Ultrakondensator als Energiespeicher

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Alf
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Re: Ultrakondensator als Energiespeicher

Beitrag von Alf »

Das stimmt, diese haben einen Chemischen Anteil, sauschnell, aber mit der reinen Kapazität eines Kondensators kommen diese nicht mit, weil die kapazitiven, außer dem ohmschen Anteil der Anschlüsse, keinen Widerstand haben. Und um Stromspitzen ( in diesem Anwendungsfall ) auszugleichen sind die natürlich super. Auch gegen Spannungsspitzen sind diese gut, aber nur in zugelassenen Spannungen. Sonst fliegten Dir Dinger um die Ohren.
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Fasemann
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Re: Ultrakondensator als Energiespeicher

Beitrag von Fasemann »

https://www.capcomp.de/kondensatoren/ul ... ungen.html

Warum machen die dann Werbung für genau diese Anwendungen??
GoE LiFePo aus 2014, 16100 km ruht gerade ohne Zellen
GoE Blei aus 2017, jetzt 17S und endlich über 10 000km
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wefunkster
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Re: Ultrakondensator als Energiespeicher

Beitrag von wefunkster »

Alf hat geschrieben:
Mi 20. Nov 2019, 18:32
Mit Kondensatoren kann man nix antreiben. Seit 150 Jahren werden Kondensatoren in der Elektrotechnik verwendet, entweder als Entstörkondensatoren, Stützkondensatoren oder Motorkondensator zur Erzeugung einer Phasenverschiebung damit ein Motor im Wechselstrombetrieb überhaupt anlaufen kann.
Etwas anderes halte ich für nicht praktikabel, jedenfalls nicht im wirtschaftlichen Umfang.
Hahaha! So ein gequirlter Nonsens.
Supercaps kommen zB. auch in KERS Systemen in der F1 zum Einsatz (seit bald einem Jahrzehnt).
Es geht um die extrem höhere Leistungsdichte. Der Supercap kann Strom zigfach schneller aufnehmen und abgeben als ein Akku, der wiederum eine hohe Energiedichte hat.
Im Idealfall hat man einen kleinen Supercap zum Beschleunigen und Reku und als Puffer für die Batterie, die dann zugunsten höherer Energiedichte nicht mehr so hohe Ströme aushalten muss. Somit wäre eine höhere Kapazität und Lebensdauer (und Beschleunigungsorgien) des Gesamtsystems möglich.
Aber Alf, der alte Weltraumclown weiß das ja alles besser.
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STW
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Re: Ultrakondensator als Energiespeicher

Beitrag von STW »

1 Farad entspricht einem Coulomb entspricht 1 Amperesekunde. 3600F entspricht einer 1Ah. Nun viel Spaß beim Suchen passender Kondensatoren, die die rollerüblichen Spannungen abkönnen und von der Bauform noch in den Roller passen.
Mal als Beispiel: wir haben einen 60V-Roller mit 3KW und wollen 10 Sekunden lang beschleunigen. Also 50A 10 Sekunden lang abgeben, das macht also 500 F in 60V.
Seriell schalten, um die Spannungsfestigkeit zu erreichen, ist bei Kondensatoren ja blöd. Also mit den üblichen 2.7V-Dingern wird es schwierig.
Man findet im Internet recht einfach 16V 500F, die Bilder zeigen den Platzbedarf, und der Preis liegt so um die 500€. Die Dinger werden noch größer, wenn höhere Spannungsfestigkeit erforderlich ist, und teurer auch - der Preissprung von 2.7V auf 16V ist ja nun schon etwas beeindruckend. Man stellt also mit etwas Recherche fest, dass ein E-Roller keine Straßenbahn ist, die reichlich Raum zwischen den Drehgestellen bietet und bei der die Experimente vom Steuerzahler gut subventioniert werden.

Noch gar nicht erwähnt ist die zugehörige Elektronik. Aber das führt jetzt zu weit. Wenn Alf also schreibt "Etwas anderes halte ich für nicht praktikabel, jedenfalls nicht im wirtschaftlichen Umfang." und der erste Antwortsatz ist "Hahaha! So ein gequirlter Nonsens.", dann sehe ich den Weltraumclown an anderer Stelle sitzen.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19

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wefunkster
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Re: Ultrakondensator als Energiespeicher

Beitrag von wefunkster »

Joah ... wenn ihr meint. :lol:

Elektrisches KERS:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kinetic_E ... sches_KERS

