Elektroroller-Forum.de

MEroller hat geschrieben: Di 7. Aug 2018, 23:17 Für mich gibt es bei der hervorragenden Abstimmung von Zero nichts zu mäkeln. So und genau so muss sich ein E-Zweirad anfühlen - völlig ohne verschiedene Modi von Ameisenschrittgeschwinigkeit bis hin zu atemberaubender Maximalbeschleunigung alles rein mit der rechten Hand regelbar. Warum kriegt das Zero hin, und fast alle anderen E-Zweiräder zeigen Schwächen im Mapping des Fahrgriffs, die sie dann durch verschiedene Modi oder verbrämt als "soft start" tituliert versuchen, in den Griff zu bekommen. Anstatt von Anfang an ihre Hausaufgaben in der Controllerabstimmung zu machen

Ich nehme mal an, deine Aussagen beziehen sich vor allem auf leistungsschwächere Fahrzeuge. Aber da liegt wohl auch das Problem, aus wenig viel zu machen ist wohl ein größerer Aufwand, als eine lineare Leistungsabgabe zu Verfügung zu stellen. Das Prinzip ist soweit nicht schwierig zu erfüllen, wenn Motor und Steuerung leistungsstark sind.
Dennoch hat die Zero ihre Eigenarten. Die erzielbare Vmax wird nur kurzzeitig gehalten, danach wird runtergeregelt, die Agilität bei niedrigem Ladestand ist deutlich reduziert, bei sportlicher Fahrweise und sommerlichen Temperaturen kann es durch fehlende aktive Kühlung zu Überhitzung kommen. Die Beschleunigung der Zero ist auf den ersten Metern auch nicht gerade rekordverdächtig, nur sie ist eben direkt erfahrbar und fühlt sich druckvoll an, was man direkt durch Dosierung des Griffbefehls regulieren kann.
Trotz alledem viel Glück und Fshrfreude.

Ich bin auch die offene Zero S gefahren, und auch die war mit ihren über 40kW genauso leicht kontrollierbar - so wie es sich gehört. Eine progressive Fahrgriff-Kennlinie mit sorgfältiger Abstimmung auf die Leistungsfähigkeit des Antriebs ist das Geheimnis, das die meisten E-Zweiradhersteller speziell im L1e und L3e-Bereich ignorieren oder mehr schelcht als recht umsetzen.

Aber alle Deine Beobachtungen zum fehlenden Thermomanagement bei Zero treffen natürlich zu - bei Batterie, Motor oder Controller zu heiß wird gnadenlos zurückgeregelt, und das Anfahren ist generell gegenüber dem Abzug bei höherem Tempo auf hohem Niveau "verhalten".

Neuste Erkenntnisse vom sommerlichen Fernfahrer und Schnellader Benswing Rich weisen eine Reisegeschwindigkeit bei freier Fahrt von 55 mph / 89km/h als ideal für Langstreckenfahrten aus, da bei diesem Tempo/Leistungsbedarf auch bei bei 30°C und mehr die Batterie eher abkühlt nach dem Schnellladen und sie somit fit macht für die nächste Aufheizrunde beim Schnellladen mit bis zu 9kW.

Da ich aber keine Fernfahrten mache treffen mich alle diese thermischen Probleme nur peripher. Bezüglich Thermomanagent (Ursachenbekämpfung, nicht Symptome) hat Zero selbstverstänldich noch massiven Handlungsbedarf, das steht außer Frage! Da sie aber auch bei der Preisgestaltung keinerlei Bewegung gezeigt haben seit ihrer Gründung halte ich die Aussicht auf solche aktive Thermomanagement-Maßnahmen für sehr vage und unwahrscheinlich.

Gratulation zu der Entscheidung auf ein richtiges "Moped"
Ich habe die Entscheidung nicht bereut (obwohl Brammo ja vom Markt weg ist).
Bis auf einen VCU Tausch über Garnatie und einen Wackelkontakt in einer der Steckverbindungen hatte ich die Jahre Null-Problemo.
Fahren-Laden; Fahren-Laden; Fahren-Laden; Fahren-Laden..und glücklich sein
Wenn es nicht so viel zum Basteln gibt, gibt es allerdings auch nicht so viel zum Posten

Schön zu hören Rollmops!
Leider ist die Werkstatt wirklich übervoll, so dass der Abholfahrer gestern wohl etwas zu optimistisch war...

