Hallo Janina, es tut mir sehr leid, dass du diese Erfahrung machen musstest. Leider haben viele diesr alten Akkus von UNU diesen Fehler und gingen in Flammen auf. Daher hast du nichts falsch gemacht
Die UNU Akkus gingen zumeist beim Laden kurz vor VOLL oder beim Lagern im VOLLEN Zustand in Brand - wie bei dir.
Das war aber dennoch die Ausnahme

...
Beim Vollladen bei 100% werden die Zellen ca. 95% voll. Echte 100% würden die Zellen noch mehr "stressen" als nur die 95%.
Das BMS (BatterieManagementSystem = Elektronik im Akku) schützt die Zellen im Akku vor zu hoher und zu niedriger Ladung.
Daher begrenzt das BMS eine scheinbare Vollladung auf eben diese 95%. Beim Fahren begrenzt das BMS die Entladung auch. Wenn der Roller 0% anzeigt, dann haben die Zellen noch gut 8% Ladung. Somit werden die Zellen vor zu hohen und zu niedrigen Ladezuständen geschützt.
Leider haben sich bei einigen UNU-Akkus der betroffenen Serie die Zellen dennoch, trotz BMS, selbstständig gemacht und sind durchgegangen. In einem Akkupack reicht eine Zelle manchmal aus und beschädigt beim Durchgehen weitere umliegende Zellen und dann hast du einen Dominoeffekt und der ganze Akku fängt an zu brennen.
Wenn ein Akkupack derart (selbstständig) brennt, kann man ihn nahezu nicht mehr löschen

Man kann mit viel Wasser seine Temperatur herabsetzen, was die chemisch-thermischen Reaktionen im Akkupack reduzieren bzw. herabsetzen. Aber LÖSCHEN tut man den Akku damit nicht
Wie du schon geschrieben hattest, kamen noch Tage später Blasen aus dem Wassentank wo der Akku vermutlich drinnen stand.
Daher ist eine Löschdecke lediglich für die Flammen um den Akku (Kunststoffummantelung&Co.) sinnvoll. Zudem kann man mit so einer Löschdecke versuchen, den Akku aus dem Gebäude ins Freie zu transportieren... Wenn man MUTIG ist
Waldmeister hat geschrieben: Mi 4. Okt 2023, 20:43
Komischer Weise macht sich aber kaum jemand Sorgen um die übrigen Akkus im Haus.
Unsere drei Akkus stehen im Keller, im Winter max halb voll.
Je mehr Energie im Akku eingespeichert ist, je mehr kann bei einem Brand freigesetzt werden. Ein leerer Akku brenn nicht.
Ja, die vielen weiteren Akkus blenden die Leute komplett aus
Ich habe seit 3 Jahren einen Yadea G5 45er eRoller mit einem 60V 32Ah Akku. Der hätte vollgeladen also auch ausreichend WUMBS...
Dieser steht beim Laden (unter Beobachtung) entweder im Arbeitszimmer oder auf Arbeit im Büro. Gelagert wird er auch an beiden Orten, wenn es draußen zu kalt oder zu warm (unter 8 oder über 30 Grad) ist. Das mache ich, damit der Akku im Winter nicht zu kalt ist und in seiner Leistung durch Kälte begrenzt wird bzw. im Sommer nicht schon durch die Außentemperatur zu warm ist und durch die Fahrt dann zu sehr weiter aufgeheizt wird. Hintergrund: Kälte macht den Akku "nur" träge, zu hohe Hitze im Inneren laber ässt die Zellen viel schneller ALTERN.
Ich fahre ganzjährig und daher kennt der Akku keine langen Ruhezeiten - außer ich bin im Urlaub...
Ansonsten befindet sich der Akku während der Stand-/Parkzeit im Roller. Zuhause in der temperierten Tiefgarage bei durchgängig 12-20 Grad - je nach Jahreszeit.
Ich vermeide aktiv längere Standzeit mit vollgeladenem Zustand. Hintergrund siehe oben
Die Zellen stehen sozusagen bei 100% (echten 95%) wie ein Sprintläufer in Startposition... der bekommt auch nach zu langer Wartezeit STRESS und wenn er dann bei immer wieder so starken STRESS einen Krampf im Bein bekommt .... ja dann im schlimmsten Fall...
Zudem altern die Zellen auch bei den 95%-Voll über längere "Warte-/Standzeit" chemisch, sodass irgendwann die Kapazität abnimmt und der Akku an Leistungsfähigkeit verliert.
Daher sollt mann generell öfter bzw. eher als erst bei leer aufladen und dann möglichst bis ca. 80%, wenn nach dem Aufladen der Akku länger ( > 24/48Std.) steht, bis er wieder genutzt wird
Wer nach dem Vollladen, z.B. über Nacht oder bei der Arbeit ein paar Stunden später wieder losfährt und den Akku dann um und bei <90% am Ziel abstellt, der sollte den Akku komplett vollständig aufladen inkl. Balancieren - bis zur automatischen Abschaltung der Ladung durch das BMS
Somit werden die Zellen im Akku zueinander balanciert = angeglichen, dass alle Zellen den "nahezu" GLEICHEN Ladestand haben.
Ist der Ladezustand der einzelnen Zellen zu unterschiedlich, (dann spricht man von Drift = die Zellen driften auseinander von der Ladespannung) ,so kann der Akku nicht mehr die volle Leistungsfähigkeit erreichen. Die Reichweite nimmt ab!
Das BMS kann diesen Drift durch das Balancieren ausgleichen, sofern der Drift nicht schon zu groß geworden ist. Daher dauert die Aufladung von VOLL (alle LEDs leuchten und blinken nicht mehr) bis zur automatischen Abschaltung manchmal recht lange. Alles über 40 Minuten hingegen deutet bereits auf einen größeren Drift der Zellen hin. Dann sollte Mann & Frau öfter hintereinander den Akku wieder auf 100% VOLLLADEN, damit sich die Zellen wieder annähern können.
Nochmals zum Thema Brandgefahr:
Eine Akkuzelle neigt immer bei extrem Zuständen dazu durchzugehen. Die Intensität ist nur unterschiedlich...
Ist die Zelle vollständig aufgeladen und wartet sozusagen auf den vermeintlichen Einsatz, dann entfaltet sie bei einem Defekt ihre volle elektro-chemische Energie und expandiert bzw. wir vernehmen es als ob sie explodiert. Die Ladungsunterschiede innerhalb der Zelle gleichen sich durch einen hohen Stromfluss (Kurzschluss) blitzartig aus, was zu sehr hoher Erwärmung führt und das Lithium entzündet...
Wenn eine Zelle hingegen immer weiter an Ladung verliert (tiefentladen bei falscher Lagerung) kann die Zelle "umkippen" (sorry, mir fällt gerade kein anderer Begriff/Synonym ein) und die Zelle nimmt hohen inneren Schaden an! Das allein kann auch zu einem Kurzschluss innerhalb der Zelle führen und die Zelle entzünden bzw. sobald der Akku das nächste Mal aufgeladen wird, geht die Zelle durch, da der Kurzschluss-Strom durch die Aufladung immer größer wird...
Eigentlich sollte das BMS hier rechtzeitig die Aufladung abbrechen bzw. unterbinden ... also gar nicht erst mit der Aufladung beginnen! Daher sollte ein Akku auch nicht bis 0% bzw. bis zum selbstständigen Abschalten des Rollers leergefahren werden

