Jupiter 11 - noch ein Erfahrungsbericht
Verfasst: Sa 11. Aug 2018, 00:50
Noch ein Erfahrungs- bzw. Fahrbericht zum Jupiter 11? Die gibt's doch schon. Soll ich mich an einen dran hängen? Oder lieber was eigenes schreiben?
Ich schreib was eigenes. Damit man deutlicher sieht, wie sich die verschiedenen Jupiter ggf. unterscheiden. Das macht es für denjenigen, der auch überlegt, sich so einen Roller zu kaufen, leichter, sich ein Bild über die einzelnen Lebensläufe der vorgestellten Roller zu machen.
Kapitel 1 - Bestellung und Auslieferung ...
... liefen wirklich Problemlos ab. Die Kommunikation mit Trinity verlief angenehm, informativ, reibungslos, schnell. Auch die Auslieferung war extrem schnell. Ich habe aber die Bestellung so konfiguriert, dass sie genau auf ein lagermäßige vorrätiges Fahrzeug zutraf . Zwei Wochen nach der Bestellung war der Jupiter da.
Kapitel 2- Anmeldung
Auch die ist problemlos gelaufen. Nach 30 Minuten im Straßenverkehrsamt hatte ich Fahrzeugschein und -Brief sowie das Kennzeichen in der Hand. Die von Trinity zur Verfügung gestellten Musterpapiere haben geholfen, die Zulassung so reibungslos ablaufen zu lassen.
Kapitel 3 - Die ersten Eindrücke
Ich habe beruflich mit Chinesischen Firmen zu tun und war auch schon einige Male vor Ort in diversen Betrieben. Ich denke deshalb, die Verarbeitungsqualität des Jupiter 11 ganz gut einschätzen zu können.
Insgesamt ist die Qualität guter Chinesischer Standard. Aus einem Meter Entfernung wirkt der Roller sehr wertig. Die Tücke steckt allerdings oft im Detail. Je genauer man hinsieht, desto mehr "chinesische Lösungen"findet man. Über kleine Unzulänglichkeiten sollte man sich nicht ärgern, sondern selber Hand anlegen und verbessern, was leicht zu verbessern ist.
Beispiele: Die Gummipuffer unter der Sitzbank liegen teilweise genau auf zwei Schrauben auf. Dass die Gummipuffer nach einer Woche kaputt waren hat mich nicht gewundert. Das Problem muss im Werk bekannt sein. Es liegen nämlich Ersatzgummis im Bordwerkzeug. Die habe ich natürlich nicht montiert, da auch sie nur eine Woche gehalten hätten. Da ansonsten nichts weiter passiert, sind halt jetzt zwei der vier Gummis etwas kürzer. Klappern tut nix. Also alles Gut.
Nach meiner Erfahrung sollte man solche Kleinigkeiten ruhig melden. Die Chinesen sind unwahrscheinlich flexibel und nehmen solche Anregungen auf, um Verbesserungen direkt in die Serie einfließen zu lassen. Man selber hat nicht immer etwas davon, aber der nächsten Käufer hat eventuell schon einen etwas verbesserten Roller.
Kapitel 4 - wie fährt er denn?
Ich nutze den Roller, um täglich nur eine kurze Strecke (15 Minuten) zur Arbeit zu fahren. Ansonsten ist er der Ersatz für das zweite Auto, das es bei uns in der Familie nicht gibt. Mal eben etwas besorgen, in die Stadt fahren, Abends zum Verein falls das Auto nicht zur Verfügung steht. Das klappt alles richtig gut. Es hat zwar lange nicht geregnet. Aber, als es noch Regen gab, habe ich nicht mal Regenklamotten angezogen. Der Wetterschutz durch Verkleidung und Windschild ist wirklich gut. Stauraum ist reichlich vorhanden.
