Mangosteen / Rooder M1P / Ladebuchse / einstellbares Ladegrät

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Midas!
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Mangosteen / Rooder M1P / Ladebuchse / einstellbares Ladegrät

Beitrag von Midas! »

Hallo zusammen,

ich habe soeben ein neuen Mangosteen / Rooder M1P zugelassen. Da ich die Akkus schonen möchte, werde ich versuchen nie über 80 % zu laden sowie Schnellladen nur im Ausnahmefall - brauche dafür aber ein neues Ladegerät mit einstellbarer Spannung + Stromstärke. Zusätzlich brauche ich dann wohl auch das passende Kabel. Gleichzeitig will ich mit diesem Ladegerät auch meinen E-Kickscooter Mantis 10 (48V) laden. Natürlich würde ich spätestens jedes 5. mal wieder vollladen, damit der Akku wieder richtig balanciert ist.

Fragen:

1) Hat einer von Euch bereits Erfahrungen mit "einstellbaren (Universal) Ladegeräten"
2) Spricht irgendwas dagegen?
3) Wie nennt sich der Stecker/Buchse (Foto anbei), die bei dem aktuellen Modell verbaut sind?
3) Was haltet Ihr von dem folgenden Ladegerät:
https://de.aliexpress.com/item/10050052 ... ec%21DE%21

4) Hat jemand eine bessere Idee? ;-)

Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe
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didithekid
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Re: Mangosteen / Rooder M1P / Ladebuchse / einstellbares Ladegrät

Beitrag von didithekid »

Hallo und willkommen im Forum,

Dein Fahrzeug hat offenbar ein Ladegerät für einen 16s Li-Ion Akku (mittlere Spannung 58 Volt) mit 5 Ampere-Ladestrom und schaltet den Ladevorgang bei 67,2 Volt ab. Die Geräte sind so ausgelegt, dass sie schon ein paar Volt früher den Ladestrom langsam absenken. Sich also dann langsam an die 67,2 Volt-Schwelle herantasten und es dem Batterie-Management-System des Akkus erlauben Zellunterschiede auszugleichen.
Wenn Du statt dessen ein Ladegerät für einen 15s Li-Ion-Akku einsetzt:
https://de.aliexpress.com/item/32987350 ... 74758%21sh
stellst Du natürlich sicher, dass mit einer Ladespannung bis zu maximal 63 Volt, der Ladezustand unter 80%, vielleicht so bei 75% begrenzt wird (ohne Zellausgleich ab 65 Volt).
Wenn dein Fahrzeug mit den restlos gefüllten Akku von 67 Volt (100%) bis 49 Volt (0%) unterwegs wäre, schaffst Du damit vermutlich eine Reichweite von etwas über 50km (im Sommer mit bis zu 45 km/h, wo es möglich ist). Das von Einigen hier empfohlene Akku-Schon-Programm: Aufladen nur bis 75-80% und Entladen nur bis 25-30% Ladezustand begrenzt also den Fahrbereich auf etwa 26-28 km Reichweite, also 13-14 km Aktionsradius um das Ladegerät herum.
Mag sein, dass der Akku dadurch statt 12 Jahren dann 15 Jahre lebt. Einen zweiten Akku zu kaufen, um bei Arbeitsweg 20km damit dann den eben so langen Rückweg innerhalb der eigenen Selbsbeschränkung zu schaffen, macht (wenn die beiden auch nur 15 Jahre halten) aber weniger Sinn, als sich nach 12 Jahren einen frischen Akku zu kaufen, womit man 24 Jahre abdecken könnte.

Ladestecker könnte Dieser sein:
https://de.aliexpress.com/item/10050050 ... JpSTTzdoMv
Ob das BMS damit zum Laden offen ist musst Du ausprobieren.

Beim von Dir verlinkten Ladegerät würde insbesondere beim kleineren Akku, vermutlich keine Abregelung des Stromwertes zum Ladeende hin erfolgen.
Für Schnelladung bis 80% ginge das natürlich. Schnellladung ist aber Nichts, was den Akku schont, sondern Etwas, das den Kauf zusätzlicher Reserve-Akkus vermeidet.

