NIU N-Pro Erfahrungen...

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STW
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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von STW »

Nun habe ich das Drama bei zwei Rollern gar nicht, zumindest nicht in der extremen Form, sondern nur selten bis gelegentlich. Ich nenne jetzt mal einfach, wie ich mit Akkus und Roller umgehe, und vielleicht gibt es da ja augenfällige Unterschiede, die die Merkwürdigkeiten erklären können.
  • Ein Auseinanderlaufen der Akkus ist bei mir nur selten zu beobachten. Zumeist tritt es auf bei einem Ladezustand zwischen 90 bis 100% und etwas Standzeit, plötzlich wird Akku A (Fußraum) geladen, geht wieder auf 100%, und Akku B geht herunter. Rein physikalisch gesehen dürfte das nicht passieren, die Akkus sollten auch bei leicht unterschiedlichem Ladezustand eine Ausgangsspannung haben, die so dicht beieinander liegt, dass der notwendige Potentialunterschied nicht ausreicht, dass Strom von einem Akku zum anderen fließt. Die Beobachtung, dass Akku A der "bevorzugte" Akku ist, machen auch andere NIU-Fahrer. Vermutung: ein Firmwarebug im BMS oder im rollerinternen Verteiler, der die Kennlinie des BMS versaubeutelt (das BMS ist wohl "lernfähig" und sollte daher Alterung der Akkus usw. einrechnen, so dass die Kennline "lebt" und sich ändern kann). Abhilfe: beide Akkus absolut voll laden (mache ich extern, s.u.).
  • Akkus rutschen ab: zumeist rutschen bei mir beide Akkus während einer Standzeit gemeinsam ab. Das macht dann schon mal 3-5% am Tag, an den Folgetagen bei längeren Standzeiten ist es weniger, vielleicht mal 1-2% täglich. Der in der App angezeigte Wert ist bei den Akkus nicht unbedingt deckungsgleich (die ECU scheint nur alle Minuten den aktuellen Stand für die Cloud abzufragen, wenn der Roller ausgeschaltet ist), aktualisiert wird aber i.d.R. sofort, wenn der Roller angeschaltet wird. Je kälter, desto mehr rutschen die Akkus ab. Im Sommer trat der "Verlust" selten auf.
  • Selten treten Unterschiede von vielleicht 1-2% während der Benutzung auf. Das stelle ich nicht durch die App fest (ich schaue nicht aufs Handy während der Fahrt), sondern sehe im Dashboard, dass ein Akku für 1-2km einen Balken weniger bzw. mehr als der Nachbar hat. Der Erinnerung nach ist es regelmäßig Akku A, der etwas eher seine Prozente "verliert".
  • Die Akkus des jeweiligen "Daily Drivers" werden abends aus dem Roller genommen und in der Wohnung über Nacht über den Verteiler geladen. Üblicherweise ist der Ladevorgang morgens (aber erst nach ca. 11:30 Stunden) vollständig abgeschlossen, es blinken keine LEDs mehr, das Ladegerät zieht unter 5W auf der Primärseite. Die Akkus kommen kurz vor dem Losfahren "warm" in den Roller.
  • Verbrauch: auf gleichbleibender täglicher Strecke von rund 65km schwankt der Verbrauch des NPro zwischen 60-70% je nach Temperaturen und Reifendruck. Der NGT liegt höher im Verbrauch, 67-77% bislang.
  • Einzelbetrieb der Akkus: vermeide ich konsequent.
Mögliche Problemverursacher:
Denkbar ist tatsächlich, dass ein Akku eine defekte Zelle hat. Das ließe sich wohl mit dem H1 feststellen. Oder durch Entladen bis zum Schluß und neu Aufladen mit einem Energiemessgerät, am besten den zweiten Akku parallel dazu. Letzteres ist umständlich und nicht hundertprozentig genau, also H1 beim Händler bemühen.
Fehler auf dem Kommunikationsbus, Designschwäche usw.: wir haben mehrere Geräte am RS-485 Bus, der als Zweidrahtbus ausgelegt ist und ECU mit Akkus und dem Controller verbindet. Über diesen Weg werden wohl alle Sensordaten an die ECU weitergeleitet. RS-485 ist multimasterfähig, und RS-485 beschreibt nicht die höheren Protokolle. Damit müssen dann softwaretechnisch Kollisionen abgefangen werden, falls zwei Komponenten zeitgleich kommunizieren müssen. Ebenso muss die Situation abgefangen werden, das während eines Kommunikationsvorganges der Stecker des Akkus getrennt wird und eine Datensendung unvollständig bleibt - gerade hier können Fehler drohen, weil die Teilübermittlung fehlerhaft verarbeitet wird. Das ist hier jetzt Mutmaßung, aber da ich mittlerweile zweimal eine 130er-Fehlermeldung bekommen habe (Akku tiefentladen) bei Akkus mit Füllstand über 90%, wird hier mit gewisser Wahrscheinlichkeit ein Teilproblem sein: einmal kam die Nachricht vom parkenden Roller über die App, ich habe dann den Roller angeschaltet, nach ein paar Sekunden verschwand die Fehlermeldung. Das andere mal mußte ich den Akku für ein paar Sekunden an das Ladegerät hängen (ohne den Dualverteiler), und dann wollte der Akku wieder; in diesem Fall trat das Problem auf, als ich beim Akku während des Ladens die Ladestandsanzeige drückte und noch während der Anzeige den Ladestecker abgezogen hatte. Im Roller hat der Akku dann den Fehler ausgeworfen. Zumindest gibt es gewisse Selbstheilungskräfte im BMS für solche Fälle. Also: so ein Desigen- oder Softwarefehler wäre zwar unschöm, taucht aber zu selten auf, um für nachhaltig Ärger zu sorgen.

