Classico Li: Steckverbindungen am Akku

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ZedLeppelin
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Classico Li: Steckverbindungen am Akku

Beitrag von ZedLeppelin »

Hall miteinander,

ich habe seit 2018 einen Classico Li und bin immer noch sehr zufrieden damit unterwegs.
Ein kleines Problem deutet sich allerdings an, weshalb ich hier nach Alternativen frage:

Die Verbindungsstecker an den Akkus und die Gegenstücke im Roller und am Ladegerät sind mit der Zeit immer schwergängiger geworden und man kann sie nur noch mit viel Kraft zusammenstecken. Das kommt daher, dass die Temperatur, die an dieser Stelle entsteht, die Metall-Kontakte in den Steckern nach und nach verformt.
Da diese Stecker jeweils nur angeschraubt sind an den Kabeln, wollte ich mal in die Runde fragen, ob es da sichere und robustere Alternativen zum Anschrauben gibt, die widerstandsfähiger sind und auch langfristig leichtgängig bleiben?

Vielleicht hat ja jemand von euch schon einmal selber getauscht und Erfahrungen dazu…

Vielen Dank im Voraus für alle nützlichen Tipps.

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Prinz_von_Sinnen
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Re: Classico Li: Steckverbindungen am Akku

Beitrag von Prinz_von_Sinnen »

kannst du Fotos anhängen?
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ZedLeppelin
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Re: Classico Li: Steckverbindungen am Akku

Beitrag von ZedLeppelin »

Okay, hier kommen die Bilder.

Es geht um diese Art von Steckverbindung (auf dem Bild Akku und Anschluss Ladegerät):

Kontake 1.jpg

Und vor allem auf der Seite des Akku-Steckers sind die Kontakte "verbrutzelt":

Kontakte 2.jpg

Da braucht es dringend Ersatz oder Alternative!

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didithekid
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Re: Classico Li: Steckverbindungen am Akku

Beitrag von didithekid »

Hallo,

diese Anderson 50 (Ampere)-Steckverbinder sollten am Übergang Kabel zu Steckerzunge eigentlich verlötet sein:
https://www.ebay.de/itm/174206104437?ch ... 1&mkcid=28 und es braucht einen heißen Lötkolben um die Steckerzungen zu ersetzen.
Wenn sie zu schwergängig sind hilft vielleicht so ein Griff:
Bild
https://www.amazon.de/Stecker-Griff-eXO ... B07PFVC4W9

Alternative könnten kompakte XT90 Steckverbinder sein, die aber auch Kraft beim Lösen brauchen und ebenfalls nicht ewig halten:
Bild

https://www.ebay.de/itm/XT90-Stecker-Bu ... SwubJePZRk
Die Hohe Klemmkraft ist aber notwendig um den hohen Strom zu übertragen.

Zur Unterdrückung des Anschlussfunkens gibt es bei XT90 auch die Version Anti-Blitz:
https://www.ebay.de/itm/133270499246?ch ... gIdU_D_BwE

Viele Grüße
Didi
Zuletzt geändert von didithekid am Di 20. Apr 2021, 08:05, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Classico Li: Steckverbindungen am Akku

Beitrag von MEroller »

Das ist ein Anderson SB50 Stecker, er kann bis zu 120A aushalten, aber nur bis zu 50A aktiv trennen oder verbinden:
https://www.andersonpower.com/shop/app_ ... -gray.html

Frische Kontakte gibt es dafür auch:
https://www.andersonpower.com/shop/app_ ... -bulk.html

Wenn die Batterie ohne Vorladung der Eingangskondensatoren vom Controller eingesteckt wird fließen weit mehr als 50A beim einstecken, was die Kontakte dann verbrennt. Das ist schlicht suboptimal gelöst und wird durch einen anderen Stecker auch nicht besser. Anderson sind die Standardstecker in Gabelstaplern und Golfcarts seit Menschengedenken, und selbst in meiner Zero wird die Batterie mit einem gigantischen Anderson SBE mit dem Motorrad verbunden. Nur dass die Zero Batterie mit ihrem BMS den Controller bei Mopped-Start schonend vorlädt und dann seinen Schütz schließt. Der wird also nie unter Strom abgezogen oder eingesteckt. So verbrennen auch keine Kontakte.
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jeff-jordan
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Re: Classico Li: Steckverbindungen am Akku

Beitrag von jeff-jordan »

MEroller hat geschrieben:
Mo 19. Apr 2021, 20:29
...Wenn die Batterie ohne Vorladung der Eingangskondensatoren vom Controller eingesteckt wird fließen weit mehr als 50A beim einstecken, was die Kontakte dann verbrennt. ...
Stimmt.
:idea: Aus dem Grunde: Mindestens beim Anstöpseln des Akkus im Roller immer sicherstellen, dass der Hauptschalter (Sicherungsautomat) AUSgeschaltet ist.

Ich schalte mittlerweile sowohl beim Herstellen der Akku-Verbindung als auch beim Lösen immer den (die) Hauptschalter des Rollers aus.
So ein Hauptschalter/Sicherungsautomat verträgt mit seinen massiven internen Kontakten eine Funkenstrecke viel besser als die Akku-Steckverbindung... und man kann ihn notfalls auch einfach wechseln.

