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Re: Uni Classic Batterie Rechtsstreit
Verfasst: So 20. Dez 2020, 11:45
von timm24
ptj hat geschrieben: Fr 18. Dez 2020, 17:47
Hallo e-roller Community,
Ich wollte Mal fragen wer von schlechte Erfahrungen mit der Batterie Rückruf Aktion hatte?
Wir haben unsere Batterie im Juli abgegeben und keine neue bekommen. Nach ein paar Wochen wurde uns eine Entschädigung von 25€ pro Woche Angeboten, von dem Geld ist weit und breit nix zu sehen. Nach langem hin und her bekommen wir jetzt eine neue Batterie im April (angeblich). Außerdem haben sie im Nachhinein das Angebot mit der Entschädigung zurück genommen, statt dessen wollen sie die öffentlichen Verkehrsmittel ab diesem Zeitpunkt bezahlen (von Dezember bis April). Uns wurde die Batterie abgenommen und seit dem steht der Roller draußen ohne Batterie, Versicherung bezahlt. Was würdet ihr machen?
Wir gehen demnächst zum Anwalt.
Hallo,
hier schildere ich mein Problem.
Am 12.11.2020 wurde nach Überprüfung durch einen Techniker die Batterie meines Elektrorollers mitgenommen. Der Techniker sagte, es wird wohl 1 bis 2 Monate dauern, bis ich eine neue Batterie bekomme. Es gibt aber eine finanzielle Entschädigung von Euro 100,00 je Monat, die Beantragt werden muss. Diese habe ich auch sofort online beantragt.
Am 02.12.2020 wurde mir dann per E-Mail mitgeteilt, dass die genehmigte Entschädigung von Euro 100,00 auf Euro 60,00 angepasst wird und für jede einzelne Fahrt die Quittung, der Fahrschein gesammelt werden muß. Die Rückerstattung erfolgt etwa im Mai (Stand am 02.12.2020), gleich nachdem die Ersatzbatterie zur Verfügung geststellt wird.
Am 04.12.2020 bekam ich dann die Mitteilung von UNU, dass mit einer neuen Batterie erst in 6 bis 7 Monaten zu rechnen ist.
Ich habe ab der ersten Nachricht über nur noch Euro 60,00 Entschädigung dieser Mitteilung widersprochen und auf die Abmachung vom 12.11.2020 hingewiesen, bei der mir Euro 100,00 pro Monat angeboten wurden und die ich angenommen habe.
Weiterhin schrieb ich der Firma UNU das ich einen Ersatzroller oder umgehend eine Batterie erwarte, damit ich meinen Roller wieder benutzen kann und dieser nicht 7 Monate, also bis ca. Mitte Juni 2021 rumsteht und "vergammelt".
Die Firma UNU verweigert jegliches Entgegenkommen und bietet lediglich die Erstattung von höchstens Euro 60,00 pro Monat, gegen Belege an.
Keine Möglichkeit mit UNU zu einem vernünftigen Gespräch/Abkommen zu kommen.
Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic
Verfasst: So 20. Dez 2020, 14:19
von turbofoen
Bei uns lässt Unu eine Frist nach der anderen verstreichen, ohne sich zu melden.
Mir ist das mittlerweile egal. Mein Anwalt wird für die zurückliegenden Monate, in denen der Rolle rnicht genutzt werden konnte nun auch noch die Leasinggebühren zurückfordern. Und sollte sich Unu weiter querstellen, muss sich ein Richter damit auseinandersetzen.
Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic
Verfasst: So 20. Dez 2020, 22:21
von achim
Ob Unu das überhaupt überlebt?
Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic
Verfasst: Mo 21. Dez 2020, 09:11
von STW
Hinsichtlich des Überlebens kann man ja die Kosten der Aktion abschätzen:
Vermutlich betroffene Fahrzeuge (Deutschland): 3569 (siehe Post aus vorheriger Seite).
Also, das ist die Anzahl der Fahrzeuge, bei denen eine Überprüfung stattfinden muss und Software eingespielt wird. Es gibt einen Mischmasch aus Aufforderungen zum Werkstattbesuch und reisende Mechaniker. Dazu gibt es noch einen Verwaltungsoverhead, wie z.B. alle Kunden anschreiben, Termine der reisenden reisenden Mechaniker koordinieren, Schulungen, ... In einer Mischkalkulation würde ich von rund 100€ pro Fall ausgehen, plus/minus 50€ (ich schätze ja nur).
Dann macht diese Aktion also schon rund 350.000€ aus.
