Elektrofahrzeuggegner & die Super SOCO

Pyromixer
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Elektrofahrzeuggegner & die Super SOCO

Beitrag von Pyromixer »

Hallo SOCO Treiber. Seid gegrüsst.

Um es gleich vorwegzunehmen: Ich bin kein radikaler Typ noch Dauerdemonstrant oder ähnliches. Ich stehe normal im Leben, betreibe meine kleine aber feine Firma und interessiere mich schon immer für Fahrzeuge aller Art. Je schräger, merkwürdiger und exotischer, umso mehr ist mein Tüftlerherz angesprochen. Insbesondere habe ich viel Erfahrungen mit Chinamopeds (Benzinmotor natürlich) sammeln können. Die hatten mich auch fasziniert weil sie so unsäglich übel zusammen gedengelt wurden und teils die Materialqualität wirklich übel war. Sowas reizt mich einfach.
Es bildete sich ein kleiner Haufen Irrer in einem Forum die sich mit diesen Kisten befasste und die Schwachstellen nach und nach durch bessere Lösungen ersetzte.

Aber ich bin auch Kritiker der Elektromobilität. Jedenfalls in der Form, in der sie zur Zeit propagiert und politisch gefördert wird. Ich halte den Weg für falsch wie er beschritten wird. So ein Wandel von Benzin/Diesel auf Elektro ist mehr als der Wechsel von einer Antriebsart auf die Andere. Es bedarf Unmengen an Investitionen in Infrastruktur wie Lademöglichkeiten und Stromerzeugung generell. Ich bezweifle, dass es beim derzeitigen Stand der Technik "mal eben so" was wird für die breite Masse. Die Reichweiten nach wie vor zu gering, die Akkus in der Herstellung und Entsorgung hochproblematisch und die Lademöglichkeiten schwierig bis langwierig.
Jede der bereits gekauften Socos dürfte der Umwelt bereits deutlich mehr geschadet haben als es ein Standardbenzinmoped je könnte. Allein durch die Herstellung der Akkus. Und jeder der seine Soco nun mit Kohlestrom auflädt feuert das noch an und am Ende hat sich nichts verändert an der Gesamtsituation. Der CO2 Ausstoß ist nach wie vor zu hoch.
Und das Beste: Man bezahlt für den ganzen Spaß im Vergleich auch noch drei- bis vierfache für den Kauf. Ein China Benzinmoped gibts für knapp 1000 Euro. Wenn ich die Kosten für eine Soco mit 2 Akkus und Y-Kabel sehe: Nicht schlecht Herr Specht.


Pioniere
Aber lasst euch gesagt sein: Ihr alle hier seit halt Pioniere! Und Pioniere hatten es schon immer schwer, mussten leiden und kämpfen.


Super SOCO Qualität
Ich habe viel in diesem Forum gelesen. Teils erschreckende Geschichten. Wäre ich ein unbedarfter Elektrobike-Interessent wäre das Thema Soco schon erledigt. Das Ding ist keinen Deut besser als die besagten China 50er Mopeds aus alten Zeiten. Billiges Zeug, schlecht konstruiert, schlampig zusammen gebaut. Und teils scheint es sogar lebensbedrohend zu sein: Felgenbrüche, zu warme Kabel und Steckverbindungen die zu Brand führen könnten etc. Aber letztlich typische Chinesenmenta- und qualität die ich zu gut kenne.
Auch der zuständige Importeur ist mir nicht grad wirklich gut in Erinnerung geblieben... Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.


Angefixt
Trotzdem bin ich angefixt von dem Soco Bike. Das ist immer gefährlich weil ich ahne, dass es wieder mein Bankkonto belasten wird. Und ich wieder ein Fahrzeug mehr herum stehen habe welches ich wahrscheinlich auch nicht mehr los werde. Ohne Verluste auf keinen Fall.
Da ich schon genügend TÜV pflichtiges herum stehen habe und ich teils kaum noch dazu komme die alle 2 Jahre dort vorzustellen will ich - wenn ich mich denn entschliesse - die 50er Version der Soco anschaffen. Reicht mir um die nötigen Erfahrungen zu sammeln und zu basteln. Mich fasziniert auch der Bosch Radnabenmotor.

Zu guter Letzt kann ich mich dann auch noch intensiver mit den Elektrofahrzeugfanatikern streiten weil ich ja als Gegner dann selber eines besitze.


