Umrechnung mah in wh in kwh am Beispiel

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wiewennzefliechs
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Re: Umrechnung mah in wh in kwh am Beispiel

Beitrag von wiewennzefliechs »

Hätte mein Novantic gehalten, was der Hersteller versprochen hat, hätte ich ihn mindestens 6 Jahre ohne teuren Akku-Tausch fahren können (die 6 Jahre mache ich jetzt mal an der kalendarischen Alterung von Li-Akkus fest, wobei aber nicht gesagt ist, dass ein 6 Jahre alter Akku komplett unbrauchbar wäre. Seine Kapazität ist nur geringer als am Anfang).

In diesen 6 Jahren käme ich bei meiner Fahrleistung (ca. 5000 km/Jahr) auf 30.000 km. Lt. Hersteller hätte der Akku das durchhalten sollen und bei vielen Konkurrenzfabrikaten tut er das auch. Der Listenpreis des Rollers lag seinerzeit bei ca. 3.400 Euro (ich habe allerdings weniger bezahlt, aber wir wollen ja eine faire Rechnung aufmachen). Rechnet man den Listenpreis auf die Laufleistung um, kommt man auf 11,33 Euro/100 km. Hinzu kommen Stromkosten (ca. 1 Euro/100 km) und Reparatur-, Wartungs- und Versicherungskosten (über 6 Jahre ca. 1200 Euro, entsprechend 4 Euro/100 km). Unterm Strich stehen jetzt also Betriebskosten von 16,33 Euro/100 km. Allerdings entstehen so hohe Kosten nur dann, wenn ich den Roller nach 6 Jahren wegschmeißen und somit die vollen 3.400 Euro Anschaffungspreis abschreiben würde. Das müsste ich aber nur dann tun, wenn der ganze Roller nach 6 Jahren komplett schrottreif ist. Und ob mein Roller das sein wird, weiß noch nicht einmal ich nach jetzt über 3 Jahren Nutzungsdauer. Wie soll die "Bild"-Zeitung das nach nur 3 Monaten wissen? Wenn der Roller nach 6 Jahren noch in Ordnung ist und nur der Akku getauscht werden muss, dann wären bei meinem Roller ca. 1000 Euro fällig gewesen, bei anderen Rollern wie z. B. dem Unu sogar nur 700 Euro. D. h. es muss nur dieser Betrag abgeschrieben werden. Rechnet man nur die Akku-Kosten auf die Laufleistung um, kommt man auf 3,33 Euro/100 km (beim 1000 Euro teuren Novantic-Akku) und zusammen mit den restlichen Betriebskosten auf 8,33 Euro/100 km. Das ist eine ganz andere Summe als die von "Bild" errechnete. Übrigens kommen Benzinroller auf ganz ähnliche Betriebskosten. Möglicherweise sogar höhere, denn an Benzinrollern gibt es mehr Verschleißteile und die von mir angesetzten 125 Euro/Jahr für Wartung und Reparaturen dürften daher überschritten werden.

Einen Strich durch die Rechnung macht nur das vorzeitige Ableben teurer Teile wie z. B. des Akkus oder aber eine extrem geringe Laufleistung (wobei es vielleicht generell keine gute Idee ist, einen Roller gleich welcher Antriebsart zu kaufen, wenn man nur wenig damit fährt). Dass teure Teile vorzeitig ableben, ist aber zumindest bei hochwertigen Rollern nicht die Regel. Und vor allem ist das nicht absehbar, d. h. man darf es nicht in die Betriebskostenrechnung einfließen lassen, sondern sollte auf Basis der normalen Lebensdauer kalkulieren.

