Elektroroller-Forum.de

Nicht jeder kann sich den Luxus des Wintereinsatzes leisten. Beheizte Garage um bei <0°C das Motorrad überhaupt noch laden zu können. Es auch geschützt ganz bequem täglich abzustellen. Oder gemütliche Strecken ohne Gefahren. Oder dicke Handschuhe. Jeder kann im Winter fahren wenn er die richtigen Vorraussetzungen hat. Das hat nichts mit hart zu tun, eher mit Geld.

Soviel hat das mit Geld auch nicht zu tun, wenn man gegenrechnet, was die Alternativen zur Bewältigung der Arbeisstrecke kosten.

Geladen wird sofort nach Ankunft zu Hause. Dann sind die Akkus noch warm und bleiben durch den Ladevorgang warm. Das geht auch unter einem relativ offenem Carport, nur bei strömendem Regen verkneife ich mir das, weil da teilweise "fliegende Verkabelung" ist.

Zwei Sätze Handschuhe, für Sommer und Herbst / Winter / Frühjahr habe ich eh. Variiert wird der Pullover, dicker / dünner / gar keiner, und einen Satz "Liebestöter" optional habe ich eh, wie auch dickere / dünnere Socken.
Der einzige "Luxus" ist eine extra Ausstattung Motorradkleidung, die für Regenfahrten zum Einsatz kommt, aber bei diesen Temperaturen noch mehr Zwiebelschichten bei der Kleidung erfordert. Gebraucht für 35€.

Also ich habe ja keine Ahnung wie es bei Dir Wetter mäßig ist, aber hier in Wien kann man Tage an denen es nicht ratsam ist, wegen Glätte zu fahren, an einer Hand abzählen - und wenn es regnet, nehme ich sowieso die Öffis.
Lange Rede, kurzer Sinn - im Winter Motorrad zu fahren ist hier überhaupt kein Problem, es ist halt einfach nur viel kälter. Aber mit entsprechenden Klamotten und beheizbaren Handschuhen null Problem.
Zudem reagiert der Akku der Alrendo bei weitem nicht so allergisch auf Kälte wie meine Bimie. Deren Reichweite ist im Winter tatsächlich 30% geringer als im Sommer. Bei der Alrendo habe ich bis jetzt noch keine signifikante Reduktion bemerkt.
Was man grundsätzlich im Winter beachten sollte, ist den Akku nie zu laden, wenn er kalt ist (unter 10 Grad). Also am besten gleich nach der Fahrt anstecken, dann ist er noch schön warm .

Klar wer sich den Kram leisten kann und den Verschleiß der Maschine bei Regen und Kälte akzeptiert. Ich werde meine vermutlich im Winter einmotten.

Aber die Empfehlung der 10°C??? Meine LiFePo laden nur sehr langsam wenns an die Ladebetriebsgrenze von 0°C rangeht. Warum sollte ich die Akkus nicht bei weniger als 10°C laden? Ist das echt so krass bei den Zellen in der Alrendo?

Das hat jetzt nichts mit der Alrendo zu tun.
Viele BMS laden z.b. unter Null Grad gar nicht mehr (bei der NIU eines Kumpels z.B.), andere laden unter 10 Grad nur sehr langsam.
Ist halt Chemie und jede chemische Reaktion hat ein Temperaturband in der sie optimal funktioniert.

Regen ist nicht das Drama, solange man die Maschine nicht feucht und unbelüftet abstellt. Da ist Salz eher das Drama.
Auch mit Kälte habe ich nie Probleme gehabt. Der NIU wurde / wird bei allen Temperaturen gefahren, die Akkus jedoch im Warmen aufgeladen. Nach knapp 36TKm kein Verschleiß feststellbar. Der Vorgänger hatte von mir selbst verbaute LiFePO4-Akkus, die sich nicht zum Laden entnehmen ließen, und wurden bei allen Temperaturen draußen direkt nach der Fahrt geladen. Die Zellen von 2011 tun als Gratisspende bei einem Forenmitglied immer noch ihren Dienst.

Bei der aktuellen Maschine soll der Ladevorgang unter 0° blockiert sein - bislang bin ich auch hier mit erwärmten Akkus durch die letzte Fahrt unterwegs, und der Innenwiderstand der Zellen ist m.E. genial gering: wenn ich im Winter die (wahrscheinlich im Sommer ermittelte) Reichweite nach Herstellerangaben erreiche, dann habe ich auch beim Laden unter 10° keine Sorgen, zumal die Ladeleistung bei nicht einmal 0.2C liegt.

Sicherlich wäre das Temperaturband von ca. 15 - 25° das Nonplusultra, aber mein Zweirad ersetzt auf dem Arbeitsweg das Auto, das deutlich teurer im Unterhalt wäre, bzw. die Bahn.
Gekauft ist das Teil mit der Absicht, bis zur Rente damit "durchzukommen", und das sind keine 9 Jahre mehr.

STW hat geschrieben: Do 19. Jan 2023, 16:13 Sicherlich wäre das Temperaturband von ca. 15 - 25° das Nonplusultra,

das ist das Temperaturfenster von LI-Zellen

Das Benutzen eines Lithium-Ionen-Akkus ist in einem Temperaturbereich von -10°C bis +55°C möglich. Das Aufladen allerdings nur bei einer Akku-Temperatur von +5°C bis +45°C. Der ideale Temperaturbereich der Akkus liegt bei Zimmertemperatur.

https://blog.toyota-forklifts.de/lithiu ... -kuehlhaus

alles andere schadet den Zellen-PUNKT

Wer also glaubt mit LI-Zellen im Winter fahren zu müssen, unter Nichtberücksichtigung der starken Abkühlung durch den Fahrtwind, der kann die Zellen frühzeitig abschreiben
Das ist ein wesentlicher Vorteil der Polymerzellen ggü. LI

Die normale Betriebstemperatur für LiPo-Akkus sollte zwischen -20 °C und +60 °C liegen

https://www.kfv-landsberg.net/phocadown ... 0Akkus.pdf

Ich fahre, wenn ich Bock dazu habe und lade, wenn der Akku leer ist. So einfach kann das Leben sein.

du kannst auch auch morgens, statt die Haare zu kämmen, mit der Birne gegen eine Betonwand rennen

mich muss du nicht von deinem Standpunkt überzeugen

Die Akku Pflege sollte beachtet, aber nicht zum Stress ausarten.
Bei mir lagern z.Zt. alle Akkus (E-Bike,E-Auto, E-Roller, E-Motorrad) im
etwa mittleren Füllstand. Damit kann man erstmal nicht's falsch machen.
Während der Benutzung achte ich auf mögl. wenig völliges Leerfahren, und
Voll-Ladungen nur bei baldigem Fahrtbeginn...
Mehr Wissenschaft braucht's eigentlich nicht. Höchstens noch die Überlegung
nicht bei zu kalten Temperaturen unter 0 zu Laden...Aber da fahre ich sowieso
nicht...

LG Jan...