Bastelfreude
Mir kamen schon beim lesen und anschauen der Fotos in diesem Forum erste Ideen was man angehen müsste: Kabelbaum überarbeiten oder evtl. gleich gegen hochwertigeres Zeug ersetzen. Da sind ja teilweise Fotos zu sehen bei denen sich jedes Elektrikerherz umdrehen muss. Gruselig. Und bei den verwendeten Akkus auch nicht grad ungefährlich. Die Steckerpins die in die Akkus gesteckt werden sehen mir von Haus aus schon viel zu schwach dimensioniert aus, gerade bei den hohen Strömen die dort fliessen. Dass es dort so warm wird bestätigt diesen Verdacht: Hohe Übergangswiderstände, zu dünne Leitungen. KÖNNTE man ändern und gegen solideres Zeug ersetzen.

Die Verlegung der Kabel kenne ich ebenfalls von den Chinesenbenzinbikes. Muss man selber Hand anlegen und das alles etwas überarbeiten sonst scheuert einem der Baum garantiert irgendwo durch.

Bremsflüssigkeitsvorratsbehälter
Beim Anblick dieser Kunststofftanks für die Bremsflüssigkeit kommen bei mir ebenfalls Zweifel auf ob das so gut ist. Nicht umsonst wird in der Motorradindustrie auf derartige Behälter verzichtet und der Kunststoffanteil so gering wie möglich gehalten. Die hygrosskopische, aggressive Flüssigkeit greift im Normalfall auf Dauer alles an. Dazu kommen die UV Strahlen der Sonne die voll auf die Behälter einwirkt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass diese Behälter dauerhaft halten. Als erste Maßnahme würde ich die Teile mit dunklem Isolierband vor Sonneneinwirkung schützen und nur einen kleinen Sichtbereich für die Flüssigkeitsstandkontrolle aussparen. Generell würde ich die Bremshebel mitsamt Tanks aber wohl ersetzen gegen solides Zeug eines japanischen Herstellers. Bei den Bremsen hört der Spaß einfach auf.

Reifen
So wie ich die Chinesen kenne wird sich im Gummibereich nichts verändert haben. Was heisst: alles was Gummi ist können sie nicht. Das war schon immer so. Reifen aus chinesischer Produktion kann ich an einer 50er vielleicht grad noch so schlucken aber der Austausch gegen westliche Pneus kann nur ein Unterschied wie Tag und Nacht bedeuten. Auch im Sinne der Sicherheit und Bodenhaftung bei nasser Fahrbahn.
Wenigtens gibts bei der Soco keine Benzinschläuche mehr. Denn auch die lösten sich gern regelmässig in einem Brei von Wabbel und Moder auf.


Viel Text geworden und mir würde noch viel mehr einfallen. Aber es soll erstmal gut sein an der Stelle.
Ich werde mich hier noch weiter durchlesen, Eure Erfahrungen verarbeiten und mit mir ringen ob ich für das Abenteuer mal wieder ein paar Tausender verbrennen werde.

Denn eines finde ich wirklich geil an dem Ding: Das Design. Das ist mal wirklich gelungen. Für ein Elektrobike wohl eines der ansehnlichsten Modelle zur Zeit. Bei dem leichten Gewicht kann ich mir das Teil dann zur Not auch ins Wohnzimmer stellen :lol:

Euch einen schönen Tag und Danke, dass ich an Euren Erlebnissen teilhaben darf.
Pyro

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vsm
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Re: Elektrofahrzeuggegner & die Super SOCO

Beitrag von vsm »

Pyromixer hat geschrieben:
Fr 14. Aug 2020, 05:34
[...]Und Pioniere hatten es schon immer schwer, mussten leiden und kämpfen.[...]
Also ich bin jetzt seit bald 6 Jahren Elektromobilist und leiden musste ich bisher am meisten unter den "Kritikern"... ;)
Pyromixer hat geschrieben:
Fr 14. Aug 2020, 05:34
[...]Jede der bereits gekauften Socos dürfte der Umwelt bereits deutlich mehr geschadet haben als es ein Standardbenzinmoped je könnte. Allein durch die Herstellung der Akkus. Und jeder der seine Soco nun mit Kohlestrom auflädt feuert das noch an und am Ende hat sich nichts verändert an der Gesamtsituation. Der CO2 Ausstoß ist nach wie vor zu hoch.[...]
Auf welche Zahlen stützt Du Dich da? Die Produktion der Lithium-Zellen ist in der Tat mit einem hohen CO2-Ausstoß verbunden, weil bei der Produktion viel zu selten erneuerbare Energien eingesetzt werden. Weltweit kommen wir derzeit auf einen Durchschnitt von etwa 100 kg CO2 pro kWh, mein Roller kam also mit einem CO2-Rucksack von +300 kg CO2 im Vergleich zu einem Verbrenner. Was verbraucht so ein Benzinroller auf 100 km? 3 Liter? Der CO2-Ausstoß (Well-To-Wheel) im Vergleich:

