Aramid ist auch bekannt unter dem Markennamen "Kevlar", ist weit zäher als Carbon und somit aus meiner Sicht besser für einen Zahnriemen geeignet. Aus dem Zeugs werden kugelsichere Westen gemacht
Bezüglich Riemenbreite vs. Verlusten: Rechne einfach bei einem 20er Riemen mit 20/12 mehr an Verlust, als erst grobe Näherung. Denn das hängt natürlich existenziell davon, wie steif die verglichenen Riemen sind.
TC Max Riemen Einstellen und Wartung
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Re: TC Max Riemen Einstellen und Wartung
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Re: TC Max Riemen Einstellen und Wartung
Ein schmaler Riemen hat vor allem den Vorteil, dass innen nicht so leicht Rollsplitt oder Steinchen aufliegen und eingequetscht werden und somit den Riemen beschädigen.
Der Hauptgrund für kaputte Harley Riemen.
Kohlefaser (UHT/UMS) hat von allen Fasern die höchste Zugfestigkeit bzw. Bruchdehnungskoeffizienten (d.h. es längt sich nicht) allerdings ist die Biegefestigkeit geringer. Das ist aber bei den Radien der Riemenscheiben und der umschließenden Gummimatrix egal. Nur knicken sollte man den Riemen nicht.
Aramid hingegen hat eine der (aber nicht DIE) höchsten Schnitt/Reißfestigkeiten bei auch sehr hoher Zugfestigkeit. (wäre also deutlich resistenter gegen äußere Beschädigungen wie z.B. den erwähnten Rollsplitt.
Wenn die Fasern in Epoxy stecken, kann ich mit Kohlefasern sehr leichte und steife Teile bauen die auf Einschlag allerdings splittern. Aramid ist als Gewebe sehr schwer zu verarbeiten (schneiden, trimmen, schleifen), ist deutlich schwerer, splittert allerdings nicht.
Es gibt auch Mischgewebe, die die Eigenschaften kombinieren. Oder man kombiniert beide Gewebe in einem Bauteil.
In der F1 werden alle Teile, die schon mal im eifrigen Rennbetrieb crashen können, Frontflügel, Side Plates etc. immer mit dünn Aramid unterfüttert, damit dann nicht die Carbonsplitter auf der Strecke rumliegen, sondern ganze Teile eingesammelt werden können.
Für F1 crash plates, Panzerungen usw. wird übrigens seit den 2000ern i.d.R. Zylon eingesetzt, was in etwa doppelt so reissfest und elastisch wie Aramid/Kevlar ist. Für schusssichere Westen heutzutage eher Dyneema.
(Ich hab zwei Jahre bei Toyota Motorsport in der F1 laminiert und Material vorbereitet und kenn mich ganz OK damit aus.)
Zurück zum Riemen: Carbon/Aramid ist bei den geringen Kräften in der Max gehupft wie gesprungen. 12mm sind auch OK.
Wichtig ist, dass das Hinterrad und die Riemenscheiben fluchten und der Riemen weder überspannt (z.B. heftiges Knacken beim Schieben) noch schlaff ist, oder ablaufen könnte. Leichtes, leises "Knickern" beim Schieben passt. Leichtes Anliegen an der Führung ist auch OK.
Riemen sauber halten und ab und zu auf Beschädigungen kontrollieren und alles ist für mind. 10.000km OK.
Energie!!
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Re: TC Max Riemen Einstellen und Wartung
Für mich wäre Aramid auch die bessere Wahl im Riemen gegenüber Kohlefasern, vor allem aufgrund der Empfindlichkeit beim Knicken. Auch wenn die Wasseraufnahmemöglichkeit der Aramidfaser auch nicht so Klasse ist. Auch wenn dann 2 bis 3 mal so viel Faser im Riemen stecken muss.
Aber ich glaube, das sind immer "Carbon"-Riemen, weil es die meisten Konsumenten so wollen und wissen, das Carbon das festeste Material überhaupt auf der ganzen Welt ist. Eventuell würde sich als schusssichere Weste eine Carbonfiber-Weste auch besser als eine Kevlarweste verkaufen
Würde mich nicht wundern, wenn die patentierten "Carbon-Zugstränge" in einem Gates-Riemen nur zu einem Teil aus Kohlefaser besteht und der Rest Aramid oder HM-PE (Dyneema) ist.
rainer*
Aber ich glaube, das sind immer "Carbon"-Riemen, weil es die meisten Konsumenten so wollen und wissen, das Carbon das festeste Material überhaupt auf der ganzen Welt ist. Eventuell würde sich als schusssichere Weste eine Carbonfiber-Weste auch besser als eine Kevlarweste verkaufen
Würde mich nicht wundern, wenn die patentierten "Carbon-Zugstränge" in einem Gates-Riemen nur zu einem Teil aus Kohlefaser besteht und der Rest Aramid oder HM-PE (Dyneema) ist.
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