Nun haben wir eine unbekannte Anzahl an Rollern, bei denen der Akku getauscht werden muss. Der Mechaniker muss also ein zweites Mal vor Ort, Akkus werden per Post hin und her geschickt, Verwaltungsoverhead, macht also wieder100€ pro Fall. Dann im Schnitt 7 Monate Nutzungsausfall, angeboten sind 60€, macht also 420€. Ein neuer Akku, also das Dingen, was in 6 - 7 Monaten kommen soll, rechnen wir mal preisgünstig im Containereinkauf mit 800€. Macht also pro betroffenen Roller wieder rund 1300€.
Sind 1000 Roller betroffen, dann also 1.3Mio€. Zzgl. Extrakosten, wenn Kunden klagen, Roller zurückgenommen werden müssen, ...
Nun bin ich überfragt, ob man sich gegen solche Risiken versichern lassen kann oder hier mit Krediten gearbeitet werden muss. Kreditgeber würden sich ja auch überlegen, ob nach der Aktion UNU noch bei den Kunden beliebt ist.
Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic
Verfasst: Di 22. Dez 2020, 21:01
von Thunder115
Alles toll gerechnet, aber ..
ein UNU-Akku kostete regulär schon immer ca. 690€. Da Unu wohl kaum im Einzelverkauf für solche Akkus Geld aus der eigenen Tasche drauflegt, wird der Einkaufspreis für den Hersteller locker darunter liegen. Nicht jeder läßt sich von NIU ein Akku weit über 1000-1500€ andrehen, deren Inhalt maximal ein Drittel kostet. Der 1kW Roller kostete 1700€ mit Akku!
LiIon Zelle im Einzelkauf kommt irgendwas um die 2 Euro - bei 140 Zellen = 280 €. (also eigentlich deutlich weniger) Dazu 20-30€ für das BMS, 30€ fürs Gehäuse und bischen was für den Zusammenbau - ich sehe so ein Akku irgendwo bei unter 400€ im Einkauf des Herstellers. Da sind die 690€ von Unu ein sehr fairer Preis im Gegensatz zu allen anderen E-Roller-Herstellern. Die lassen sich die Not eines defekten Akkus vergolden oder nötigen zum Neukauf eines Rollers.
PS: auch beim neuen Unu kostet der 2. Akku "nur" 790€.
PPS:
Was die ganze Aktion wirklich kostet, wird wohl nie jemand erfahren. Damit sind jede Spekulation oder Rechnerei Kaffeesatzleserei und verwirrt mehr, als es irgendwo hilft.
Glauben und schätzen ist was für die Kirche, Wissen ist gefragt!
Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic
Verfasst: Di 22. Dez 2020, 21:50
von STW
Was nutzt der niedrige Preis des UNU-Akku, wenn der als potentieller Brandsatz einkassiert wird

Natürlich kann UNU auch wieder 2€-Zellen verbauen, steht denen durchaus frei. Wohin das jetzt geführt hat, sehen wir ja.
Und natürlich habe ich nur geschätzt. Ob die Aktion hinterher 500.000€ mehr oder weniger kostet - egal, es ging um eine grobe Abschätzung der finanziellen Dimension. Selbst wenn der Spaß nur 800.000€ kostet, bei vielleicht 1000 Tauschmaßnahmen, ist dass schon ein heftiger Schlag ins Kontor, gerechnet auf den ehemaligen Verkaufspreis.
Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic
Verfasst: Di 22. Dez 2020, 22:16
von Thunder115
Der Post ist reine Polemik! "Brandsatz" ???
So kann man auch auf UNU rumhacken und sich seinen NIU schönreden. Ich finde die Preise, die Niu und andere Hersteller für die Akkus verlangen, völlig überzogen. Die Zellen darin sind auch nicht besser oder schlechter - vielleicht noch bei den EVE-Zellen (sind ja die Roller nicht umsonst preiswerter). Der Preis sagt nichts über die Qualität aus, denn der Akku kostet bei Unu immer das gleiche (ist sogar gesunken), egal welche Zellen verbaut wurden!
Übrigens:
Mein Unu fährt und fährt ohne Probleme. Akku top auch nach über 2 Jahren.
Vielleicht wäre es besser, die NIU Fahrer bleiben in ihrem Forum und die Unu-Fahrer helfen sich gegenseitig mit Fakten und Wissen, wie man aus der Sache ohne großen Schaden herauskommt. Faktenfreie Zahlenspielereien, Spekulationen auf BILD-Niveau und grundlose Meckereien von Nichtbetroffenen grenzen schon an Spam, weil sie den Thread vollmüllen ohne zu helfen ...
Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic
Verfasst: Di 22. Dez 2020, 22:19
von Nahpeds
Thunder115 hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 21:01
Alles toll gerechnet, aber ..
Es ging um die Frage ob UNU das überleben kann. Ich hoffe es.
Daher ging es um eine grobe Kosteneinschätzung.
STW hat durch seine Rechnung klar gemacht, dass so eine Aktion nicht billig wird.
