CO2 impact

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Niu-Fan81
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CO2 impact

Beitrag von Niu-Fan81 »

Hola...

habe kürzlich eine Diskussion zu dem leidige Thema gehabt, dass Elektromobilität ja alles voll schlimm sei und sich das alles nicht rechnet von wegen Energie und so. Die Energie die für dir Akkuproduktion nötigt ist, U.s.w.

Laut diverser Studien kann man nun folgendes sagen:
Lassen wir Mal die Vorteile von weniger Verschleißteile außer acht kann man sagen dass ein Elektroroller wie der NIU N1S (Akku 1,7kWh) mit ca. 262,5 kg CO2 zu Buche schlägt. "Tankt" man nun nur Ökostrom aus erneuerbaren Energien fährt man quasi (CO2) emissionsfrei.

Ein traditioneller Roller mit Benzinmotor verbraucht ca. 3l auf 100km.
Ein Liter Benzin setzt bei seiner Verbrennung laut Kraftfahrtbundesamt 2320 Gramm CO2 frei - also sagen wir einfach Mal 3x2,32kg= 6,96kg / 100km ... Runden wir das Mal auf 7kg... :D

Demnach kann man nun errechnen (262,5 / 7 x 100), dass man nach ca. 3750km den Akku reingestromert hat und somit grüner unterwegs ist.

Bei Ladung mit nicht Ökostrom muss man natürlich länger fahren um grüner als so'n Retro-Stinker zu sein :mrgreen:


...wollte das Mal kundtun, weil mich diese Frage beschäftigt hatte.
Quelle: https://emobicon.de/das-grosse-klima-re ... vs-e-auto/

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tiger46
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Re: CO2 impact

Beitrag von tiger46 »

Ich komme auf noch niedrigere Zahlen ;-)

Nach durchschnittlich 4 Monaten bzw. 1000 Kilometer ist man ökologischer. Ein Roller mit großem Akku nach ca. 2000 km.

Elektroroller ca. 10g CO2/km. Verbrenner ca. 100g CO2/km. (inkl. Produktion, Strom/Benzin & Entsorgung).

Verbrenner Moped Produktion & Entsorgung: ca. 6g/km
Verbrenner Treibstoff: 94g/km
Elektroroller Produktion & Entsorgung: auch ca. 6g/km
Elektroroller Batterie standard: ca. 2g/km
Elektroroller Batterie doppelte Größe: ca. 4g/km
Elektroroller Ökostrom D: ca. 2g/km
(Strommix D wären ca. 18g/km)

P.S.: Es geht bei CO2 Berechnungen immer um Größenordnungen, 20% +/- sind irrelevant.

P.P.S.: Weiters ist immer entscheidend welches Produktlebensalter man nimmt. Bei diesen Zahlen sind es 31.500 km für Mopeds.

Meine Liste, samt Quellen bzgl. CO2 & Mobilität:
https://imgur.com/a/UThYw
Zuletzt geändert von tiger46 am Mi 29. Aug 2018, 08:52, insgesamt 2-mal geändert.

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anpan
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Re: CO2 impact

Beitrag von anpan »

Man bedenke auch, dass rund die Hälfte der Produktionskosten bei Li-Batterien durch Energieaufwand verursacht werden. Eine Veränderung der Energiequelle nimmt also recht dramatischen Einfluss auf die CO2 Bilanz der Batterie. Darauf sollte man immer achten, wenn man sich irgendwelche Studien dazu ansieht und möglichst mal gucken, wessen Landes Strommix der Berechnung zugrunde gelegt wurde und vor allem von wann die Daten sind. In China zum Beispiel wird derzeit ja doch recht dramatisch in Richtung erneuerbare Energien umgerüstet.
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LiPo ist keine Zellchemie und sagt fast nichts über die tatsächlichen Eigenschaften der Zelle aus.

