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Ridmoh
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Tipps und Erfahrungen

Beitrag von Ridmoh »

Tipps und Erfahrungen - Teil 1

In loser Folge will ich über meinen Revo, seine Eigenheiten und das Drumherum berichten. Mir sind verschiedene Kritikpunkte aufgefallen, die zum Teil hier im Forum schon angesprochen wurden. Einige davon greife ich aus meiner Sicht nochmal auf.

Ich versuche meine Themen kapitelweise zu ordnen. Dafür richte ich dies neue Thema ein. Denn Tipps und Erfahrungen sind ansonsten im Forum überall verteilt und recht schwer zu finden. Besonders wenn es um spezifische Fragen geht.

Was ich berichte sind meine persönliche Eindrücke und Bewertungen. Manche mögen verallgemeinerbar sein, andere nicht.

Im ersten Teil geht es um den Bestellprozess, die Kommunikation von und mit Eneway sowie die Anlieferung meines Revos.

1. Bestellprozess/Kommunikation mit Eneway
Bestellt habe ich direkt bei der Firma Eneway. Auf meine Anfrage hin, kam Mitte Februar 2019 ein erstes Angebot. Es enthielt einen Rabatt von 5% auf die Rechnungssumme. Ende März kam dann eine Mail, die ersten Revoluzzer seien eingetroffen und würden für die Vorbesteller versandbereit gemacht.

Inzwischen hatte ich das Revo-Forum komplett sowie diverse Anbieter-Webseiten durchforstet. Daraus ergab sich, dass einzelne Artikel, die ich ursprünglich mitbestellen wollte, bereits im Lieferumfang des Revo enthalten wären (z.B. der externe Ladeadapter). Aufgrund der Hinweise im Forum entschied ich, bestimmte Komponenten nicht zu bestellen (z.B. den abschließbaren Knauf). Also bat ich um ein neues, aktualisiertes Angebot. Das kam wenig später. Jedoch fehlte darin der im ersten Angebot gewährte Rabatt. Ich fragte nach und erhielt daraufhin ein drittes Angebot, in dem der Rabatt dann berücksichtigt war.

Die Bestellung enthielt letztlich folgende Posten:
-Revoluzzer45 3.0 "plus" - 1200W - 30AH Lithium
-Gepäckträger
-Alarmanlage
-Blinkerset "vorne & hinten"
-Scootergarage
Gesamtbetrag inkl. Versand: 2.485,12 €

Um so schnell wie möglich an das Fahrzeug zu gelangen, wollte ich zu den Vorbestellern gehören. Denn ich wusste ja bereits, dass die ersten Revos versandbereit gemacht würden. Deshalb bestellte und bezahlte ich unverzüglich. Das war am 1. April 2019. Zu diesem Zeitpunkt warb Eneway auf ihrer Website damit, der Revo sei lieferbar. 10 Tage später erhielt ich eine Mail mit der Ansage, dass der Versand der Revos erst nach Ostern starten könne, da noch ein Teil zur Vervollständigung fehle. Welches Teil das sei, wurde nicht mitgeteilt.
Ostern wäre am 21.-22. April. Zwei Wochen länger auf die Lieferung zu warten, schien mir akzeptabel.

46 Tage nach der Bestellung hatte ich weder die Ware noch irgendeine Nachricht von Eneway erhalten, weshalb die Lieferung nicht längst erfolgt war, aus welchen Gründen nicht und auf welche Wartezeit ich mich einstellen müsste. Ich fragte mich, wie würde ein Unternehmen auf solches Verhalten eines Lieferanten reagieren?

Ich rief bei Eneway an um mich mündlich zu erkundigen. Nach vier Minuten in der Warteschleife wurde der Hörer am anderen Ende abgenommen und dort unmittelbar wieder aufgelegt. Zweiter Anrufversuch später am Tag. Eine Mitarbeiterin konnte meine Nachfrage nicht beantworten, versprach aber, bis 15 Uhr zurückzurufen, was nicht geschah.
In praktisch jedem Betrieb gibt es ein Warenwirtschaftssystem, in dem innerhalb von Sekunden ein Auftragsstatus ermittelt werden kann. Nicht so bei Eneway? Und weshalb wurde ich nicht, wie zugesagt, zurückgerufen?

