Akkuüberholung?

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gernot
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Re: Akkuüberholung?

Beitrag von gernot »

Ja, ich habe den 70 km/h Neptun mit 45 Ah Akku ("L3"), das war der größte verfügbare Akku. Bei den gefahrenen gut 9.000 km hat der Akku ca 130 Ladezyklen hinter sich. Versprochen waren 1000 Ladezyklen.
Trinity garantiert leider keine minimale Laufleistung, sondern übernimmt "nur" maximal 2 Jahre Garantie. Das stellte sich dann in der Praxis als großer Pferdefuß heraus. Ich würde daher keinen Roller mehr kaufen, bei dem ich nicht mindestens 5 Jahre Garantie auf den Akku bekomme. Mit der Qualität des Akku steht und fällt ALLES bei einem Elektroroller.

chrispiac
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Re: Akkuüberholung?

Beitrag von chrispiac »

gernot hat geschrieben:
Mo 12. Aug 2019, 16:05
Ja, ich habe den 70 km/h Neptun mit 45 Ah Akku ("L3"), das war der größte verfügbare Akku. Bei den gefahrenen gut 9.000 km hat der Akku ca 130 Ladezyklen hinter sich. Versprochen waren 1000 Ladezyklen.
Trinity garantiert leider keine minimale Laufleistung, sondern übernimmt "nur" maximal 2 Jahre Garantie. Das stellte sich dann in der Praxis als großer Pferdefuß heraus. Ich würde daher keinen Roller mehr kaufen, bei dem ich nicht mindestens 5 Jahre Garantie auf den Akku bekomme. Mit der Qualität des Akku steht und fällt ALLES bei einem Elektroroller.
Dann wirst Du aber keinen Elektroroller mehr bekommen. Die längste Akkugarantie die ich mitbekommen habe, war 2017 die NIU Verkaufsaktion von Tchibo mit Verlängerung auf 3 Jahre. Und wenn Du mal genau liest, heißt es normalerweise „bis zu“ 1000 Ladezyklen. Bei NIU ging man bei den 3 Jahren von 200 Ladezyklen pro Jahr aus (wohl gemerkt Vollladezyklen, Teilladungen gelten entsprechend prozentual dazu). Hinzu kommt, das NIU dann eine Restkapazität von 90% der Ursprungskapazität zusichert. Bei anderen Anbietern ist das nur 70-80%. Spätestens bei 70% sinkt die Restkapazität rapiede, so das man von einem defekten oder zumindest unbrauchbaren Fahrakku ausgehen kann. Ja, mit einem guten Batterie-Management-System und pfleglichen Umgang mit dem Akku sind bei einem Lithiumionenakku 1000 Volladezyklen und noch mehr drin, bei üblicher Alterung sollte er 5 bis 7 Jahre halten können, mit Maßnahmen die Lebenszeit zu verlängern auch mehr. Dabei geht die Kapazität aber auf mindestens 80% zurück. Da es keine richtige Richtschnur gibt, ab wann ein Akku als kaputt gilt, sofern er überhaupt noch Strom speichern und liefern kann, sollte man genau das Kleingedruckte lesen, wie der Hersteller oder Importeur die Eckdaten für „kaputt“ festhält, bzw. bis zu welcher prozentualen Grenze in Bezug zur Kapazitätsangabe des Akkus er einen Fahrakku als fahrtauglich hält.
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gernot
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Re: Akkuüberholung?

Beitrag von gernot »

Tja, aber wie Du ja selbst schreibst, das ist alles ein ziemlicher Graubereich. Ich sehe es jedenfalls als echtes Hindernis für den Erfolg von E-Mobilität, wenn das Akku-Risiko voll auf den Kunden abgewälzt wird. Damit meine ich nicht nur die kurzen Gewährleistungsfristen, sondern auch die fehlende Infrastruktur / Angebote, um einen Akku im Bedarfsfall vernünftig und bezahlbar zu reparieren. Wirklich sehr schade.

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Re: Akkuüberholung?

Beitrag von motoqtreiber »

Ich hatte meinen Akku nach 2 Jahren mal zu Trinity geschickt zum Balancieren.
Danach wurde es besser. Nicht wie neu, aber besser.
Nach einem weiteren Jahr wieder der alte Zustand.

Alternative ist ein gebrauchter BMW Evolution. Der hat i3 Akkus. Die sind auf 8 jähre Garantie konzipiert.
Ciao,
motoqtreiber

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geoscho
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Re: Akkuüberholung?

