Erst mal ein großes Lob an Uwe K., wie versprochen hatte er gestern schon Ersatzlager auf den Weg gebracht, und heute kamen sie an
Erst mal ein Bild vom defekten Lager nach Entfernen des Lagerschilds. Es hat schlicht den Kugelkäfig zerfleddert, die Kugeln waren aber noch rund:

- Zerfledderter und korrodierter Kugelkäfig
Dieses Lager habe ich dann zerlegt, sprich mühsam die Reste vom Kugelkäfig herausgepuhlt, die Kugeln alle auf eine Seite, dann Innenring, Kugeln und innere Deckscheibe raus. Dann konnte ich die Stützhülse aus ihrem dunklen Gefängnis befreien und mit einer passenden Nuss und Verlängerung das gegnüberliegende Lager mit ein paar Hammerschlägen austreiben.
Jetzt kam der kniffligste Teil: das defekt Lager wieder so zusammensetzen, dass ich es von der anderen Seite aus am Innenring austreiben konnte. Im senkrecht stehend Rad das Kugeln in der unteren Hälfte der Lagerschale aufreihen gelang erst nach mehreren Anläufen, wobei schon ein paar Kugeln in den Tiefen der Werkbank verlustig gingen, schlussendlich hatte ich noch 6. Da die ganze Chose doch sehr verschlissen war rutschten die Kugeln, die ich nach oben schieben wollte um den Innenring herum, einfach wieder runter, so dass ich erst aus Alufolie 6 Kügelchen pressen musste und als pseudo-Lagerkäfig jeweils zwischen eine Kugel schieben musste. Dergestalt beabstandet war dann die Tragfähigkeit wieder gut genug, um auch das defekte Lager von der anderen Seite her auszutreiben.
Alles gereinigt und wieder etwas fett verteilt in den Lagersitzen vom Rad.
Die neuen Lager sind SKF 6202-2RSH, aus Bulgarien


- SKF 6202-2RSH
Das erste ging zwar stramm, aber gut rein mit passender Nuss auf dem Außenring und einigen Hammerschlägen, und weil es so gut ging habe ich voller Begeisterung gleich das andere auch reingetrieben - hielt dann aber in einer kurzen Schockstarre inne: Die Stützhülse stand noch auf der Werkbank, statt zwischen den Lagern im Rad
Also erst mal eine Seite der Radnabe rundum mit der Heißluftpistole aufgewärmt, und ein lange Zehnernuss (passte außen genau durch das Lager) samt 1/4 Zoll Verlängerungen durch das gegenüberliegende neue Lager geschoben. Und mit sorgsamen Hammerschlägen auf den Innenring gegenüber das Lager wieder ausgetrieben
Dann die Hülse eingefügt und ein neues Lager eingepresst. Das andere kommt dann später mal vorn rein, wo es weniger belastet wird als hinten, weil der Zahriemen zerrt...
Die Unterseite der Riemenabdeckung dann per Heißluftpistole etwas gefügig gemacht und nach unten gebogen, um den Freilauf des Zahriemens zu gewährleisten. Jetzt steht der vR one wieder Gewehr bei Fuß, um mich übermorgen wieder in gewohnt-spritziger Manier zur Arbeit zu bringen, während Fury seine letzten Tage mit der alten Batterie wieder in der Garage verbringen darf. Dem geht es dann ab Ostermontag an den Kragen
Und übrigens: neue Nussen kaufen musste ich nicht für die krumm-bemaßten Hinterachs-Sechskante, es fanden sich gut passende Zollgößen in meinem Nussensatz. Und dann natürlich alles gemäß den Betriebsanleitungs-Drehmomenten wieder festgezogen.