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Re: Gängelwahnsinn der ´Deutschen´

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 13:26
von anpan
Von mir aus kann die Helmpflicht abgeschafft werden. Unter der Vorraussetzung, dass die Behandlungskosten von Kopfverletzungen zu 100% selbst getragen werden müssen, wenn man keinen Helm getragen hat.
Wenn man keine Kohle hat, ist dann halt die nahe Familie dran. Aus den Kosten darf man dann auch nicht über Privatinsolvenz o. Ä. rauskommen.

Gleiches gilt für den Fall, dass man nach einem Unfall nur noch atmendes Gemüse ist. Erst wenn es keinen anderen mehr gibt, springt der Staat ein.

Denn ohne Helm radfahren ist meiner Meinung nach vorsätzliche Dummheit.

Re: Gängelwahnsinn der ´Deutschen´

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 13:36
von Schmendrik
Oh Gott! Schlimm! Das der Deutsche sich so gern selber gängelt, ist mir kokmplett unverständlich. Genauso schwachsinnig wie die Leute die sich ein Temp 130 Limit wünschen. Damit sie freiwillig etwas bezahlen müssen, wenn sie doch mal schneller fahren? So ein Schwachsinn!

Re: Gängelwahnsinn der ´Deutschen´

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 16:29
von gervais
Die Selbstregulierungswut kennt augenscheinlich keine Grenzen.

Glaubt man den "Umfragen"

Tue ich nicht.

Das ist wieder einer der üblichen Manipulationsversuche mit dem Ziel, Unpopuläres als Volkswillen zu verkaufen. Fragt sich immer, wer aus welchem Grund, solche Ergebnisse bestellt. Absenkung der Promillegrenzen auf dem Rad z.B., wer profitiert hier...der ÖPNV, Taxifahrer ? Den DPA Meldungsabschreibern der Presse und Medienportalen ist das freilich egal.

Unsere Statistiker sagten immer: Wir trauen keiner Statistik, die wir nicht selbst gefälscht haben.

Re: Gängelwahnsinn der ´Deutschen´

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 17:09
von STW
Es gibt ja durchaus Statistiken zu Fahrradhelmen, wurden mal vor ein paar Jahren im Heise-Forum zerpflückt. Also letztendlich konnte man aus den Statistiken entnehmen, dass die Gefahr von Kopf und Wirbelsäulenverletzungen bei Fahrradhelmträgern höher ist als ohne Fahrradhelm. Jetzt können wir gerne über Statistiken streiten, aber eins war und ist immer noch klar: die Helmlobby hat keine belastbare Statistik, die irgendeinen Nutzen der Fahrradhelme belegt!

Und wenn man sich mal diese Styropordinger ansieht, wird auch klar, warum das so ist: die typische Bauform, die besorgte Mamas und Papas selber tragen und/oder ihren Kindern zwangsverordnen, erzeugen bei den typischen Stürzen prima Hebelwirkung.
Wo ich früher elegant mit Nase und Stirn gebremst hätte, reißt jetzt der Sonnenspoiler vorne meinen Kopf schwungvoll nach hinten und unterstützt großzügig Wirbelbrüche. Wo früher mein Ohr auf dem Asphalt oder der Bordsteinkante den Sturz elegant abgefedert hat, ragt jetzt die Wulst des Helms hervor und sorgt für eine schöne Knickbewegung an der Wirbelsäule.

Mit diesen Styropordingern kann man richtig Geld verdienen - einfach mal im Kopf überschlagen, dass Herstellung in und Transport aus China deutlich weniger als 1€ kosten werden, und mit den hier aufgerufenen Preisen vergleichen. Da belibt genug Geld für Lobbying hängen, Berichte in der Blödzeitung, ..., also wird entsprechend Stimmung produziert, rainwashing betrieben, und Umfrageergebnisse kommen heraus wie gewünscht und dann wird es Pflicht.

Und wer dann Stilblüten erlebt, wie abends eine Mutter ihren fahrradfahrenden Sprößling anmeckert, dass er seinen Fahrradhelm vergessen habe, obwohl sie es ihm doch so oft gesagt blablabla, und dann hat weder die Alte noch die Frucht ihrer Lenden eine funktionierende Beleuchtung am Rad, der weiß dann, dass seine Rente nicht sicher ist.

Re: Gängelwahnsinn der ´Deutschen´

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 17:15
von anpan
2Alf20658 hat geschrieben: Warum will mich anpan reglementieren ? Keine Ahnung, aber vermutlich gefallen sich solche Leute in dieser Rolle.
Warum dürfen überhaupt scharfe Messer in Privatküchen benutzt werden? Die können ja nicht nur den Koch verletzen, sondern auch andere Lebewesen............ :o
Es gibt hunderte Beispiele welche auch gefährlich sind, z.B. Hundescheisse auf dem Bürgersteig, man rutscht aus und schlägt sich die Omme an. Werden Hunde verboten und nur noch in Käfighaltung vorgeschrieben?
Richtig krude Gedanken....
Grundsätzlich ist es mir scheißegal, was andere Leute machen, solange es mich nicht betrifft. Das ist in diesem Fall aber indirekt der Fall.

