Re: Umrechnung mah in wh in kwh am Beispiel
Verfasst: So 19. Feb 2017, 10:40
Hätte mein Novantic gehalten, was der Hersteller versprochen hat, hätte ich ihn mindestens 6 Jahre ohne teuren Akku-Tausch fahren können (die 6 Jahre mache ich jetzt mal an der kalendarischen Alterung von Li-Akkus fest, wobei aber nicht gesagt ist, dass ein 6 Jahre alter Akku komplett unbrauchbar wäre. Seine Kapazität ist nur geringer als am Anfang).
In diesen 6 Jahren käme ich bei meiner Fahrleistung (ca. 5000 km/Jahr) auf 30.000 km. Lt. Hersteller hätte der Akku das durchhalten sollen und bei vielen Konkurrenzfabrikaten tut er das auch. Der Listenpreis des Rollers lag seinerzeit bei ca. 3.400 Euro (ich habe allerdings weniger bezahlt, aber wir wollen ja eine faire Rechnung aufmachen). Rechnet man den Listenpreis auf die Laufleistung um, kommt man auf 11,33 Euro/100 km. Hinzu kommen Stromkosten (ca. 1 Euro/100 km) und Reparatur-, Wartungs- und Versicherungskosten (über 6 Jahre ca. 1200 Euro, entsprechend 4 Euro/100 km). Unterm Strich stehen jetzt also Betriebskosten von 16,33 Euro/100 km. Allerdings entstehen so hohe Kosten nur dann, wenn ich den Roller nach 6 Jahren wegschmeißen und somit die vollen 3.400 Euro Anschaffungspreis abschreiben würde. Das müsste ich aber nur dann tun, wenn der ganze Roller nach 6 Jahren komplett schrottreif ist. Und ob mein Roller das sein wird, weiß noch nicht einmal ich nach jetzt über 3 Jahren Nutzungsdauer. Wie soll die "Bild"-Zeitung das nach nur 3 Monaten wissen? Wenn der Roller nach 6 Jahren noch in Ordnung ist und nur der Akku getauscht werden muss, dann wären bei meinem Roller ca. 1000 Euro fällig gewesen, bei anderen Rollern wie z. B. dem Unu sogar nur 700 Euro. D. h. es muss nur dieser Betrag abgeschrieben werden. Rechnet man nur die Akku-Kosten auf die Laufleistung um, kommt man auf 3,33 Euro/100 km (beim 1000 Euro teuren Novantic-Akku) und zusammen mit den restlichen Betriebskosten auf 8,33 Euro/100 km. Das ist eine ganz andere Summe als die von "Bild" errechnete. Übrigens kommen Benzinroller auf ganz ähnliche Betriebskosten. Möglicherweise sogar höhere, denn an Benzinrollern gibt es mehr Verschleißteile und die von mir angesetzten 125 Euro/Jahr für Wartung und Reparaturen dürften daher überschritten werden.
Einen Strich durch die Rechnung macht nur das vorzeitige Ableben teurer Teile wie z. B. des Akkus oder aber eine extrem geringe Laufleistung (wobei es vielleicht generell keine gute Idee ist, einen Roller gleich welcher Antriebsart zu kaufen, wenn man nur wenig damit fährt). Dass teure Teile vorzeitig ableben, ist aber zumindest bei hochwertigen Rollern nicht die Regel. Und vor allem ist das nicht absehbar, d. h. man darf es nicht in die Betriebskostenrechnung einfließen lassen, sondern sollte auf Basis der normalen Lebensdauer kalkulieren.
Gruß
Michael
In diesen 6 Jahren käme ich bei meiner Fahrleistung (ca. 5000 km/Jahr) auf 30.000 km. Lt. Hersteller hätte der Akku das durchhalten sollen und bei vielen Konkurrenzfabrikaten tut er das auch. Der Listenpreis des Rollers lag seinerzeit bei ca. 3.400 Euro (ich habe allerdings weniger bezahlt, aber wir wollen ja eine faire Rechnung aufmachen). Rechnet man den Listenpreis auf die Laufleistung um, kommt man auf 11,33 Euro/100 km. Hinzu kommen Stromkosten (ca. 1 Euro/100 km) und Reparatur-, Wartungs- und Versicherungskosten (über 6 Jahre ca. 1200 Euro, entsprechend 4 Euro/100 km). Unterm Strich stehen jetzt also Betriebskosten von 16,33 Euro/100 km. Allerdings entstehen so hohe Kosten nur dann, wenn ich den Roller nach 6 Jahren wegschmeißen und somit die vollen 3.400 Euro Anschaffungspreis abschreiben würde. Das müsste ich aber nur dann tun, wenn der ganze Roller nach 6 Jahren komplett schrottreif ist. Und ob mein Roller das sein wird, weiß noch nicht einmal ich nach jetzt über 3 Jahren Nutzungsdauer. Wie soll die "Bild"-Zeitung das nach nur 3 Monaten wissen? Wenn der Roller nach 6 Jahren noch in Ordnung ist und nur der Akku getauscht werden muss, dann wären bei meinem Roller ca. 1000 Euro fällig gewesen, bei anderen Rollern wie z. B. dem Unu sogar nur 700 Euro. D. h. es muss nur dieser Betrag abgeschrieben werden. Rechnet man nur die Akku-Kosten auf die Laufleistung um, kommt man auf 3,33 Euro/100 km (beim 1000 Euro teuren Novantic-Akku) und zusammen mit den restlichen Betriebskosten auf 8,33 Euro/100 km. Das ist eine ganz andere Summe als die von "Bild" errechnete. Übrigens kommen Benzinroller auf ganz ähnliche Betriebskosten. Möglicherweise sogar höhere, denn an Benzinrollern gibt es mehr Verschleißteile und die von mir angesetzten 125 Euro/Jahr für Wartung und Reparaturen dürften daher überschritten werden.
Einen Strich durch die Rechnung macht nur das vorzeitige Ableben teurer Teile wie z. B. des Akkus oder aber eine extrem geringe Laufleistung (wobei es vielleicht generell keine gute Idee ist, einen Roller gleich welcher Antriebsart zu kaufen, wenn man nur wenig damit fährt). Dass teure Teile vorzeitig ableben, ist aber zumindest bei hochwertigen Rollern nicht die Regel. Und vor allem ist das nicht absehbar, d. h. man darf es nicht in die Betriebskostenrechnung einfließen lassen, sondern sollte auf Basis der normalen Lebensdauer kalkulieren.
Gruß
Michael