Bislang beste Hilfe für alle o.a. Probleme: externes Laden am Verteiler, bis definitiv nichts mehr blinkt und das Ladegerät auf der Primärseite keine 5W mehr zieht.
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NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

Arthur
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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von Arthur »

STW hat geschrieben:
Mo 7. Sep 2020, 14:39

Bislang beste Hilfe für alle o.a. Probleme: externes Laden am Verteiler, bis definitiv nichts mehr blinkt und das Ladegerät auf der Primärseite keine 5W mehr zieht.
Das würde ich unbedingt auch empfehlen. Ich habe den Eindruck, dass das mit dem Balancieren außerhalb des Rollers schneller und besser funktioniert als im eingebauten Zustand. Kann das aber nicht belegen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es nicht förderlich ist, wenn während des Vorgangs noch ständig Strom für den ECU Akku verbraucht wird, auch wenn das nicht viel ist.

STW
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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von STW »

Ich denke, es wird weniger der Eigenstromverbrauch der ECU sein, aber die ECU hängt als "Spinne im Netz" am Datenbus und wird "mitreden". Und da ist jetzt die Frage, wer redet was mit wem. Wenn die ECU einen Plausch mit den Akkus oder gar dem Ladegerät hält und dabei eine eigene Interpretation des Ladezustands der Akkus ins Spiel kommt, dann könnte das die "Heilung" von verschobenen Kennlinien unterminieren.
Beim externen Laden gibt es ein paar Quatscher weniger am Datenbus, als FOC, ECU, ...

Blöd ist nur, dass das jetzt alles erstmal Annahmen sind, abgeleitet aus dem Schaltbild vom N1S mit nur einem Akku, geleitet von der Vorstellung, wie ich so ein System aufziehen würde.

Wenn jetzt ein Feedback käme im Sinne von "extern geladen, jetzt ist wieder alles schick", dann wären die Vermutungen zur Funktionsweise und möglichen Fehlerquellen erhärtet. Nicht, dass ich auf eine Fehlerkorrektur seitens NIU hoffe, aber wenn wir einen belastbaren und erprobten Leitfaden für Nutzer hätten, die von so einer Situation betroffen sind, wäre das schon hilfreich und nähme die Sorgen vor einem Akkudefekt.
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Bergziege
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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von Bergziege »

STW hat geschrieben:
Mo 7. Sep 2020, 15:52
Wenn jetzt ein Feedback käme im Sinne von "extern geladen, jetzt ist wieder alles schick", dann wären die Vermutungen zur Funktionsweise und möglichen Fehlerquellen erhärtet. Nicht, dass ich auf eine Fehlerkorrektur seitens NIU hoffe, aber wenn wir einen belastbaren und erprobten Leitfaden für Nutzer hätten, die von so einer Situation betroffen sind, wäre das schon hilfreich und nähme die Sorgen vor einem Akkudefekt.
Ich kann dir in soweit Feedback geben, dass ich tatsächlich sonst der Bequemlichkeit halber überwiegend im Roller geladen habe, und nur ganz selten über den Splitter. Und ja, extern ging das Balancieren schneller. (von 30% bis ausbalanciert in ~ 4 Stunden!)
Heute morgen wollte ich auch extern laden, aber das Balancieren war nach 6 Stunden leider noch nicht fertig und ich musste los. 100% hatte er aber trotzdem. Allerdings haben an beiden Akku alle LEDs geblinkt. Laut Handbuch ist das ein Fehlercode für Akku kaputt oder sowas (hab grad das Handbuch nicht zur Hand).
der Verbrauch war heute ganz ok, sie gingen aber trotzdem bei 30% Verbrauch 2% auseinander. Nicht schlimm, das war vorher deutlich schlimmer.
Ich werde heute nacht nochmal drinnen laden und morgen nochmal beobachten.
Ans H1-Kontrollgerät kommt er noch früh genug…

