Li-Ion-Akku-Technologie liegt. Bei LiFePO4-Zellen, die bei der Ladeschlussspannung auch mal voll werden, geht der Stromfluss (irgendwann) fast auf Null zurück. Nicht so bei Lithium-Ionen-Zellen, die egal ob die Technologie nun NCA, NCM oder LCO heißt, aus Sicherheitsgründen aber nie auf die echte Vollladespannung im Bereich 4,3 bis 4,4 Volt gebracht werden können. Da hat es dann ein Ballancing BMS immer schwer, die Spannungsniveaus der Zellen gut auszugleichen, wenn die eigentlich noch im Anstieg der Ladekurve sind und noch größere Energiemenngen schlucken könnten. Wenn die ersten Zelle bei 4,2 Volt oder mit CATL bei 4,25 Volt angelangt ist, muss ja schon die BMS-Notbremse gezogen und das Laden komplett abgebrochen werden. Es würde mich auch nicht wundern, wenn der Hersteller EFUN ein herkömmliches BMS mit Cut-Off-Spannung von 4,2 Volt eingebaut hat, obwohl die Zellen eigentlich mehr vertragen, beim Ladegerät aber Eines (zu den Zellen passend) mitverkauft, dass über 84 Volt lädt und das BMS nun in die Blockade zwingt.

Sind die vier Akku-Blöcke im Jupiter/PUMA eigentlich alles 72 Volt-Blöcke (26Ah) oder sind 2x2 36 Volt-Blöcke mit je 52Ah installiert?


Viele Grüße
Didi
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bernd_2
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Re: Trinity Akku Haltbarkeit

Beitrag von bernd_2 »

didithekid hat geschrieben:
Mi 27. Jan 2021, 22:23
Da würden wohl auch über längere Zeit noch weiter messbare Ströme fließen, was an der Li-Ion-Akku-Technologie liegt.
Nein, das liegt daran, dass ich mit Konstantstrom (ohne Spannungsbegrenzung) lade. Irgendwann würden die BMS nacheinander abschalten. Ohne BMS würde es zur Überladung führen.
didithekid hat geschrieben:
Mi 27. Jan 2021, 22:23
Bei LiFePO4-Zellen, die bei der Ladeschlussspannung auch mal voll werden, geht der Stromfluss (irgendwann) fast auf Null zurück. Nicht so bei Lithium-Ionen-Zellen, die egal ob die Technologie nun NCA, NCM oder LCO heißt, aus Sicherheitsgründen aber nie auf die echte Vollladespannung im Bereich 4,3 bis 4,4 Volt gebracht werden können.
Beim CC-CV-Laden geht der Strom bei *jeder* Akku-Technologie auf Null (bzw. Selbstentladestrom) zurück. Die innere Akkuspannung erreicht dann die konstante Ladeschlussspannung des Ladegerätes. Die Ladeschlussspannung darf aber selbstverständlich nicht höher gewählt werden, als der Hersteller es maximal erlaubt, sonst gibt es unerwünschte chemische Reaktionen.
didithekid hat geschrieben:
Mi 27. Jan 2021, 22:23
Es würde mich auch nicht wundern, wenn der Hersteller EFUN ein herkömmliches BMS mit Cut-Off-Spannung von 4,2 Volt eingebaut hat, obwohl die Zellen eigentlich mehr vertragen, beim Ladegerät aber Eines (zu den Zellen passend) mitverkauft, dass über 84 Volt lädt und das BMS nun in die Blockade zwingt.
Ja, denen ist viel zuzutrauen.
didithekid hat geschrieben:
Mi 27. Jan 2021, 22:23
Sind die vier Akku-Blöcke im Jupiter/PUMA eigentlich alles 72 Volt-Blöcke (26Ah) oder sind 2x2 36 Volt-Blöcke mit je 52Ah installiert?
4 x 20Ah, 72V
Wurde in 80 Ah, 100 Ah und 120 Ah verkauft mit 4..6 Modulen.

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Der mit dem Strom fährt
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Re: Trinity Akku Haltbarkeit

Beitrag von Der mit dem Strom fährt »

Also mein Puma hat 104 Ah
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didithekid
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Re: Trinity Akku Haltbarkeit

Beitrag von didithekid »

Und bei der 2021-Version des PUMA wie auch optional beim aktuellen Jupiter gibt es den Akku mit 10,8 kWh (CATL) also 150Ah.
VG
Didi
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Re: Trinity Akku Haltbarkeit

Beitrag von didithekid »

bernd_2 hat geschrieben:
Do 28. Jan 2021, 13:58
Beim CC-CV-Laden geht der Strom bei *jeder* Akku-Technologie auf Null (bzw. Selbstentladestrom) zurück. Die innere Akkuspannung erreicht dann die konstante Ladeschlussspannung des Ladegerätes. Die Ladeschlussspannung darf aber selbstverständlich nicht höher gewählt werden, als der Hersteller es maximal erlaubt, sonst gibt es unerwünschte chemische Reaktionen.
Hallo,
von der reinen Theorie her argumetierst Du da wohl richtig und wenn der Ladevorgang wochenlang Zeit hätte, wäre das vermutlich auch so.
Aber die praktitsche Beobachtung am realen Akku mit dem realen Ladegerät unter den realen Einsatzbedingungen sieht (zumindest bei den mir zugänglichen Akkus) anders aus. Was aber natürlich damit zusammenhängt, dass die "konstante" Spannung im CV-Modus nur von der Theorier her (und vielleicht in deinem Labornetzgerät) konstant ist.