MEroller hat geschrieben: Di 7. Aug 2018, 23:17 Für mich gibt es bei der hervorragenden Abstimmung von Zero nichts zu mäkeln. So und genau so muss sich ein E-Zweirad anfühlen - völlig ohne verschiedene Modi von Ameisenschrittgeschwinigkeit bis hin zu atemberaubender Maximalbeschleunigung alles rein mit der rechten Hand regelbar. Warum kriegt das Zero hin, und fast alle anderen E-Zweiräder zeigen Schwächen im Mapping des Fahrgriffs, die sie dann durch verschiedene Modi oder verbrämt als "soft start" tituliert versuchen, in den Griff zu bekommen. Anstatt von Anfang an ihre Hausaufgaben in der Controllerabstimmung zu machen

Ich vermute einige von den Lorbeeren gebühren hier auch Sevcon. Bei Flurförderfahrzeugen (und da kommt Sevcon her) gehört eine sanfte, gleichmäßige und reproduzierbare Drehmomententfaltung wohl mit zu den wichtigsten Eigenschaften und Verkaufsargumenten. Die Chinesen hingegen würden vermutlich noch nicht einmal verstehen was denn eigentlich dein Problem ist - funktioniert doch, fährt doch?!

Gruß Lennart

Sevcon (ist übrigens inzwischen Bestandteil des BorgWarner Konzerns, die scheinbar den Sevcon Markennamen fallen gelassen haben!) sind sicher nicht die Einzigen, die ein gutes "Throttle" Mapping hinbekommen. Jemand, der in der Lage ist, deren hochkomplexe Controllereinstellungen zu meistern, ist dazu auch nötig. Chinesische Sevcon-Anwender haben diese Fertigkeiten noch nicht und haben daher den Sevcon Einsatz wieder aufgegeben...

Wieviel Sinn macht Eure Schnellladelösung bei meiner mini-6,5kW-Batterie?

MEroller hat geschrieben: Sa 11. Aug 2018, 17:41 Jemand, der in der Lage ist, deren hochkomplexe Controllereinstellungen zu meistern, ist dazu auch nötig.

Da gebe ich dir vollkommen recht. Das ist auch etwas wo ich mich bis auf wenige Parameter noch nicht heran gewagt habe. Dafür braucht man viel Zeit und Ruhe.

MEroller hat geschrieben: Sa 11. Aug 2018, 17:41 Wieviel Sinn macht Eure Schnellladelösung bei meiner mini-6,5kW-Batterie?

Meine FXS hat auch nur 6.5 kWh, aber mit 4,8 kW Ladeleistung schafft man dann schon so 250-300 km am Tag. Ist zugegebenermaßen etwas anstrengend, aber geht.

otten.l hat geschrieben: Sa 11. Aug 2018, 19:10Meine FXS hat auch nur 6.5 kWh, aber mit 4,8 kW Ladeleistung schafft man dann schon so 250-300 km am Tag. Ist zugegebenermaßen etwas anstrengend, aber geht.

Meine Zero S soll mich ab September ja nur zur neuen Arbeit und wieder heim bringen, 60 bis 65km (hin + zurück). Wenn ich dann meinen neuen Arbeitgeber dazu überreden kann, Mitarbeiter-Laden während der Arbeit anzubieten, dann reicht auch die Schuko-Variante mit den serienmäßigen 1,3kW lässig aus, bis zur Heimfahrt die fast halbleere Batterie wieder komplett voll zu laden. Und Weltreisen werde ich sicher nicht machen mit der Baby-S. Aber danke fürs Angebot und überhaupt solche Möglichkeiten entwickeln, das finde ich schlicht Spitzenklasse!

Dann wirst du wohl tatsächlich erstmal kein Ladegerät benötigen. Wenn du doch irgendwann mal auf den Geschmack kommst weißt du wo du dich melden darfst

MEroller hat geschrieben: Sa 11. Aug 2018, 20:15 Aber danke fürs Angebot und überhaupt solche Möglichkeiten entwickeln, das finde ich schlicht Spitzenklasse!

Nun, wenn Zero es im inzwischen sechsten Jahr der aktuellen technischen Plattform noch immer nicht geschafft hat was vernünftiges auf die Beine zu stellen muss man eben selbst aktiv werden und Druck machen. Alle Reden immer über Reichweite und eine gute Basis ist da auch wichtig, keine Frage. Aber für Strecke zählt am Ende des Tages nur wie schnell das Ding wieder voll ist. Das hat man wohl noch nicht ganz verstanden.

Gruß Lennart

Wenn du an der Zero rumbasteln (lassen) willst, würde ich ja präferieren ein 2 Gang-Getriebe zwischenzuschalten, um bei schneller Fahrt die Drehzahl zu reduzieren und zum Beschleunigen vielleicht noch kürzer übersetzt zu sein.
Aber das geht bestimmt mal wieder nicht.
Aber wär geil. Handschaltung-Halbautomatik, oder so.