... und dann weiter unten:
"Elektrisches KERS
2012 trat der N.technology P 4/5 Competizione mit einem von Magneti Marelli entwickelten elektrischen KERS, das auf dem von den Teams Red Bull Racing und Scuderia Toro Rosso in der Formel 1 verwendeten System basiert, beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring an und belegte Platz 12.[14] Ebenfalls 2012 trat Toyota mit dem Toyota TS030 Hybrid erstmals beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans an.[15]"
Ich hab 2 Jahre bei Toyota TMG in Köln Marsdorf in der F1 gearbeitet, zwar im Composite-Bereich, aber genau zu der Zeit fing man an mit elektrischen KERS Systemen zu experimentieren.
Und was als technische custom- oder Sonderlösung einen F1 Boliden beschleunigt, passt in abgespeckter Form auch in einen Roller oder meinetwegen auch Rollstuhl.

Bloß weil es soche maßgeschneiderten Super- oder Ultracapsysteme nicht auf dem Markt für Hans und Liesel zu kaufen gibt, heißt doch nicht, dass es nicht möglich ist. Und ob das nun zZt. wirtschaftlich ist, ist doch komplett unerheblich. Denk mal an die Wirtschaflichkeit von "Micro-"-Prozessoren vor 40-50 Jahren.

Alf hat wörtlich geschrieben:
Mit Kondensatoren kann man nix antreiben.
... und das ist gequirlter Nonsens.

Wer sich gedanklich noch nicht komplett eingebunkert hat, kann sich ja auch mal zB. diesen Beitrag hier ansehen:
https://youtu.be/KQ2Eo6wl5r0?t=100
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achim
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Re: Ultrakondensator als Energiespeicher

Beitrag von achim »

Zumindest im Bereich unserer Roller seh ich das als völlig sinnfrei und als eine weitere Spielerei an die ausser höheren Kosten und erhöhter Störanfälligkeit nix bringt. Bei vernünftiger Fahrweise kann man auf Reku komplett verzichten und schon heute gibt es Zellen die kurzfristig Ströme von 30A verkraften.
Bei einem 60V 10p Akku kommt da eine Spitzenleistung von 18kw zusammen. Sollte eigentlich reichen.

Gruß,
Achim

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wefunkster
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Re: Ultrakondensator als Energiespeicher

Beitrag von wefunkster »

Naja, die Aussicht darauf, die Lebensdauer des Akkus, des teuersten Bauteils des Rollers, durch einen (kleinen) Supercap zu verdoppeln, finde ich nicht ganz so sinnfrei. Auf die Reku kann man (zZt.) doch auch nur deswegen verzichten, weill sie mit der Batterie eben nicht schnell und effizient genug funktioniert
.
Aber was, wenn Du tatsächlich 80-90% Deiner Bremsenergie wieder in Beschleunigung umsetzen könntest?
... damit nicht nur die Kapazität des Akkus kleiner ausfallen könnte?
... sondern auch auch stärkere Beschleunigung möglich wäre?
... und gleichzeitig die schädlichen Spitzenlasten vom Akku gnommen werden?
Wäre das nicht geil?
Kostengünstiger und umweltfreundlicher?
Kleinere Batterien mit längerer Lebensdauer
... bei gleicher Reichweite und stärkerer Beschleunigung.

Ich fänd das ja SEHR GEIL und absolut nicht "sinnfrei".

Und nochmal: Dass das funktionieren kann, zeigt uns die Formel 1 und auch Toyotas Hybrid in Le Mans.
Und was heute noch "unmöglich" oder "sinnfrei" erscheint, ist morgen schon Alltag.

Ich kann mich noch gut dran erinnern, wie mein Vater in den 80ern sagte, kein normaler Mensch brauche ein "Heim-Computer" oder außer Zuhältern brauche niemand ein Mobiltelefon. Das haben auch die Kutscher und Kutschenhersteller von Automobilen gesagt und zuletzt die dt. Autobilindustrie vom Elektroauto. Mit Volvo ist ja schon ein europäisches Taditionsunternehmen an China gegangen. Und mal sehen, ob VW noch rechtzeitig die Kurve kriegt.
Aber dass man sich HIER gegen neue Technologien, sogar nur gegen die Verbesserung des technischen Status Quo so sträubt, bzw. dem Konzept die Legitimation abspricht, finde ich durchaus überraschend und auch enttäuschend.
Energie!!