Viele Grüße
Didi
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DBuegel
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Re: Mangosteen / Rooder M1P / Ladebuchse / einstellbares Ladegrät

Beitrag von DBuegel »

Ich habe seit 09.22 das selbe Moped und bin grundsätzlich sehr zufrieden (ca. 1000km). Habe ihn als reines Spaß-Fahrzeug und finde sogar die Geschwindigkeit (nach dem Entdrosseln) ausreichend.
Danke für die Info. Das es solche Unterschiede, bei den Akkus, gibt wusste ich nicht.
Mag sein, dass der Akku dadurch statt 12 Jahren dann 15 Jahre lebt. Einen zweiten Akku zu kaufen, um bei Arbeitsweg 20km damit dann den eben so langen Rückweg innerhalb der eigenen Selbsbeschränkung zu schaffen, macht (wenn die beiden auch nur 15 Jahre halten) aber weniger Sinn, als sich nach 12 Jahren einen frischen Akku zu kaufen, womit man 24 Jahre abdecken könnte.
Ich glaube, die Lebensdauer wird eher dadurch begrenzt, das Ersatzteile nicht mehr lieferbar sind, als von dem EoL, des Akkus.
EoL (End off Live)
Ich wünsche dem TE viel Spaß mit seinem Rooder.

Midas!
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Re: Mangosteen / Rooder M1P / Ladebuchse / einstellbares Ladegrät

Beitrag von Midas! »

Hallo Didi, vielen Dank für die Ausführungen!

Kleine Anmerkungen zuerst, ich bin sicher kein Experte auf dem Gebiet der Akku/Ladetechnik, habe aber durch langjährige Erfahrung im RC E-Modellflug und vielen Forum-Posts + Websites ein mittelmäßiges Wissen über die Li-XXX Technik aufbauen können. Mein Antworten unten entsprechen also eher meiner Meinung als wissenschaftlichem Wissen, auch wenn es nicht dabei steht.
didithekid hat geschrieben:
Do 4. Mai 2023, 06:33
Dein Fahrzeug hat offenbar ein Ladegerät für einen 16s Li-Ion Akku (mittlere Spannung 58 Volt) mit 5 Ampere-Ladestrom und schaltet den Ladevorgang bei 67,2 Volt ab.
Ja 16S entspricht auch meinen Informationen
didithekid hat geschrieben:
Do 4. Mai 2023, 06:33
Sich also dann langsam an die 67,2 Volt-Schwelle herantasten und es dem Batterie-Management-System des Akkus erlauben Zellunterschiede auszugleichen.
Wann der Ausgleich erfolgt, ist wohl abhängig vom jeweiligen BMS. Laut meinen Informationen wird bei den meisten (eher "einfachen") BMS der Zelldrift erst bei 4.1 V / Zelle ge-balanced. Ist wohl auch bei meinem Akku so.
didithekid hat geschrieben:
Do 4. Mai 2023, 06:33
Wenn Du statt dessen ein Ladegerät für einen 15s Li-Ion-Akku einsetzt:
Gute Idee mit dem 15S Lader und sehr kostengünstig. Spricht irgendwas gegen das von mir verlinkte Ladegerät? Macht ja auch CCCV laut Beschreibung und sollte doch bei richtig eingestellten Werten die gleichen Ergebnisse liefern?
didithekid hat geschrieben:
Do 4. Mai 2023, 06:33
also 13-14 km Aktionsradius um das Ladegerät herum.
Tatsächlich benötige ich nur 7 km Aktionsradius und habe 2 x 30AH Akkus geliefert bekommen, dadurch entstand ja diese Idee.
didithekid hat geschrieben:
Do 4. Mai 2023, 06:33
Mag sein, dass der Akku dadurch statt 12 Jahren dann 15 Jahre lebt. Einen zweiten Akku zu kaufen, um bei Arbeitsweg 20km damit dann den eben so langen Rückweg innerhalb der eigenen Selbsbeschränkung zu schaffen, macht (wenn die beiden auch nur 15 Jahre halten) aber weniger Sinn, als sich nach 12 Jahren einen frischen Akku zu kaufen, womit man 24 Jahre abdecken könnte.
Den Forenberichten nach zu urteile sowie den Infos, die ich über die Zellchemie habe, rechne ich mit weit geringeren Werten. Meine Lipos sind nach 8 Jahren ALLE komplett defekt bzw. haben ein so hohen Innenwiderstand, dass diese nicht mal mehr zuverlässig geladen werden können. Nachdem ja eine einzige defekte Zelle (von geschätzt 128 verbauten Zellen) für einen kaputten Akku reicht, sehe ich eine eher eine Lebensdauer von 4-5 Jahren, die ich durch obige Maßnahmen gerne auf das doppelte steigern würde. Schnellladen ist ohnehin nicht geplant, deswegen ja ein einstellbarer Lader.
Laden nur bis 80% erhöht die max. Zyklenzahl um das 5 bis 10-fache, so meine Informationen.
didithekid hat geschrieben:
Do 4. Mai 2023, 06:33
Ladestecker könnte Dieser sein:
https://de.aliexpress.com/item/10050050 ... JpSTTzdoMv
You are graet!! Das scheint er zu sein. Tausend Dank. Einen richtigen Namen hat der Stecker wohl nicht? 2+6 Plug Socket steht irgendwo.
didithekid hat geschrieben:
Do 4. Mai 2023, 06:33
Beim von Dir verlinkten Ladegerät würde, insbesondere beim kleineren Akku, vermutlich keine Abriegelung des Stromwertes zum Ladeende hin erfolgen.
Müsste das nicht bei korrektem CCCV erfolgen?

