Elektroroller-Forum.de

Kann däes sein, dass das Ansprechverhalten der Gabel mehr vom Einbau abhängt als von allem anderen?
Das würde sowohl die Unterschiede bei gleichen Modellen erklären als auch die wundersamen Verbesserungen trotz zweifelhafter Massnahmen;)

Das ist zumindest Bertolts aka "Schnabelwesen"s Credo, dem ich mich nur anschließen kann nach dem Werkstattaufenthalt meines Mo.
Zur Erinnerung: viewtopic.php?p=317025#p317025

Ich bin auch etwas skeptisch. Aber probiere ich auf jeden Fall mal aus. Parallel lasse ich gerade noch prüfen ob verschiedene Chargen an Dämpfern verbaut wurden.
Ansonsten müssen es dann die Andreani und das Ventil die ganze Sache richten.

Heute hatte ich Gelegenheit, eine Probefahrt mit einem S01+ zu machen. Ich fand die Federung deutlich ausgewogener als beim alten Silence. Probleme wie Lenkkopflager etc. konnte ich auch nicht feststellen. Es wäre ja erfreulich, wenn Silence nach und nach die Kinderkrankheiten in den Griff bekäme...
Schöne Grüße, Bertolt

Aber waren die Standrohre nicht frei beweglich im Tauchrohr? Wie soll da etwas unter Spannung stehen oder das Rad schief sein.
Oder stehe ich hier auf dem Schlauch???

Hallo @Huse,
natürlich waren die Tauchrohre in den Standrohren beweglich. Sie haben also nicht blockiert.
Allerdings ist es ja so: Von der Gabelbrücke bis zur Achse des Vorderrads ist ein ziemlich großer Hebel. Darauf wirken mehrere Kräfte ein. Schon das Bremsmoment wird die Rohre geringfügig verbiegen oder verdrehen. Dazu kommen die Reaktionen auf Unebenheiten und Schlaglöcher sowie Kreiselkräfte des Rades beim Lenken. Das alles findet in Bruchteilen von Sekunden auch in Schräglage statt.
Dabei geht es um das Losbrech-Moment der Federung. Selbst wenn die Federung gut abgestimmt ist, kann ein erhöhtes Losbrech-Moment zu einer unangenehm polterigen Gabel führen. Um Radführungs- und Federkräfte auseinander zu devidieren, hat BMW für die Boxer-Modelle die Telelever-Vorderradführung entwickelt.
Beim Silence kommt - wie bei fast allen Rollern - hinzu, dass es nur eine Gabelbrücke gibt, die alle Hebelkräfte auffangen muss. Das finde ich bei schnellen Rollern immer etwas abenteuerlich. Zwei Gabelbrücken in einem gewissen Abstand wie bei fast allen Motorrädern führen die Gabel natürlich viel besser.
Insofern kann die exakt parallele Ausrichtung der Gabelrohre durchaus dazu beitragen, dass das Losbrech-Moment gering bleibt.
Im Übrigen glaube ich, dass der Charakter der Gabelfedern eine viel größere Rolle spielt als das Dämpfungsverhalten (das man durch unterschiedliche Ölkonsistenzen oder Bohrungen verändern könnte). Je progressiver die Feder ist, desto weicher kann sie ansprechen, ohne beim Bremsen durchzuschlagen.
Bei meinem Crosstourer habe ich die störrische Gabel genauso zu einer guten Abstimmung gebracht: progressive Nachrüst-Federn von Wilbers und eine sorgfältige Montage der Standrohre. Leider gibt es für Silence/Mo (noch?) keine Nachrüst-Federn. Vielleicht sollten wir als Forum mal bei Wilbers oder so anfragen?
Schöne Grüße, Bertolt

Hallo Bertolt,

danke für die ausführliche Erklärung
Da werd ich mir die Sache mal genauer anschauen.

Ich hab das heute mal probiert mit der Gabel. Hat jetzt auf der ersten Fahrt meiner Meinungen nach großen Unterschied gemacht. Das Losbrechmoment ist immer noch teilweise hoch

Es soll übrigens doch den Performance Dämpfer von Öhlins als Ersatzteil geben. Allerdings für schlappe 2500 Scheine.
Mir fehlen die Worte...

Und die Federung wird dadurch deutlich besser/ weicher?. Auch wenn man nichts an der Gabel ändert?