Niu-Fan81
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Re: CO2 impact

Beitrag von Niu-Fan81 »

anpan hat geschrieben:
Di 28. Aug 2018, 22:57
Man bedenke auch, dass rund die Hälfte der Produktionskosten bei Li-Batterien durch Energieaufwand verursacht werden. Eine Veränderung der Energiequelle nimmt also recht dramatischen Einfluss auf die CO2 Bilanz der Batterie. Darauf sollte man immer achten, wenn man sich irgendwelche Studien dazu ansieht und möglichst mal gucken, wessen Landes Strommix der Berechnung zugrunde gelegt wurde und vor allem von wann die Daten sind. In China zum Beispiel wird derzeit ja doch recht dramatisch in Richtung erneuerbare Energien umgerüstet.
Jupp, sehe ich auch so. Die Panasonic oder LG Zellen für den NIU sind da ggf freundlicher als gerechnet. Bei 100kg Pro KWh wäre man schon bei knapp 2400 km auf der grünen Seite. Genau berechnen werden wir es wohl nicht können...

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vsm
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Re: CO2 impact

Beitrag von vsm »

Wir hatten das Thema ja gerade parallel hier. Wie ich dort auch schon zu bedenken gegeben habe, bezieht sich der angegebene CO2-Ausstoß beim Verbrenner tatsächlich nur auf die Verbrennung als solches während die Produktionskette des Kraftstoffs völlig ignoriert wird. Gerechnet werden müsste eigentlich "Well-To-Wheel", also von der Quelle bis zur Leistung am Rad. Bei Normalbenzin werden hierfür in der Regel etwa 20% aufgeschlagen.

Bei dieser Berechnungsgrundlage ist allerdings auch Ökostrom nicht völlig CO2-neutral und wird in der Regel mit 30g/kWh angesetzt.

Basierend auf der ersten Berechnung und einem angenommen Verbrauch von 2,5 kWh / 100 km fährt man demnach schon nach knapp 3200 km "grüner".

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Fotomanni
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Re: CO2 impact

Beitrag von Fotomanni »

Vielleicht sehe ich das Thema zu blauäugig aber ich denke die genaue Berechnung ist eigentlich unnötig. Denn erstens kommt jedes Elektrofahrzeug irgendwann in die Gewinnzone, also weniger CO2 als Verbrenner, und zweitens wird diese Zeit immer kürzer durch verbesserte Akku Technologie und höheren Ökostromanteil im Strommix.
Viele Grüße vom Rand der Welt
Manfred

(Der Rand der Welt ist mitten in Hessen 10km vom geografischen Mittelpunkt der Eu entfernt)

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vsm
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Re: CO2 impact

Beitrag von vsm »

Fotomanni hat geschrieben:
Do 30. Aug 2018, 15:33
[...]Denn erstens kommt jedes Elektrofahrzeug irgendwann in die Gewinnzone, also weniger CO2 als Verbrenner, und zweitens wird diese Zeit immer kürzer durch verbesserte Akku Technologie und höheren Ökostromanteil im Strommix.
Dem stimme ich so zu. Allerdings geistern immer noch gegenteilige Behauptungen herum, denen man (finde ich jedenfalls) möglichst sachlich begegnen können sollte. ;)

Niu-Fan81
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Re: CO2 impact

Beitrag von Niu-Fan81 »

habe gerade mal aus Interesse diese Rechnung mit einem eScooter Akku von 408Wh (nicht KW!) gemacht. Demnach ist man nach ca. 600km schon grüner als ein Stinker-Moped.

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turbofoen
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Re: CO2 impact

Beitrag von turbofoen »

Und vermutlich nach 200km schon grüner als ein alter Zweitakter :mrgreen:
Ich meine, die Dinger hauen Sprit und Öl ohne Ende durch den Auspuff und haben einen extrem höheren Schadstoffausstoß als ein fetter SUV.
4,5-5L/100km (Super) + 100ml/100km (Zweitaktöl) bei einem Gewicht von knapp 100Kg + Fahrer, ohne KAT/Feinstaubfilter und bei maximal 45-50kmh...das muss man erst mal zustande bringen.

STW
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Re: CO2 impact

Beitrag von STW »

Wow - wir rechnen uns die Welt schön. Lassen wir mal außer acht, dass auch die Herstellung und spätere Entsorgung von Solarzellen und Windrädern nichts anderes als Energie kostet, ebenso doch noch Kraftwerke auf Basis fossiler Brennstoffe oder Atomkraft benötigt werden, weil die Regenerativen leider etwas unzuverlässig kalkulierbar sind. Vergessen wir auch mal, dass ein im Wald gesetzter kleiner Windpark mehr Fläche beansprucht als die Restbestände des Hambacher Forstes ... Ok, die böse Energie importieren wir lieber aus dem benachbarten Ausland, wenn es bei uns zu eng wird.
Lassen wir auch mal näherungsweise alle Steuereinflüsse weg, wir wollen ja nichts beschönigen.