Vielen Dank im Voraus!

Chris aka Midas ;-)
Zuletzt geändert von Midas! am Fr 5. Mai 2023, 12:02, insgesamt 1-mal geändert.

DBuegel
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Re: Mangosteen / Rooder M1P / Ladebuchse / einstellbares Ladegrät

Beitrag von DBuegel »

Den Ladestecker/Ladebuchse bekommst Du auch in D, wenngleich der Preis entsprechend höher ist.
https://athepower.de/ersatzteile-v2-m1-p/

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didithekid
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Re: Mangosteen / Rooder M1P / Ladebuchse / einstellbares Ladegrät

Beitrag von didithekid »

Hallo Chris,

wir Reden bei den Rollern aber nicht mehr von den Lithium-Polymer-Akkus der ersten Generation. Die LCO-LIPOs mit 3,7 Volt (und mehr) nutzt man im RC-Modellfug ja insbesondere wegen der hohen Energiedichte zum attraktiven Preis. Aber 100-150 Ladezyklen sind für ein E-Fahrzeug ja keine adeqate Lösung. Die Feuergefählichkeit ist ein weiterer Grund, warum so etwas hierzulande nicht in Fahrzeugen (mit Zulassung für den Straßenverkehr) verkauft wird (die in der prallen Sonne stehen könnten): https://www.youtube.com/watch?v=8HZ7qh_t46w

Eingesetzt werden quasi ausschließlich LiIon-Akkus in Mischoxid-Bauweise: Li-NCA (Nickel-Kobalt-Aluminium-Mischoxid 3,6 Volt) oder Li-NCM (Nickel-Kobald-Mangan-Mischoxid; Ist mehr Mangan als Kobalt drin, auch NMC genannt, 3,65 Volt), oder seltener LFP (LiFePO4 - Lithium Eisen-Phosphat, 3,2 Volt). Meist auch flüssig-Elektrolyt und kein Polymer. Die LiIon-Zellen sind einiges schwerer, als die LiPos im Modellflug.
Anfangs waren bei den NCA 500 Ladezyklen die angesetzte Lebensdauer. Die neuen NCM-Zellen sind jetzt teilweise mit 1.000 Ladezyklen angegeben (bis die Kapazität von 100% auf 70% abgenommen hat). Die NCA-Version der 18650er-Zellen wird seit 2012 in E-Bikes/Pedelecs verbaut und Ausfälle liegen eher an der Schutzelektronik oder unterlassenem Aufladen, als daran, dass die lange Lagerungszeit den Zellen schon zu sehr zugesetzt hätte. Die wenigsten Akku erreichen hohe Zyklenzahlen.
Wegen der damalig kleinen Akku-Größen wurde Vollgeladen und Leer-gefahren und die Zellen leben noch. Mit dem 80%/30% Schonprogramm versprechen sich ja Viele, da das eine oder andere Jahr an Lebensdauer herauszuhohlen, da der Verschleiß durch Ladezyklen ja nicht mehr so ins Gewicht fällt, wenn in 12 Jahren á 2.500 km 600 Ladezyklen anfallen und der Akku mehr Kapazität durch die Kalenderzeit (ca. 30%), als durch die Ladezyklen (ca 20%) verliert. Die Kalendarische Alterung ist mit Ladezustand 100% etwas höher als mit 80% (Optimal für Lagerung 50-60%).
Schlimmer sind aber hohe Temperaturen in der Zeit der Nichtnutzung, oder niedrige Ladezustände unter 20%.