Ich wusste mir nicht anders zu helfen, und wandte mich mit meinen Beschwerden per Mail direkt an den Geschäftsführer der Firma. Der entschuldigte sich in aller Form, betonte, sie hätten derzeit sehr viel zu tun. Er wolle sich darum kümmern, dass meine Bestellung innerhalb von fünf Tagen der Spedition übergeben werde.

Tatsächlich erhielt ich vier Tage später eine Mail, die Bestellung sei auf dem Weg. Am 22. Mai traf der Revo per Spedition endlich ein. Insgesamt also 52 Tage nach Bestellung und Bezahlung.

Es stellte sich heraus, dass die mitbestellte Alarmanlage nicht im Paket enthalten war, was ich noch am gleichen Tag reklamierte. Zwei Tage später wurde mir mitgeteilt, dass die Alarmanlagen mit einem falschen Anschlussstecker geliefert worden seien. Bei Eneway warte man auf die neue Lieferung der Stecker. Sie würde dann hinterhergeschickt, was ca. 14 Tage dauern könne. Wie gesagt, das war am 22. Mai. Bis Anfang August habe ich dann wiederum keine Nachricht in dieser Sache erhalten. Erst auf meine schriftliche Nachfrage hin wurde mir eröffnet, man habe noch kein genaues Lieferdatum und würde daher nun den Preis der Alarmanlage erstatten. Am 9.8.19 ist die Zahlung eingegangen.

Ende Mai ergab sich ein technisches Problem. Das Ladegerät des Akkus wurde an der Luftansaugöffnung 56°C heiß. Der eingebaute Lüfter drehte sich aber nicht und sorgte daher für keine Kühlung. Das gesamte Gehäuse des Ladegerätes war so heiß, dass es sich nicht anfassen ließ. Und zweitens schaltete die Leuchtdiode im Ladegerät, entgegen der Aussage in der Bedienungsanleitung, nach dem Ende des Ladevorgangs nicht von rot auf grün. Stattdessen schaltete sie sich komplett ab. Ansonsten funktionierte das Ladegerät scheinbar. Die Frage war nur, wie lange noch.
Ich rufe also die technische Hotline unter der Nummer 07257 - 924 9553 an, um die Sache zu klären. Anruf ca. 09.40 Uhr – nach 8 Minuten in der Warteschleife breche ich den Anruf erfolglos ab. Zweiter Versuch ca. 10.50 Uhr - nach wiederum 8 Minuten in der Warteschleife, breche ich auch diesen Anruf ab. Was nützt eine technische Hotline, wenn niemand den Anruf entgegen nimmt?
Ich schreibe also wieder eine Mail an Eneway - im cc der Geschäftsführer. Die Reaktion lautete, die Anfrage würde an den Techniker weitergeleitet, der nicht mehr im Haus sei, sich aber zwei Tage später bei mir melden würde. Kurze Zeit später meldete sich direkt der Geschäftsführer per Mail, um mir den Versand eines neuen Ladegeräts im Tausch gegen das defekte anzukündigen. Diese Zusage wurde eingehalten. Innerhalb kurzer Zeit erhielt ich ein neues Gerät.

Noch eine letzte Begebenheit: Um künftige Bestellungen bei Eneway zu beschleunigen, melde ich mich Anfang April bei deren Internet-Shop an. Da ich mein Passwort dafür nicht kenne, klicke ich auf „Passwort vergessen“. Daraufhin kommt eine automatisierte Mail mit folgendem Inhalt:
„Herzlich willkommen!
Sie habe die Zugangsdaten zu unseren Internet-Shop angefordert. Aus Gründen der Sicherheit hat unser System ein neues Passwort erstellt:“

Erstaunlicherweise enthielt die Mail aber kein Passwort. Sie enthielt gar nichts weiter. Ein zweiter Versuch endete ebenso. Dies teilte ich Eneway mit. Mir wurde zugesagt, das Problem werde der IT-Abteilung übermittelt, damit sie sich darum kümmere. Zwei Wochen später versuche ich es erneut und erhalte wieder eine Antwortmail ohne Passwort. Dritter Versuch weitere 4 Wochen später – Ergebnis siehe oben. Ich wende mich also wieder an den Geschäftsführer mit der Bitte um Abhilfe, die auch zugesagt wird.
Inzwischen funktioniert das ganze (Stand Anfang August). Die Alarmanlage wird aktuell weiterhin im Webshop angeboten, mit dem Hinweis "zur Zeit nicht lieferbar".