Nun, wir alle wissen: Es gibt nen Haufen Leute im Straßenverkehr, die aus irgendeinem Grund nicht so aufmerksam und Reaktionsfähig sind, wie sie idealerweise sein sollten. Jeder von uns war schon aus irgendeinem Grund unaufmerksam im Straßenverkehr (und sei es nur, weil man einen nach einem langen, anstrengenden Tag von der Arbeit nach Hause fährt). Dafür muss man nicht mal einen Blick in die Verkehrsstatistiken werfen. Es reicht wenn man schielt. Es gibt also ein signifikantes Risiko, in einen Unfall verwickelt zu werden.

Nun, im ersten Moment mag man denken: Ist doch meine eigene Entscheidung, ob ich das Risiko eingehe. Allerdings schiebt man das Risiko auf die Gesellschaft. Die meisten sind gesetzlich Kranken- und Pflegeversichert. Ist man nach einem Unfall nur noch ein atmendes Gemüse, wird man zur Last für die Gesellschaft. Wenn man das durch das simple Aufsetzen eines Helms wesentlich unwahrscheinlicher machen kann, dann ja: Ich finde man sollte allen vorschreiben, genau das zu tun.

Und nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich: scharfe Messer in Küchen schneiden meistens Nahrungsmittel, gelegentlich mal in einen Finger (was keine wesentliche Einschränkung für irgendjemanden darstellt) und in extrem seltenen Fällen werden sie genutzt, um einen Menschen mit Absicht (<-- im gegensatz zu einem Unfall, der *nicht* mit Absicht passiert) zu töten. In einem Verkehrsunfall zu verrecken ist viel wahrscheinlicher

Mit eurer Argumentation sollten Airbags in Autos, die Hauptuntersuchung und generell Zulassungen von Fahrzeugen und Motorradhelme alle optional sein. Ist doch meine Entscheidung, ob ich das Risiko eingehe. Es betrifft aber eben nicht immer nur einen selbst. Die Gesellschaft hat ein Interesse daran, dass möglichst wenig Leute "unbrauchbar" werden oder einfach sterben ( außer sie sind >67 ;) ).

Es ist eine Abwägung von Risiko, Folgen und ob eine Maßnahme zumutbar ist. Einen Helm aufzusetzen ist eine dermaßen zumutbare Maßnahme, die Folgen so weitreichend (im Extremfall kompletter Ausfall von Steuerzahlungen und Arbeitsleistung und hohe Kosten, um die Person zu versorgen) und das Risiko hoch genug, dass ich die Regelung absolut befürworte. Es ist ein Helm, den ihr tragen sollt. Ihr sollt euch nicht den Arm ans Bein nähen.

Wenn die jetztigen Helme ihre Funktion nicht erfüllen, dann ist das kein Argument gegen die Helme, sondern für ordentliche Helme.

Re: Gängelwahnsinn der ´Deutschen´

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 17:24
von anpan
Godwins Law schlägt mal wieder zu.

Es ist ein erheblicher Unterschied "unbrauchbare" Mitglieder der Gesellschaft um die Ecke zu bringen und verhindern zu wollen, dass sie überhaupt in diese Situation kommen.

Re: Gängelwahnsinn der ´Deutschen´

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 17:30
von anpan
Dürfen sie doch uneingeschränkt wann immer es nur sie betrifft.

Es gibt genug Dinge, die aber gesellschaftlich nicht erwünscht sind und daher verboten sind oder nur unter bestimmten Umständen gehen. Schon mal darüber nachgedacht, warum du dir kein Koks durch die Nase ziehen darfst? ;)

Meine Persönlichkeit hat übrigens nichts mit dem Thema zu tun.

Re: Gängelwahnsinn der ´Deutschen´

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 17:42
von STW
Wir sollten dann auch Snowboards, Freeclimbing usw. verbieten. Da besteht ja auch die Gefahr, dass Leute "unbrauchbar" werden. Von wegen Matschbirne und so, wobei das bei vielen gar nicht so sehr auffallen würde ...
Und da Rollerfahren gefährlicher als Autofahren ist, folgt daraus was? Richtig, verbieten.

Re: Gängelwahnsinn der ´Deutschen´

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 17:44
von STW
Nachtrag zum Koks durch die Nase ziehen: ich kenne mehr Alkoholiker als Kokser mit zerstörtem Leben. Aber der Alkoholiker zahlt ja brav Alkoholsteuer ...

Re: Gängelwahnsinn der ´Deutschen´

Verfasst: Do 2. Jun 2016, 17:45
von lasser
Es ist wie immer eine Frage, *wo* man jene Grenze zieht zwischen Eigenverantwortung und "Gängelung".

Ihr habt beide Eure Argumente, beide eher gut. Ich tendiere beim Thema Helm zu genau dem, was anpan sagt: Wer keinen Helm tragen möchte, soll keinen tragen. Wer dann aber genau aufgrund dieser Tatsache gesellschaftliche Kosten verursacht, muss dafür haftbar gemacht werden können, und zwar bis in die letzte Konsequenz.

Und natürlich hat unsere solidarische Gesellschaft ein Interesse daran, dass möglichst viele Menschen "brauchbar" sind, das hat nu rein gar nix mit nationalsozialistischem Gedankengut zu tun. Je mehr "brauchbare" Mitglieder da sind, umso leichter werden die "unbrauchbaren" mitgetragen.

Gleiches gilt im Prinzip für alle persönlichen und gesellschaftlichen Handlungen, nur leben wir eben nicht in einer frei bestimmbaren Welt, sondern innerhalb von gesellschaftlichen Regeln. Wer die nicht akzeptiert, muss versuchen sie zu ändern oder gehen.

LG
Frank