Tinbot F10 Probleme mit schleifenden Bremsen

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Schlaubaerchen
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Tinbot F10 Probleme mit schleifenden Bremsen

Beitrag von Schlaubaerchen »

Hallo,
ich bin seit April 2020 Besitzer eines Tinbot F10.
Der Roller hat knapp 1000km gelaufen, weil ich aktuell nur ungern mit dem Ding fahre. Grund sind die schleifenden Scheibenbremsen vorne und hinten.
Ich habe leider vergeblich versucht eine Bedienungsanleitung für das Warten der verbauten Nonamebremsen zu besorgen. Weder der Hersteller selbst noch der Händler können oder wollen mir da weiterhelfen.
Natürlich könnte ich im Rahmen der Garantiezeit das System prüfen und reparieren lassen. Das Problem ist aber, dass der Händler, bei dem ich den F10 gekauft habe, ca. 450km entfernt ist und bis zum nächsten Fachhändler müsste ich mindestens 100km weit den Roller per Anhänger dorthin befördern.
Ich repariere seit Jahrzehnten Bremssysteme von Fahrrädern und Mofas. Ich kenne mich also eigentlich gut aus auch im Hinblick auf das Justieren von Bremsbacken usw.
Aber mit diesem in meinen Augen billigen Chinaschrott komme ich einfach nicht klar.
Bevor beide Bremssystem vorne wie hinten größere Schäden ob des ständigen Schleifen davontragen, muss ich die Bremsbacken endlich neu einstellen.
Gibt es in diesem Forum jemanden, der mir da weiterhelfen kann mit Tipps und Tricks?
Vielleicht hat ja sogar jemand eine Bedienungsanleitung zu den verbauten Bremssystemen, die wie bereits erwähnt Eigenproduktionen aus China sind.
Bitte um und freue mich auf viele hilfreiche Antworten.

kabee
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Re: Tinbot F10 Probleme mit schleifenden Bremsen

Beitrag von kabee »

So weit her kann es mit deinen Kenntnissen nicht sein. Das sind Schwimmsättel, da gibt es nichts einzustellen. Was du machen kannst ist die Bremszangen zu demontieren, zerlegen und die Federn der Bremsbeläge entsprechend nachzubiegen, aber das ist auch nur ein temporärer Lösungsvorschlag. Wir hatten mal einen Schlag in einer Bremsscheibe. Das tauscht man dann und gut. Ich würde dir erstmal empfehlen, dich mal über die Funktionsweise einer hydraulischen Scheibenbremsanlage kundig zu machen.

ad Gejammer, weil man den Roller am anderen Ende der Republik gekauft hat: Karma...

Schlaubaerchen
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Re: Tinbot F10 Probleme mit schleifenden Bremsen

Beitrag von Schlaubaerchen »

Ich habe bislang diverse Varianten an Fahrrädern repariert und noch keine Probleme gehabt. Auch das Fluten von hydraulischen Bremsen z.B. von Magura war easy. Aber da habe ich beim Kauf immer eine anständige Bedienungsanleitung vorgefunden. Sowas legen seriöse Firmen ihrer Ware bei. Wäre bei Magura z.B. nicht passiert.
Beim Zweirad hatte ich es nur mit Zündapp zu tun und die haben z.B. leicht zu reparierende Trommelbremsen.
Unterstellen Sie mir jedoch nicht ich hätte keine Ahnung. Sie kennen mich doch gar nicht.
Je nach Größe der Bremsscheibe und Anzahl der Bremskolben ist die Wirkung schwächer oder stärker. Links am Rad befindet sich die Bremsscheibe. An der Bremsscheibe befindet sich der Bremssattel. Die Scheibenbremse funktioniert über ein Hydraulik System. Oben am Bremshebel ist der Bremszylinder angebaut. Das ist die sogenannte Pumpe. Von der Pumpe aus verläuft ein Schlauch (Stahlflex oder normaler Gummischlauch) bis unten in den Bremssattel. In dem geschlossenen System zwischen Pumpe und Bremssattel befindet sich die Bremsflüssigkeit. Betätigt man den Bremshebel, wird im Bremssystem ein Druck gebildet und die Flüssigkeit bewegt die Bremskolben im Bremssattel nach innen bewegt. So werden die Bremsbeläge gegen die Scheibe gedrückt.
Ist das so jetzt richtig verstanden?
Normalerweise löst man zwei Muttern und kann das die Bremsbacken feinjustieren. Mehr will ich doch gar nicht machen.
Was also "Meister kabee" kann ich machen ohne alles ausbauen und tauschen zu müssen?
Vielleicht sollte ich gleich ein anständiges Bremssystem kaufen wo die Papiere fürs Warten zum Lieferumfang dazu gehören.
Wenn Sie wissen wie es genau an den Tinbot Bremsen funktioniert, können wir gerne weiter fachsimpeln.
Ihre Wortwahl und der Zweifel an meiner Kompetenz helfen mir da leider nicht weiter. Das können Sie sich und mir zukünftig bitte ersparen.
Ich dachte dies hier ist ein Forum, wo man sich hilft und nicht den Besserwessi spielt.
Ich hoffe es gibt noch andere Fachleute, die mir irgendwie weiterhelfen können.
Der Kommentar von kabee war leider wenig hilfreich und eigentlich überflüssig.

