Gewichtsangaben im CoC Jupiter sind unklar

[Eule]

auf zwei Personenwaagen und du hast das Leergewicht.

Geht auch, wenn man nur eine Waage hat: erst vorne, dann hinten drunterlegen, oder umgekehrt

[Peter51]

Es ist genauer, wenn der Roller beim Wiegen in der Waagerechten bleibt.

[elektro-driver]

Hallo. Ich habe jetzt mal das Leergewicht mit zwei Wagen ermittelt und komme auf 193 kg in der Konfiguration 120 Ah Akku + Topcase + Schnell-Ladegerät. Die Angabe im COC "actual mass = 253 kg" ist also nachweislich falsch! Muss also ein neues COC für meinen Jupiter her bevor ich ihn Anmelden kann. Oder eine Bescheinigung von Trinity, dass die Chinesen statt des korrekten Leergewichtes Hausnummern vermessen haben und das tatsächliche Leergewicht in der vorliegenden Konfiguration 193 kg beträgt.

Verbleiben also an Zuladung für 2 Personen + Gepäck => 328 kg - 193 kg = 135 kg. Das passt für asiatische Menschen gut. Bei uns wohl eher nicht so richtig: 2* 85 kg + 5 kg Gepäck = 175 kg. Also ist der Jupiter in diesem Fall bei 2 Personen mit ca. 40 kg überladen, was 12,2 % Überladung bezogen auf das Maxgewicht bedeutet.
Von Trinity habe ich noch keine Antwort erhalten zu diesem Thema.
Aber ich bin schon froh, dass es wenigstens 135 kg an Zuladung und nicht nur 75 kg sind, wie es die COC darstellt. So ist der Jupiter wenigstens nicht überladen, wenn ich alleine Unterwegs bin.
Ärgerlich ist jedoch schon, dass im Jupiterhand-Buch und auf den www-Trinityseiten geschrieben steht 200 kg Zuladung; so dass man glaubt, mit 2 Personen fahren wird kein Problem sein, sind sogar noch Reserven drin. Aber Pustekuchen. Wer mit chinesischen Hausnummern-Angaben Werbung betreibt, sollte das lieber zuvor selber nachmessen! Nur wer die 80 Ah Variante mit 120 km Reichweite bestellt, hat dann 22 kg mehr Zuladung; also 135+22 = 157 kg. Das Standard Ladegerät wird auch noch ggf. 3 kg bringen so das es dann 160 kg sind; aber eben auch noch keine 200 kg! Ich frage mich schon ernsthaft: Weshalb die tatsächlichen Daten weder im Benutzerhandbuch noch im COC noch auf den www-Steiten von Trinity stehen

[achim]

Mir ist das eigentlich ziemlich egal ob die Abgaben stimmen. Das hat der Käufer nicht zu verantworten.
Der Roller läuft tadellos mit zwei Personen und Gepäck.
Meine Goldwing von 1977 war den Papieren nach auch mit zwei Personen überladen Das liegt in der Regel an den Reifen. Bei den geringen Geschwindigkeiten des Jupiter durfte das unproblematisch sein

Gruß,
Achim

[elektro-driver]

Ich weiß, mann kann unterschiedliche Roller schlecht vergleichen. Ich mache es jetzt aber hier trotzdem:

BMW eRoller C evolution: 35 kw; 120 km/h (abgeregelt) Zulässiges Maxgewicht 445 kg! Zuladung bei Serienausstattung 170 kg (ist ja auch überschaubar).

45 km/h eRoller Sunra HAWK 3000 Li (futura electric vehicles) mit zwei Akkus (120 bzw. 100 km echte km Reichweite: Maxgewicht 278 kg; Leergewicht inkl. 2 Akkus 112 kg, Nutzlast 167 kg; also hat er mehr Nutzlast als der 120 km/h Roller Jupiter! Und auch fast soviel wie der 120 km/h Roller von BMW. Erstaunlich für ein 45 km/h eRoller Den fahren wir in unserer Familie auch ganz gerne für Fahrten durch das Ruhrgebiet von Stadt durch Stadt zur Stadt .