Ich verkneife mir hier eine Bewertung meiner Erlebnisse mit Eneway. Irgendwo las ich aber deren Eigenwerbung, die Firma biete einen „Premium Service“.

2. Anlieferung
Wer einen Revo 3.0 bestellt, sollte sich auf einen großen Versandkarton einstellen, in dem der Roller geliefert wird. Der Karton kommt auf einer Wegwerfpalette. Sie sollte ebenso wie der Karton aufbewahrt werden, für den Fall, dass der Roller einmal zwecks Reklamation/Reparatur an den Verkäufer zurück geschickt werden muss. Es gilt daher, für beide Teile einen ausreichend großen und trockenen Lagerplatz zu finden.

Die Maße des Kartons (ohne Palette):
L 138 x B 33,5 x H 56 cm

Die Palette hat folgende Maße:
L 140 x B 41 x H 12 cm

Gesamtgewicht der Sendung 50kg (inkl.des mitbestellten Zubehörs, welches im Hauptkarton lag).

Die Fotos zeigen meinen Revo und einige seiner Bestandteile zum Zeitpunkt der Anlieferung.
1-Karton mit P.JPG
2-Karton o Deckel.JPG
3-Karton o Deckel-2.JPG
4-Revo o Karton.JPG
5-Zubehör.JPG
6-Akku.JPG
7-Ladegerät.JPG
Fortsetzung folgt.
Zuletzt geändert von Ridmoh am Di 20. Aug 2019, 12:16, insgesamt 3-mal geändert.

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Ridmoh
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Tipps und Erfahrungen Teil 2 - Verpackung-Lieferumfang-Montage I.

Beitrag von Ridmoh »

3. Verpackung
Die Sicherung des Rollers und seiner Komponenten im Karton sowie die gesamte Verpackung erscheinen mir sinnvoll, angemessen und sicher. Da kann nicht viel schiefgehen. Seht dazu auch die Bilder aus dem vorigen Beitrag.

4. Lieferumfang
Je nach Motorleistung und je nach Modell BASIC, PLUS oder PRO, ist der Lieferumfang der Roller unterschiedlich.
1-Ausstattungstabelle.jpg
Bild 7 [Ausstattungstabelle der verschiedenen Revo-Modelle, Ausschnitt aus einem Flyer, Copyright ENEWAY GmbH]

Ich habe den Revoluzzer 3.0 45 PLUS mit dem 1200W Motor und 30AH Lithium-Akku bestellt. Er kam in folgender Ausstattung:
-Akkupack 30AH Lithium 48Volt in einer Tragetasche
-Lenkradschloss (installiert)
-Sattelgrundgestell
-Drehknauf zum festschrauben von Sattelgestänge und Gepäckträger
-Sitz mit Sattelrohr und Klemmschraube dafür
-Rückspiegel links und rechts
-Aluminium Trittfläche (installiert)
-Multifunktionstacho
-Frontscheinwerfer
-Rück-/Bremslicht
-Ladegerät 3A (in der obigen Tabelle ist 4A angegeben)
-externer Ladeadapter
-Werkzeugsatz (Toolkit)
-Sicherungsstift für den Klappmechanismus
-Dokument Straßenzulassung
-Bedienungsanleitung
-Rücksendeformular im Falle von Reklamationen etc.
-Anleitung zum Umgang mit Lithium-Akkus
-Je 2 Schlüssel für Lenkradschloss und Energiestart (ehemals Zündschloss genannt)
-4 Stck. Kabelbinder (um z.B. das Kabel des Rücklichts am Rahmen fixieren zu können)

In den Versandkarton waren außerdem meine zusätzlich bestellten Komponenten gelegt (mit Ausnahme der Alarmanlage):
-Gepäckträger
-Blinkerset vorne & hinten
-Nummernschildhalter mittig (als notwendiger Bestandteil des Blinkersets) inkl. Beleuchtungseinheit sowie Befestigungsmaterial
-Scootergarage

4. Montage I.
Ich beginne meine Beschreibungen mit den Komponenten, die standardmäßig mit dem Roller geliefert wurden. Das beinhaltet gegebenenfalls Kritik an diesen Komponenten bzw. an den Rahmenbedingungen ihrer Montage.