Und der Motor erst. Der macht richtig Spaß. Ich bin vorher einen 125 cm³ Roller von Piaggio mit ca. 8 kW Leistung gefahren. Der Jupiter 11 ist um Welten agiler. Egal ob kurzes Beschleunigen an der Ampel oder längeres Beschleunigen beim Überholen. Die angegebene Nennleistung von 11 kW wird dabei mit Sicherheit übertroffen. Da man beim Beschleunigen kein akustisches Feedback bekommt, neigt man dazu, immer etwas zu schnell zu fahren.
Ich fahre den Jupiter jetzt fast 8 Wochen ohne technische Probleme. Er macht einfach nur Spaß. Die 500 km Inspektion ist erwartungsgemäß glatt gelaufen. Alles OK, nichts gefunden.
Gibt es nichts negatives? Na ja. Ein bisschen schon. Bei der ersten Fahrt im Dunklen war ich über die schlechte Ausleuchtung der Fahrbahn entsetzt. Ich habe auf unbeleuchteter Landstraße mit normalem Abblendlicht kaum etwas gesehen. Den Grund habe ich am nächsten Tag festgestellt, als ich den Scheinwerfer richtig einstellen wollte. Das Einstellrädchen war zerbröselt. Der Scheinwerfer hing auf tiefster Position.
Von Trinity habe ich innerhalb weniger Tage das passende Ersatzteil zugeschickt bekommen. Bis jetzt hält es.
Ansonsten nervt mich, dass das Betätigen der Handbremse mit einem Piep - Piep - Piep - ... quittiert wird. Ich brauche das nicht, ich will das nicht, es stört mich. Mehr dazu hier: viewtopic.php?f=57&t=6535
Is it a bug or a feature? Man weiß es (noch) nicht. Ich bleibe dran. Da muss es doch irgendwo ein Kabel zu der Piepe geben .
To be continued. Wenn es etwas zu schreiben gibt, ergänze ich den Beitrag. Auch dann, wenn es eigentlich nichts zu schreiben gibt, weil alles immer noch problemlos funktioniert.
Nachtrag 24.03.2019
Kapitel 5 - Winterbetrieb
Der Jupiter ist mein Alltagsfahrzeug, um täglich zur Arbeit zu fahren. Deshalb ist der Roller auch den ganzen Winter über fast täglich bewegt worden. Alles hat problemlos funktioniert.
Auch das Laden der Batterie bei niedrigen Temperaturen war kein Problem. Ich hatte vor dem Winter bei Trinity nachgefragt, ob es Probleme gibt, wenn ich bei Minusgeraden nachlade. Die Antwort war beruhigend:
Geladen und Gefahren werden kann der Jupiter das ganze Jahr über, auch im Winter bei bis zu -10 Grad. Allerdings ist es so,
dass mit Leistungs- und Reichweiteneinbußen zu rechnen ist, da die Chemie im Akku zäher wird, je kälter es ist.
Teilweise kam es bei starken Minusgraden vor, dass der Akku selbst über Nacht nicht komplett voll wurde, sprich nur
bis ca. 80% geladen wurde. Das muss im Hinterkopf behalten werden. Ansonsten steht ein Fahren im Winter nichts entgegen.
Vor wenigen Wochen hat mich dann der erste Schaden erwischt. Der Stopp-Schalter am Seitenständer war defekt. Der Roller wollte deshalb keinen Meter mehr fahren. Die Elektronik war der Meinung, dass der Seitenständer ständig ausgeklappt war.
Die Reparatur ist im Rahmen der Garantie von der Servicewerkstatt anstandslos erledigt worden. Die Abwicklung mit Trinity war vorbildlich.
Ergänzung 15.6.2019
Mich hat ein kapitaler Totalschaden der Elektrik erwischt. Während der Fahrt unter Volllast ging plötzlich gar nichts mehr. Alles aus. Kein Lämpchen im Cockpit hat geleuchtet, keine Gasannahme, kein Bremslicht, gar nichts. Der Akku wollte sich auch nicht mehr laden lassen.
Nachdem die lokale Werkstatt das Problem auch nicht lösen konnte, ist der Roller von Trinity in die eigene Werkstatt zurück geholt worden. Dort hat der Jupiter eine komplett neue Software installiert bekommen. Seit dem läuft er wieder. Das Batteriemanagement hatte sich aufgehängt und war in einer Endlosschleife.