STW
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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von STW »

Blinken beim Laden ist normal in der Balancierungsphase.
Laden beginnt mit Anzeige des Ladezustandes, dann alle LED Dauerlicht, dann Blinken (stundenlang), dann aus.
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DEFEKTER
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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von DEFEKTER »

Ich baue meine Akkus nicht mehr aus beim Laden. Komme gegen immer 20:00 Uhr heim. Roller in Carport.
Stöpsel den Stecker am Roller ein und lade bis zum nächsten Morgen immer 100%. Nach 30km Vollgas ist der
Akku immer warm genug zum laden. Wenn ich wegen Regen den Wagen nehme, kann es vorkommen,
dass der Roller zwei Tage am Kabel hängt.

Seit ich das so mache hab ich keinen Drift mehr. Vorher gerne 20%. Ecu immer Randvoll.
Ich lade nicht von 20% bis 80% und mache keine Wissenschaft draus, das BMS hat es drauf.

Er läuft und läuft. Fehler 140 bei Erschütterungen, mir egal. 10455 km seit 25 Januar.
Außentemperatur ist das einzige, was sich beim Verbrauch bemerkbar macht.

chrispiac
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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von chrispiac »

Mit Fehler 140 wäre es der Beschleunigungsdrehgriff. Entweder es deutet sich ein Defekt an, oder der 30polige Stecker am Controller ist locker. Da die Beschleunigungsdrehgriffkontakte an einem der Enden des Steckers liegt, wird hier häufig ein „Wackler“ als erstes Wirksam. Falls Du sowieso mal die Sitzbank rausnimmst, kannst Du ggf. selber Abhilfe schaffen - sofern nicht wirklich der Griff selber (bzw. die enthaltende Elektronik) die Grätsche macht. Einfach mal den Stecker fest in den Controller drücken.
Elektrostehroller:
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Skotero Stepley, Bamox, Extreme XR (2021) - testet by https://electric-commuter.de/
Elektrostehroller Wizzard 2.5+ EKFV (2021)
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Wir treffen uns… wieder (wenn die Erkältungszeit vorbei ist)!

Bodo 1800
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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von Bodo 1800 »

STW hat geschrieben:
Mi 29. Jul 2020, 22:02
Ich mag meine Hand dafür nicht ins Feuer legen und gucke morgen nochmals nach, aber bei meinen Stoßdämpfern sind auf der anderen Seite Muttern. Ich halte es auch für unüblich, dass die Dämpfer ein eigenes Gewinde haben. Ich kann mich zumindest nicht erinnern,, dass das so bei meinen bisherigen Fahrzeugen gelöst gewesen wäre.
UND ?
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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von DEFEKTER »

@ chris, bis auf eine Steckverbindung vorne hab ich alle durch. Kontaktspray. Der Fehler ist
temperaturabhängig. Zu 90% ist es ein kurzer Aussetzer, bei 5% reicht der Druck auf den
Starter, 5% muss ich mich während der Fahrt stellen und die Gabel mit Schwung runterdrücken.
Drehgriffpoti liegt schon da.

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Re: NIU N-Pro Erfahrungen...

Beitrag von STW »

Bodo 1800 hat geschrieben:
Di 8. Sep 2020, 09:58
STW hat geschrieben:
Mi 29. Jul 2020, 22:02
Ich mag meine Hand dafür nicht ins Feuer legen und gucke morgen nochmals nach, aber bei meinen Stoßdämpfern sind auf der anderen Seite Muttern. Ich halte es auch für unüblich, dass die Dämpfer ein eigenes Gewinde haben. Ich kann mich zumindest nicht erinnern,, dass das so bei meinen bisherigen Fahrzeugen gelöst gewesen wäre.
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Nachgeguckt - doch keine Muttern. Die Schrauben stehen nach innen ca. 1cm über.
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