Abschaltung Antrieb bei 43V?

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G-2
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Abschaltung Antrieb bei 43V?

Beitrag von G-2 »

Moin zusammen...

Nach dem Kauf eines neuen, deutlich größeren Li-Ion Akkus, wollte ich mal testen wie weit es geht bis das BMS abschaltet. Soweit kam ich aber nicht. Das BMS ist auf 39V Entladeschlußspannung eingestellt, doch bereits bei 43V hat der Scooter den Antrieb abgeschaltet. Licht war noch an und das System funktionsfähig, nur fahren wollte er nicht mehr. Ist das Normal?

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didithekid
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Re: Abschaltung Antrieb bei 43V?

Beitrag von didithekid »

Hallo,
drei Dinge fallen mir als mögliche Ursache ein:
1. Controller: dieser war vorher schon/noch auf Abschaltung Fahrstrom bei 43 Volt eingestellt - > Motor Aus - Licht brennt weiter (Sicherheitsschaltung)
2. Motortemperaturabschaltung (ist mit neuem Akku zu warm geworden)
3. Das BMS hat eine Einzelzellenüberwachung und es war vielleicht eine der Zellen schon auf Unterspannung (->Abschlaltsignal) und die Summe der Spannungen aller Zellen (inklusive der Entleerten) noch insgesamt bei 43 Volt und es gibt eine Signalleitung für Unterspannung an den Controller.
Würde sich die vollständige BMS-Akku-Schutz-Abschaltung ( die bei 39V) aktiviert haben, müssten eigentlich alle Lichter aus gehen.
Aus Sicherheitsgründen ist das was passiert ist, aber ggf. Notwendig, damit man nicht ohne Licht auf einer dunklen Straße liegenbleibt.
Der Abstand 4 Volt erscheit aber hoch. Hatte der alte Akku eine höhere Entladeschlussspannung z. b. bei Umrüstung von Blei ?
Viele Grüße
Didi
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G-2
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Re: Abschaltung Antrieb bei 43V?

Beitrag von G-2 »

Hallo Didi... Danke für deine Einschätzung.

Zu 1. Weiß ich natürlich nicht. Eine Möglichkeit da einzugreifen sehe ich da auch nicht, oder?
Zu 2. Kann ich sagen, nach etwa 1min und Umklemmen auf Zweitakku (Blei) Weiterfahrt ohne Probleme. Die Strecke hatte zu der Zeit ein komplett flaches Profil, keine Steigung, kein Gegenwind, Außentemperatur ca. 15°C.
Zu 3. Der neue Akku ist ausschließlich über +/- angeschlossen, es gibt keine Steuerleitung. Anfegertigt von Enerdan in Berlin, 44,85Ah.

Als Anmerkung dazu, der alte Akku war der von Eneway verkaufte 20Ah Li-Ion Akku. Entladeschlußspannung dessen unbekannt, so weit bin ich nie gefahren vorher, maximale Entnahme laut Wattmeter waren mal 17,6 Ah. Der Eneway Li-Ion hatte 4 Wochen nach Ablauf der Garantie plötzlich eine Macke, hat einfach mal mittendrin abgeschaltet (auch wenn er noch nahezu voll war), da waren am Ausgang dann 2V zu messen. Nach kurzem Anklemmen ans Ladegerät wieder alles normal. Zu Eneway eingeschickt, angeblich nicht reparierbar. Geöffnet haben sie ihn nicht und was sie an +/- eines BMS messen wollen um das festzustellen finde ich fragwürdig, auch da keine weitere Info dazu.
Das zu 2. erwähnte Umklemmen, ich habe als Reserve immer ein eigenes 12Ah AGM Akkupack dabei. Der Scooter wurde mit Li-Ion-Akku gekauft und hat auch entsprechendes Steuergerät.

Ich suche noch jemanden der das alte Li-Ion Akkupack "recycelt" (hat erst rund 40 volle Zyklen hinter sich), ich nehme an da muß nur ein neues BMS drauf. Hast du da vielleicht einen Tip? Die von Enerdan haben mir gesagt daß sie bei Fremdakkus nicht beigehen.

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Harry
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Re: Abschaltung Antrieb bei 43V?

Beitrag von Harry »

Hallo,
mich irritiert, dass das Licht noch funktioniert hat.
Sonst hätte ich gesagt, das ein einzelner Akkublock Unterspannung hat und deshalb das BMS abgeschaltet hat. Dann fehlen dir an der Gesamtspannung nur ca. 2V.
Gruß Harry

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didithekid
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Re: Abschaltung Antrieb bei 43V?