Gruß

Michael
Emco Novantic C2000 25.11.2013 - 24.10.2017 R. I. P.
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Vischl

Re: Umrechnung mah in wh in kwh am Beispiel

Beitrag von Vischl »

achim hat geschrieben:
Sa 18. Feb 2017, 21:51
Solche Rechnungen gibt es zuhauf und alle seriösen sagen dass es sich nicht rentiert. Keine alternative Energie rentiert sich derzeit wenn man es rein wirtschaftlich betrachtet....
Alles andere ist Schönfärberei. Man sieht es ja letztlich schon daran, dass die Strompreise steigen und steigen wo doch Sonne und Wind gratis sind und deren Anteil immer höher wird. was im Großen nicht funktioniert funktioniert im Kleinen erst recht nicht.
Mit Strom zu heizen ist der Gipfel des Irrsinns. Die Kosten liegen 4x höher als mit Gas oder Öl. Geht man nur von 10KW im Winter aus, was wenig ist, dann könnte man mit dem Tesla Spielzeug grade mal eine Stunde heizen. Man müsste sich also schon so 10 Stück zulegen. Um die Akkus vollzubekommen bräuchte man bei bedecktem Winterhimmel irrwitzige Flächen für die Photovoltaik. Und selbst bei schönem Wetter beträgt die Sonnenscheindauer nur einige Stunden. Für 100.000 Euro Investition kann man mit Öl 50 Jahre heizen.

Gruß,
Achim
Hi Achim,
bei unseren derzeitigen Wohnverhältnissen gebe ich dir völlig recht. Derzeit brauchen wir in unserem "Altbau" alleine 800m³ Gas ausschließlich für die Heizung. Dazu noch ca. 2600kWh Strom. Der Stromverbrauch hat sich bei uns in den letzten 4 Jahren nicht verändert.
Wir planen im Moment ein KFW 40+ Haus. Der Endenergiebedarf beträgt laut erstelltem Energieausweis ca. 1700 kWh für das gesamte Haus im Jahr. Der Primärenergiebedarf gut 3000kWh. Wir planen aber mit 3200 kWh im Jahr. Will heißen: Auf Gas/Öl usw. werden wir komplett verzichten. Die Unterhaltskosten für unsere jetzige Gasheizung (Wartung/Schornsteinfeger) waren in den letzten 10 Jahren extrem hoch. Pro Jahr geben wir im Schnitt über 180-200€ für Wartung aus. Vor 6 Jahren mussten wir sie fast komplett erneuern. Der Schornsteinfeger nervt uns sehr. 10 Minuten messen, nichts weiter machen und 75€ netto verlangen, DAS ist zu viel für meinen Geschmack! Dazu kommen ja noch die Heizkosten. Alleine für die Heizung (inkl. Wartung und Schornsteinfeger) zahlten wir also ca. 1000€ pro Jahr in den letzten 10 Jahren. Damit ist das Heizen mit Gas gar nicht mehr so billig/anders formuliert: Heizen mit Gas ist lohnt nicht mehr, wenn man energetisch bauen lässt. Wenn man sich noch mal den Energieausweis ansieht, werden wir für die Heizung mit Strom später weniger zahlen als jetzt mit Gas.

Hier komme ich an meine Erfahrungsgrenze, da ich keine realistischen Anhaltswerte finden konnte. Auch konnte mir KEIN einziger „Berater“ eine annähernde Projektion der Kosten und Nutzen vorlegen.
Ich lande wieder bei meiner Ausgangsfrage/-idee: Lohnt sich eine Anschaffung von einer "14 kWh" (13,5 kWh netto) Powerwall für 7.250 € ?

Unsere Idee: Zumindest in den Monaten März-Oktober sollte die Energie hauptsächlich über Solar und Batterie laufen und möglichst kein Netzstrom bezogen werden. Eine objektive Rechnung wurde uns bisher nicht vorgelegt.
Darum versuche ich es mal: Ich lade gut 8 Monate pro Jahr voll oder anders: 250x 13,5kWh (übertrieben hoch gerechnet) = 3375 kWh (also eigentlich über unserem Jahresverbrauch). Da wir aber nicht so viel Strom im Sommer brauchen, ist mehr Strom da, als gebraucht wird. Dies ist wieder gut für mich, da die Teilentladung besser als die Vollentladung für den Akku ist. Darum macht meiner Meinung nach eine größere Kapazität mehr Sinn.
Laut https://www.solarquotes.com.au/battery- ... son-table/ soll die Tesla Powerwall 2 einen garantierten Lebenzyklus über 37800 kWh besitzen.