4.1 Werkzeugsatz (Toolkit)
Die Werkzeugbeilage ist ja nett gemeint und im Notfall kann sie auch mal nützen. In einer Profi-Werkstatt arbeitet damit aber niemand. Dazu ist die Qualität zu bescheiden. Ich vertraue auf „richtiges“ Werkzeug und benötige bei den Montagearbeiten am Revo auch mehr Teile, als sie im Toolkit vorhanden sind.
2-Toolkit.JPG
Bild 8 [Werkzeugsatz/Toolkit]
Da fällt mir ein Spruch ein, den ich seit meiner Lehrzeit immer wieder zu hören bekam und der für alle Zeit Gültigkeit hat: Gutes Werkzeug ist die halbe Arbeit!

4.2 Klappmechanismus/Sicherung
Der erste Schritt nach dem Auspacken ist es, den Roller korrekt „aufzuklappen“ und am besten gleich zu sichern. Der Vorgang des Aufklappens ist in der Bedienungsanleitung beschrieben. Dort steht, man solle dabei mit einer Hand die Lenkstange nach oben drücken. Das trifft natürlich nur zu, sofern man den Roller fertig aufgebaut und eingestellt gekauft hat. Das war bei mir anders, denn der Lenker war noch gar nicht montiert. Er hing nach dem Auspacken quasi lose am Kabelbaum von der Lenksäule herunter. Das Aufklappen geht aber auch ohne dass der Lenker montiert ist.

Zur Sicherung des Klappmechanismus wird ein Sicherungsstift mitgeliefert. Er ist in die entsprechende Öffnung am Klappgelenk zu stecken.
3-Sicherungsstift 1.JPG
Bild 3 Sicherungsstift
Mit dem Stift soll verhindert werden, dass der Roller während der Fahrt unbeabsichtigt zusammenklappt. Das hätte nämlich fatale Folgen. Um so unverantwortlicher ist es, dass darüber in der Bedienungsanleitung kein Wort zu finden ist. Der Stift wird nicht einmal erwähnt. Mancher unbedarfte Scooterkunde verzichtet wohl möglich aus Unkenntnis auf dessen Verwendung, weil er auch gar nicht weiß, wo das Ding überhaupt hingehört.

Ich persönlich benötige die Möglichkeit des Zusammenklappens nicht. Deshalb habe ich den Sicherungsstift sogleich durch eine dauerhafte Lösung ersetzt. Und zwar durch eine Schraubverbindung: Schraube M6 x 60mm, 2 Unterlegscheiben, selbstsichernde Mutter M6. Alles aus V4A-Edelstahl. Die Verbindung sollte allerdings nicht gnadenlos festgeknallt werden. Auf dem folgenden Bild ist markiert, wohin der originale Sicherungsstift hingehört.
4-Sicherungsstift-P.JPG
Bild 9 [Hier gehört der Sicherungsstift hin]
Im Grunde könnte ich nun auch die beiden Federn entfernen. Sie rosten vermutlich eh auf die Dauer weg. Ich hab sie vorläufig dran gelassen.

Eine andere Sicherungsmöglichkeit, die man allein oder zusätzlich zur oben genannten anwenden kann, ist folgende. Am vorderen Ende und der oberen Kante des Akkufachs befindet sich eine Lasche aus Blech (4mm stark) mit einer Bohrung. Genau darüber eine weitere Lasche (7mm stark) mit einer Bohrung mit M8 Gewinde. So können beide Teile miteinander verschraubt werden: Schraube M8 x 35mm, 2 Unterlegscheiben, selbstsichernde Mutter M8, bei mir wieder aus V4A-Edelstahl. Die Kontermutter ist wegen des Gewindes eigentlich nicht nötig. Ich habe trotzdem eine genommen, weil sie selbstsichernd ist. So brauche ich mir keine Sorgen zu machen unterwegs die Schraube zu verlieren.
5-Sicherung-2-P.JPG
Bild 10 [Alternative Sicherungsmöglichkeit am vorderen Ende des Akkufachs]
Auch hier gilt – wie bei grundsätzlich allen Schraubverbindungen: Nach fest kommt lose!
Daran habe ich mich gehalten. Die Folge war, dass sich sowohl der Lenker bei kräftigem Bremsen, als auch das Display bewegt haben. Diese Schrauben waren also nicht fest genug angezogen.

