Afunker hat geschrieben: ↑Mo 15. Nov 2021, 12:41
wifihero hat geschrieben: ↑Do 12. Aug 2021, 10:39
Lithium-Ion-Akkus brauchen keinerlei Konditionierung und liefern von Anfang an ihre volle Kapazität. Das ist irgendwie ein Mythos der sich hartnäckig hält, bei Defekt hilft nur Tausch.
Das ist kein Mythos!
Ich habe einen Bekannten, der eine Firma (Zimmerer/Dachdeckerhandwerk) hat
und seit Jahren mit LiIon Akkus bei seinen Akkubohrschraubern, Akkuflex usw. umgeht.
Schon da, hat sich erst nach dem Neukauf und mehrmaligem Laden der Akkus, die längste Betriebsdauer eingestellt.
Mein LIon Akku bei meiner Wuxi M3, hat auch erst nach 4 mal fast leerfahren und wieder voll aufladen nach dem Kauf, die volle Kapazität erreicht....
Will mich da mal kurz einklinken. Bei Lithiumzellen gibt es das nicht, dass ist ein Mythos und diese Annahme ist noch aus den Bleibatterien übernommen worden. Bei Blei-Batterien ist das tatsächlich so und diese erreichen erst nach einigen Ladezyklen ihre besagte Kapazität. Dabei erhöht sich letztlich ebenso die Leerlaufspannung geringfügig und der Akku liefert so bessere Ergebnisse. Letztlich ist das aber auch ein Punkt indem die Zelle letztlich anfängt zu altern und nach x Ladezyklen ist dann auch wieder Schluss. Warum ich das weiß? E-Lok gefahren und diese hatten Bleibatterien. Eine E-Lok die mit neuen Batterien bestückt wurde war nicht viel abzugewinnen. Die Zellen stammten in der Regel von DETA und erst nach sehr vielen Ladezyklen war dann auch mal das Standlicht heller und die E-Motore zogen besser durch. Aber das betrifft nur Blei Systeme AGM etc.
Wenn es einen merklichen Zuwachs bei Lithium gibt, ist es tatsächlich der Balance geschuldet. Es scheinen hier immer noch sehr viele Leute zugeben, die die Akkus schön leer fahren. Macht das nicht! Aus meiner Sicht werden die Alterung oder frühe Schäden einzelner Zellen nur beschleunigt. Dazu sollte man wissen wie es geladen wird und entladen. Bei der Ladung werden alle Zellen in Reihe zwar mit Strom versorgt, erreicht eine aber schneller die Ladeschlussspannung wird diese Zelle nicht mehr weitegeladen. (wird praktisch mit R Belastet damit die Ladeschlussspannung nicht weiter ansteigt) Das alles passiert in einem Akkupack mit Balancer und es wird solange geladen bis auch die letzte Zelle ihre Ladeschlussspannung erreicht hat. Würde man die Zellen regulär ohne Balancer in Reihe laden bedeutet es den Tod der Zelle die regelmäßig überladen wird. Eine Kettenreaktion von defekten Zellen löst dieses aus und der Akkuback ist Schrott, dabei nicht zu vergessen, dass dieses ein erhebliches Risiko darstellt!
Entladen wird natürlich praktisch in Reihe ohne Zellenüberwachung. Das macht Sinn für den Akkuverkauf…….
Daher wird bei dieser Technologie derartig geladen und nix anderes. Ein voller Akkupack zeigt natürlich Schwächen bei der schwächsten Zelle. Die Zellen sind niemals gleich und bei der Entladung unterhalb einer bestimmten Restkapazität wird unweigerlich die schwächste Zelle zu tief entladen. Wenn ich hier lese, 12% Entladen ist das sicherlich Kontraproduktiv und zugleich schädigend. Ein sicherer Bereich für die Entladung liegt bei mindestens 30% und dieser Wert sollte nicht unterschritten werden. Tja, dann sieht das aber schon ganz anders mit der Reichweite aus, ne… Es ist besser den Lithiumakku nur teilweise zu entladen. Am besten funktioniert es in einem 50-70% Bereich. Heißt, nie zu voll und nie zu leer. Dann hat man auch längere Zeit Freude daran.
Also „Hobby-Modell-Pilot“ fliege ich Helikopter und ich habe niemals erlebt, dass eine nagelneue Li-Batterie an Flugzeit gewinnt. Es ist genau umgekehrt! Dabei werden die Akkus in einem voll-leer- Zyklus geflogen und nur diese Batterien halten spürbar länger die nie leer geflogen wurden, der Rest ist für den Sondermüll. Das selbige kann man auch auf einem E-Roller umsetzen. Wer diesen Zyklus fährt wird schnell einen neuen Akku brauchen.