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Re: Selbstentladung N1S etc.

Verfasst: Sa 5. Okt 2019, 21:05
von Nobu
Hallo,
hat jemand schon einmal untersucht wie viel die Akkus mit ihrem eingebauten BMS außerhalb des Rollers tatsächlich alleine pro Tag verlieren.

Re: Selbstentladung N1S etc.

Verfasst: So 6. Okt 2019, 20:05
von Mr.Eight
Das Thema ist nicht neu.
NIU hat auch in der Anleitung angegeben das 2-5% normal sind.
Was da alles an gespeicherter Leistung verloren geht, ist bemerkenswert.

Verbrauch? Die ECU wird von einer Zelle gespeist und hält 20 Stunden beim NGT. Im NGT sind 20 Stunden Betrieb mit der einen Zelle möglich. Da wir davon aber 2x 170 Zellen im Roller Haben müßte der Standby gefühlt ewig halten. Laut Kabee oder Chris soll die ECU vom NGT mehr Sensoren haben und daher der Verbrauch höher sein als bei den anderen Modellen.

Mein Test, den ich unfreiwillig gemacht hatte. Der Roller wurde mit 55% hingestellt, dann hatte ich nur einen Akku mitgenommen. Nach genau einer Woche meldete sich mein Phone und meinte, das ich den Akku laden soll. Ich hatte da nur noch 19% Ladung. 36% waren weg. Das sind gut 5% pro Tag auf einem Akku. Das es die ECU alleine sein soll, glaube ich kaum. Was sagt der andere Akku zu Hause? Der war bei 48%. da ich diesen dann umgehend testete. Da waren es 1% Pro Tag.

Ich habe aber noch die 03B Firmware. Und mir ist bekannt, das ein Update das Problem verringert. Da ich damit gut leben kann und keine anderen neuen Überraschungen erleben möchte... nehme ich den erhöhten Verbrauch in kauf. Ich könnte den Akku ja auch abziehen. Dann ist eben nach 20 Stunden Ruhe. :D

Re: Selbstentladung N1S etc.

Verfasst: Mo 7. Okt 2019, 14:35
von blackblade
N1S (Bj. 04.18) : Abgestellt letzten Mittwoch bei 29°C Akku-Temperatur bei 35%. Heute nach etwa 5 Tagen lag der ausgebaute Akku bei 32% (18°C Akku-Temperatur). Der ECU Akku ist in der gleichen Zeit von 100% auf 50% entladen worden.
Nobu hat geschrieben: Sa 5. Okt 2019, 21:05 Hallo,
hat jemand schon einmal untersucht wie viel die Akkus mit ihrem eingebauten BMS außerhalb des Rollers tatsächlich alleine pro Tag verlieren.

Re: Selbstentladung N1S etc.

Verfasst: Mo 7. Okt 2019, 19:21
von nico_2017
Der Standby-Verbrauch eines NIU ist meiner Meinung nach eine Frechheit.
Jeder mir bekannte Mikrokontroller kann in ein Sleep-Modus geschickt werden und muss nur für die Zeit einer Messung oder Datenübertragung aktiviert werden. Die Entwickler von NIU haben es anscheinend übersehen, dass 1-2% der Batteriekapazität von 1.000.000 Fahrzeuge ganz andere Energie-Rechnung darstellt. Sogar der abgeklemmte Akku lutscht sich selber leer! :shock:
Früher hat man all das immer auf die Chemie der Ni-Cd Akkus geschoben. Heute haben wir mit relativ hochmoderner Akkutechnik zu tun aber dafür eine schlampige Umsetzung der eingesetzter Hardware/Software, obwohl man es besser machen könnte ohne die Entwicklungskosten übetrieben in die Höhe zu treiben.

Diese fehlende Weiterentwicklung zahlt stattdessen der Kunden an der Steckdose.

Re: Selbstentladung N1S etc.

Verfasst: Mo 7. Okt 2019, 20:05
von STW
nico_2017 hat geschrieben: Mo 7. Okt 2019, 19:21 Diese fehlende Weiterentwicklung zahlt stattdessen der Kunden an der Steckdose.
Wow. Rechnen wir mal ganz grob nach: 2% Selbstentladung am Tag macht bei unseren Akkus mit 60V / 30Ah dann am Tag 36Wh, in einem Monat rund 1KWh, die bekomme ich für 30 Cent. Macht im Jahr 3,60€. Also ist in 800 Jahren der Eigenstromverbrauch so hoch wie der Anschaffungspreis des Rollers, was echt weh tut.
Die gute Nachricht: da ja nun der Mehrwertsteuersatz auf Hygieneprodukte für den weiblichen Monatszyklus auf 7% reduziert werden soll, was im Jahr eine Ersparnis, je nach Berechnung, zwischen 2 - 6€ ausmacht, wir mitteln auf 4€, machst Du sogar ein Geschäft.

Re: Selbstentladung N1S etc.

Verfasst: Mo 7. Okt 2019, 21:51
von nico_2017
@STW

Eins hast Du bei deiner Rechnung nicht berücksichtigt. Die unnötig verbratene Energie...
Bei 1.000.000 Roller sind es 36.000.000 Wh!

Re: Selbstentladung N1S etc.