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Re: Tinbot F10 Probleme mit schleifenden Bremsen

Beitrag von ducatodriver »

Eine Hydraulische Bremse mit Bremsklötzen lässt sich nicht einstellen (ist ja keine Fahrradbremse), kabee hat also schon die richtige Antwort gegeben.
Zu deinem Problem:
Bremse zerlegen reinigen, Bremspaste auf Beläge auftragen und es sollte ruhig sein.

Gruß Frank
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Re: Tinbot F10 Probleme mit schleifenden Bremsen

Beitrag von Fasemann »

Wenn die Bremse nicht vernünftig löst, liegt es am Dreck/ Rost, an fehlenden Schmiermittel oder zugequollenen Schläuchen, bei meinem Chinakracher mit 9000 km habe ich jetzt das erste mal was gereinigt , weil ich den Sattel ab hatte.
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Re: Tinbot F10 Probleme mit schleifenden Bremsen

Beitrag von mombi »

Mess doch mal den Seitenschlag der Bremsscheibe mit der Messuhr. So als praktikerwert gebe ich die empfehlung das er nicht größer als 0.1 ... 0,15 mm sein sollte.

Meine Vorredner haben auch schon richtig gesagt das die bremse am Roller mit einem Schwimmsattel ausgestattet ist. Das ist nicht so wie bei den fahrrädern die eine Festsattel mit nur einem Bremskolben auf einer seite haben.

Beim Schwimmsattel kann es durchaus vorkommen das der Sattel schweergängig ist. Einfach mal zerlegen und die Führungen reinigen und neu schmieren. Manchmal müssen die führungen auch leicht nachgearbeitet werden. Der Sattel muss sich dann am besten leicht saugend in der Führung hin und her schieben lassen.

Aber bitte nur an den Bremsen arbeiten wenn Du weist was du tust!
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Re: Tinbot F10 Probleme mit schleifenden Bremsen

Beitrag von didithekid »

Hallo,
nachdem Du das erledigt hast, was mombi und andere empfohlen haben (Die Anti-Quietschpaste gehört natürlich auf die metallene Rückseite des Bremsbelages) könntest Du beim Wiedereinschieben der Gleitbolzen des Schwimmsattels in deren Führungsrohre kontrollieren, ob die Gummi-Manschetten richtig sitzen. Im eingebauten Zustand (mit Rad drin) sollte bei leicht angezogener Bremse dann genug "Luft" zwischen der (schwarzen) Montageplatte bzw. der Kontermutter auf dieser Montageplatte und diesen Gummi-Manschetten sein. Ist da kein Spielraum mehr, könnte bei "Bremse los" dann dort Druck ausgeübt werden, so dass der Belag der Fest-Seite ständig an der Bremsscheibe schleift. Fehlt diese "Luft" legen die Chinesen gerne Passscheiben unter (innen zwischen Gabel-Loch und Bremsträgerplatte), also in die Verschraubung der beiden (großen) Bremssattel-Montageschrauben. Wäre zumindest eine Möglichkeit.
Diese Passscheiben dürfen natürlich nur eine (Gesamt-) Stärke haben, dass es nicht an anderer Stelle (Platte/Bremsscheibe) wieder schleift.
Trotzdem verscheißt die eine Belagseite immer stärker, da der Löseweg einer Schwimmsattelbremse prinzipbedingt auf der Kolben-Seite größer ist.

Bei meiner im Werk der Chinesen so schleiffrei gemachten Vorderbemse (gleichen Typs) fallen die Scheiben bei der Demontage immer raus, und vergesse ich dann diese Passscheiben, schleift die Bremse wieder. Daher behaupte ich hier mal, dass die Bremse doch eingestellt werden kann, aber eben komplizierter. Es mag allerdings sein, dass bei Fahrzeugen des Premium-Segementes und deren vorbildlich enger Fertigungstoleranzen solcherlei Kenntnisse nicht zu erwerben sind. Mein 2010er China-Roller hat meinen Kenntnis-Horizont jedenfalls erweitert.

Mag sein, das die Bauteile bei Deiner Bremse leicht abweichen, aber im Prinip wird es so aussehen:
https://www.wish.com/product/5d9eac9788 ... &share=web

Und in der Theorie funktioniert es natürlich immer so:
Bild
Nur die Praxis weicht von der Theorie oft etwas ab, weil sich die Beläge nicht auf beiden Seiten gleichweit von der Scheibe wegbewegen.

Viele Grüße
Didi
Zuletzt geändert von didithekid am Fr 26. Mär 2021, 22:50, insgesamt 18-mal geändert.
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Fasemann
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Re: Tinbot F10 Probleme mit schleifenden Bremsen

Beitrag von Fasemann »

Bei mir sind das Bundmuttern ohne Gewinde, vor der Demontage immer Bild machen.
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