Das weist auf ein Manko hin, welches für alle Verbindungen am Revo gilt: Ich wünsche mir, dass Eneway die jeweils nötigen Drehmomente der Schraubverbindungen in einer Tabelle zur Verfügung stellt. Mithilfe eines Drehmomentschlüssels wären wir Schrauber damit auf der sicheren Seite. So etwas gibt es heute von jedem Marken- Fahrradhersteller. Von KfZ will ich gar nicht reden. Da ist es eine Selbstverständlichkeit. So bleibt uns nur Versuch und Irrtum und schlimmstenfalls Beschädigungen am Roller.

Fortsetzung folgt
Zuletzt geändert von Ridmoh am Di 20. Aug 2019, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.

Eckhard
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Re: Tipps und Erfahrungen - Teil 1

Beitrag von Eckhard »

hallo Ridmoh,
schön das mal jemand wieder etwas über den Revo schreibt,
ich warte nun auch schon zu lange und es scheint wieder etwas nicht zu klappen
Gruß Eckhard

RevoQuax
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Re: Tipps und Erfahrungen - Teil 1

Beitrag von RevoQuax »

Hallo,

zu den Erfahrungen kann ich auch noch etwas beisteuern, wobei das mit den Er-Fahrungen durchaus wörtlich zu nehmen ist.

Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, vor Fahrtantritt (ich fahre pro Tag mehr als 30 km) einen Blick auf den Revo zu werfen und hin und wieder auch mal ein paar Schrauben nachzuziehen.

Ei gucke da, wo ist denn meine Nummernschildbeleuchtung hin?

Die hatte sich, obwohl angeleint, auf Wanderschaft begeben und versteckte sich zwischen Hinterrad und Schutzblech. Glück gehabt, dass die Leine hielt oder ich den Fluchtversuch noch im Anfangsstadium verhindern konnte.

Es stellte sich heraus, dass der Klebestreifen, der die Nummernschildbeleuchtung an ihrem angestammten Platz hätte halten sollen, seinen Auftrag nicht erfüllt hatte. Zwar war er sehr bestrebt, den Nummernschildhalter nicht loszulassen, der Leuchte war er aber wesentlich weniger anhänglich.

Nachdem ich den Klebestreifen, trotz massiven Widerstandes und unter Zuhilfenahme allerlei Werkzeuge und Tinkturen, von seiner Aufgabe befreit hatte, ersetzte ich ihn durch ein Produkt aus europäischer Fertigung. Was soll ich sagen? "Klebt wie Gift!"

Wer bei seinem Gefährt ähnliches vermutet, schreitet vielleicht bereits vorsorglich zur Tat.

Viel Erfolg.
Quax

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Ridmoh
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Tipps und Erfahrungen Teil 3

Beitrag von Ridmoh »

4. Montage II.
Der vorige Beitrag von RevoQuax liefert mir eine Vorlage. Er wirbelt meine ursprüngliche gedachte Abfolge der Montage der einzelnen Revo-Komponenten durcheinander. Rein systematisch gedacht, wäre jetzt als nächstes der Lenker dran. Nun zäume ich das (E-)Pferd eben von hinten auf.

Und noch eine Änderung. Es ergibt keinen Sinn, wenn ich mich zunächst explizit mit den Teilen befasse, die standardmäßig mit dem Roller mitgeliefert werden. Und erst danach mit dem Zubehör. Denn die Abfolge der einzelnen Montageschritte ändert sich durch das Zubehör. Die Blinker sind dafür ein Beispiel.

4.3.1 Blinkerset (vorne&)hinten
Es mir ein Rätsel, weshalb der Revo nicht standardmäßig mit dem Blinkerset ausgeliefert, bzw. ausgerüstet wird. Ohne Blinker: Es soll mir mal jemand vormachen, beim Abbiegen nach rechts den Arm auszustrecken (als Signal für andere Verkehrsteilnehmer wohin ich will), ohne gleichzeitig den Powergriff (Gas?griff) oder den Bremshebel loszulassen.
Wenn ich jedoch einen der Griffe loslasse, führe ich den Lenker in diesem Moment nur mit einer Hand. Von dieser artistischen Übung kann ich nur dringend abraten.
Das Blinkerset sollte für jeden Revo-Fahrer ein „muss“ sein!

