elektronaut hat geschrieben: Mo 25. Dez 2017, 19:55
Ja, das stimmt so erst einmal. Da unu den Direktvertrieb über die unu-Firmenseite gewählt hat, bin ich nicht sicher, ob unu den Vertrieb lizenzrechtlich geschützt hat (Vertriebslizenzen vergeben) d.h. Händler und u. a. auch Gebiet für den gewerblichen Verkauf bestimmen oder einschränken. Verkauft man hier als nicht lizensierter Händler, so hätten man in der Tat eine Abmahnung zu befürchten, wenn man hier gewerblich weiterverkauft (siehe z.B. Vorwerk).
Das stimmt so erst einmal nicht. Innerhalb der EU ist ein Verbot des gewerblichen Weiterverkaufs kartellrechtlich generell unzulässig. Auch Vorwerk ist bei diesbezüglichen Versuchen stets gescheitert, aber sehr aktiv bei Abmahnungen nach dem MarkenG. Sie gehen rigoros gegen Händler vor, die sich den Namen "Vorwerk" zueigen machen, ihn also nicht nur in der Produktbeschreibung, sondern auch in der Beschreibung des Unternehmens, in der Werbung, beim Online-Handel in der Domain oder sogar im Firmennamen verwenden. Dies ist in der Tat auch unzulässig, liegt hier aber nicht vor.
Auch in der Automobil-Branche war das Thema mal richtig groß, nämlich als die EU-Reimporte aufkamen. Die großen deutschen Hersteller hätten den Verkauf der Reimporte in Deutschland gerne verboten, sind aber ebenso gescheitert.
Ich finde aber einige andere Fragen durchaus würdig einer Diskussion:
1. Was bringt der Fa. XY der Weiterverkauf von unus? Grundlage eines jeden Handels muss ja die Gewinnabsicht sein und wenn man bei der unu GmbH zum Normalpreis einkauft, muss man ja zwangsläufig teurer an den Verbraucher verkaufen als die unu GmbH selbst (zumal man ja auch noch ein weiteres Mal versenden muss). Also nahtlos zur nächsten Frage:
2. Was bringt dem Verbraucher ein Kauf bei Fa. XY, wenn er doch mehr bezahlen muss, also bei unu direkt? Spontan kommt mir da in den Sinn, dass ich im Sommer, während meiner 13-wöchigen Wartezeit auf den unu, durchaus bereit gewesen wäre, einen Aufschlag für einen sofort verfügbaren unu zu zahlen. Im Zweifel auch bei Fa. XY.
3. Was sollte die unu GmbH gegen den Weiterverkauf haben? Der Umsatz steigt schließlich in gleichem Maße mit jedem verkauften unu, ob über Zwischenhändler oder nicht. Und wenn ein Zwischenhändler auch im Sommer ab Lager liefern kann, steigert das sogar die Kundenzufriedenheit und stärkt die Marke.