Ich kann berichten!
G'schichten ausm Pau... aus der Zulassungsstelle
Wie bereits geschrieben, habe ich gestern mit viel Glück (und viel Geduld, und einer jetzt ausgeleierten F5-Taste) einen Termin für heute um 11:30 Uhr bekommen können.
Ich musste vorher noch zu meinem Vater ins Büro um ein paar andere Fahrzeugpapiere abzuholen, weil ich bei der Gelegenheit gleich ein anderes Motorrad abmelden sollte.
11:20 Uhr bin ich reingegangen, ca. 11:45 wurde mein Termin aufgerufen.
"Sie haben ja eine Abmeldung und eine Zulassung, soll das Kennzeichen davon für das neue Fahrzeug genommen werden? Dann machen wir das zuerst."
"Nein, das ist völlig unabhängig voneinander, wir sollten glaube ich zuerst die Zulassung machen, es geht um einen Elektroroller."
Stille
"Oh je, das hat ein Kollege von mir schon mal gemacht, der hat das schon mal alles eingetippt, das ist ja so ein Riesen Aufwand, und um 12 habe ich Mittagspause!"
Wenn es eine Sache gibt, die einem Beamten heiliger ist als seine Vorschriften, dann ist es die Mittagspause.
Nun ja, wir haben uns da gemeinsam durchgehangelt, wir hatten uns ziemlich schnell eingespielt, dass sie immer sagt, was sie braucht, ich sage, wo auf dem COC es steht, und dann kann ich sagen, ob die Zahl passt. Sie hat sich wirklich Mühe gegeben und eigentlich auch alles Klasse gemacht.
Irgendwann kam dann die Bemerkung: "Sie haben ja schon das Kennzeichen, das kann ich Ihnen ja gleich stempeln."
Ich wagte kaum, meinen Ohren zu trauen! Bisher kannte ich es so, dass die Stempelung an einer zentralen Stelle gemacht wird, eventuell ist das wegen Corona im Moment anders.
Dann kam: "Aber da ist ja gar nicht genug Platz für die Plaketten! Warum ist denn das H in der Mitte?"
Ich bekomme echt Angst, scheitert es jetzt doch noch daran, dass das H nicht an der richtigen Stelle sitzt?
"Der Schildermacher gestern sagte mir, dass in Hannover das H immer in die Mitte soll, und die Plaketten kommen rechts und links davon."
Da wir uns bis jetzt einig waren, dass ich von den technischen Sachen mehr Ahnung habe, schien sie mir das durchaus zu glauben.
"Einen Moment, ich frag mal meinen Kollegen, sonst muss ich sie eventuell doch zur Abnahme schicken."
"Abnahme", damit war garantiert die Zentrale Stempelstelle gemeint, wo der Beamte sitzt, dessen Job es ist "NEIN!" zu sagen.
Nunja, sie ging mit dem Schild los, ging mehrere Türen durch, fragte in jedem Büro nach, ob das mit den Plaketten auch auf beiden Seiten ginge und zeigt dabei das Schild.
Ganz zum Schluss sagt jemand "Ja, kann man machen, kein Problem. Ist auch egal welche wohin, einfach so wie es am besten passt."
Von den ca. fünf Leuten, die das Schild gesehen haben, hat keiner bemerkt, dass die Buchstaben zu eng sind. Liegt wohl auch daran, dass kleinere Kennzeichen bei Leichtkrafträdern einfach unüblich sind und die deswegen gar nicht auf die Idee kamen, dass fünf Buchstaben zu eng sein könnten.
Also habe ich das Kennzeichen gestempelt bekommen und es gilt: Ende gut, alles gut.
Die Pointe dabei: Das Plakat mit der Vorschrift für die Abstände, das hing an der Pinnwand hinter ihr!