Die Blinker müssen irgendwo befestigt werden. Bei den hinteren Blinkern ist das nur mit dem Kennzeichenhalter „mittig“ möglich. Deshalb ist dieser Bestandteil des Blinkersets. Das notwendige Montagematerial ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten.

Wird der Kennzeichenhalter zuerst allein montiert und später erst die Blinker, lassen sich die Kontermuttern der Blinker aus Platzmangel praktisch nicht mehr festziehen oder lösen. (Schlüsselweite SW14 – ist nicht im Toolkit enthalten).
6-Blinker hinten Verschraubung m Schlüssel.JPG
Die Blinker müssen aber noch vertikal ausgerichtet werden. Nachfolgende Fahrzeuge sollen das Blinken ja auch wahrnehmen können (und nicht der Mann im Mond). Dabei hilft eigentlich nur Versuch und Irrtum. Also die Blinker festziehen und hoffen, dass die Ausrichtung einigermaßen stimmt. Ansonsten: Die ganze Einheit wieder abschrauben, Ausrichtung ändern und wieder befestigen. Das ist eine ziemliche Fummelei. Ich brauchte mehrere Anläufe, bis ich zufrieden war.

Deshalb:
- Erstens das Montageblech für die Blinker am Kennzeichenhalter verschrauben.
- Zweitens die Blinker am Montageblech anschrauben.
- Erst dann die komplette Einheit mit Nummernschildhalter am Rahmen des Revos befestigen.


Exkurs: Kennzeichenbeleuchtung
Die Kennzeichenbeleuchtung soll am Kennzeichenhalter festgeklebt werden. So ist es von Eneway vorgesehen. Bei mir hat die Klebung genau eine Nacht gehalten. Danach war der LED-Streifen abgefallen.
7-Kennzeichenbeleuchtung lose P.JPG
RevoQuax berichtet im vorherigen Beitrag das gleiche Problem und hat auch eine Lösung parat.
Ich habe einfach nur die Stelle, wo der LED-Streifen hin soll, mit Aceton gereinigt und entfettet. Seither hält die Klebung.

Exkurs: Verkabelung von Blinkern und Kennzeichenbeleuchtung
Die Art und Weise wie die Kabel verlegt und befestigt werden ist wichtig:
Einerseits sollen die Kabel auf keinen Fall Kontakt mit dem Reifen oder anderen beweglichen Teilen bekommen, damit sie zweitens nicht auf die Dauer durchscheuern und aufwändige Reparaturen nach sich ziehen. Von daher ist hier sorgfältiges Vorgehen gefragt.

Die Anschlüsse der genannten Komponenten mit den Gegenstücken vom Kabelbaum zu verbinden und die Kabel sinnvoll und sicher zu befestigen, war wieder ausgesprochen fummelig. Das eine Kabel war geringfügig zu lang, ein anderes ein wenig zu kurz. Ich habe verschiedene Versuche gebraucht, bis ich mit der befestigung der Verkabelung einigermaßen zufrieden war. Das hat viele Kabelbinder gekostet. Außerdem habe ich längere und auch breitere Kabelbinder verwendet, als die mitgelieferten.
9-Verkabelung hi 2.JPG

Exkurs: Kennzeichen
Zusammen mit dem Kennzeichenhalter, sollte auch das Befestigungsmaterial für das Kennzeichen selbst mitgeliefert werden. Das ist nämlich leider nicht der Fall. So muss der Kunde erst loslaufen, um die benötigten zwei Schrauben, Scheiben und Muttern zu beschaffen.
Auch hier habe ich wieder Edelstahlmaterial verwendet.

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Harry
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Re: Tipps und Erfahrungen

Beitrag von Harry »

Guter Bericht. Bild

Noch ein kleiner Tipp:
Weiße Kabelbinder sind nicht UV stabil und fallen nach 2 bis 3 Jahren einfach ab.
Für draußen muss man schwarze Kabelbinder verwenden.
Gruß Harry

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Re: Tipps und Erfahrungen

Beitrag von RevoQuax »

Meine ausdrückliche Hochachtung

an Ridmoh für seinen erklassigen Bericht und die herausragende Arbeit, sowohl was die technischen Dinge belangt, als auch deren sprachliche Umsetzung. Hier passt alles.

