Interessante Meldung, recht neu (Oktober 2021), hier im Forum noch nicht gesehen.
Mahle und Alltrope Energy berichten über einen neuen Lithium-Carbon-Akku (noch nicht marktreif), dessen Batterien in 90 Sekunden voll aufladbar sein sollen. Entwicklung läuft im ersten Schritt für kleine Batterien für Elektroroller und -Fahrräder.
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Interessant schon, aber wieder mehr Marketing-Geblubber als "kritisches Hinterfragen".
Da wird von 25km Reichweite bei 500Wh gesprochen. Das passt, insbesondere bei einem Lieferdienst, der schnell sein muss, nicht übereinander. Bei so einem Verbrauch käme ich beim NGT dann über 200km weit ...
Ein verfügbarer einphasiger 7KW-Anschluss ist eher eine "Seltenheit". Die Energielieferanten haben es lieber etwas symmetrischer. Der Ansatz, zunächst einmal Kondensatoren zu laden, um damit dann einen Akku zu laden, ist erstmal eine nette Idee, speziell dann wenn nur 16A-Haushaltsstrom an der Steckdose verfügbar sind. Problem sind hinterher Kosten und Platzbedarf. Einen Akku kann ich nur laden, wenn es einen hinreichenden Spannungsunterschied zwischen Quelle und Senke gibt. Im Zweifelsfall benötige ich daher mehr Kondensatoren, und damit Platz für eine Ladestation. Über Innenwiderstände von Akku, Verkabelung, Kondensatoren haben wir jetzt noch gar nicht gesprochen.
500Wh in 90 Sekunden sind 20KW Ladeleistung. Die wollen "transportiert" werden. Selbst wenn man jetzt den Roller mit Hochvoltakkus 800V ausstattet, dann macht das 50A, was gerade noch so ginge. Aber was das dann für die Abdichtung gegenüber Spritzwasser, Berührungsschutz usw. bedeutet, das ist schon "spannend". So ein Rollerchen ist etwas kleiner und überschaubarer als ein E-Auto, da gibt es nicht unendlich viel Platz, und sonderlich schwer soll das Teil ja auch nicht werden. Nimmt man dann doch lieber um die 72V - 120V, dann muss halt in dicke Kupferleitungen investiert werden ...
Ja, interessante Idee, aber so nicht denkbar.
RGNT V2 ab 01/23 > 8000km
NIU NGT ab 06/20 Km-Stand > 36000km, nach Unfall verkauft in 5/23
Niu NPro seit 09/19 Km-Stand > 8000km - Verkauft in 10/22
Ahamani Swap Bj 2007 - 2.4KW - Vario - Km-Stand > 27.000km - 40AH Thundersky ab 11/08 - CALB 70AH seit 10/11 -Verschrottung 09/19
Ich bin bei solchen "Senastionsmeldungen" immer sehr skeptisch. Die aktuellen Li-Ion Zellen können in der Regel alle mit 1C geladen werden ohne Schaden zu nehmen (manche sogar gerne mehr). Das heist, ich kann den Akku innerhal einer Stunde komplett laden. Wie oft wird das wirklich gemacht? Bei allen mir bekannten Akkus wird aus unterschidlichen gründen auf eine geringere Ladegeschwindigkeit zurückgegriffen. Sei es, um ein kleineres Ladegerät zu haben, über eine Schuko-Dose zu laden, oder den Akku noch mehr zu schonen.
Wenn ich jetzt Zellen in meinem Akku habe, die ich mit 20KW laden könnte, brauche ich auch den Rest der Infrastruktur.
Ich halte das für den Wahnwitzigen versuch, Elektromobilität an Verbrenner anzugleichen.
Nehmen wir mal an, es wird Fahrzeuge geben, die ich in 90 Sekunden Aufladen kann, wie ich einen Verbrenner in der selben Zeit auch tanken kann. Wer ist bereit dafür extra zu einer Tankstelle zu fahren? Vielleicht extra dafür zu bezahlen? Und die passende Ladeinfrastruktur bereit zu haben?
Sicher würden solche Akkus die Reichweite von Stromern durch kurze Tankstopps explodieren lassen, aber wenn ich keine "Tankstelle in der Nähe habe, weil es die Infrastruktur nicht her gibt, nutzt mir die Technologie auch nichts.
Versteht mich nicht falsch, ich finde es super, wenn es solche Technologien gibt, ich bin nur Skeptisch, wie realistisch diese sind.
Wenn man solchen Berichten glauben darf, haben wir schon sei langer Zeit die Technologien um mit einem E-Auto 1000 km weit zu fahren und es in unter 5 Minuten wieder aufzuladen. Ein solches Auto habe ich aber noch nirgens angeboten bekommen, geschweige denn auf der Straße gesehen.
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Wir sind längst im Paradies, haben die Hölle draus gemacht
Rechnet doch einfach mal den Energiegehalt einer Austobatterie, die durch das Ladekabel soll. Entweder ich lade mit mehreren kA oder ich schraube die Ladespannung auf mehrere kV hoch. Beides unrealistisch. Machbar meines Erachtens nur für Handys, Powerbänke etc. Nicht für die Kapazität von einem PKW, wo 70kWh in 90 Sekunden durch das Kabel flutschen sollen.
rainer*
PS: Ein supraleitendes Ladekabel könnte man natürlich auch vorsehen....
Das Geheimnis von wirklich schnellladefähigen Zellen ist sie auf geringstmöglichen Innenwiderstand zu trimmen: klassisch durch dickere Elektrodenfolien, mehr Strompfade zu den Polen, und dadurch halt weniger Kapazität. HiTech-mäßig durch durchgängigere Elektrolyten, Separatoren und aktive Materialien.
Das Geheimnis von Hochleistungs-Ladestationen sind stationäre Batterie-Pufferspeicher, Silizium-Carbid MOSFETs und gute Kabelkühlung. Und natürlich die nur sehr kurz anliegende maximale Ladeleistung, nur 5 bis 10 Minuten. So sind kurzzeitige Ladeleistungen bis und über 400kW bei 400V möglich, ohne das Netz unnötig zu belasten, und ohne heißlaufende Halbleiter, Kabel und Kontakte.
Zero S 11kWZF10.5
e-rider Thunder 5000: Ruht in Frieden
Was bei einem 75kWh nachladen auch bereits über 10 Minuten Ladedauer wäre. Und weit weg von 1,5 Minuten. Da reden wir dann eher über 3.000kW Ladeleistung, falls ich mich jetzt nicht verrechnet habe.
Der Megawatt-Ladestecker der CharIn-Kooperation ist noch nicht definiert, die sind mittendrin in den Versuchen. Was Tesla jetzt für die aktuellen Semi-Prototypen nutzt an dem neuen Megawatt-Supercharger auf dem Gelände der Gigafactory in Sparks/Nevada ist auch noch nicht bekannt. Tesla ist jedoch auch in der CharIn Gemeinschaft vertreten. Da wird es aber wohl erst mal nur um 1MW Ladeleistung gehen, und wohl mit 800V System. D.h. einen 75kWh Wunderakku kann man derzeit nur mit Bastellösungen an Ladekabel in 1,5 Minuten vollpumpen. Doch auch dort gilt: Mit einer eben größeren Pufferbatterie ist das von der Leistung her auch kein Problem.
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