BMW Benzinmotor-Roller C400 X: 25 kW (34 PS); zulässiges Gesamtgewicht 405 kg; Zuladung bei Serienausstattung 201 kg. Dss sind sehr gute Werte

BMW Benzinmotor-Roller C650 GT: 60 PS, zulässiges Gesamtgewicht 445 kg, Zuladung bei Serienausstattung 184 kg

Jupiter 11 e-Roller, 9,9 kW, 200 km Reichweite: Zulässiges Gesamtgewicht lediglich 325 kg! Zuladung bei 120 Ah-Akku 200 km Reichweite und Schnell-Ladegerät noch 134 kg; also sogar noch weniger als der 45 km/h eRoller Sunra HAWK zuladen darf. Das liegt natürlich auch an der Begrenzung auf 45 km/h. Da treten dann schon deutlich geringere Kräfte auf als bei 120 km/h.

So dass war jetzt mal ein Vergleich mit sehr unterschiedlichen Rollern, der zeigen soll, dass der Jupiter 11 was die Zuladung angeht, hier das Schlusslicht bildet. Andererseits ist ein Vergleich mit BMW auch unfair, da dort ja eine ganz andere Preis und Qualitätskategorie vorliegt.
Erstaunlich fand ich, das mein 45 km/h-eRoller HAWK mit 120km/100 km Reichweite (zwei Akkus an Board) 35 kg mehr zuladen darf als der Jupiter in der 200 km Reichweiten-Konfiguration. Wir sind im Haushalt 4 Personen, die eRoller fahren dürfen. Daher haben wir uns jetzt zum futura Sunra HAWK 3000 Li den Trinity Jupiter 11 bestellt (den dürfen nur noch 2 von uns fahren bei der aktuellen Führerscheinlage im Haushalt ). Deshalb war ich auch geschockt über die geringe Jupiterzuladung von maximal 75 kg, wenn man von den Daten der COC ausgeht. Aber dank des Hinweises mit den 2 Wagen konnte ich mich ja heute selbst davon überzeugen, dass dort im COC Hausnummern statt Messwerte eingetragen wurden.

[Peter51]

Mein E-Max 120s - ein L3e Roller - mit 4 Stück 24kg Bleibatterien hat ein Leergewicht von 195kg und darf 155kg zuladen. Macht in Summe 350kg und so steht es auch in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein).

[MEroller]

Ich weiß, man kann unterschiedliche Roller schlecht vergleichen. Ich mache es jetzt aber hier trotzdem:

Dann noch zur Abrundung den Zuladungskönig unter den E-Rollern, den vR one:
Leergewicht 144kg
Max zulässiges Gesamtgewicht: 420kg

Bei voll gespannten Federn hinten also sagenhafte 276kg Zuladung!!! In diese Region kommen wohl nicht viele Zweiräder...
Und so fährt sich die Kiste dann auch, selbst bei maximal entspannten Federn hinten: hart wie ein Brett, wenn man alleine unterwegs ist. Es hat halt alles seine zwei Seiten.

[elektro-driver]