Und weil man auch Gutes noch verbessern kann stelle ich fest, dass Ridmoh am rechten Schwingenarm (siehe sein Foto) zwei weitere Schrauben (samt Muttern) verwendet hat, um das Multilayer-Plattenpaket zusammenzuhalten. Diese Modifikation steht bei mir noch aus, was dazu geführt hat, dass sich die Platten auch prompt leicht gegeneinander verschoben haben. Da ham'wer den Salat!

Salu,
Quax

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Sattelgrundgestell modifizieren

Beitrag von Ridmoh »

Im Winter stand mein Revo zeitweise im Gartenschuppen. Natürlich ohne Akku! Eines Nachts war Frost. Als ich am nächsten Tag den Gepäckträger montieren wollte, fand ich den Fuß des 3-Bein-Grundgestells in zwei Teilen verschoben vor.
Zwischen den beiden Teilen befindet sich eine Klebeschicht/Klebemasse, welche offenbar die Kälte nicht vertragen und vorübergehend ihre Haftfähigkeit eingebüßt hat. Ich weiß nicht wie es passiert ist - jedenfalls waren die beiden Teile so gegeneinander verschoben, dass ich den Gepäckträger nicht mehr einsetzen konnte, weil die (Bohr-)Löcher nicht mehr übereinander passten. Nur mit Hilfe eines Heißluftgebläses gelang es mir später, die beiden Teile wieder zu trennen.
Sattelgrundgestell Teile.JPG
Sattelgrundgestell: Die beiden angerosteten Teile
Der technische Aufbau des Grundgestellfußes (Eisen-Klebeschicht-Eisen) verwundert mich doch sehr. Erstens ist er wenig zuverlässig, zweitens umständlich gelöst: Weg mit der Klebemasse und einfach die beiden Metallteile punktschweißen. Ich habe vier Punkte gesetzt. Einen an jede Seite. So habe ich mein Grundgestell modifiziert. Es hält perfekt.
Sattelgrundgestell Punkt-1.JPG
Punkt 1
Sattelgrundgestell Punkt-3.JPG
Punkt 3
Wie sich auf dem Bild ganz oben erkennen lässt, hat sich auf den beiden Eisenteilen Rost gebildet. Das ist nun wirklich unerwünscht. Also habe ich diese Stellen entfettet und mit Rostumwandlerfarbe behandelt. Anschließend wurde alles mit Kunstschmiede-Mattlack der Marke „Jansen“ gestrichen.
Auch die Unterseite des Grundgestells war angerostet. Also die Seite, die auf dem Alutrittbrett aufliegt. Das hat mich richtig geärgert, denn das Grundgestell bewegt sich nun mal auf dem Alutrittbrett hin und her. Dadurch schuppert unausweichlich die Farbe davon ab und Rost breitet sich aus. Der Rost färbt sofort auch auf das Alutrittbrett ab und ist kaum mehr davon zu entfernen.
Also wiederum: Unterseite des Grundgestells schleifen, entfetten, Rostumwandeln, Kunstschmiedemattlack auftragen. Damit ich diese Arbeit nicht alle paar Wochen wiederholen muss, habe ich folgende Lösung gewählt:
Von der Unterseite des Grundgestells habe ich die Form abgenommen. Eine Art Schnittmuster. Dieses diente dann als Vorlage für eine Styrol-Butadien-(SBR)Gummimatte (ebay: Antivibrations Gummimatte 300 x 300 mm, 1 mm dick), die ich entsprechend ausgeschnitten habe. Damit die fertige Matte nicht lose auf dem Aluboard aufliegt (und verrutscht), habe ich sie mit Sprühkleber auf die Unterseite des Grundgestells geklebt. Das ganze funktioniert seit einem halben Jahr bestens. Ohne Rost!
Im Anhang findet sich noch eine pdf mit dem Schnittmuster in Originalgröße.
Gummiauflage Schnittmuster.jpg
Schnittmuster Gummiauflage
Gummiauflage Schnittmuster.pdf
Schnittmuster Gummiauflage Originalgröße
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