Benzin: 70g CO2 / km
Strommix (D): 12g CO2 / km
Ökostrom: 1,5g CO2 / km

Um die 300 kg zu kompensieren, benötigt man also, wenn man den deutschen Strommix "tankt", gut 5000 km. Nutzt man stattdessen Ökostrom, geht es natürlich entsprechend schneller.

Und ja, es gibt noch andere Umweltaspekte als den CO2-Ausstoß, aber dass wir die bei der Förderung von Erdöl nicht hätten, wäre wohl auch gelogen. ;)

Und dass es besonders problematisch wäre, Lithium-Zellen zu recyclen, gehört übrigens auch eher in den Bereich der Märchen.
Pyromixer hat geschrieben:
Fr 14. Aug 2020, 05:34
[...]Und das Beste: Man bezahlt für den ganzen Spaß im Vergleich auch noch drei- bis vierfache für den Kauf. [...]
Naja, es gibt auch im E-Roller-Bereich Fahrzeuge für unter 2000 Euro, die einem Billig-China-Roller dann vielleicht doch eher ähneln als ein E-Roller für 3000 oder 4000 Euro. Das heißt natürlich nicht, dass es automatisch wirtschaftlicher ist, elektrisch zu fahren.

Ich bin derzeit bei knapp 0,90 EUR / 100 km, im Vergleich mit einem Benziner spare ich also etwa 2,90 EUR / 100km. Um 1000 EUR Mehrpreis in der Anschaffung zu kompensieren, müsste ich schon 35.000 km fahren. Mal schauen, ob mein Gefährt so lange hält.

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Tommmi
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Re: Elektrofahrzeuggegner & die Super SOCO

Beitrag von Tommmi »

Ich habe die Soco und ich finde alles sehr gelungen zu dem Preis.
Im Kfz Bereich steh ich auf Toyota, mein Avensis ist nun fast 8 Jahre alt. 1 neue Batterie, ansonsten keine Schraube keine Glühbiren oder sonst was.
Gucke ich mir VW an so sind die Deutschen beschämend schlechter. Ein Passat in meiner Ausstattung würde um die 60T € kosten.
Bei Vw findest dann 6x überarbeitete Turbolader die sich immmer noch zerlegen, wird das Müsli eingesaugt mit Motorschaden, laufend kaputte DSG Getriebe, Klimaanlagen die nicht mal nen Jahr halten usw.

Pyromixer
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Re: Elektrofahrzeuggegner & die Super SOCO

Beitrag von Pyromixer »

Um 1000 EUR Mehrpreis in der Anschaffung zu kompensieren, müsste ich schon 35.000 km fahren. Mal schauen, ob mein Gefährt so lange hält.
Da kann man wohl realistisch sagen: Glaub ich eher nicht, dass die SuperSocke das mitmacht oder/und der Akku gibt vorher auf. Da fehlt mir auch die Erfahrung, so viele km hat bei mir eh noch nie ein Zweirad drauf gespult. Ich fahre dafür auch zu selten zweirädrig. Aber klassische Mopeds mit 35000 auf der Uhr gehören meist zum Alteisen.

Wenn ich mir die TC Max so durchkalkuliere, einen zweiten Akku dazu packe, das Y-Kabel... Da kommt man schon in Preisbereiche für die es auch eine neue Honda Rebel gäbe. Die nahezu perfektionistisch verarbeitet ist, deutlich mehr Power hat und elendig mehr Reichweite. Probleme bei der Honda: gegen null.

Da muss man schon wirklich einen an der Waffel haben, infiziert und fasziniert sein um sich für eine Max oder generell ein Elektromotorrad zu entscheiden - jedenfalls Stand heute.

Trotzdem übt das Ganze einen gewissen Reiz auf mich aus. Aber rein technischer Natur. Irgendwelche Umweltschutzgedanken hege ich dabei gar keine. Das wäre bei mir kein Kaufgrund.

