Hydraulische Scheibenbremsen für Revoluizzer 45 2.0

Evolution
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Re: Hydraulische Scheibenbremsen für Revoluzzer 45 2.0

Beitrag von Evolution »

Bei ca. 40 % des Kaufpreises ist dieser Umbau doch ein teurer Aufwand.

ruppwf
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Re: Hydraulische Scheibenbremsen für Revoluizzer 45 2.0

Beitrag von ruppwf »

Ich finde den Kostenaufwand für die hydraulischen Bremsen nicht nur recht teuer sondern sauteuer. Ich hatte vorher wegen der Probleme mit den mechanischen Bremsen mir hydraulische Fahrradscheibenbremsen gekauft. Diese sind in der Wirkung schon viel besser als die Originalbremsen und haben nur zusammen 72 Euro gekostet. Da ich auch die Bremsklötze dazu sehr günstig in China gekauft habe, war diese Umstellung sinnvoll und kostengünstig. Leider hat man mir erklärt, dass diese Bremsen nicht eintragungsfähig sind. Mir war schon klar, dass der Einbau solcher Bremsen die Betriebserlaubnis erlöschen lässt. Macht nichts, habe ich mir gedacht, das ist im Falle einer amtlichen Entdeckung nur eine Ordnungswidrigkeit und kostet 70 Euro Bußgeld. Für dieses Risiko mache ich diese Umstellung allemal.
Aber, nach einiger Zeit ist mir klar geworden, man kann im Falle eines Unfalls sehr große finanzielle Probleme bekommen. Diese Erkenntnis hatte ich anfangs nicht. Ich dachte, ich passe schon auf, dass ich keinen Unfall baue. Die Haftpflichtversicherung muss zwar für jeden angerichteten Schaden aufkommen, kann einen dann aber in Regress nehmen, d.h. das Geld zurückverlangen.
Dieses Risiko wollte ich dann nach reiflicher Überlegung doch nicht eingehen, weil man selbst bei unverschuldeten noch ein beträchtliches Risiko hat. Auch wird man als Rollerfahrer von Autofahrern häufig übersehen oder falsch eingeschätzt, was mich schon zu einigen Notbremsungen veranlasst hat. Ich muss zugeben, dass ich bei nachlassender Bremswirkung der Original-Bremsen diese nicht immer gleich nachgestellt habe und dann, wenn auch nur kurze Zeit, auch mal mit stark verminderter Bremsleitung rumgefahren bin. Wegen der Notwendigkeit plötzlich bremsen zu müssen, zu der neben einer schnellen Reaktionsfähigkeit auch gute Bremsen gehören, habe ich mich nach einigen Recherchen davon überzeugen müssen, dass andere kostengünstige Hydraulik-Bremsen angesichts erhöhter Zulassungskosten keine finanziellen Vorteil bieten, diese sauteuren No-Name-Bremsen von Eneway zu kaufen, ohne sicher zu sein, ob diese an meinen Revoluzzer45 2.0 passen, weil Eneway, Händler und andere mir erklärt hatten, dass diese Bremsen sicher nicht an meinen Revoluzzer passen.
Weil ich immer mit höchstmöglicher Geschwindigkeit fahre, muss ich auch häufig bremsen und weiß aus Erfahrung, wie wichtig gut funktionierende Bremsen sein können und da ich auch bei Nässe und Glätte Roller fahre, habe ich jetzt auch noch mein Hinterrad mit Winterreifen versehen. Dies war allerdings so schwierig und anstrengend, dass ich dies beim nächsten Mal einen Reifenhändler machen lasse.
Die Revoluzzer 3.0 Bremsen funktionieren so gut, dass ich denke, der nicht geringe Aufwand und die extremen Kosten haben sich doch gelohnt.

Viele Grüße
Rupp

ruppwf
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Re: Hydraulische Scheibenbremsen für Revoluizzer 45 2.0

Beitrag von ruppwf »

Das COC hat der TÜV doch nicht einbehalten, wie ich dachte. Das Straßenverkehrsamt hat das KFZ-Schein ähnliche Dokument noch mit Klebemarken und Eintragungen versehen und es mit dem TÜV-Gutachten, der Rechnung dafür und dem COC zusammengeheftet und erklärt, dass ich diese Dokumente jetzt alle mitführen müsste. Erfreulicher Weise hat das Straßenverkehrsamt mir nur 39,90 statt 50 Euro dafür abgenommen.
Zu erwähnen ist noch, dass der TÜV die Fahrgestellnummern auf COC und Roller genau verglichen hat, die Rechnung für die Bremsen und Abbildungen der Bremsen von der Eneway-Homepage als Nachweis der Identität der Bremsen akzeptiert hat und das Straßenverkehrsamt meinen Personalausweis sehen wollte.

Gruß
Rupp

achim
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Re: Hydraulische Scheibenbremsen für Revoluizzer 45 2.0

Beitrag von achim »

Meines Wissens wurde die Höhe von Regressforderungen auf 5000 Euro limitiert, also ein überschaubares Risiko

ruppwf
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Re: Hydraulische Scheibenbremsen für Revoluizzer 45 2.0

Beitrag von ruppwf »

5000 Euro ist richtig, wenn es sich um Obliegenheitsverletzungen vor Eintritt des Versicherungsfall handelt. Bei einer Obliegenheitsverletzung nach Eintritt des Schadens ist die Begrenzung 2500 Euro. Die Begrenzung des Regressanspruchs gilt allerdings nicht bei Rechtspflichtverletzungen durch den Versicherungsnehmer, z.B. wenn die Versicherungsprämie nicht bezahl wurde, und bei in den Versicherungsbedingungen festgelegten Risikoausschlüssen, z.B. Trunkenheit.

Allerdings gilt der Grundsatz der Kausalität auch im Regress: Nur wenn eine Obliegenheitsverletzung und der darauf zurückzuführende Verlust des Versicherungsschutzes für einen Schaden, oder/und dessen Höhe ursächlich war, kann der Versicherer den Versicherungsnehmer in Regress nehmen. Das bedeutet, wenn z.B. nach einer Fahrzeugveränderung durch geänderte Bremsanlage (Erlöschen der Betriebserlaubnis) der Versicherungsnehmer auch bei einem, von ihm verursachten Unfall, nicht in Regress genommen werden kann, weil kein ursächlicher Zusammenhang besteht, sofern die Bremsen funktionieren. Veränderungen an Fahrzeugen lassen zwar die Betriebserlaubnis erlöschen, jedoch ist die Benutzung eines Fahrzeugs ohne Betriebserlaubnis im öffentlichen Verkehr keine Obliegenheitsverletzung der Versicherungsbedingungen. Es ist lediglich eine bußgeldbewehrte Ordnungswidrigkeit (hier in der Regel 50 Euro).

achim
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Re: Hydraulische Scheibenbremsen für Revoluizzer 45 2.0

Beitrag von achim »

Danke für die Info. Das war mir so nicht bekannt. Das verringert das Risiko ja noch weiter.

Gruß,
Achim

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