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Re: Ultrakondensator als Energiespeicher

Beitrag von bennony »

Die Neue Zero , und auch Harley setzt auf Ultra Kondesatoren , und führt damit genau das ein, wo man sich hier noch gedanken macht ob es sinn ergibt ;-)
Akkus schonen da keine Spitzenlast mehr anfällt , desweiteren werden die Kondensatoren durch reku geladen , und eine Überlegung der dauerhaften Ladung ( InnenDynamo vorderrad ) steht noch aus wie es scheint!

Für mich macht das sinn , Kondensatoren halten einen guten temperatur bereich aus wo sie volle leistung bringen, sie werden in der zukunft auch weniger kosten ( anfangs ist alles teuer bis es in massenproduktion geht ) , desweiteren halten sie recht lange ( lade/entladevorgänge )!
Da die Akkus / Batterien / Lipos / LifePo4 usw. nun keinen anfahrstrom mehr aufbringen müssen , werden auch diese geschohnt was der Lebensdauer zu gute kommt , und auch ein reichweiten zuwachs bedeutet! ( Es ist schon ein unterschied ob der akku nur noch mit 25A Dauer ,oder wie derzeit noch beim anfahren mit spitzenstrom 80-100A belastet wird!

Im Stadverkehr können so reichweiten von mehr als 20% dazu gewonnen werden. E-Roller / E-Microcar fahren Hauptsächlich in der Stadt ( Stop and Go )

Auch Automobil Hersteller fangen bereits mit planungen der umrüstung an , kondensatoren als zwischenspeicher / Hauptspeicher zu nutzen !

Bei der neuen Zero machen die Kondesatoren schon gut was aus , aus 265km wurden so 313km ( so in ca hab ich das noch in errinnerung gelesen zu haben)

achim
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Re: Ultrakondensator als Energiespeicher

Beitrag von achim »

Formel 1 ist doch überhaupt kein Maßstab, da wurde noch nie nach einem Kosten/Nutzen Verhältnis gefragt.
Fakt ist doch: die meisten preisgünstigen E Roller schaffen eine Reichweite von 40km was für 95% aller Fahrer mehr als ausreicht.
Da bedarf es keiner Reichweitenerhöhung, noch nicht mal eine herkömmliche Reku.
Fakt ist auch dass die meisten Roller nur bei gutem Wetter und daher nur wenig bewegt werden, im Durchschnitt höchstens 2000kn/Jahr, eher weniger. Da altert der Akku eher kalendarisch als durch Belastungsspitzen, bzw. die Anzahl der Ladezyklen.
Ich will gar nicht in Abrede stellen dass solche Techniken die erreichbaren Spitzenleistungen optimieren können, nur ist das für ein Alltagsgefährt einfach ohne Belang da nicht relevant, kostet aber zusätzliches Geld.

Gruß,
Achim

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Re: Ultrakondensator als Energiespeicher

Beitrag von bennony »

(E-Max 90s LifePo4 )
Wenn ich im Normal Mode 50km fahren kann , im Max mode der echt spass macht aber nur noch 30-35km , dann würde mir die Kondensator Variante 45-50km Max mode bringen , oder auch 60km Standart mode !

Zudem habe ich meine Batterie geschont , und muss diese nun nicht nach 5 Jahren wechseln sondern eher nach 7 Jahren !

Die 2-300€ derzeit für Kondesatoren , in einem jahr wohl eher die Hälfte an mehr kosten , würde ich gerne in Kauf nehmen , dafür immer Max mode fahren zu können, immer volle kraft beim anfahren , selbst wenn der akku schon im letzten bereich ist !
Für mich sind das alles vorteile , auch kann ich bei minus 10° wo meine LifePo4 im Max mode nicht genügend saft noch bereit stellen können ,einfach Voll Gas geben , das ist nur durch die Kondensatoren möglich, und gerade hier schone ich meine LifePo4 ungemein , da ich sie nicht über ihre Grenzen belasten muss !

Für mich ist das eine weiterentwicklung der Technik , sie ist aus meiner sicht nicht all zu teuer und hat für mich mehr vor als nachteile ! Somit ist für mich klar , würd ich nehmen !

Man behält ja auch keinen TV aus 2006 nur weil er noch funktioniert , sondern wegt ab , ob der strom verbrauch von früher 450 watt ( pioneer 506XDE 50zoll ) und technik ( heute Smart TV ) und nur noch 110watt in 65zoll verbrauch , es nicht rechtfertigen zu wechseln ! Manches bereut man nunmal nicht , und so gehe ich doch mit der Zeit , und schaue welche vorteile ich daraus erzielen kann !

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