Elektroroller-Forum.de

Hi!

Gestern musste ich eine steile Straße hinabfahren, an deren Ende die vorfahrberechtigte Einmündung in eine Straße lag. Dummerweise kam kurz vor einbiegen in diese Straße ein Auto herangefahren, und ich musste scharf bremsen.

Ich bremste einzig ziemlich stark mit der Vorderradbremse und die Straße war noch nass. Das führte dazu, dass das Vorderrad die Haftung verlor, und ich stürzte. Geschätzt war ich da noch so ca. 20 bis 25 km/h schnell.

Ich selbst trug nur ein paar Schürfwunden an den Knien und Prellungen der Arme davon sowie einen blauen großen Zeh (Bluterguß), der in der Nacht anschwoll und heftig zuckte. Bin dann am nächsten Tag deswegen sogar noch in die Notaufnahme, um ihn röntgen zu lassen. War aber nichts gebrochen, sondern nur heftig geknickt. Bekam dann einen "Kopplungsverband" mit dem anderen Zeh, damit der große etwas entlastet wird. Sonst soweit alles i.O. (außer gelegentlichen Gelenkschmerzen). Wird schon wieder. - Aber das alles nur nebenbei bemerkt.

Jedenfalls - und das ist mein eigentliches Problem - als ich dann die restlichen 2 Kilometer bis nachhause mit dem Roller zurückfuhr, fiel mir auf, dass ich nun den Lenker immer etwas nach rechts geneigt halten muss, damit der Roller geradeaus fährt.

Bin dann heute wieder 20 km gefahren, und da bestätigte sich der Verdacht zur Gewissheit: Der Lenker muss nicht stark, aber immerhin 3 bis 4 Grad nach rechts gedreht werden, damit der Roller gerade fährt.

Nun meine Frage: Ist das irgendwie gefährlich? Bzw. kann ich das wieder irgendwie günstig richten? Ich habe den Lenker bei ca. 40 km/h auch 'mal kurz losgelassen, und freihändig gefahren. So weit eiert nichts. Der Geradeauslauf ist weiterhin einwandfrei. Dass das Vorderrad irgendwie schräg steht, lässt sich auch nicht erkennen.

Was ist da wohl passiert beim Sturz?

P.S.:
Ist übrigens der 3. Sturz mit diesem Roller. Und immer genau dann, wenn ich scharf bremsen musste. Das Vorderrad verliert auch verdammt früh die Haftung, musste ich feststellen. - Viel früher, als man gemeinhin vermuten würde. Mein Fehler war wahrscheinlich, dass ich nicht mit der Hinterradbremse zusätzlich gebremst habe. Und dass die Strasse eben noch feucht war.

Gute Besserung, und schau nach gescheiten Reifen! Das hört sich nach Cheng Shin (CST) an... Heidenau oder Michelin haben da weit besseres im Angebot!
Roller haben häufig einen Lenker mit kurzem Rohr nach unten, in dem ein Loch von vorn nach hinten durchgeht. Dies steckt im Lenkrohr der Vordergabel, welches ebenfalls solch ein Loch von vorn nach hinten hat. Ein Lochpaar ist dabei etwas größer, so dass die Schraube da durch ein wenig Spiel hat. Innerhalb diese Spiels kann bei einem leichten Sturz wie Deinem aktuellem eine Verschiebung stattfinden, die sich durch lösen, Lenker neu Ausrichten und wieder festziehen der Schraube aus der Welt schaffen lässt. Aber das bedingt bei einem Roller immer einige Verkleidungen abzubauen, um da hin zu kommen.

MEroller hat geschrieben: ↑

Di 9. Sep 2025, 23:22

Gute Besserung, und schau nach gescheiten Reifen! Das hört sich nach Cheng Shin (CST) an... Heidenau oder Michelin haben da weit besseres im Angebot!

Ja, danke. Leider, leider war vorne ein Heidenau drauf. Wie gesagt trage wohl die Hauptschuld ich selbst, weil ich nur die Vorderbremse betätigte. Kommt wohl daher, weil die Hinterradbremse immer heftig quietscht, wenn ich damit bremse. Somit versuche ich es instiktiv zu vermeiden, damit zu bremsen.

Hinten ist ein (weitgehend abgefahrener) Kenda montiert.

MEroller hat geschrieben: ↑

Di 9. Sep 2025, 23:22

Roller haben häufig einen Lenker mit kurzem Rohr nach unten, in dem ein Loch von vorn nach hinten durchgeht. Dies steckt im Lenkrohr der Vordergabel, welches ebenfalls solch ein Loch von vorn nach hinten hat. [.....]