Wenn ich das jetzt mal komplett ausblende und annehme, dass wir jeden Tag den Strom nutzen, so komme ich zu folgender Aufstellung:
Ich rechne jetzt mit günstigen 0,25€/kWh gegen und komme auf eine Einsparung von ca. 850€ pro Jahr.
Dann nehme ich an, dass die Anlage 12 Jahre ohne größere Wartungskosten überleben wird. So würde ich theoretische 10200€ Strom einsparen, dann fehlt die Investition über 7250€ . Das macht also einen Gewinn von „nur“ 2950€ in 12 Jahren. Ich für mich würde bei der Rechnung das Risiko nicht eingehen und den Strom direkt beziehen.
Steigt der Preis jedoch in ein paar Jahren auf 0,3€/kWh, sind das schon 12.150€ bzw. 4950€ „Gewinn“ nach 12 Jahren. Das hört sich besser an. Hier würde ich das Geld für die Powerwall investieren. Vorausgesetzt meine Rechnung stimmt überhaupt.

Was spricht alles gegen meine Rechnung?

achim
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Re: Umrechnung mah in wh in kwh am Beispiel

Beitrag von achim »

Im Grunde ist deine Rechnung sicher ok,die Frage ist halt immer ob sich alles so ergeben wird wie vorgesehen.
Mein Nachbar ist Dipl.Ing, seit kurzem im Ruhestand und arbeitete im Bereich Energieversorgung. Der hat wirklich Ahnung von der ganzen Materie.
Er hat eine 10KW Solaranlage auf dem Dach, 50% Netzeinspeisung, 50% Eigenverbrauch über Wärmepumpe. Er sagt, dass ist so grade vernünftuig wirtschaftlich wenn man die stattliche Vergütung einbezieht.
Dennoch hat er sich jetzt zusätzlich eine neue Ölheizung einbauen lassen, weil er in Ausnahmesituationen der Sache nicht traut.
Autark zu sein ist ein gewagtes Spiel, kann klappen oder auch nicht.

Schau doch mal in die Foren "Bauexperten Forum" und "Haustechnik Dialog". Da sitzen eine Menge Profis mit jeder Menge Alltagserfahrung.
Falls du dich dort anmeldest: Vermeide zu erwähnen dass du irgendwas selbst machen willst. Du beauftragst für alles eine Fachfirma. Ansonsten weht dir da ein eisiger Wind entgegen. Aber dort bekommt man wirklich fachmännische Auskünfte.

Es ist ja auch eine Frage wie man lebt. Ich persönlich käme mit einer so geringen elektrischen Leistung einfach nicht aus.
Meine Solarthermieanlage beschert mit NORMALERWEISE von März bis Ende September Volldeckung was Warmwasser betrifft. Geheizt wird zu 50% mit Öl und zu 50% mit einem Kaminofen der im Winter via Wärmetauscher auch das Warmwasser erzeugt.
Von daher weiß ich, dass in den Wintermonaten, von den wenigen Sonnentagen abgesehen, der Solarertrag stark gegen null geht. Über den Daumen gepeilt etwa 5 % gegenüber eines Sommermonats. Das ist bei Photovoltaik nicht viel anders. Hat es geschneit und es ist kalt nützt auch der beste Sonnenschein nichts mehr.
Es gibt Tage, auch wenn es sehr wenige sind, da übernimmt ein elektrischer Heizstab im Wasserspeicher die Erwärmung. der zieht dann 3 kw. Wenn jetzt noch die WaMa und die SpüMa läuft dass sind es schon 7KW. Tochter fönt die Haare, Frau saugt Staub 10KW. Schaltet sich jetzt noch der Kompressor in der Werkstatt an oder der Herd wird eingeschaltet, dann ergibt das schon eine ordentliche Spitzenlast.

Die Rechnung sieht halt bei jedem anders aus. Meine Ölheizung ist jetzt fast 30 jahre alt. Wartung und Reparaturkosten 0,0 Euro. Da war noch nie was kaputt und die Wartung mache ich selbst. Zur Not kann ich den Ölverbrauch auf 500Liter/Jahr senken, brauche dann aber 10 Ster Holz.
Je nachdem was grade günstiger ist.
Ich gebe dir aber recht, dass der Strompreis vermutlich die nächsten Jahre stärker steigen wird als die anderen Energieträger.
Einfach ist deine Entscheidung sicher nicht, geht ja doch um einen Batzen Kohle.

Gruß,
Achim

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