Beitrag von geoscho »

Moin moin,

darf ich fragen, was dich das gekostet hat?
Abgesehen davon, daß ich eigentlich erwarten würde, dass das BMS genau das - das sorgfältige Balancieren - am Ende des Ladevorganges vornehmen sollte.

Bei meinem S-Pedelec funktioniert das seit seit dem Kauf (2011) sehr gut. Es braucht halt Zeit (über eine Stunde am Ende des Ladevorganges) dazu.

Bei meinem Uranus-Akku wird dafür nur wenig Zeit (ca. 20 Minuten) verwendet ..

Ks4z
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Re: Akkuüberholung?

Beitrag von Ks4z »

geoscho hat geschrieben:
Di 20. Aug 2019, 23:21
Bei meinem Uranus-Akku wird dafür nur wenig Zeit (ca. 20 Minuten) verwendet ..
Dazu habe ich zwei Fragen.
1) Woran erkennst du das?
2) Ich trenne meinen Jupiter immer vom Strom, so bald der Ladestrom 500W unterschreitet. Sollte ich das lieber lassen, um den BMS die Chance zum Balancieren zu geben? Ich hatte immer angenommen, dass dies praktisch permanent stattfindet.

Gruß
ks4z

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Fasemann
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Re: Akkuüberholung?

Beitrag von Fasemann »

Also das BMS arbeitet je nach Einstellung bei Überschreitung eines Schwellwertes und dann geht bei mit im Roller ein Relais auf und trennt das Ladegerät, das ganze wechselt dann in einer gewissen Zeitspanne immer hin und her bis der Endwert der Ladespannung erreicht ist.
Bei eBay Kleinanzeigen gibt es 3 Anbieter für Akkureparatur, ich habe mit dem in Niedersachsen schon Mal telefoniert, aber das Projekt ruht gerade.

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Von 2017 an 2x GoE zusammen mit 25 Tkm verkauft 4/24
Nova E-Retro Star exBlei aus 2020, ab 02/24 und 1000 km mit Lithium.
4/24 Tisto Luna mit 700 km eingezogen

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geoscho
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Re: Akkuüberholung?

Beitrag von geoscho »

Ich habe mal die typischen Ladekurven meines S-Pedelec-Akkus und des "L3"-Akkus von meinem Uranus (45) angehängt.

Das ist schon ein "himmelweiter" Unterschied in der Endphase der Ladung. Ich frage mich da schon, ob beim Uranus-Akku überhaupt eine Ausbalancierung am Ende stattfindet?

Die Kurven sind mit "Voltcraft Energy Logger 4000" erstellt worden. Das Gerät finde ich schon sehr hilfreich, die Software ist allerdings unterirdisch und zumindest anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Aber das ist eine andere Geschichte ...

Akkuaufladung Pedelec 24 Ah 31.07.2019 0,351 kWh.jpg
Rollerakku 50 Ah 3153 wH 77,4 KM 15.11.2018.jpg

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geoscho
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Re: Akkuüberholung?

Beitrag von geoscho »

Moin moin,

habe gerade noch mal nachgeladen und zeige euch hier meine letzten drei Ladekurven.
Das sind nur drei, da ich tatsächlich nur sehr wenig mit dem Roller fahre.

Zwischen "1" und "2" hatte ich den Sicherungsautomaten getauscht nach mehreren unschönen Motoraussetzern mitten im Straßenverkehr.

Seitdem scheint sich die Balancierungsphase am Ende des Ladevorganges zu "verlängern" / "einzupegeln" / oder gar "ihren Job" einzunehmen"?

Heute war die "Balancierungs"- / "Auspendelungs" - Phase deutlich länger (30 Minuten) als zuvor.

Kann es sein, dass ein neuer Sicherungsautomat dem BMS "auf die Sprünge" hilft oder helfen kann?

Ich bin schon ein wenig verwundert darüber, was ich da zu sehen bekomme.
Dateianhänge
1 Rollerakku 50 Ah 3112 wH 84,8 KM 9.10.2018.jpg
2 Rollerakku 50 Ah 3153 wH 77,4 KM 15.11.2018.jpg
3 Rollerakku 50 Ah 1989 wH 52,9 KM 21.8.2019.jpg

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gernot
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Re: Akkuüberholung?

Beitrag von gernot »

Es ist ja wirklich erstaunlich, dass der Neptun in jeder Variante sang- und klanglos von der Trinity Homepage verschwunden ist.
Da waren wohl die Schnittmengen zum Uranus R zu groß...
Ich fahre übrigens den Neptun Jahrgang 2016 mit L3-Akku, also 45Ah mit 72V - theoretisch. In diesem Sommer wg besagter Akkupanne allerdings eher Kickroller oder Fahrrad :(

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