Ggf. sperrt das BMS dann und man bekommt den Akku mit eigenen Mitteln nicht mehr geladen. (Ein Akku "kann" sich wieder ein Stück weit erholen, sodass das BMS eine ausreichende Restspannung in den Zellen messen "kann" und den Akku nach etwas Standzeit doch wieder zur Aufladung frei gibt. Bei NIU-Akkus kann es aber sein, dass der Akku dann Tod bleibt und zum Händler muss...
Daher, 80-20% und alle 5-10 Aufladungen bis zur automatischen Abschaltung Balancieren lassen und der Akku überlebt den Roller locker...
Und wenn der Akku längere Zeit z.B. über Winter GELAGERT wird, weil ihr nicht fahren könnt/wollt, dann den Akku hin und wieder checken, dass er zwischen 70-40% oder 60-40% Ladung ist.
Ggf. mal etwas nachladen...
Die heutigen Akkus von namhaften Herstellern sind alle von zumeist guter Qualität. Die sind sicher und halten bei guter Pflege bzw. Umgang sehr lange.
Mein Akku ist nun über 3 Jahre alt, hat über 5.000 km auf der Uhr und noch eine Restkapazität von gut 97% seiner ursprünglichen Kapazität
Mit eine Aufladung 100-20% komme ich gute 40 km im Hamburger Stadtverkehr und auf Überlandfahrten mit wenigen AmpelStopps von 100-20% über 50km weit.
Zumeist lade ich aber bei 30% bzw 35% schon wieder auf. Fast immer bis 100% inkl. Balancieren, da ich morgens bzw. nach Feierabend direkt wieder losfahre und den Akku dann mit <90% am Ziel abstelle.
Ja, eMobilität ist etwas anders im (Be-)Handel aber mindestens genau so sicher von der Technik her, wie Verbrenner, aber weitaus zuverlässiger und angenehmer und cooler beim Fahren