Okay, danke für die Erklärung.

Gute Besserung!


Gruß
Alfons.

Gute Besserung!

Das zeigt wie wichtig ABS ist. Auch wenn man es vorher Jahre nicht gebraucht hat. So ein Sturz kann auch schlimm ausgehen wenn man als Fahrer in den Gegenverkehr rutscht.

Auch mit ABS kann man sich erfolgreich maulen. Schürfwunden, Prellungen, und gestauchter großer Zeh sprechen aber dafür, dass die Schutzkleidung noch Optimierungspotential hat.

Erst mal gute Besserung.
Puh, schon 3 Stürze und bei nasser Fahrbahn nur mit der Vorderradbremse gebremst?
Darf ich fragen in welchem Alter du mit dem Zweiradfahren begonnen hast?

Kenda hinten: Katastrophe, austauschen.
Bremsenquietschen hinten: ignorieren.
Schutzkleidung: aufrüsten.
Bremsen: auf einer passenden Straße / Parkplatz / ... üben, sowohl mit trockenem als auch feuchtem Belag. Ganz fies: im Sommer feuchte Straße nach 3 Wochen Trockenheit, unbedingt bremsen üben.

Gerechnet auf die letzten 20 Jahre:
Mein erster Mauler, noch auf einem 45er-E-Roller, passierte mit Kenda-Reifen vorne, und erstmals nach Wochen feuchter Straße. Danach habe ich mir neue Schuhe gekauft - während die Lederjacke keinen Kratzer hatte, waren die durch bis zum inneren Gewebe. Und ich habe mich um das Thema Bereifung usw. gekümmert.
Der zweite Crash: da kam mir ein Autofahrer in die Quere. Armbruch, aber nicht ein Kratzer. Roller Totalschaden, das Auto dürfte so rund 8000€ abbekommen haben.
Der dritte Crash: da habe ich Drehmoment am Hinterrad auf feuchter Straße (im Sommer, nach längerer Trockenheit) falsch eingeschätzt, da ging das Hinterrad weg, und ich bin ein paar Meter wie ein Maikäfer auf dem Asphalt gedriftet. Am Bike der Lenker krumm und noch ein paar Kleinigkeiten, und wiederum: nix am Körper passiert.

Das Thema Schutzkleidung mag penetrant klingen, und manch einer hat mich auch belächelt, wenn ich auf einem kleinen Roller mit Lederkluft (Jacke, Schnürhose, ...) unterwegs war. Aber das Zeug hat sich jetzt mehrfach bewährt.

achim hat geschrieben: ↑

Mi 10. Sep 2025, 22:24

Darf ich fragen in welchem Alter du mit dem Zweiradfahren begonnen hast?

Muss der 2. Frühling gewesen sein. Mit.... 53 (?)

Wobei ein "Zweirad" ja strenggenommen auch ein Fahrrad ist. Und dann wär 's noch der Vor-Vor-Frühlung (mit 5 oder so).

Mein erster Unfall damit? - Weiß ich noch genau: Mit 7 Jahren. Da bekam ich einen gelben High-Riser mit VDO-Tacho. Auf den hab' ich dann ständig beim Fahren geschaut und geschaut und geschaut... und dabei mit dem Kopf bei genau 14 km/h gegen einen Anhänger ("Gummiwagen") geknallt. - Ergebnis: Eine Woche Unterrichtsbefreiung wegen Gehirnerschütterung und heute noch eine senkrechte Narbe an der Stirn sichtbar von damals.

Zum Unfallschaden: Irgendwie stimmt die Achsgeometrie jetzt nicht mehr. Ist doch mehr kaputt als ich anfangs dachte. Ich muß nicht nur den Lenker leicht nach rechts zeigen lassen, sondern auch noch schräg fahren.

Und, verdammt, es sind jetzt nach 5 Tagen auch noch stärkere Schmerzen in der rechten Rücken- und Brustgegend dazugekommen (vor allem beim Sitzen und Laufen), die ich die ersten ein, zwei Tage nach dem Unfall nicht hatte. - Bin schon am Überlegen, nochmal zum Arzt zu gehen deswegen. Stichwort "innere Verletzungen". Naja, denke trotzdem es ist nichts wirklich ernstes. Denn wenn, wäre ich wohl schon nicht mehr da. Vielleicht sind 's auch nur Spätfolgen der Prellungen.