Beitrag von didithekid »

Hallo G-2,

die Antwort auf die Frage, ob der Controller bereits bei 43 Volt abschaltet, könntest Du auch mit dem Blei-Hilfs-Akku "erfahren". Aber auch da würde es unter 43V dem Akku ungemütlich.
Eigentlich sollte in einem Roller der Controller bei nachlassender Spannung reagieren (Runterregeln oder Fahrstrom abschalten) und das Akku-BMS nur die Notabschaltung realisieren, um akkuten Schaden von den Zellen abzuwenden. Bei Abschaltung durchs BMS wären dann aber auch die Lichter aus!
Dass der Roller(-controler) den Akku schont und nicht komplett leersaugt, wäre nicht ungewöhnlich und eine Entladung der 3,7 V Li-ion-Zellen (bei vermutlich 13s) von 4,2 V (100%) auf 3,3 V (etwa 9%) ist eben schonender, als auf 3V (0%). Außerdem leuchtet dann beim Schieben noch eine Weile das Licht.
Ich vermute, dass ist bei deinem Roller so. Der neue Akku wird wohl nach ein paar Ladezyklen auch noch etwas an Reichweite zulegen, bis bei 43 V Schluss ist.

Zum alten Akku: Da hat wohl das BMS die Notabschaltung ausgelöst. Ob das aber an einem Defekt im BMS selbst, oder an einem schadhaften Zellenpaket in Parallelschaltung lag, kann man wohl erst nach Öffnen und Messen feststellen. Das BMS hat den Akku nach dem Laden aber wieder "freigegeben" und offenbar wieder funktioniert. Bei einem Zellendefekt sollten alle Zellen des Parlallel-Paketes ersetzt werden. Vermutlich hier so um die 8 Stück. (Für die Messung beim Rollerhersteller hat gereicht: "Akkuverhalten nicht nominal" -> z. B. weil die Ladespannung zu schnell stieg)

Viele Grüße
Didi
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Re: Abschaltung Antrieb bei 43V?

Beitrag von G-2 »

@Harry: Das BMS bzw. der Akku war es auf jeden Fall nicht. Das System Roller hatte noch komplett Saft. Nachdem ich mich mit dem Bleiakku die 2km nach Hause gerettet hatte, habe ich den großen Li-Ion wieder angeklemmt, der war wieder knapp über 43V und siehe da, die Kiste fuhr auch wieder.

@Didi: Bei 13S und 43V entspricht dann ja die Spannung der Einzelzellen ziemlich genau 3,3V wie du schreibst. Wenn das 9% Restladung entspricht und mein Akku geschätzt bei 85% Entladung war, ist das ja schon recht nah. Du meinst die Reichweite steigt noch etwas, ist die größte Kapazität erst nach einigen Ladezyklen erreicht?
Zum alten Akku, ich habe ihn mal aufgemacht, optisch sieht alles in Ordnung aus. Kann ich da jetzt z.B. die Spannung der Einzelzellen messen um evtl. eine Unregelmäßigkeit zu finden? Messung beim Hersteller, ich denke nicht daß die irgendwas gemessen haben, geschweigedenn eine Ladung oder Entladung, denn gemessen war die Spannung als ich ihn zurück bekam bis 2 Stellen nach dem Komma beinahe identisch, Abweichung 0,03V... Das entspricht wohl der Selbstentladung innerhalb von 2 Wochen bei rund 53V die er hatte.

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Re: Abschaltung Antrieb bei 43V?

Beitrag von MEroller »

Einzelne Zellspannungen kann man problemlos messen, wenn man gut an die Kontakte kommt und AUFPASST wie ein Flitzebogen, dass man keine Kurzschlüsse beim Messen fabriziert, weil man versehentlich mit der Messspitze ausrutscht oder ähnliches :!:
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didithekid
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Re: Abschaltung Antrieb bei 43V?

Beitrag von didithekid »

G-2 hat geschrieben:
Mo 3. Jun 2019, 22:44
@Didi: Bei 13S und 43V entspricht dann ja die Spannung der Einzelzellen ziemlich genau 3,3V wie du schreibst. Wenn das 9% Restladung entspricht und mein Akku geschätzt bei 85% Entladung war, ist das ja schon recht nah. Du meinst die Reichweite steigt noch etwas, ist die größte Kapazität erst nach einigen Ladezyklen erreicht?
Üblicherweise gibt es einen solchen "Einfahreffekt". Auch wenn der Akku z. B. über Winter länger ungenutzt war, brauch er vielleicht ein paar Farten bis er sich am Ladegerät wieder prall voll saugen kann und beim Entladen lange nahe Nennspannung bleibt. Ist aber alles auch Abhängig von der Außentemperatur.

Zum alten Akku:
Wenn es ein Zelldefekt ist, müsste ein parallel geschaltetes Zellenpaket schneller an Spannung verlieren, als die anderen.
Man könnte eine 12 Volt Hallogen-Birne (z. B: 35 W) jeweils eine Stunde an eine der 3,7 Volt-Stufen anschließen (z.B. mit Krokodil-klemm-Kabeln) und schauen, ob es eine Stufe gibt, die deutlich schneller an Spannung verliert. Strom: 0,X Ampere. Aber Vorsicht: Kurzschluss kann Funkenflug auslösen.



Viele Grüße
Didi
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