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gernot hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 12:43 Auf einigen Fotos, die ich gesehen habe, sieht die Montage auch nicht so übermäßig kompliziert aus. Das Bluetooth Board scheint ja nur zwischen dem Minuspol der Batterie und dem Controller geschaltet zu werden... Oder ist es doch komplizierter..?

Wie kompliziert es fuer dich ist, kann ich nicht pauschal sagen, weil ich dich nicht kenne. Ich hatte schon Vorerfahrung mit Elektronik und auch eine entsprechende Werkstatt daheim, du musst dich halt fragen ob du das folgende weisst/kannst:

• Gehaeuse entsprehend anpassen
• Zweck eines BMS und Schaltplan verstehen
• notwendige Kabel-Querschnitte und Verbindungen ausreichend dimensionieren, Kabelschuhe und Schrumpfschlaeuche wirst du definitiv brauchen
• saubere Loetstellen. Wenn da eine kalt wird, faellt im besten Fall das BMS aus, im schlimmsten Fall (Spannungsabfall) misst das BMS falsch und du ueberlaedst eine Zelle.
• arbeiten unter Spannung, die Batterie kannst du ja nicht spannungsfrei schalten und die 80+V Gleichspannung sind im schlimmsten Fall durchaus lebensgefaehrlich bzw. bei einem Kurzschluss brandgefaehrlich. Ordentliche Handschuhe und das temporaere abkleben/isolieren aller gerade nicht gebrauchten losen Kabel ist Pflicht.

Es ist kein Hexenwerk, aber auch nichts, was ich fuer das erste Elektronikprojekt empfehlen wuerde.

gernot hat geschrieben: Mi 10. Mär 2021, 12:43 Außerdem benötige ich ein Board, das für 72 Volt, 60AH mit Spitzen bis zu 180 Ah ausgelegt ist. Ich würde mich freuen, wenn Du da einen Tipp für mich hättest.

Ich bin da auch kein Profi und habe auf gut Glueck bestellt und keine Erfahrungen ausser dem einen BMS, das ich eben gekauft habe. Suche einfach nach "Smart BMS 20s" auf aliexpress und/oder ebay. Die 180A Spitzen kann ich mir aber nicht vorstellen, bei 80V Batteriespannung waeren das ja 14 kW Leistung ... Ich wuerde das BMS aber lieber ueberdimensionieren, zB habe ich ein 60A Modell eingebaut, obwohl ich nur maximal 45A ziehe.

Hier bekommst du mein modell nochmal: https://www.aliexpress.com/item/33049259274.html Ich habe das 60A Modell mit UART 485 + das Bluetooth Modul. Es gibt aber sicher auch andere BMS.

Hallo,

ich kann da auch das ANT-BMS mit Bluetooth und APP empfehlen:
https://www.ebay.de/itm/8S-Bis-20S-Ant- ... Swyv9fSNhO
dass es bei Aliexpress auch in noch mehr Leistungsvarianten gibt.
Angegeben sind die Dauerstrom-Werte, sodaß 80 A vielleicht reicht.
Der Anschluss der 21 Sensorkabel erfolgt an die 20 Batteriebänke (da müssen ja schon kabel des alten BMS dran sein und das Board kommt in den Minus-Hauptstrom-Strang. Vielliecht besser, wenn es jemand macht der mit Lötkolben und Schrumpfschlauch isolierung umgehen kann.
Wegen der App kann man auf das Display eigentlich verzichten.

Viele Grüße
Didi

Bevor du irgendetwas bestellst, musst du so oder so die einzelnen Spannungen mit einem Multimeter ausmessen. Wenn dein Ausmessen ergibt, dass einzelne Zellen schon deutlich aus der Reihe tanzen, dann wird dir auch ein neues BMS nichts helfen. Und wenn du ein neues BMS einbauen willst, dann musst du ja auch die korrekte Reihenfolge der 21 Sensorkabel zwischen den 20 Zellen herausfinden und spätestens dann alles durchmessen.