Ein Benzinroller, der hinsichtlich der Mechanik ungefähr so wertig ist wie ein Niu, ist für rund 1000€ zu bekommen. Der Preis setzt sich zusammen aus, haltet Euch fest, ausschließlich Energiekosten. Für den Transport, für die Herstellung des Containers, des Schiffes, den Bahntransfer zum Hafen. Die Menschen, die diesen Transport organisieren, fahren mit einem Fahrzeug zur Arbeit, das kostet Energie (das Fahrzeug auch in der Herstellung). Der Arbeiter läuft nicht nackt herum, die Herstellung und der Transport der Kleidung bis hin zum Sicherheitshelm kostet Energie. Sein Essen: mit Energie zum Supermarkt gebracht, vorher in einer Fabrik mit Energie veredelt, und auch die zur Herstellung der Maschinen benötigte Energie schlägt sich irgendwo auf den Preis nieder. Die Landwirtschaft fährt mit Traktoren, die benötigen Diesel, aber auch die Herstellung des Traktors ... Energie, Energie, Energie.
Gleiches gilt für die Herstellung des Rollers, egal ob später ein Benzinmotor oder ein Elektromotor mit viel Kupfer und Neodym verbaut wird.
Jeder Produktionsschritt, jede Maschine, jede Produktions- und Lagerhalle, jeder beteiligte Mensch verbraucht Energie, und letztendlich wird alles Geld, dass im Kontext der Herstellung und des Vertriebes fließt, direkt oder indirekt in Energie umgesetzt. Unangenehm ist, dass die meiste dabei verbrauchte Energie aus fossilen Brennstofenn stammt, zunehmend bei der Produktion in China aus Atomkraft, bei der Gewinnung der Rohstoffe in Entwicklungsländern fragen wir lieber gar nicht nach, wie öl das ist, regenerative Energie ist kaum beteiligt, aber die Herstellung von Solaranlagen und Windkrafträder ..., das hatten wir ja schon weiter oben.

Die Lihtiumakkus sind ja nicht so teuer, weil es um persönliche Bereicherung geht. Da müssen noch deutlich Entwicklungskosten reingeholt werden (die wir gleich wieder auf Energie zurückführen könnten), die Maschinen wollen bezahlt werden (gebaut mit Hilfe von Energie), große Löcher in die Erde gebohrt werden für die Lithiumgewinnung, und falls dann noch mit Yttrium dotiert wird usw., dann wollen auch noch ein paar arme Leute bezahlt werden, die ihre Gesundheit ruinieren, aber mangels Geld wenig Energie verbrauchen.

Also Benzinroller 1000€, ein vergleichbarer Stromer mit Lithium 2500€. Der Benziner frißt so um die 3-4l Benzin auf 100km, runden wir auf 5€ (und lassen Mineralölsteuer außen vor - das Geld wird ja wieder vom Staat ausgegeben und in letzter Konsequenz wieder in Energie umgesetzt). Für die 1500€ kann ich also erstmal 30.000km fahren. Dann bin ich bei den Kosten des E-Rollers, wenn er nur herumsteht. Ok, der Benziner benötigt bei Inspektionen mehr Verschleißteile als ein Benziner, sagen wir also einfach mal 20.000km. Auch die Stromkosten von rund 240€ beim E-Roller ignorieren wir mal, also hinsichtlich des Energieverbrauches kann ich rund 20.000 - 30.000km Benzinroller fahren, bis ich besser darstehe als mit dem E-Roller.
Die Rechnung geht aber nicht mehr auf, wenn mir der Akku vorher schlapp macht. Oder andere teure Komponenten.

Die Wiederinbetriebnahme meiner Zündapp C50 von 1969 mit 1:25 Mischungsverhältnis wäre in der Tat ein Zeichen aktiven Umweltschutzes im Vergleich zum gestern übernommenen Niu.

Die Berechnungen sind noch alle beschönigend. Ich habe das gleiche Spiel vor ca. 10 Jahren mal gemacht und meinen vorherigen E-Roller gegen mein damaliges Auto gerechnet (12l Super+, Power satt ohne Kat). Selbst damals kam ich auf mehr als 25.000km, allerdings auf der Basis von Bleiakkus.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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