SAMSUNG bietet schon länger diese Automotive - NCM-Zellen an (aber teuer):
https://www.ancoo-battery.com/?m=common ... 6c2186.pdf
Kalendarische Alterung: 20% Ah-Verlust in 17 Jahren.
Zyklische Alterrung: 20% Ah-Verlust nach 1.500 Ladezyklen.

Hier die Kilometer-Könige bei NIU mit NCA-Akkus und deren bisher erreichte Zyklenzahl:
viewtopic.php?f=63&t=27462&start=150

Deine Annahme Laden bis 80% erhöht die Zyklenzahl ist -glaube ich- ein gefährliches Missverständnis. Wo steht den sowas?
Die Erhöhung der Zyklenzahl kommt mit der Verringerung der Entladetiefe (DOD). Entladetiefe 80% bedeutet: Entladen von 100% auf 20%.
Wenn die Batterieheresteller 500-600 Ladezyklen mit Entladetiefe 100% versprechen, werben die E-Roller-Hersteller damit, dass der Akku 1200 Ladungen vertragen würde, weil im Roller-Durchschitt ja nur von 100% auf 30% entladen wird (Ladehub 70%) und auch wenn man diese Teilladungen dann in 100%-Ladungen umrechnet, eine erheblich längere Fahrstecke im Leben des Akkus geschafft werden kann.
Ist die Entladetiefe dann nur DOD 20% (also von 100% auf 80%) mag sogar die Zehnfache Zyklenzahl und mehr drin sein, also mit der mehr als zehnfachen Zahl an diesen 20%-Entladungen mehr als 200% der Strecke -> doppelt so viel, wie mit DOD100% (Laden erst wenn leer).
Die Ladung bei 80% Ladezustand vorzeitig abzubrechen, ist aber eine Maßnahme die den schleichenden chemischen Prozess im Akku verlangsamen soll, der in jedem Jahr das eine oder andere Kapazitätsprozent verzehrt. Panik, dass der Akku brennen könnte, scheint da für den Einen oder Anderen auch oft eine Motivation zu sein. Vor einer Lagsteckenfahrt ist das aber abträglich, da Entladung in tiefe Bereiche den Akku stark stresst.
Meine Empfehlung ist den Akku im Winter und bei längeren Fahrpausen bei 60% und kühl aufzubewahren.
Zum Fahren ist es aber besser, wenn der Akku warm genug ist, weil man die aktive Ionen-Chemie für das Fahren ja dann braucht.

PS: Wo das Ladegerät da genau agiert, ist schwer zu sagen. Man kauft ja einen Typ z. B. für 48V, 60 V oder 80 V und regelt dann um diesen Wert herum.

@DBuegel: Ich denke auch das eher die "In-Betrieb-Haltung" der Roller-Mechanik, der begrenzende Faktor ist.

Viele Grüße
Didi
_______________________________________________________________________________________________________________________Thunder-Fury100/ MASINI Sportivo S (2010, 2011, 2012) 5kW, Innoscooter EM6000L 5kW (2011), ZERO SR/F 17.3 (2023)

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