Da gernot bisher schon einiges in Akku-Material investiert hat, würde ihm das Wissen, woran die schnelle Abschaltung liegt, vielleicht doch weiterhelfen. Immerhin zeigt die APP (zumindest bei ANT) auch den Stromfluss zum Controller an.
VG
Didi

Hallo hmpf & diddithekid,
erstmal 1000 Dank für Eure präzisen Tipps und Ratschläge! Alles spricht für ein Bluetooth BMS. Genausoviel allerdings, dass ich hier in Berlin einen Fachmann finden muss, der es mir einbaut. Denn mit lebensgefährlichen Spannungen werde ich sicher nicht hantieren. Ich halte Euch auf dem Laufenden!
VG
Gernot

gernot hat geschrieben: Fr 12. Mär 2021, 02:15 Genausoviel allerdings, dass ich hier in Berlin einen Fachmann finden muss, der es mir einbaut. Denn mit lebensgefährlichen Spannungen werde ich sicher nicht hantieren.

Es ist nur "potenziell lebensgefährlich". Links und rechts Finger ablecken und dann 84V mit bloßer Hand anfassen würde ich nicht empfehlen. Ich hatte ein paar "Nitril-Arbeitshandschuhe" (vorne Nitril, Rückseite Nylon) an, damit hätte ich wahrscheinlich problemlos beide Pole links und rechts anfassen können (ausprobiert habe ich es nicht ). Gefährlicher finde ich die Gefahr eines "versehentlichen Kurzschluss", dem bin ich mit sehr bedächtigem Arbeiten und isoliertem Schraubendreher / Zangen begegnet.

Das mit der Fachkraft ist aber sicher die sicherere Wahl, wenn du es dir nicht selbst zutraust. Vielleicht kennst du ja auch jemand privat, die Reperatur (ohne Gehäuseanpassung) hat bei mir ca. 1-2h gedauert.

Liebe mitlesenden Rollerfreunde,

ich möchte Euch hier nun ein Update zum abschaltenden Akku meines Trinity Neptun von 2016 geben, über das ich Euch hier im März 21 berichtet habe. Die meisten Antworteten auf mein Posting deuteten damals darauf hin, dass mit dem neuen 60Ah Akku etwas nicht in Ordnung ist, den ich eigens wegen ähnlicher Probleme bei zwei vorausgehenden Akkus angeschafft hatte.

Ich konnte das zum damaligen Zeitpunkt kaum glauben, da dieser 60Ah nagelneu war und der Abschalteffekt schon bei der "Jungfernfahrt" mit dem neuen, vollgeladenen Akku auftauchte, und zwar bei Vollgas mitten auf der Stadtautobahn Berlin, was zu einer durchaus brenzlichen Situation führte. Aber das ist eine andere Geschichte...

Nach dieser "Permierenpanne" mit dem werksneuen Akku war ich mir sicher, dass die Ursache der Abschaltung NICHT an dem neuen, und wahrscheinlich auch nicht in den alten Akkus liegen konnte...
Viele weitere Ursachen kamen aber nicht in Frage. Einzig das Steuergerät kam mir in den Sinn...

Im April habe ich daher das Steuergerät des Rollers durch ein neues Steuergerät getauscht. Und jetzt kommt der Clou...

Nicht jeder hat nämlich das Glück, dass er viel Geld in einen neuen 60Ah investiert und schon aus lauter Schadenserfahrung diesen Akku vorab nicht nur einmal, sondern gleich doppelt anschafft. Mein Glück war also, dass ich nicht nur mit neuem Steuergerät, sondern mit nagelneuem Backup 60Ah Akku einen "letzten Versuch" unternehmen konnte. Und was soll ich sagen...?

Seit einem Monat fährt mein Neptun genauso, wie er soll. Keine Aussetzer, keine Spannungseinbrüche, keine Abschaltung...

Mein Urteil aus meiner laienhaften Erfahrung ist also, dass wahrscheinlich ein mir nicht nachvollziehbarer Defekt im Steuergerät in Folge drei Akkus zerstört hat, was roundabout 5000-6000€ Schaden entspricht. Das ist natürlich ziemlich ärgerlich, aber zumindest bin ich froh, dieses extrem nervige Problem endlich gelöst zu haben.

WICHTIG wäre mir zum Schluss noch die Frage, ob es hier im Forum vielleicht jemanden gibt, der sich zutraut, den ursprünglich neuen 60 Ah Akku, der mutmaßlich zuletzt Opfer des Steuergerätes wurde, zu reparieren? Das wäre mir wenigstens ein kleiner Trost... Meine Vermutung ist, dass das BMS erneuert werden muss. Über Rückmeldungen würde ich mich freuen, denn es wäre schade drum, diesen praktisch neuen Akku nicht zu reparieren.

Frage mal den User Fritz Demmer (fdemmer). Der kann Dir Akkus neu aufbauen.