Eule hat geschrieben: ↑Di 10. Apr 2018, 19:09
chrispiac hat geschrieben: ↑Mo 9. Apr 2018, 21:41
Nimmt man jedoch ein Angebot von einem Anbieter der vorhandene CO2-Zertifikate von bestehenden Anlagen im Ausland nutzt, ändert das nichts bei der Stromproduktion in Deutschland
Umgekehrt wird ein Schuh draus: auch importierter grüner Strom verdrängt selbstverständlich die hiesigen Drecksschleudern.
Verbundnetz sei Dank.
Du scheinst den kleinen, aber feinen Unterschied zwischen „Strom“ und „CO2-Zertifikaten“ nicht mitbekommen zu haben! Den Strom können z.B. Norwegische Anbieter mit bestehenden Anlagen günstig und umweltschonend Produzieren. Diesen können sie auch exportieren - zumindest auf dem Papier, da die Leistungen gar nicht über die vorhandenen Leitungen transportiert werden können (allenfalls nach Schweden, Finnland oder Russland - zur Zeit aber nicht nach Mitteleuropa, wegen unzureichenden Leitungskapazitäten).
Schlimmer ist, das diese Stromanbieter „CO2-Zertifikate“ verkaufen dürfen. Diese müsssen nach den zugestandenen CO2-Zertifikaten der heimischen Braunkohleverstromer hinzukaufen, um ihre Kraftwerke weiter laufen zu lassen (mal abgesehen, das die zugestandenen Zertifikate politisch schon unangemessen hoch angesetzt sind). Dieses Geld wird den im Endefekt auf den Stromkunden abgewälzt. Im Prinzip ist das ja richtig, damit Braunkohlestrom teurer wird, nur hat es leider auch negative Folgen. Hier werden die günstigen, bereits abgschriebenen, Altanlagen weiterbetrieben, weil sie billiger zu betreiben sind. Neuere Anlagen, mit teurer moderner Technik, die eine bessere Abgasreinigung und höheren Wirkungsgrad aufweisen, werden - kaum gebaut - aus Kostengründen stillgelegt, weil nur CO2 als Kostengrund gilt, nicht aber andere Faktoren wie Quecksilber, Feinstaub, etc. was ebenfalls giftig ist und Menschen und Umwelt vergiftet.
Damit werden den Unternehmen hier Geld(er) entzogen, die dann für den Aufbau alternativer Kraftwerke fehlen (könnten, wenn sie wirklich darein investiert werden würden). Auf der anderen Seite stehen bereits existierende Ökostromanlagen, die auch nicht weiter ausgebaut werden, so dass das Geld dafür entweder als „Shareholder Value“ eingesetzt wird oder in Norwegen die Stromkosten gesenkt werden könnten. Schön für Norwegen, sch***e für Deutschland und deren Stromkunden! Hinzu kommen noch die ganzen Ausnahmen für die Gewerbekunden, die kaum bis gar nicht an den Investitionskosten für Infrastruktur von Leitungen und Ökostrom herangezogen werden, bzw. sich aus angeblichen „Standortbenachteiligungen“ davon befeien lassen können und so die Gesamtkosten auf Steuerzahler und hauptsächlich private Stromkunden „abgewälzt“ werden. Dabei profitieren diese Unternehmen maßgeblich durch das stabile Stromnetz und die hohen Auflagen für die Stabilität am Standort Deutschland erheblich und entziehen sich so nicht nur der Verantwortung, sondern auch den Druck zum Energie(ein)sparen.
Das es nicht um „Peanuts“ geht, kannst Du z.B.
diesem Artikel entnehmen. Und wo viel Geld zu holen ist, sind Betrüger nicht weit …