Hmmm, nach "Lektüre" einer Vorlesung aus dem Jahr 2013 (Link folgt noch zu dem Video) zur Schadensmechanik von Lithium-Ionen Zellen, und ganz spezifisch auch LiFePO4, komme ich mit meinen Batterieheizüberlegungen wieder ins grübeln:
Der Hauptschaden entsteht wohl durch Reaktionen von Elektrolyt-Bestandteilen mit Lithium-Ionen, die dann dauerhaft dem Laden und Entladen entzogen sind. Dagegen werden alle möglichen Additive eingesetzt, die aber jeweils nur dämpfen, nie ganz abstellen können. Und diese Reaktionen werden durch hohe Temperaturen zunehmend begünstigt.
Jetzt wurden dort von teilweise über 60°C gesprochen, aber die Quintessenz war: solange nicht gebraucht am besten Lithium-Chemie im Kühlschrank aufbewahren, nur zum Betrieb auf Raumtemp. aufheizen, und dann recht schnell entladen bzw. laden, um den Reaktionen Elektrolyt/Li-Ionen möglichst wenig Zeit zu geben.
Mehr später...
Es ist jetzt später: Ein Professor Jeff Dahn hat am 30.07.2013 einen Vortrag gehalten mit dem Titel
"Why do Li-ion Batteries die ? and how to improve the situation? ". Tja, warum sterben sie nun? Wie oben schon geschrieben - wenn sie zu lange zu warm sind reagiert so viel Elektrolyt mit den Lithium-Ionen, dass er eine chemsiche Verbindung mit dem Lithium eingeht und es somit nicht mehr für den Batteriebetrieb zur Verfügung steht, sprich die Kapa bricht ein, und die Ablagerungen durch diese Verbindungen erhöhen den Innenwiderstand der Zelle, so dass ein gegebener Strom die Spannung vorzeitig einbrechen lässt und daher noch weniger von der Batterie genutzt werden kann.
Und lange voll geladen rumstehen mögen Li-Ionen Zellen auch nicht, dann da seien die Elektroden am reaktivsten, und das Spielchen mit dem Elektrolyt wird ebenfalls beschleunigt.
Das kann für meine Lade- und Heizstrategie nur bedeuten: künftig wieder erst früh morgens mit dem Batterieheizen beginnen, und etwas später erst mit dem Laden. Da mein Ladegerät und BMS inzwischen wieder zuverlässige Kollegen sind werde ich das ab sofort wieder riskieren.