Viele Grüße
Markus
Ich schreib was eigenes. Damit man deutlicher sieht, wie sich die verschiedenen Jupiter ggf. unterscheiden. Das macht es für denjenigen, der auch überlegt, sich so einen Roller zu kaufen, leichter, sich ein Bild über die einzelnen Lebensläufe der vorgestellten Roller zu machen.
Kapitel 1 - Bestellung und Auslieferung ...
... liefen wirklich Problemlos ab. Die Kommunikation mit Trinity verlief angenehm, informativ, reibungslos, schnell. Auch die Auslieferung war extrem schnell. Ich habe aber die Bestellung so konfiguriert, dass sie genau auf ein lagermäßige vorrätiges Fahrzeug zutraf . Zwei Wochen nach der Bestellung war der Jupiter da.
Kapitel 2- Anmeldung
Auch die ist problemlos gelaufen. Nach 30 Minuten im Straßenverkehrsamt hatte ich Fahrzeugschein und -Brief sowie das Kennzeichen in der Hand. Die von Trinity zur Verfügung gestellten Musterpapiere haben geholfen, die Zulassung so reibungslos ablaufen zu lassen.
Kapitel 3 - Die ersten Eindrücke
Ich habe beruflich mit Chinesischen Firmen zu tun und war auch schon einige Male vor Ort in diversen Betrieben. Ich denke deshalb, die Verarbeitungsqualität des Jupiter 11 ganz gut einschätzen zu können.
Insgesamt ist die Qualität guter Chinesischer Standard. Aus einem Meter Entfernung wirkt der Roller sehr wertig. Die Tücke steckt allerdings oft im Detail. Je genauer man hinsieht, desto mehr "chinesische Lösungen"findet man. Über kleine Unzulänglichkeiten sollte man sich nicht ärgern, sondern selber Hand anlegen und verbessern, was leicht zu verbessern ist.
Beispiele: Die Gummipuffer unter der Sitzbank liegen teilweise genau auf zwei Schrauben auf. Dass die Gummipuffer nach einer Woche kaputt waren hat mich nicht gewundert. Das Problem muss im Werk bekannt sein. Es liegen nämlich Ersatzgummis im Bordwerkzeug. Die habe ich natürlich nicht montiert, da auch sie nur eine Woche gehalten hätten. Da ansonsten nichts weiter passiert, sind halt jetzt zwei der vier Gummis etwas kürzer. Klappern tut nix. Also alles Gut.
Nach meiner Erfahrung sollte man solche Kleinigkeiten ruhig melden. Die Chinesen sind unwahrscheinlich flexibel und nehmen solche Anregungen auf, um Verbesserungen direkt in die Serie einfließen zu lassen. Man selber hat nicht immer etwas davon, aber der nächsten Käufer hat eventuell schon einen etwas verbesserten Roller.
Kapitel 4 - wie fährt er denn?
Ich nutze den Roller, um täglich nur eine kurze Strecke (15 Minuten) zur Arbeit zu fahren. Ansonsten ist er der Ersatz für das zweite Auto, das es bei uns in der Familie nicht gibt. Mal eben etwas besorgen, in die Stadt fahren, Abends zum Verein falls das Auto nicht zur Verfügung steht. Das klappt alles richtig gut. Es hat zwar lange nicht geregnet. Aber, als es noch Regen gab, habe ich nicht mal Regenklamotten angezogen. Der Wetterschutz durch Verkleidung und Windschild ist wirklich gut. Stauraum ist reichlich vorhanden.
Und der Motor erst. Der macht richtig Spaß. Ich bin vorher einen 125 cm³ Roller von Piaggio mit ca. 8 kW Leistung gefahren. Der Jupiter 11 ist um Welten agiler. Egal ob kurzes Beschleunigen an der Ampel oder längeres Beschleunigen beim Überholen. Die angegebene Nennleistung von 11 kW wird dabei mit Sicherheit übertroffen. Da man beim Beschleunigen kein akustisches Feedback bekommt, neigt man dazu, immer etwas zu schnell zu fahren.
