Ganz altes Motorrad umbauen

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schelle63
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Ganz altes Motorrad umbauen

Beitrag von schelle63 »

Moin zusammen,
ich war hier schon mal aktiv aber musste mich heute neu registrieren (???), da kann ich mich ja auch gleich (wieder) kurz vorstellen: ich bin Markus, 56 Jahre alt und hab' Spaß an alten Fahrzeugen und Elektroantrieben. Deshalb hab ich mir meinen alten Mini elektrisch gemacht (macht richtig Laune!) und irgendwann mal soll ein Motorrad dran, ein Kandidat ist schon da:
Ein etwas stabileres Fahrrad mit Pedalen und Rücktrittbremse, das im Rahmendreieck einen 98ccm-Motor (Fichtel und Sachs) sitzen hat der über eine zweite Kette auch das Hinterrad antreibt. Vorne eine Parallelogrammgabel und eine kleine Trommelbremse. 45kg, 2,25PS, fertig ist das Leichtmotorrad. Gab es vor 80 Jahren ganz viele hierzulande.
Der Plan: Verbrenner raus, E-Motörchen rein, Regler, Batterien, und ab zum TÜV.
Ist aber nicht ganz so einfach, ein paar Leute hier haben auch schon einiges dazu geschrieben (Hercules Umbau, Schwalbe Umbau, ...). Das allgegenwärtige Problem ist ganz offenbar die Nenndrehzahl der angebotenen Motoren, die liegt irgendwo bei 3000...5000 1/min, das mag für die kleinen Roller-Rädchen taugen, in meinem Falle leider nicht. Der Umfang meiner Räder beträgt 2,05m, derzeitige Zähnezahl an Ritzel und Kettenblatt ist 11 und 28.
Bei einer angenommenen Zielgeschwindigkeit von 50km/h müste sich das Rad mit 416,6 1/min drehen, mit der 11/28 Untersetzung käme der Motor dann auf 1060 1/min. Richtig wäre es aber wenn der Motor bei angestrebter Höchstgeschwindigkeit sich auch in Bereich seiner Nenndrehzahl bewegte, und nicht bei gerade mal 20% davon. Ein bisschen spielen kann ich noch mit den Zahnrädern, aber nicht so viel wie benötigt.

Kennt jemand einen Motor im Bereich um 2KW, dessen Nenndrehzahl sich im Bereich 1000....1200 1/min bewegt?
(Ich habe bisher nur bei Golden Motor gesucht, die drehen alle viel zu schnell.)

Besten Dank vorab!
Markus

Lupo_76
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Re: Ganz altes Motorrad umbauen

Beitrag von Lupo_76 »

Ein Frevel, wer so etwas im Sinn hat.

Restauriere das Ding und gut. :!:

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MEroller
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Re: Ganz altes Motorrad umbauen

Beitrag von MEroller »

Markus, 1000/min ist sehr langsam für Mittelmotoren.vielleicht wirst Du bei Heinzmann fündig. Da gibt es z.B.den PMS100 mit Nenndrehzahl ab 3000/min:
https://www.heinzmann-electric-motors.c ... fermotoren
Auch mit vielen Technischen Unterlagen, die bei der Auslegung helfen sollten.
In China gibt es auch Quanshun als führenden Radnabenmotorhersteller, der aber auch Mittelmotoren baut, und Dir ggf. eine Sondervariante auflegt:
https://www.qsmotor.com/product/2000w-mid-drive-motor/
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schelle63
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Re: Ganz altes Motorrad umbauen

Beitrag von schelle63 »

Hi Lupo,
ich kann Deine Bedenken gut nachvollziehen. Von den Dingern gibt es aber wirklich so viele, dass es mir vertretbar erscheint, eines auf den heutigen Stand der (Antriebs-)Technik zu bringen und fit für den modernen Alltag zu machen.

Und genau hier liegt m.E. der Knackpunkt: für den Alltag sind sie seinerzeit schon erdacht, konstruiert, gebaut und gekauft worden - in diesen Alltag gehören sie wieder hin!

MEroller, Danke für die Links, ja die Scheibenläufer habe das Zeug zu niederen Drehzahlen, die Heinzmann sind abe schon sehr teuer; aber schön.

Na ja, vielleicht muss ich über eine Zwischenstufe in 1:3 nachdenken.
MfG
Markus

Lupo_76
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Re: Ganz altes Motorrad umbauen

Beitrag von Lupo_76 »

So viele?
So viele wie gibt es da nicht mehr. Den 98ccm Sachs Antrieb hatten mehrere Hersteller und die werden meistens so betitelt, aber das Modell an sich gibts unter Garantie nicht mehr.

Sag mir doch mal, welches Modell es ist.

Übrigens habe ich letztes Jahr einen solchen Motor revidiert.

Gruß Lupo

schelle63
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Re: Ganz altes Motorrad umbauen

Beitrag von schelle63 »

Hersteller war 1938 URANIA. Ein kleinerer Laden in Cottbus, das heißt es ist in der Tat vermutlich ein selteneres Modell. Sind aber keine Papiere vorhanden und ist auch nicht mehr ansatzweise im Orginalzustand. Das Motörchen ist witzig, hat sogar noch einen Nasenkolben.

MfG
Markus

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