Mir fällt zu dem Thema noch viel mehr ein.
Aber das gehört nicht hier hin.
Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic
Verfasst: Mi 23. Dez 2020, 07:55
von Unu-marc
Thunder115 hat geschrieben: Sa 17. Okt 2020, 15:06
Die Meßwerte lagen bei alle Zellen bei mir zwischen 3958 und 3969 mV. Die maximale Differenz war also 11mV bei einem SOC von 78% laut Meßwertsoftware des Technikers. Bis 20 mV Differenz ist der Akku in sehr gutem Zustand.
Weiß jemand genau wie man über den BMW die Messwerte ausliest? ( Welche Software wir verwendet, wo kriegt man die, welche Parameter kann man auslesen). Dann könnte man sein Akku auch selbst prüfen ( so ab und zu ...)
Re: Rückrufaktion Batterie Unu Classic
Verfasst: Mi 23. Dez 2020, 10:16
von STW
Thunder115 hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 22:16
Der Post ist reine Polemik! "Brandsatz" ???
So kann man auch auf UNU rumhacken und sich seinen NIU schönreden.
Wäre schön, wenn es Polemik wäre, ist es aber nicht. Der Rückruf des KBA liest sich anders, demnach hat es "Vorfälle" gegeben. Das KBA startet nicht aus einer Laune heraus einen Rückruf - und solltest Du mal als Autobesitzer von einem Rückruf betroffen sein, dann wirst Du feststellen, dass da mit Fristen, Stilllegungen und weiteren Dingen gedroht wird (das betrifft Dich als Halter eines zulassungspflichtigen Fahrzeugs genauso wie den Importeur, hier beim Roller kann ich mir andere unangenehme Auflagen für den Importeur vorstellen wie nachweislich alle Akkus in einer bestimmten Frist einsammeln, um weiterem Unbill zu entgehen). Das ist erstmal nur eine Feststellung und keine Rumhackerei, und hat auch mit NIU schönreden nichts zu tun (auch wenn ich mit meinem sehr zufrieden bin). Solltest Du mal in den NIU-Forenbereich schauen, dannn wirst Du da auch das ein oder andere Problem feststellen. Auch da gibt es mal Reparatur- und Stillstandszeiten (aktuell recht weit oben im Forum), die die Erwartungshaltung negativ übertreffen.
Letztendlich kamen hier im Thread Fragen hoch wie
a) warum dauert das so lange mit dem Akkutausch
b) wieso jetzt nur 60€ anstelle 100€ Ersatz pro Monat (und Quittungen vorlegen usw.)
c) bis hin zur Frage, ob UNU das überlebt
Fangen wir mit c) an: das weiß UNU sicherlich selbst am besten. Die wissen, ob es für solche Fälle eine Versicherung gibt, die kennen die Verträge mit den Herstellern und wieweit die einspringen, die kennen ihre Kreditlinien, ... Da nächstes Jahr im März der neue UNU ausgeliefert werden soll, ist wohl Optimismus angebracht.
Zu b): wenn man grob die finanziellen Dimensionen ahnt, dann kann man sich ableiten, warum und wieso. Sei es eine Deckelung durch eine Versicherung, sei es eine Budgetfrage - der Zeitraum für die Lieferung eines neuen Akkus ist ja nun gestreckt worden, und letztendlich muss das Geld für die Austauschaktion nun nicht nur bis März, sondern bis Juli reichen. Und ich habe noch Kostenpositionen weggelassen: wo z.B. werden die potentiellen Brandsätze zwischengelagert (brennt einer, brennen alle), wie werden die entsorgt / recycelt / ..., und transportiert werden müssen die ja auch noch.
Zu a): die Akkus müssen erstmal zusammengebaut werden, ohne die bisherigen Fehler zu wiederholen. Und da E-Fahrzeuge am Markt nachgefragt sind, muss für die Neufertigung ein Zeitfenster auf den Produktionsstraßen gefunden werden, und das bei laufenden Kontrakten mit anderen Abnehmern, denen Termine zugesagt worden sind. Dazu dann diesmal mehr Test / QS usw., denn zweimal kann man sich so eine Aktion nicht erlauben. Und dann gibt es noch etwas Seeweg dazwischen.
Manchmal hilft es durchaus, die Fanboy-Brille abzusetzen. Das nüchternde Vorrechnen von Zahlen, das Auflisten von Rahmenbedingungen usw. sind ja nun keine Kritik am Fanboy und seiner Kaufentscheidung. Kritikwürdig ist eher, wenn man derartige Dinge nicht wahrnehmen will und dann mit Sätzen aus der Cancel-Kultur kommt: "Vielleicht wäre es besser, die NIU Fahrer bleiben in ihrem Forum ..."