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Re: Elektrofahrzeuggegner & die Super SOCO

Beitrag von techsoz »

Selbst wenn die CO2 Bilanz aufgrund eines frühreren Maschinentodes nicht viel besser oder vielleicht sogar leicht schlechter für die Super Soco ausfällt, wieso muss man denn bitte einen an der Waffel haben, nur weil man keine Lust hat eine Stinkende Brüllmaschine zu fahren?

Ich finde Verbrenner und insbeosndere laute Motorräder (ja, es gibt auch welche die sind gerade so an der Grenze, wenn sie einen leisen Motor haben) einfach nur peinlich. Außerdem wummerndie aber unangenehm. Sie stinken. Der Auspuff wird heiß, man kann sich dran verbrennen usw.

Ausserdem ist dauernd zur Tankstelle müssen extrem nervig. Öl nachfüllen macht Finger schmutzig.

Das kannst Du, sowie viele andere Verbrennerfreunde nicht so schlimm finden, dein gutes Recht und Deine Meinung, aber deswegen bin ich nicht dumm, wenn ich eben andere Präferenzen habe.

P.s. außerdem, wenn man schon auf die Zukunft und die Lebensdauer "spekuiliert", dann kann man auch spekulieren, dass Benzin teurer wird, man kann spekulieren, ob Fahrverbote für Verbrenner kommen usw. Dann drehen sich die Vorteile ganz schnell. Alles aber eben Spekulation.

So nehme ich Motorradfahrer mit Verbrennern wahr (ja, insbesondere die lauten Harleys und Co, ich weiß das eine kleine Honda leiser ist):
https://www.youtube.com/watch?v=9LlA0_Hv3CQ

(die "homophobe" Konnotation in dem Clip dient der Kritik der übertriebenen Masukulinität in dem Video und eben als reflexive Kritik an Homophobie, also nicht falsch verstehen).

General Aldo
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Re: Elektrofahrzeuggegner & die Super SOCO

Beitrag von General Aldo »

Pyromixer hat geschrieben:
Sa 15. Aug 2020, 03:58
Wenn ich mir die TC Max so durchkalkuliere, einen zweiten Akku dazu packe, das Y-Kabel...
Mit dem Y-Kabel wird man bei der TC Max keine große Freude haben. Da müsste man sich dann überlegen wo man den zweiten Akku montiert, in die Max passt nämlich nur einer rein.

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Re: Elektrofahrzeuggegner & die Super SOCO

Beitrag von callmeuhu »

Pyromixer hat geschrieben:
Sa 15. Aug 2020, 03:58
Ich fahre dafür auch zu selten zweirädrig.
DAS ist der Punkt :!:

ich lasse so oft wie möglich das Auto stehen und fahre E-Zweirad. Vom Preis her liegt die TC-Max als B196 in der Preislage vom neuen unu-Scooter. :)
meine Rasselbande ;)

unu Vorserie Nr.26/50
unu Serie 1.1
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Emax 90S
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Re: Elektrofahrzeuggegner & die Super SOCO

Beitrag von Pyromixer »

Mit dem Y-Kabel wird man bei der TC Max keine große Freude haben. Da müsste man sich dann überlegen wo man den zweiten Akku montiert, in die Max passt nämlich nur einer rein.
Ahh... Siehst, das wusste ich gar nicht. Ich dachte es wäre genauso wie bei der Kleinen. Hatte mich schon gefragt wo sie wohl die zusätzlichen Zellen gelassen haben. Nun wird ein Schuh draus.

Das mit dem "an der Marmel haben" meine ich ironisch. Es sollten sich nicht immer gleich alle angegriffen fühlen.

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Re: Elektrofahrzeuggegner & die Super SOCO

Beitrag von General Aldo »

Pyromixer hat geschrieben:
Sa 15. Aug 2020, 11:35
Das mit dem "an der Marmel haben" meine ich ironisch. Es sollten sich nicht immer gleich alle angegriffen fühlen.
Falls du damit auch mich angesprochen hast, ich fühle mich keineswegs angegriffen. Vielmehr hat mich die Vorstellung eines zweiten Akkus für die TCmax amüsiert, zumal der nicht gerade kompakt und knapp 22 kg schwer ist.