Besten Dank für die Beiträge

Heute am Do 26.4.18 werde ich den Jupiter 11 beim Straßenverkehrsamt versuchen zuzulassen.
Bin mal gespannt, was dort für Diskussionen aufkommen werden bei dem merkwürdigen COC aus China.
Je nach Erfahrung des Sachbearbeiters /Sachbearbeiterin mit eRollern aus China sind da folgende Eintragungsvarianten im Fahrzeugschein denkbar: Maximale Zuladung 75 kg wegen Max 328kg - actual 253 kg laut COC. Oder mit etwas Glück werden 200 kg eingetragen wegen mass in running order 128 kg und "maximum laden mass" = 328 kg.
Morgen gebe ich hier Bescheid, was das Straßenverkehrsamt in den Deutschen Zulassungspapieren eingetragen hat. Würde mich nicht wundern, wenn es bundesweit unterschiedliche Eintragungen für den jeweils gleich konfigurierten Jupiter11 gibt.
Bei 200 kg maximal zulässige Zuladung ist alles o.k. Bei 75 kg habe ich etwas Bauchschmerzen für den Fall, dass bei einem Versicherungsfall die Versicherung auf grobe Fahrlässigkeit plädieren könnte aufgrund der Papierlage und dann nicht zahlt. Vermutlich bin ich in Punkto amtlicher Gewichtseintragungen nur übersensibel, weil mein Haupt-Hobby die Fliegerei mit Motor- und Segelflugzeugen ist. Dort müssen die Privat-Flugzeuge alle 4 Jahre aufgrund von Verordnungen des Luftfahrt Bundesamtes (LBA) nachgewogen werden! Massen, die auf dem Papier eingetragen werden müssen, sind in der Fliegerei ein Weiheakt. Und schon manch verunglückter Pilot bleib auf den Kosten sitzen, weil eine Überladung im 5 % - 10 % Bereich nachgewiesen werden konnte. Von daher bitte ich um Nachsicht, dass ich auf dem Thema der Gewichtsangaben in den Papieren hier vermutlich völlig unnötig so rumreite. Klar werden technische Grenzen angegeben, um sie einzuhalten. Aber wenn diese Angaben aus China im COC fehlerhaft sind und dann deshalb im Fahrzeugschein als maximale Zuladung 75 kg erscheint, steht es in einem Deutschen Dokument. Da bekommt dann jede Versicherung vor Gericht Recht, wenn sie vorträgt: Der Jupiter-Fahrer hat wohlwissend in Kauf genommen, dass er mit 20 % Überladung sich und andere im Straßenverkehr erheblich gefährdet. Rein technisch ist die Aussage blödsinn, weil ja die COC-Aussage "actual mass=253 kg" nachweislich falsch ist. Ich habe den Jupiter 11 ja in meiner Garage stehen und gewogen und sehe auch, dass er von der Stabilität her mehr als 75 kg auch bei 105 km/h sicher tragen kann. Achim hat auch bestätigt, dass er zu zweit sicher auf dem Jupiter unterwegs ist und der Tacho zuviel anzeigt (obwohl das auch an den Geräten und APPS LIEGEN KANN; DIE DAS GPS-Signal unzureichend auswerten: ist aber ein anderes Thema! Mittelfristig wäre es gut, wenn Trinity dem Primärhersteller " XIAMEN EFUN" motivieren könnte, die actuall mass mal nachzuwiegen und dann das Datenblatt zu korrigieren. Oder klar darzulegen, dass in China unter actual mass gemeint ist: tatsächliche Leermasse in vorliegender Konfiguration + 60 kg Fahrer für den eRoller. Dann passen die Daten auch wieder halbwegs.Wie auch immer: für Deutsche Behörden müssen die Angaben im COC klar, eindeutig und verbindlich definiert sein.

VG Johannes

[Peter51]

Oder klar darzulegen, dass in China unter actual mass gemeint ist: tatsächliche Leermasse in vorliegender Konfiguration + 60 kg Fahrer für den eRoller.

Damit bist du auf einem guten Weg. Nur, es werden L3e Roller nur noch mit Euro 4 zugelassen. D.h. dein Roller sollte eine Kombinationsbremse haben. Zuerkennen an den beiden Bremsschläuchen am vorderen Bremssattel. Bremst man vorn, bremst es hinten automatisch mit.

[achim]

Graobe Fahrlässigkeit scheidet meines Erachtens ganz klar aus weil dieser mehrere Fahrlässigkeiten von Hersteller, Ämter und Behörden vorgeschaltet wären. Als Besitzer ist man Fachlaie und darf darauf vertrauen dass die ausgehändigten Dokumente stimmen. Bei Unregelmäßigkeiten in der COC muss das der Zulassungstelle auffallen und sie dürfte keine Papiere ausstellen. Schließlich ist da auch noch die Versicherung die diese falschen Daten zum Bestandteil ihres Vertrags macht.
Du als Fahrer hast ein Fahrzeug für zwei Personen gekauft und darfst damit darauf vertrauen dass der Betrieb mit zwei Personen und moderatem Gepäck möglich ist.
Grob fahrlässig wäre zu Beispiel wenn du mit 4 abgefahrenen Reifen Auto fährst, nachts komplett ohne Beleuchtung oder unter erheblichem Alkoholeinfluss
Im Falle des Jupiter wäre das allenfalls normale Fahrlässigkeit die die Versicherung nicht von ihren Pflichten entbindet.
Im übrigen muss die Versicherung auch bei grober Fahrlässigkeit den Geschädigten entschädigen und die Regressumme die von den Versicherungsnehmer gefordert werden kann wurde meines Wissens auf lächerliche 5.000 Euro begrenzt.
Und letztlich muss der Unfall auch noch nachweislich auf die Überladung zurückzuführen sein.

Gruß,
Achim