Verfasst: Mo 7. Okt 2019, 22:20
von STW
Wir haben keine 1 Mio E-Roller in Deutschland ...
Wir haben 37 Mio Haushalte in Deutschland, in fast jedem steht mindestens ein Fernsehgerät, eher mehr, und jedes zieht 20Wh am Tag im Standby-Modus, ältere Geräte noch mehr. Jedes Smartphone ist mit 8-10Wh am Tag dabei, ohne Einberechnung von Funkmasten, Datenübertragung, Datenhaltung in der Cloud, ... Es wird viel Strom für viel Mist verbraten. Im Schnitt 1400KWh pro Kopf nur in der eigenen Wohnung ohne all die Sachen, die draußen laufen, Straßenbeleuchtung, Ampel, S-Bahn, die Leuchtreklame vom Aldi usw..

Und wenn die schöne neue Welt mit ganz vielen E-Autos statt Benzinern kommt, dann kommt sowas dabei heraus: https://www.teslarati.com/tesla-model-3 ... ss-vs-s-x/
Ein Tesla, der am Tag 1-2% Eigenverbrauch hat, bei wesentlich höherer Batteriekapazität, zieht noch mehr. Das eine geht nicht ohne das andere.

Ein BMS hat nunmal einen Eigenverbrauch, eine Alarmanlage auch, und wenn man sich einen Roller mit Cloudanbindung kauft, dann geht das auch nicht zum Nulltarif. Alternative: chinesischen Bleiroller, der hat kein BMS, und bei den meisten kann man den Akku per Sicherungsschalter von den Verbrauchern abklemmen.
Die andere Alternative heißt Fahrrad fahren, weniger Instagrammen und mehr Buschtrommeln.

Re: Selbstentladung N1S etc.

Verfasst: Mo 7. Okt 2019, 23:53
von achim
Wobei die Selbstentladung eines Bleiakkus auch nicht zu vernachlässigen ist :mrgreen:
Mein Niu ist die erste Generation. Ich hab nie was upgedatet weil von Anfang an alles perfekt funktionierte.
Was juckt es mich wenn ich alle paar Wochen mal nachlade?
Wir brauchen zu zweit 10.000kwh /Jahr. Ziemlich viel, ist mir aber egal. Es funktioniert nun mal fast alles heute mit Strom.

Gruß,
Achim

Re: Selbstentladung N1S etc.

Verfasst: Di 8. Okt 2019, 07:55
von JoeMacFox
Hier werden leider viele unterschiedliche Dinge vermischt:

Auf der einen Seite das BMS, andererseits der Roller

Batterie im Roller:
Hier muss ich nico_2017 recht geben: das ist eine Frechheit.
in meinem Fall zieht der Roller konstant 42mA (bei ca 65V) aus dem Akku. Das sind fast 3 Watt!!!
Dieser Stromverbrauch wird NICHT durch das BMS verursacht, sondern von den Steuergeräten des Rollers ausserhalb des Akkus.
Ich hab an anderer Stelle schon geschrieben: Wenn ein deutsches Auto auch nur 10% davon im Stand verbrauchen würde, würde das NIE in Produktion gehen (Ich komme aus dieser Branche und habe >20 Jahre Erfahrung darin).
Dieser hohe Strom ist nicht für GPS/GSM notwendig. Mit 100 mW Durchschnitt lässt sich beides problemlos betreiben!

Batterie ausserhalb des Rollers:
Hier zählt nur der Energieverbrauch des BMS.
in meinem Fall (N1S von 2017) ist das nahezu vernachlässigbar. mehr als 1% pro WOCHE! zieht das BMS nicht. Daher muss ich sagen, das BMS ist wirklich gut gemacht!

Joe

Re: Selbstentladung N1S etc.

Verfasst: Di 8. Okt 2019, 08:46
von STW
"...das ist eine Frechheit.
in meinem Fall zieht der Roller konstant 42mA (bei ca 65V) aus dem Akku. Das sind fast 3 Watt!!!
...
Ich hab an anderer Stelle schon geschrieben: Wenn ein deutsches Auto auch nur 10% davon im Stand verbrauchen würde, würde das NIE in Produktion gehen (Ich komme aus dieser Branche und habe >20 Jahre Erfahrung darin)."

Werte aus der Praxis, nach drei Minuten googeln:
https://www.golfv.de/thread/47297-strom ... alarm-usw/

Also: Golf 43mA, mit Alarmanlage 53mA, mit ein paar Gimmicks wie Verkehrsfunkspeicher 110mA. Macht dann immerhin 1.3W, was mehr als 10% von 3W ist. Hupps, das ist wohl doch in Produktion gegangen. Viele neumodische Autos haben neben der Starterbatterie auch noch einen BleiVlies-Akku verbaut, der sich nur um die Steuergeräte kümmert. Das wissen nur diverse Mechaniker nicht, messen den Stromverbrauch im Standby aus dem Starterakku und vergessen den Klotz im Kofferraum. Auch hat es einen Grund. dass die Werkstätten bei Reparaturen, wenn die Batterie abgeklemmt wird, eine 12V-Stromversorung ans Auto anklemmen.
In dem Moment, wo Ihr ein Gyroskop und GPS permanent auswerten und alle paar Minuten in die Cloud hochschicken müßt, ist es vorbei mit Sleepmodus. Dann saugt die Kiste Strom.

Es hindert Euch aber niemand daran, ein Ingenieursstudium zu absolvieren und es besser zu machen.