Ich fahre den Jupiter jetzt fast 8 Wochen ohne technische Probleme. Er macht einfach nur Spaß. Die 500 km Inspektion ist erwartungsgemäß glatt gelaufen. Alles OK, nichts gefunden.
Gibt es nichts negatives? Na ja. Ein bisschen schon. Bei der ersten Fahrt im Dunklen war ich über die schlechte Ausleuchtung der Fahrbahn entsetzt. Ich habe auf unbeleuchteter Landstraße mit normalem Abblendlicht kaum etwas gesehen. Den Grund habe ich am nächsten Tag festgestellt, als ich den Scheinwerfer richtig einstellen wollte. Das Einstellrädchen war zerbröselt. Der Scheinwerfer hing auf tiefster Position.
Von Trinity habe ich innerhalb weniger Tage das passende Ersatzteil zugeschickt bekommen. Bis jetzt hält es.
Ansonsten nervt mich, dass das Betätigen der Handbremse mit einem Piep - Piep - Piep - ... quittiert wird. Ich brauche das nicht, ich will das nicht, es stört mich. Mehr dazu hier: viewtopic.php?f=57&t=6535
Is it a bug or a feature? Man weiß es (noch) nicht. Ich bleibe dran. Da muss es doch irgendwo ein Kabel zu der Piepe geben .
To be continued. Wenn es etwas zu schreiben gibt, ergänze ich den Beitrag. Auch dann, wenn es eigentlich nichts zu schreiben gibt, weil alles immer noch problemlos funktioniert.
Nachtrag 24.03.2019
Kapitel 5 - Winterbetrieb
Der Jupiter ist mein Alltagsfahrzeug, um täglich zur Arbeit zu fahren. Deshalb ist der Roller auch den ganzen Winter über fast täglich bewegt worden. Alles hat problemlos funktioniert.
Auch das Laden der Batterie bei niedrigen Temperaturen war kein Problem. Ich hatte vor dem Winter bei Trinity nachgefragt, ob es Probleme gibt, wenn ich bei Minusgeraden nachlade. Die Antwort war beruhigend:
Geladen und Gefahren werden kann der Jupiter das ganze Jahr über, auch im Winter bei bis zu -10 Grad. Allerdings ist es so,
dass mit Leistungs- und Reichweiteneinbußen zu rechnen ist, da die Chemie im Akku zäher wird, je kälter es ist.
Teilweise kam es bei starken Minusgraden vor, dass der Akku selbst über Nacht nicht komplett voll wurde, sprich nur
bis ca. 80% geladen wurde. Das muss im Hinterkopf behalten werden. Ansonsten steht ein Fahren im Winter nichts entgegen.
Vor wenigen Wochen hat mich dann der erste Schaden erwischt. Der Stopp-Schalter am Seitenständer war defekt. Der Roller wollte deshalb keinen Meter mehr fahren. Die Elektronik war der Meinung, dass der Seitenständer ständig ausgeklappt war.
Die Reparatur ist im Rahmen der Garantie von der Servicewerkstatt anstandslos erledigt worden. Die Abwicklung mit Trinity war vorbildlich.
Ergänzung 15.6.2019
Mich hat ein kapitaler Totalschaden der Elektrik erwischt. Während der Fahrt unter Volllast ging plötzlich gar nichts mehr. Alles aus. Kein Lämpchen im Cockpit hat geleuchtet, keine Gasannahme, kein Bremslicht, gar nichts. Der Akku wollte sich auch nicht mehr laden lassen.
Nachdem die lokale Werkstatt das Problem auch nicht lösen konnte, ist der Roller von Trinity in die eigene Werkstatt zurück geholt worden. Dort hat der Jupiter eine komplett neue Software installiert bekommen. Seit dem läuft er wieder. Das Batteriemanagement hatte sich aufgehängt und war in einer Endlosschleife.
Viele Grüße
Markus