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Re: Elektrofahrzeuggegner & die Super SOCO

Beitrag von Soconaut »

Pyromixer hat geschrieben:
Fr 14. Aug 2020, 05:34
Zu guter Letzt kann ich mich dann auch noch intensiver mit den Elektrofahrzeugfanatikern streiten weil ich ja als Gegner dann selber eines besitze.
Hi, Elektrogegner! ;)

Wenn das wirklich ein Motiv sein sollte, dass Du Dich anschließend aus persönlicher Erfahrung über E-Bikes auskotzen möchtest, dann hätte ich den warmen Tipp, Dich vielleicht lieber für ne Baumarktschleuder zu entscheiden. Sonst stehen die Chancen nämlich gar nicht schlecht, dass der ganze Plan nach hinten losgeht und es Dir am Ende so geht wie mir:

# In anderthalb Jahren fast 6000km gefahren ("CO2-Amortisation" abgeschlossen) und erst ein einziges Mal ne Werkstatt von innen gesehen - zur obligatorischen Erstinspektion. Ansonsten: nix. Keine Panne, kein Verschleiß, keine Wartungsarbeiten. Einfach nur rollen und grinsen und rollen und grinsen.

# Diverse "Wettrennen" gegen meine Frau gefahren (weil wir zum selben Ort mussten, aber sie früher wieder nach Hause): Sie im 160-PS-BMW, ich auf der 4-PS-Soco. Rennstrecke: 21-km-Mix aus 50% über Land und 50% Stadtverkehr. Ich gewinne jede Runde, und da ist die Parkplatzsuche nicht mal mitgerechnet.

# Auf der Uhr vom BMW fehlen jetzt schon ca. 5500km, die sonst drauf wären - weil ich fast keine Spaßtouren mache, sondern beruflich pendle und die o.g. Strecke ansonsten mit dem Diesel abspulen würde, oft 2x täglich rein/raus. Auf Grundlage von 30ct KFZ-Kilometergeld hab ich den Anschaffungspreis für die TC irgendwann nächstes Jahr in Form gesparter Autokilometer (und gewonnener KFZ-Lebenserwartung +30%) ausgeglichen. Oder ich verkauf sie morgen und hab in Summe (gesparte Autokilometer + Restwert >2500) rund 1000 Öcken Gewinn gemacht!

# Spaß ohne Ende - nicht wegen des endgeilen Designs (das seh ich beim Fahren ja nicht), sondern wegen des Fahrgefühls und der "geruchlosen Stille". Wenn Du zum x-ten Mal auf Armeslänge an einem Rudel Rehe oder (wie vorgestern) an einem Dutzend Störche vorbeigleitest, die nicht mal zusammenzucken, sondern höchstens kurz irritiert gucken, dann weißt Du, was ich meine...

Aber leider nix von dem, worauf Du heiß zu sein scheinst:

# Keine Schmorstecker, keine aufgescheuerten Kabel, keine gesprungenen Speichen. [Merke: Es gibt keine "Felgenbrüche", es gibt sie nicht, es gibt sie einfach nicht. Escubic hat einfach den falschen Begriff ins Threadthema geschrieben und alle - auch ich - haben es nachgesprochen. Aber es ist nie mehr zu Bruch gegangen als - mehrfach, ja - eine einzelne Halbspeiche. Schlimm genug, keine Frage. Aber wenn ich mir den kleinen Finger verstauche, sag ich auch nicht "Armbruch" dazu.] So oder so - ich hab auch schon über BMWs gelesen, die in Flammen aufgehen. Aber mit eigenen Augen gesehen hab ich's ebensowenig wie eine defekte Soco.

# Keine radikalgrünen Elektrojünger, die anbetend vor meiner Schüssel auf die Knie sinken. Nicht einer, dem ich daraufhin mal die Leviten hätte lesen können. Dafür aber der ZZ-Top-Opa auf seiner Harley, der sich neugierig neben mir einfädelt und zwischen zwei tiefsatten "Wrrrumms" einmal respektvoll rüberbellt "Ey, geile Karre!" Ja was machste denn dann? Sagste dem dann "Nee, von wegen! Elektroschrott!"? :lol:

Undsoweiter. Auch ich könnte viel mehr schreiben. Unterm Strich bleibt der Ratschlag: Wenn Du ein E-Moped suchst, das Dich (a) in Deiner Ablehnung bestärkt und (b) in Deinen Tüftelqualitäten herausfordert... dann könnte die Soco ein echter Griff ins Klo werden. Denn wenn Du "Pech" hast und kein Montagsbike erwischst, schwebst Du womöglich einfach nur jahrelang selig grinsend durch die Landschaft und wirst versehentlich zum Elektrojünger, obwohl Du das gar nicht wolltest...

So wie ich.

8-)

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