PS: Mit "unerwünschte chemische Reaktion" ist wohl der drohende Akku-Zellen-Tod im thermischen Durchgehen gemeint. Vermutlich trauen die EFUN-Ingenieure hier der Sicherheitsmarge des Zellenherstellers nicht, wenn das BMS weniger als die Zellenspezifikation erlaubt.

Viele Grüße
Didi
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Re: Trinity Akku Haltbarkeit

Beitrag von wiewennzefliechs »

Ich würde das Abregeln bei Ladeschlussspannung nicht dem BMS überlassen. Das ist nicht dessen Aufgabe. Das Ladegerät muss sicherstellen, dass nach Ende der CC-Phase eine konstante Spannung anliegt, die die Zellen nicht schädigt.

Bei meinem Ladegerät arbeitet die Spannungsbegrenzung übrigens sehr genau, und zwar nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis. Kein Wunder, es ist ja auch "Made in Germany" 8-)
https://www.ieb.de/de/produkte/filon-futur.html

Gruß

Michael
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didithekid
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Re: Trinity Akku Haltbarkeit

Beitrag von didithekid »

Hallo Michael,

es ist ja auch beim Jupiter von Bernd_2 offenbar nicht so, dass da dem BMS einfach so etwas überlassen wurde, wenn alle Teile noch die Originalen sind. Das originale Ladegerät (vermutlich die Schnellladeversion) ist hier sehr hoch eingestellt und eins von vier BMS der Akku-Partitionen reagiert da schon mit cut-off. Inwieweit der Verschleiß des BMS-Mosfets bei so einer Abschaltung schwerer wiegt, als wenn der Mosfet des Laders sperren würde, mag ich da nicht beurteilen.

Dass ein BMS früher "zu" macht, als das Ladegerät ist ja gar nicht so selten; aber kommt sonst eher bei unbalancierten Akkus vor (die lange nicht mehr vollgeladenen wurden). Falls mit deinem Superlader ein stark gedrifteter (unbalancierter) Akku geladen würde, müsste der BMS-cut-off dort genauso ausgelöst werden, wenn die erste stark voreilende Zellenbank die Spannungsschwelle des BMS erreicht. Der Lader würde ja erst später reagieren, wenn die Gesamtspannung des Akkus dessen Schwellenwerte erreicht hätte.
Es spricht natürlich für deine vorbildliche Akku-Pflege, dass dieser Fall bisher ausblieb.

Wenn ich hier auf Abweichungen zwischen Theorie und Praxis im CV-Modus der Ladegeräte hingwiesen habe, ging es mir da weniger um den Abschaltpunkt bei maximaler Spannung, sondern um das Verhalten der Geräte vorher. Theorie ist CC (Konstantstrom) bis Erreichen der Ladeschlussspanung und dann konstantes Halten dieser Spannung im CV-Modus bis die Stromschwelle zum Abschalten unterschritten wird.
Praxis im CV-Modus der (bezahlbaren) Geräte ist oft eine ansteigende, gekrümmte Ladekurve, die den Zellenausgleich in dieser Phase durch das BMS erschwert.
Schön, wenn es Geräte ohne Bauteile aus Asien gibt, die der Theorie doch genügen und auch Leute die sich so Etwas leisten können und wollen.

PS: Bei den in den letzten Monaten gelieferten China-Ladegeräten stelle ich auch zielmich hohe Einstellungen des Ladeschussspannungs-Limits fest. Bei den mehr und mehr zum Einsatz kommenden NCM-Zellen mit Zyklus von 2,8 bis 4,2 Volt und Sollwert der cut-off-voltage bei 4,25 Volt, ist das aber bezüglich etwaiger Zellenschänden eben noch nicht kritisch und die ließen sich (wenn die Spezifikation ausgeschöpft wird) damit auch besser balancieren. Allerdings sind offenbar noch nicht alle BMS dafür angepasst. Wer ein über Bluetooth einstellbares SMART-BMS verwendet/nachrüstet, kann (sofern er das will) dort die Schwellenwerte passend zum Zellentyp selbst einstellen.

Viele Grüße
Didi
Zuletzt geändert von didithekid am Mi 10. Feb 2021, 00:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Venushügel
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Re: Trinity Akku Haltbarkeit

Beitrag von Venushügel »

Habe aus 2016 einen 60v-Akku mit 28Ah. Er schaltet bei Vollgas inzwischen nach 2 Km ab. Die Spannung scheint zu niedrig.

Reichweite: nur noch 40 % vom Anfang

Sehr ärgerlich: es gibt keinen Ersatz von Trinity. Ich muss über Aliexpress bestellen oder den Roller verkaufen.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

pjuppes
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Re: Trinity Akku Haltbarkeit

Beitrag von pjuppes »

Ich habe mit einem China-Ersatzakku bisher gute Erfahrungen gemacht, zwar lange Lieferzeit (3 Monate), aber bislang tut er seinen Dienst. Naja, die Ah Angabe ist etwas übertrieben, aber der Akku passt in den alten Metallbehälter (bei mir war es der kleine Akku.
Der Wiederverkaufswert des Rollers geht wohl gegen null.
Gru pjuppes

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