:idea: Beim Laden zuhause mit dem Ladegerät ist es umgekehrt: Hier immer erst das Ladegerät einschalten, damit dort der ausgangsseitige Elektrolytkondensator bereits aufgeladen ist bevor man die Verbindung zum Akku herstellt. Ansonsten funkts da nämlich auch kräftig beim Anstöpseln.... und die Kontakte an der Steckverbindung verschleißen.

Hält man sich an diese zwei einfachen "Nutzungshinweise", sollten die Steckverbindungen (seien es nun die alten Anderson, oder die neuen Chogori-Stecker) die Lebenserwartung der Akku-Zellen bei weitem überdauern.
Zuletzt geändert von jeff-jordan am Di 20. Apr 2021, 12:17, insgesamt 2-mal geändert.
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Prinz_von_Sinnen
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Re: Classico Li: Steckverbindungen am Akku

Beitrag von Prinz_von_Sinnen »

Ich hatte mal das Problem, das das Ladegerät sich nicht einschaltete, nachdem der Akku mit 70% Restkapazität angeschlossen wurde.

Damit wäre ich nicht ohne Probleme am nächsten Tag hingekommen. Zufällig hatte meine Frau das fehlende Geräusch bemerkt.

Seitdem starte ich das Ladegerät immer mit ner Funksteckdose, siehst du da ein Problem? Mal abgesehen von der Steckdose...
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Re: Classico Li: Steckverbindungen am Akku

Beitrag von jeff-jordan »

@Prinz_von_Sinnen:

1. Der von Dir beschriebene Effekt sollte nicht vorkommen, wenn Du zuerst das Ladegerät einschaltest und dann den Akku anstöpselst.
Wenn Du das umgekehrt machst funkts einerseits am Akku-Stecker und andererseits lädst Du dann den ausgangsseitigen Kondensator im Ladegerät vor. Dann kann es sein, dass die Elektronik vom Ladegerät beim Einschalten denkt, dass sie nicht vollständig anlaufen muss.

2. Die Ladegeräte sind ja letztendlich nix anderes als leistungsstarke Schaltnetzteile. Bei den Funksteckdosen wird der Strom meist über ein SSR eingeschaltet (nur wenige haben da ein elektromechanisches Relais drin), das könnte sowohl die PFC des Schaltnetzteils als auch den Gesamtwirkungsgrad ggf. nachteilig beeinflussen.
Ich würde diese Funksteckdosen nicht für Geräte mit mehr als 250W verwenden. Bei manchen Geräten (TV's, PC's) habe ich auch schon den Hinweis gelesen, dass diese nicht mit Funksteckdosen betrieben werden dürfen, da ansonsten die Gewährleistung erlischt.
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Re: Classico Li: Steckverbindungen am Akku

Beitrag von GerryLee »

jeff-jordan hat geschrieben:
Mo 19. Apr 2021, 22:46
:idea: Beim Laden zuhause mit dem Ladegerät ist es umgekehrt: Hier immer erst das Ladegerät einschalten, damit dort der ausgangsseitige Elektrolytkondensator bereits aufgeladen ist bevor man die Verbindung zum Akku herstellt. Ansonsten funkts da nämlich auch kräftig beim Anstöpseln.... und die Kontakte an der Steckverbindung verschleißen.

Hält man sich an diese zwei einfachen "Nutzungshinweise", sollten die Steckverbindungen (seien es nun die alten Anderson, oder die neuen Chogori-Stecker) die Lebenserwartung der Akku-Zellen bei weitem überdauern.
Wie kann es funken wenn ich den Stecker schon am Akku habe, und dann das Netzteil einschalte?
Oder wie genau meinst Du das?
Grüße

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jeff-jordan
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Re: Classico Li: Steckverbindungen am Akku

Beitrag von jeff-jordan »

:idea:
In dem Moment wo Du den Akku ans Ladegerät anstöpselst (und das Ladegerät noch aus ist), kann es bei den meisten Ladegeräten am Steckverbinder schon funken. Ausgansseitig ist im Ladegerät immer ein großer Elektrolyt-Kondensator (meist so zwischen 330 und 1000 µF), der im Betrieb über die hochfrequenten Impulse über ein Schottky-Dioden Paar (hinter dem Leistungstransformator) geladen wird und der dadurch die Ausgangsspannung hält und glättet.

Ist das Ladegerät ausgeschaltet, ist der Kondensator entladen = leer. In dem Moment wo man also die Verbindung zum Akku herstellt, wird dieser Kondensator geladen. Dazu fließt ein Strom vom Akku zum Kondensator -> d.h. es kann am Stecker "spratzen", weil die Spannungsdifferenz zwischen dem leeren Kondensator und dem Akku eben die volle Akku-Spannung (ca. 72V) hat und der Einschaltstrom zum Laden des Kondensators maximal ist :o .

Schaltet man das Ladegerät vorher ein, wird der Kondensator erst einmal über die Schottky-Dioden und den Leistungstrafo im Gerät (auf ca. 84V) geladen. Stellt man nun die Verbindung zum Akku her, ist der Spannungsunterschied nur noch gering (84V - 72V = 12V) und es "funkt" weit weniger.

:!: Ich muss allerdings zugeben, dass es einige (höherwertige) Ladegeräte gibt, die den Ausgang erst dann freischalten (also die Verbindung zwischen Akku und ausgangsseitigem Elektrolyt-Kondensator herstellen), wenn das Ladegerät bereits ein paar Sekunden gelaufen ist. Meist hört man das über ein leises "Klicken" vom Ladegerät (-> Relais).
In dem Falle passiert da natürlich nix.
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